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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1923
- Strukturtyp
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- 1923-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1923
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- Deutsch
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Oie I^otrvencjigkelt cler OolclmLpIivei'i'ectinting im Veelreiin von vr. läralllior dlaOIbsrg, ?ro- 6rnQäLaül 1. Das Buch gibt ein« ausgezeichnete Begründung für die Notwendig keit der Einführung der Goldmarkverrechnung im Verkehr. Wer etwa geglaubt hat, daß diese Verrechnungsart nicht notwendig geboten fei, und die Papiermarkverrechnung weiterhin gelten lassen will, wird durch die tiefgründigen Darlegungen des Verfassers seine Meinung ändern müsse» und seinen überzeugenden Vorschlägen zur Schaffung eines offiziellen Geldmarktes auf Goldagiogrundlage ohne weiteres zustimmen. Diese Vorschläge sind wohl geeignet, zur Milderung der Krankheit unserer Wirtschaft und zur Stützung der Mark im Ausland beizutragen. In fesselnden Ausführungen bespricht der Verfasser die Geldentwertung, den Kredit- und Warenverkehr in Goldmark, den Wiedcrbeschaffungspreis und gleitende Löhne, verschleierte Geldwertsiche- rungSmaßnahmen, die Maßstäbe der Geldentwertung, die Organisation eines KreditgoldagioS, Buchführung und Bilanz bei schwankender Wäh rung. Erfreulich ist, dass die Vorschläge des Verfassers in der Öffent lichkeit bereits vielfach Anerkennung gesunde» haben. Wer Aufklärung und Belehrung über diese für unser Wirtschaftsleben so ungemein wichtigen Fragen wünscht, der möge sich diese neue Schrift des Ver fassers zulcge». A. K. Kurt k>ki5ter: Oie mlttelslterliclie kuctimalerel äes AiieMÜÄN^eS. dlit 40,tolle nioiirkarbigon takeln, dlänolren: Holbern-Vsrlag 1922. 40 3. u. 40 Dak. 4". Imckenprais lll.vck. llr. IS. Soviel auch über die mittelalterliche Buchmalerei in einzelnen Abhandlungen ober zusammenfassend geschrieben worden ist, cs! fehlt immer noch an einem einwandfreien, übersichtlichen und leichtfaszlichen Buch sllr diese nicht ganz einfache Materie. Die vorliegende Arbeit Pfisters hat zunächst einen großen Vorzug: es ist ihr eine ganze Reihe farbiger Tafeln beigegeben, die recht wohlgelungcn sind und einen Begriff von der Pracht des mittelalterlichen BucheS und seiner Kunst geben. Damit ist ein großer Fortschritt gegenüber anderen Veröffentlichungen solcher Art gegeben, die nur in schwarzen Abbil dungen das Mittelalter vorführten. Was den Text betrifft, so wird man auch ihm seine Anerkennung nicht versagen können. Ist es doch Pfister gelungen, den Zeitraum von tausend Jahren auf knappstem Raum so vorzuführcn, daß eine schnelle Orientierung möglich wird. Pfister beginnt mit den Fragmenten frühchristlicher Buchmalerei, führt von ihnen zu den Arbeiten fränkischer und irischer Mönche, geht dann zu den Evangclienbüchern der Karolinger und Ottouen über, gibt Einblick in das Buch der Gotik und behandelt schließlich die Stundenbllcher, die am Ende des Mittelalters! stehen. Mehr und mehr werden wertvolle Handschriften hcrausgegeben, und das ist recht erfreulich. Daß daneben nun auch Versuche gemacht werben, die Buchmalerei als Ausdruck der Ganzheit des katholischen Mittel alters barzustcllen, ist nur zu begrüßen, wenn auch, wie es in der Natur der Sache liegt, noch nicht alles klarliegt und klarlicgcn kann. A l b e r t S ch r a m m. Kleine Mitteilungen. Arbeitsgemeinschaft junger Buchhändler Leipzigs. — Die nächst« Aussprache findet am 5. Juni, abends 8 Uhr, im Vorstands zimmer des Börsenvereins statt. Auf der Tagesordnung steht: 1. Bericht über die Leuchtenburgtagnng bctr. Sommcrakademien; 2. Buchmark-Rechnung. Gäste sind willkommen: Anmeldung stele- phonisch, Nr. 22 343) an W. Lehmann, Deutsche Wanderbuchhandlung in Leipzig, erbeten. Rene Bezugs- und Verkaufspreise in Österreich. — Aus Wien schreibt uns unser Mitarbeiter: In derselben Woche, in der in Frankfurt die namhaftesten Vertreter Deutschlands und Österreichs sich einsanden, den 75. Jahrestag der Eröffnung des 1848er NationalparlamcutS fest lich zu begehen — bei welcher Gelegenheit die Zuversicht ausgesprochen wurde, daß sich die derzeit unmögliche Vereinigung der Deutschen Öster reichs und des Reiches dennoch in Zukunft erfüllen werde — in eben diesen Tagen wurden die Buchhändler Wiens und Österreichs durch eine Bekanntmachung im Bbl. Nr. 109 verständigt, daß sich die deutschen Ver leger entschlossen haben, Österreich als Ausland zu betrach