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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.04.1908
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- Deutsch
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S2. 22. April 1908. Nichtamtlicher Teil. «örlknblatt s. d. Dtlchn. vuchhaadel 4523 werden? Ich bin fest überzeugt: sobald der »Allgemeine Deutsche Musikoeretn- sich dieser Sache annehmen und für sie mit Nachdruck eintreten würde, würden von vielen Seiten Kapitalien dieser Stiftung zerfließen; es gibt ja auch unter den Musikern reiche Leute, die keine direkten Erben haben und jene Stiftung sehr gut testamentarisch bedenken könnten. Freilich würden voraussichtlich Jahre vergehen, bis das Kapital so groß wäre, um nennenswerte Unterstützungen zu gewähren. »Wenn ich recht unterrichtet bin, so hat der russische Musik- Verleger Belaieff bei seinem Tode bestimmt, daß sein Verlag als Stiftung zu gunsten der jungen russischen Komponisten weiter- gcführt werden soll. Aus einem mir kürzlich gesandten Zirkular des Vereins schweizerischer Tonkünstler ersehe ich, daß dieser jetzt, wenn auch in beschränktem Maße, dank Unterstützung der Bundes behörde in der Lage ist, die Drucklegung und Verbreitung solcher Kompositionen schweizerischer Tonsetzer in die Hand zu nehmen, für die ihre Autoren trotz gediegenen Inhaltes der Werke keinen Verleger finden können. In diesem Zirkular heißt es mit Recht: ..Und doch sind es häufig gerade die bedeutendsten Werke, die..., unbegehrt von den Zeitgenossen derjenigen, die sie geschaffen haben, der Vergessenheit anheimfallen. Dies ist das Schicksal, das schon manchen unserer Kunstgenossen entmutigt und seine Schaffens- freudigkeit gelähmt hat.-- .Sollte, was in Rußland und in der Schweiz möglich ist, nicht auch in Deutschland zu erreichen sein? Die Antwort auf diese Frage wird uns sicherlich der »Allgemeine Deutsche Musik verein- geben.- * Genossenschaft Deutscher Tonsetzer — Die Genossenschaft Deutscher Tonsetzer (Anstalt für musikalisches Aufführungsrecht) veröffentlicht soeben ihren Geschäftsbericht für das Jahr 1907, aus dem hervorgeht, daß die Anstalt eine überraschend gute Entwicklung genommen hat. Für das verflossene Jahr werden über 100 000 Ausführungshonorare an die bezugsberechtigten Komponisten, Verleger und Textdichter verteilt. Die Belastung der eingegange» nen Gebühren mit Verwaltungskosten beläuft sich nunmehr auf 25 Prozent gegen 40 Prozent im ersten Jahr (1904). Seit ihrem Bestehen hat die Anstalt im ganzen über 252 000 Mark an die Bezugsberechtigten ausgezahlt. Die Genossenschaft vertritt die Aufführungsrechte von 295 Komponisten und 70 Verlagsfirmen, sowie die Rechte aller Mitglieder der Wiener und Pariser Autoren- gesellschast. In der Hauptversammlung wurde der Vorstand der Genossenschast in seiner bisherigen Zusammensetzung: Or. Richard Strauß, Friedrich Rösch, Philipp Rüfer, Engelbert Humper- dinck und Georg Schumann wiedergewählt. (Leipziger Neueste Nachrichten.) * Verband deutscher «Ücher-Revisoren. — Der 4. Verbands tag des Verbandes deutscher Bücherrevisoren soll am 19. und 20. September in Dresden abgehalten werden. In dieser Versammlung spricht der beeidigte Bücherrevisor Friedrich Bünger-Leipzig über Fachfragen: a) Kapitalzinsen und Rein gewinn im Sinne des Z 121 des Bürgerlichen Gesetzbuchs, b> Für welche Zeit ist die Bilanz der Aktiengesellschaften und der Gesell schaften mit beschränkter Haftung aufzustellen? o> Ist die Verbuchung des Wechselobligos und der Verpfändungen erforderlich? — Die Buchführung auf losen Blättern wird der beeidigte Bücherrevisor Julius Müller (Dresden) besprechen. — Der beeidigte Bücher revisor Artur Rettig (Berlin) spricht über die Frage: Inwieweit gewähren die bekannten Proben der doppelten Buchführung eine Gewähr für richtige Führung der Bücher? Anatomische Gesellschaft. — Die diesjährige Versammlung der Anatomischen Gesellschaft wird vom 22. bis 25. April in Berlin tagen. Den Vorsitz führt Professor Nicolas (früher in Nancy, jetzt in Paris). Die Anatomische Gesellschaft zählt 350 Mitglieder, und zwar aus Deutschland, Österreich - Ungarn, Italien, Schweiz, Rußland, Nordamerika, Belgien, Frankreich, Schweden, Niederlande, England, Dänemark, Rumänien, Griechen