Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.04.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080422
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190804224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19080422
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-04
- Tag1908-04-22
- Monat1908-04
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4520 viirl-ndlalt s. d. Dljchu. «uchhandcl. Nichtamtlicher Teil. S2. 22. April 1908. Theissiugsche Buchhandlung in Münster. 4536 Hamma, Geschichte der Philosophie. 1 ^ 20 Derlaa für Naturkunde (Lpröffer L Nägele) in Ttuitgart. 4534 LrüuioA, iLsodsnbuoli kür jonxs ^.qus.rlsii- unä Isri-Lrisn- kreuoäs. 1 20 <H. Berlagsanstalt ^Buntdruck" in Berlin. 4541 *Ois k'rs.u unä idrs 2sit. 3skt 4. 50 Friede. Vieweg <L Lohn in Braunschweig. 4544 *4,eo5g,rtr u. küppsl, Oer moäsros LrÄnksodLuskg,u vom d^iooiseliSL uoä wirtseliLttlioli teoilnisodso LtLnännolrto. 2 40 Bolkeveretns-Verraq in M -Gladbach. O 1 *0^8 üLuslieüs Olüek. Osb. 75 <H. *Ois lürriedno^skunZt ägr Nottsr. Ost,. 75 Verbotene Druckschriften. Durch Beschluß des König!. Amtsgerichts Berlin-Mitte vom 3. April 19l8 ist die Beschlagnahme des Artikels -Eine geschichtliche Lektion- im Beiblatt zum anarchistischen Wochenblatt -Der freie Arbeiter- Nr. 14 vom 4. April 1908 angeordnet worden. Berlin, 13. April 1908. (gez.s K. Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. (Deutsches Fohndungsblatt Stück 2760 vom 18. April 1908.) Nichtamtlicher Teil. Aus dem Deutschen Buchgewerbehause in Leipzig. Japanische Farbenholzschnitte. Im Ecksaale der im Erdgeschoß befindlichen Ausstellungs räume des Deutschen Buchgewerbehauses ist gegenwärtig die Sammlung japanischer Farbenholzschnitte des Herrn Alfred Waller von Heymel in Bremen ausgestellt. Diese Aus stellung wird bis zum 3. Mai geöffnet bleiben. Sie ist um deswillen sehr interessant, weil sie die besten Meister aus der Blütezeit des japanischen Holzschnitts in einer Auswahl äußerst charakteristischer Arbeiten vor Augen führt. Wer die Entwickelung der modernen europäischen Kunst aufmerksam verfolgt hat, dem wird der Einfluß des Japanis mus auf unsre neue Kunst nicht entgangen sein, der wird auch die Bedeutung der japanischen Kunst gewiß gern an erkennen und die Anregungen, die sie unfern Künstlern ge geben hat, nicht unterschätzen. Es ist dabei freilich nicht zu verkennen, daß die Naturanschauung und die Stileigentüm lichkeiten der Japaner oftmals von manchen europäischen Künstlern nicht richtig erfaßt worden sind und dann Ab sonderlichkeiten gezeitigt haben, die sich in der »Moderne« mitunter geltend machen; aber ebenso unverkennbar ist es auch, daß bei reiferen Arbeiten unsrer Jungen, wo ein tieferer Einblick in das Wesen japanischer Kunst zutage tritt, durch den japanischen Einfluß auch jenes übereinstimmende Wesentliche der Formengebung sich findet, das diesen neu zeitlichen Schöpfungen eigen ist. Wir begegnen diesem Einfluß des Japanismus nicht allein im Kunstgewerbe, wir sehen ihn auch in der Flächen behandlung farbiger Kompositionen, im Aufschwung der Plakatkunst, überhaupt vor allem im weitverzweigten Gebiet der graphischen Kunst. Nach dieser Richtung hin ist der Japanismus zweifellos bereits ein Bestandteil unserer Kultur geworden, der sich nicht als ein äußerliches Moment sklavischer Nachahmung, sondern als ein Zeichen geistiger Übereinstim mung kenntlich macht. Wenn also die neue abend ländische Kunst an die Eigenart der ostasiatischen Kunst wieder anknüpft, so ist dies kein bloßer Zufall, sondern diese Tatsache liegt in unserer heutigen Kunstanschauung be gründet und ist im Grunde nichts Neues, denn die romanische und gotische Periode abendländischer Kunst verfolgte eigent lich die gleichen Ziele wie die japanische. Wie die letztere zeigt sich die abendländische Kunst in diesen Perioden durch aus konventionell, sie entwickelt ihre typischen Formen ganz allmählich. Auch ihr Wesen beruht in der feinfühligen Linienführung, in der Gegenüberstellung sorgsam abgewogener Massen und in schöner, harmonischer Farbengebung. Bei aller Lebenswahrheit hat diese Kunst nichts gemein mit un bedingter Naturnachahmung; sie liegt weit ab von der Er zeugung einer Illusion oder gar einer beabsichtigten Täuschung; und bei aller Liebe zur Natur entspringt sie der aus dem Innern quellenden künstlerischen Schaffenskraft und beruht vor allem in der Tiefe des Empfindens, der Größe der An schauung, auf erhabenen Ideen und einem geläuterten Ge schmack. Von welcher unmittelbaren Wirkung auf die Vorstellungs kraft sie dabei aber ist, das zeigen uns die lebendigen und eindrucksvollen Landschaftsmotive der Japaner, die keine Veduten, selten abgeschlossene Landschaftsbilder bieten, aber dafür den Landschaftscharakter und ihren Stimmungsgehalt mit den denkbar beschränktesten Mitteln zu prägnantestem Ausdruck bringen. Besonders tritt die Landschaftsmalerei am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts, als die japanische Kunst im Verlauf einer etwa hundertfünfzigjährigen Ent wicklung von der ornamentalen Darstellungsweise zur idealistischen und weiter zur phantastischen vorgedrungen war, um danach zum Naturalismus überzugehen, bedeut sam hervor. Bisher hatte die Landschaft nur eine unter geordnete Rolle gespielt, indem sie meistens als Hintergrund von Figurendarstellungen verwendet wurde; von jener Zeit an jedoch erlangte sie selbständige Bedeutung. Mit dem Aufblühen der Landschaftsdarstellung entwickelt sich dann auch die bildliche Schilderung der Tier- und Pflanzenwelt. Als Landschafter kommt namentlich Hiroshige in Betracht, der in der hier veranstalteten Ausstellung mit zahlreichen und zum Teil wundervollen Blättern vertreten fft. Im Jahre 1794 geboren, hat er zweifellos Gelegenheit gehabt, die europäische Kunstweise kennen zu lernen. Denn in seinen Darstellungen verrät sich eine genaue Kenntnis der Perspektive, er gliedert seine Bildkompositionen in Vorder-, Mittel- und Hintergründe und wendet, wenn auch mit verhältnismäßig einfachen Mitteln, kräftige Farben gegensätze an, mit denen er einen starken und oft mals einen ungemein poesievollen Stimmungsgehalt zu erreichen weiß. Neben ihm sind hauptsächlich sein älterer Zeitgenosse, der in Europa besonders populär ge wordene Hokusai, und sein jüngerer Kollege Kuniyoshi als Landschafter von Bedeutung zu nennen. Von Hiroshige finden sich in der Ausstellung außer einer Regen-, Gewitter- und Frühlingslandschaft verschiedene Gebirgs- und Küsten landschaften. In seinen Vogeldarstellungen fällt neben den frischen Farben die scharfe Beobachtung der Bewegungs motive auf. Mit einigen verwandten Motiven und Pflanzen-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder