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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.08.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.08.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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179, 3. August 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s, d. Dtschn. Buchhandel. 7635 deutschen Antiquar ist da allerdings kaum etwas Neues zu lernen. Daß der Bouquinist den Kunden in seinem Laden nach Herzenslust stöbern und so wenig wie möglich durch Empfehlungen stören oder durch Anpreisungen mißtrauisch machen soll, kann sich auch der Sortimentsbuchhändler nicht genug zu Herzen nehmen, ebenso die Bitte, die Bücher, auch die antiquarischen, nicht durch Etiketts und plumpe Preis auszeichnungen zu verunzieren. (Gerade im deutschen Sortimentsbuchhandel wird hiergegen häufig in empörender Weise gesündigt, und dicke, unauslöschbare Bleistiftziffern und -Daten auf künstlerischen Buchumschlägen, Titel blättern und sogar Einbänden legen leider immer wieder Zeugnis davon ab, wie wenig der Sortimenter seine Ware achtet, zumal wenn sie als Konditions-Gut Eigentum des Verlegers bleibt. Bei dieser Gelegenheit sei aber auch eines andern Mißstandes Erwähnung getan, den ander seits manche Verleger auf dem Gewissen haben, indem sie zu Buchumschlägen ein so dunkles, oft sogar Glanz-Papier wählen, daß es dem Sortimenter, der für seine Preis auszeichnung gewöhnlich die Vorderseite des Umschlags be nutzt, schlechterdings unmöglich ist, die betreffenden Bücher ordnungsgemäß auszuzeichnen.) Mit Rücksicht auf die Antiquariatskataloge gibt Cim den Bouquinisten eine ganze Reihe guter und wohlgemeinter Ratschläge. Er geißelt vor allem die Unsitte vieler Anti quare, den unverhältnismäßig in die Höhe geschraubten Preis von zeitweilig gesuchten Werken durch Bemerkungen wie »selten, sehr gesucht, vergriffen« usw. zu begründen, zumal wenn diese Zusätze den Tatsachen durchaus wider sprechen. Der Autor hebt die vorzügliche Redaktion einiger dieser Antiquariatskataloge hervor, so derjenigen von A. Claudin, die seit 20 Jahren unter dem Titel »^rostives äu dldUopblls« erscheinen, und die von der bekannten buch händlerischen Fachschriststellerin Mme. Reuse Pingrenon redi gierten Kataloge der Firma A. Durel, die ebenfalls monatlich als »1'Intsrinöäig.irs äss bibllopbilss, lidrariss, amutsurs« er scheinen. Er erklärt uns hierbei, daß die Journaltitel, die viele dieser Kataloge tragen, den Zweck haben, ihre Versendung zu dem in Frankreich erheblich billigeren Portosatz für Zeitschriften zu ermöglichen, was jedoch die Postbehörden bisher nur ausnahmsweise gestattet haben. Es ist verwunderlich, daß der Verfasser übrigens nicht gegen die große Einförmigkeit zu Felde gezogen ist, die zum mindesten neun Zehnteln der französischen Antiquariats kataloge eigen ist. Wir begegnen fast ohne Ausnahme den gleichen, typographisch gewöhnlich minderwertigen monat lichen Verzeichnissen in alphabetischer Anordnung — auch diese fehlt sehr oft, namentlich oder beinahe immer bei Auktionskatalogen — und nur selten ist der Inhalt irgend wie nach Literaturgattungen oder Wissenschaften gesondert. Zur Elite gehören bereits diejenigen Antiquare, die nach deutschem Vorbild Spezialkataloge herausgeben, wie z. B. Weiter, Picard, Roustan, Clouzot, Lechevalier, Geuthner, Gougy, Dorbon. Auch kann ich Cims Ansicht, daß nur die 20 bis 30 Seiten starken Verzeichnisse Aussicht hätten, ge lesen zu werden, »dickleibige« Antiquariatskataloge dagegen sofort in den Papierkorb wanderten, durchaus nicht teilen. Im Gegenteil scheint es mir plausibler, daß gerade solche dicken und deshalb vollständigeren Kataloge viel eher auf bewahrt werden, um im Bedarfsfälle nachgeschlagen werden zu können. Als bedauerliche Lücke erscheint es mir, daß der Autor auf das Auktionswesen, in Frankreich wohl das wichtigste Mittel zur Erwerbung antiquarischer Bücher, ab solut nicht eingegangen ist, obwohl dessen Technik wenigstens dem Anfänger mancherlei Schwierigkeiten bietet und Mahnung zur Vorsicht und Mäßigung sehr angebracht wäre. (Fortsetzung folgt.) Jos. Thron. Kleine Mitteilungen. "Zum Entwurf eines deutschen Scheckgesctzes. (Vgl. Nr. 164 d. Bl.; auch Nr. 107, 122, 