4748 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^ 97, 28. April 1908. Nonumenta Oermaniae ?aeäa§o§ica, kancl 42. Mittelschulqesckicktlicke Dokumente Mbayerns emlchlietzlicd stegensburgr. Gesammelt und mit einem geschichtlichen Äberblick versehen von l)r. LttHkz Gymnasiallehrer am k. Luitpold-Gymnasium in München. Zweiter V«rn-. Mark 16.— ordinär, Mark 12.— netto, Mark 10.70 bar und 13/12. Mit diesem zweiten Bande findet das vorliegende Werk seinen Abschluß. Über diese für die Geschichte des bayrischen höheren Schulwesens so ungemein wichtige Arbeit schreibt die Augsburger Postzeitung bei der Besprechung des ersten Bandes: Der vorliegende erste Band enthält den ganzen geschichtlichen Überblick aus dem ersten Teil der Dokumente vom 8.— (6. Jahrhundert reichend. Das Forschungsgebiet war für den Verfasser genau abgegrenzt und umfaßt das heutige Gber- und Niederbayern mit der Stadt Regensburg. Der einleitende Teil gibt über die Entwicklung des lateinischen Schulwesens in Altbayern ein übersichtliches Gesamtbild, in das die wesent lichen Linzelfragen mit festen, klaren Strichen eingezeichnet sind. Dadurch wird das Gesamtwert auch für einen weiteren Leserkreis als den der Fachhistoriker verständlich und lesenswert. R. Hs Früher erschien: Erste* Bernd: Seschicbittcher UeberbM lina »okumenie bis zur Mitte tlez 16. Mrblinaertt. (lvionumenla Oerm. paeäagogica 41.) (Mark st.— ord., Mark 6.75 netto, Mark 6.— bar und (3/(2) Wir bitten insbesondere die bayrischen Handlungen, sich für den Vertrieb dieses Werkes zu interessieren, für das als Abnehmer Staats- und Stadt-Bibliotheken, Philologen, Pädagogen, Historiker und Theologen in Frage kommen. (D /Nonumenla Oermaniae ?aeä3§o§ica, öäNLl Lnärea Luarnar kellum grammaticale unll seine Nachahmungen. von Professor Johannes Lotte. 25 Bogen. M. 11.— ord., M. 8.25 netto, M. 7.H0 bar und I5I12. Andrea Guarnas IZelluni Qrammaticale ist jene witzige und doch im Streit der Meinungen so ernst zu nehmende Erzählung im Lhronikstil, die in durchsichtiger Alegorie die Entstehung der Unregelmäßigkeiten in der lateinischen Sprache behandelt, Dm Mittelpunkt des ganzen Werkes steht der geistreiche Einfall, diese Unregelmäßigkeiten der lateinischen Grammatik, mit denen sich die Schüler so vielfältig plagen müssen, als die Folgen eines Bürgerkrieges darzustellen, wie sie in den italienischen Städten des Mittelalters so häufig auftraten. Einst gab es, berichtet Guarna, eine goldene Zeit, wo das blühende Reich der Grammatik gemeinsam von zwei einträchtig verbundenen Königen regiert ward, nämlich von ^.mo, dem Herrscher der Verba, und kosts., dem Gebieter der Nomina. Bei einem Gastmahle aber gerieten diese beiden in einen Rangstreit; das Nomen berief sich darauf, daß Gott selber ein Nomen sei, aber das Verbum entgegnete mit dem Bibelzitat: 'In principio erat verbum'. Schwer erzürnt trennten sie sich, um tags darauf ihre Streitkräfte zu einem gewaltigen Kriege widereinander aufzubieten. Der Sieg bleibt unentschieden, doch beide Teile haben große Verluste zu beklagen. So wird das Verbum Dorern fast aller seiner Genossen beraubt, ebenso lnquit, Lalve, bacio verliert seinen Sohn bacior, der aber noch auf dem Schlachtfelde sterbend sein Testament macht und fio zu seinem Erben einsetzt; Lo muß sich für sein ehemaliges Futurum auf dem Jahrmärkte zu Recanati ein neues (Ibc>) kaufen. Aus seiten der Nomina fallen die Positive zu lVlelior, lViinor, plus, die Singulare zu ^rma, Lastra, lAoem'a usw.; andre wechseln ihr Geschlecht, wie die Plurals von 8ibilus, kalteus, l'artarus, denen die Genitalien abgeschnitten werden und die nun weder Männer noch Weiber, sondern Neutra sind. A. Hofmann 8: Eomp. SW. b8 im April (st08.