land, Norwegen, Kanada, Japan, Spanien. Sie blickt auf ein zweiundzwanzigjähriges Bestehen zurück; ihr Organ ist der von dem ständigen Schriftführer der Gesellschaft Professor st- v. Bardeleben herausgegebene -Anatomische Anzeiger». Für die diesjährige Sitzung sind 38 Vorträge und 8 Demonstrationen angemeldet, an denen sich deutsche und ausländische Gelehrte in gleicher Weise beteiligen und die außer deskriptiv-anatomischen Dingen auch zum Teil recht interessante Fragen der Entwicklungs lehre aufrollen und behandeln werden. (Nach: »Nationalzeitung-.) Achter internationaler Architekteukongretz — In den Tagen vom 18. bis 25. Mai 1908 wird in Wien der Achte internationale Architektenkongreß unter dem Allerhöchsten Protek torat Sr. Majestät des Kaisers abgehalten werden. Die feier liche Eröffnung findet Montag, den 18. Mai, um 11 Uhr vormittags im Sitzungssaale des Abgeordnetenhauses statt. Se. Majestät der Kaiser wird die Kongreßteilnehmer Donnerstag den 21. Mai in der Hofburg empfangen. Bisher liegen An meldungen von 800 Architekten aus allen Staaten Europas und Amerikas zur Teilnahme am Kongresse vor. Ja den Räumen der Gartenbau-Ausstellung wird aus diesem Anlasse eine inter nationale Bau-Ausstellung, im Prunksaale der Hofbibltothek eine Ausstellung architektonischer Handzeichnungcn alter Meister ver anstaltet werden. (Wiener Zeitung.) * International«»: Rhino»Laryugolog«n>1kongrrtz. — Am Dienstag den 21. d. M. wurde in Wien im Festsaale der Uni versität der Internationale Rhino-Laryngologen-Kongreß eröffnet. Mit dem Kongreß ist eine Feier des fünfzigjährigen Jubiläums der Erfindung des Kehlkopfspiegels durch die Österreicher Türk und Czermak verbunden. * Deutscher Drogistenverband. Ausstellung. — Die Ver- treter des Deutschen Drogistenverbandes werden am 17. Juni d. I. in Bochum zu Beratungen zusammentreten. Anläßlich dieser Versammlung findet in den Tagen vom 17.—24. Juni im dortigen -Schützenhos- eine erste große Fach-Ausstellung des Deutschen Drogistenoerbandes statt. Ein ständiges Ausstellungs bureau ist im »Schützenhos» eröffnet worden. Anmeldefrist bis 1. Mai. * Esperanto-Kongretz. — Der 4. Esperanto-Weltkongreß wird in den Tagen vom 16. bis 22. August in Dresden statt finden. Wie die »Leipziger Neuesten Nachrichten- hören, wird die voraussichtliche Teilnehmerzahl auf 2000 geschätzt. Lehrstühle für Journalistik. — Am 19. März, an demselben Tage, an dem im Reichstag die Presse so gröblich beschimpft wurde — so lesen wir in der »Kieler Zeitung- —, hat im preu ßischen Landtag der Abgeordnete Rosenow die Gründung von Lehrstühlen für Journalistik an den preußischen Universitäten an geregt. Wie die »Vossische Zeitung- hört, steht die Regierung der Anregung durchaus sympathisch gegenüber und will schon in nächster Zeit mehrere außerordentliche Professuren für Journalistik errichten. Für Preußen ist dies neu. In Heidelberg aber hat Professor Koch, ein Mann, der selbst dem Journalistenstande an gehört hat, schon seit 13 Jahren an der dortigen Universität Vor lesungen gehalten über »Geschichte, Wesen und Bedeutung der öffent lichen Meinung, der Presse und des Journalismus in Deutschland- und über »Geschichte und Kritik der politischen Parteien». Daneben hat er ein Seminar mit praktischen Übungen zur Einführung in die Journalistik eingerichtet. Wie sehr diese Vorlesungen und Übungen dem praktischen Bedürfnisse entsprechen, erhellt daraus, daß z. B. im Sommcrsemester 1907 die Vorlesungen von 410, das Seminar von 68 Studenten besucht worden sind. In Leipzig hielt Professor Bücher, einst Redakteur der Frankfurter Zeitung, ein Kolleg über Journalistik; in Bern und Zürich ist das BedüriniS staatlich anerkannt, die Unioersitätsbehörden haben Dozenturen für Journalistik eingerichtet. An den Handelshochschulen in Köln und Danzig werden gleichsalls Vorlesungen »über das heutige Zeitungswesen-gehalten, und neuerdings hat auch die Handelshoch schule Berlin ein Kolleg über Handelsjournalistik angekündigt.*) Es *) Auch an der Großherzoglichen Technischen Hochschule in Darmstadt besteht unseres Wissens ein Lehrkursus für Zeitungs kunde. Red. 586*
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