131, 140, 141, 163.) — Der Zentralverband deutscher Industrieller hat an seine Mitglieder eine Umfrage gerichtet mit der Bitte, sich zu dem veröffentlichten Entwurf eines deutschen Scheckgesetzes sNr. 164 d. Bi s zu äußern. Er bittet insbesondre, sich auch darüber äußern zu wollen, ob und inwieweit in der Industrie ein lebhaftes Bedürfnis nach gesetzlicher Regelung des Scheckverkehrs bestehe, sowie welche Stellung die Industrie zu der Bestimmung nehme, wonach nur Bankiers als Bezogene bezeichnet werden dürfen. Nach Z 9 soll der Scheck, der innerhalb des Reichsgebiets ausgestellt und zahlbar ist, spätestens binnen 7 Tagen dem Bezogenen am Zahlungsorte zur Zahlung vorgelegt werden. Ein Widerruf des Schecks seitens des Ausstellers ist dem Bezogenen gegenüber nur nach Ablauf der siebentägigen Vorlegungsfrist wirksam. Nach dem Ablauf dieser Frist kann aber widerrufen werden, so daß der Scheck nach dieser Frist viel an seinem Wert verliert und nicht mehr geeignet ist weiter indossiert zu werden; auch kann aus einem nicht rechtzeitig vor gelegten Scheck kein Regreß gegen den Aussteller und die Vor indossanten genommen werden, falls etwa der Scheck später nicht eingelöst wird. Der Zentralverband fragt auch, ob die sieben tägige Frist nicht zu kurz bemessen sei. In Österreich verboten. — Das k. k. Kreis- als Preßgericht in Cger hat mit dem Erkenntnisse vom 2b. Juli 1907, Pr. 53/7/1, die Weiterverbreitung des bei dem Buchhändler Hans Fink in Marienbad saisierten Buchs: -Meine Beziehungen zu Sr. Majestät Kaiser Wilhelm II., II. Teil, von Wilhelmine Emilie Elisabeth geschiedener Gräfin von Wedel-Börard, Zürich, Verlag von Cäsar Schmidt-, wegen der Stellen von »genau so« bi« -von Österreich-, Seite 156, und von »diese von<- bis -Kaiserin wurde-, Seite 156 und 157, nach ß 63 St.-G. ver boten. (Amtsblatt zur Wiener Zeitung Nr. 173 vom 30. Juli 1907.) Das k. k. Landes- als Preßgericht in Klagenfurt hat mit dem Erkenntnis vom 22. Juli 1907, Pr. VII 12/7, die Weiter verbreitung der von Johann Leon sen. in Klagenfurt unter Nr. 1246/11 1907 herausgegebenen Ansichtskarten, darstellend den Raiblersee und das an demselben gelegene Spcrrfort samt seiner Umgebung, nach Artikel IX des Gesetzes vom 17. De zember 1862, R.-G.-Bl. Nr. 8 sx 1863, verboten. (Amtsblatt zur Wiener Zeitung Nr. 174 vom 3l. Juli 1907.) * Kunstpstege i« Bahnhöfen. — Die neugegründete Monats schrift -Schwäbische Heimat«, die vom -Verein für ländliche Wohlfahrtspflege in Württemberg und Hohenzollern- heraus gegeben wird, veröffentlicht unter vorstehender Überschrift einen Artikel, der an die dänische Einführung, die dortigen Bahnhöfe mit künstlerischem Bildschmuck zu versehen jvgl. Börsenblatt 1907, Nr. 33j anknüpft und daraus folgende, für die württembergischen Verhältnisse berechnete Nutzanwendung zieht: »Vor allem wäre nötig, das Übermaß von Plakaten zu ver meiden, die altgewordenen geschäftlichen zu entfernen und so un entstellte Wandflächen, nur Felder für Farben, herzustellen. Für Bildschmuck verwendet Dänemark 15000 L (16875 ^). Die dänischen Bahnen betrugen 1891 über 1980 Lw, die württembergischen Staats bahnen haben 1907 rund 1960 km mit 555 Stationen I.—V. Klasse und Haltepunkten. Unsre großen Bahnhöfe brauchen keine ge rahmten Bilder. Man könnte sie dort zwischen den vielen not wendigen Fahrplänen und amtlichen Bekanntmachungen doch nicht malerisch wirksam anbringen, und unter der lauten, eilig flutenden Menge des Publikums hätte auch der, der Zeit dazu hätte, nicht Ruhe und Stimmung, den Gehalt der Bilder sich wahrhaft zu erschließen. Zudem bietet die große Stadt andre Gelegenheiten, Bilder zu betrachten. Um so offenerer Platz aber für Stein- zcichnungen und andre graphische Künste ist in den stillen, kleineren und kleinsten Bahnhöfen, draußen im Lande. Dort in den kleinern Ortschaften besitzt die Bahnverwaltung allgemein zu gängliche und täglich besuchte Ausstellungsräume, die einzigen am Platz. Hier ist ein gegebenes und dankbares Feld für staat liches Wirken im Dienst der Kunst für alle, eine Aufgabe für die Staatsverwaltung, die in den Schulen durch ästhetische Einflüsse zu erziehen sucht. Die Landleute bringen hierher einen zur Auf- 996»
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