ten und somit den österreichischen Firmen nur zum Auslandpreis, Be- 744 rechnung nach Schweizer Franken, zu liefern. Aus der Vorgeschichte dieser neuen, folgenschweren und charakteristischen Einrichtung ist sa manches bekannt und in den Blättern erörtert worden; so ist scstgcstellt, ^ daß die unmittelbare Veranlassung dieser Maßregel — man kann wohl i schon sagen: Maßregelung — in dem Umstande zu suchen ist, daß di- österreichisch« Regierung die erwartete Ausfnhrkontrolle noch nicht ins Leben gerufen hak; allein, über den Grund dieser Hinausschiebung oder gänzlichen Verweigerung sind nur höchst unbeglaubigtc Gerüchte verbreitet worden; es wurde allerhand gemunkclt, und Anschuldigungen gegen völlig unbeteiligte Firmen wurden ausgeftrcnt, und so wie noch manches zur Vorgeschichte des Weltkrieges nach und nach enthüllt wird, so wird noch Aufklärung über lichtscheue Vorgänge, die den der- zeitigen Zustand herbeigcflihrt haben, zu erteilen sein. Die Zukunft wird es an den Tag bringen, wie es kam, daß Sonderinteressen seines Einzelnen?) über die allgemeinen Interessen gesiegt haben. Zufolge obiger Bekanntmachung fanden Besprechungen Wiener Firmen statt, bei denen sich die erregte Stimmung in mehreren, zum Teil sehr radikalen Anträgen Luft machte; schließlich gewannen dennoch die gemäßigten Elemente, die sich gegen die vorgefchlagenen, scharfen Abwchrmaßrcgeln ausspracheii, Oberhand, und es wurde beschlossen, neuerdings Schritte bei der österreichischen Regierung zu tun und mit den deutschen Verlegern Verhandlungen wegen des Exportrabatts cinzuleiten. Übereinstimmung ergab sich In der Beurteilung der allge meinen Lage, die eine Stagnation im Bücherabjatz erkennen läßt; mit der Stabilisierung der Krone ist eine Abschwächnng der Kauflust, die seinerzeit durch die »Flucht vor der Krone» belebt wurde, eingetreten. Die Sparkassen und Banken verzeichnen in den letzten Monaten eine stetige Steigerung der Bareinlagen; damit Hand in Hand geht die Verringerung der Tageseinnahmen in den Kaufläden und auch im Buchhandel. Täglich, man kann beinahe sagen stündlich erscheinen die Vertreter reichsdeutschcr Verleger und erbitten Bestellungen auf Novitäten und Lagerartikel, aber sie dürsten im allgemeinen wenig günstige Resultate nach Hause bringen, obwohl sie mitunter, wie es heißt, verlockende Bezugsbedingungen cinränmcn: Berechnung zur Schlüsselzahl 1500, Rabatt 50°/„ und 11/lO. Klagen wurden laut über direkte Lieferungen mancher deutschen Verleger, die wissenschaftlich« Werke an Studierende zu ermäßigtem Ladenpreise, ohne Berechnung des Teucrungszuschlags, nach Wien lieferten. Daß solche, von ernster Seite vorgcbrachte Beschwerden die Stimmung nicht eben günstig be einflussen, kann sich jedermann denken. Rechnerisch, ziffernmäßig stellt sich die Angelegenheit des Ver kaufspreises so: In der vergangenen Woche war die österreichische Schlüsselzahl für Werke reichsdentschen Verlags <500; somit wurde ein Buch mit Or. 1 Mark für 7500 Kronen verkauft. Vom 22. Mai an erfolgt die Berechnung nach dem Auslandpreise; nun wird es not wendig sein, bei jedem Verkaufe in der Kartothek nachzuschen, welchen Schweizer Preis der Verleger aufgestellt hat. Ist 6r. 1 Mark gleich 1 Frank, so wird das Buch mit 9000 Kronen verkauft, was eine Verteuerung gegenüber der Vorwoche von 1500 Kronen, also 20°/„ be deutet; ist jedoch 6r. 1 Mark gleich 75 Cent., so kostet bas Buch nur 8750 Kronen, also um 10"/„ weniger als vor einer Woche. Die Schwie rigkeiten, in der kurzen, zur Verfügung stehenden Zeit den richtig«, Grundpreis in Schweizer Franken scstzustellen, ist nicht gering cinzu- schätzen, und nicht selten werden die Hilfsmittel den Verkäufer im Stich« lassen. Die deutschen Verleger werden nunmehr, entsprechend ihrer Be rechnung, die Zahlung in österreichischen Kronen zu erhalte» haben; auf welche Weise sie in den Besitz ihrer Guthaben gelangen werden, ist noch nicht ganz klar, da die Wiener Banken! derzeit Annahme und Gutschrift von Kronenbeträgen auf ei» ausländisches Konto ver weigern; es wird die Sorge der deutsche» Verleger und nicht der Wiener Sortimenter sein, hier einen Ausweg z» finden. Wie», Pfingsten 1923. Friedrich Schiller. Abermalige Lohn- und Druckpreiscrhöhungcn im deutschen Buch- druckgewcrbe. — Durch das im Tarifvertrag vorgesehene Zentral- Schlichtnngsamt war am 28. April ein, später vom NeichsarbeitS- minifterium für verbindlich erklärter Schiedsspruch gefällt worden, durch den der Spitzenlohn der Buchdrucker auf 81937 Mark wöchentlich festgesetzt wurde. Dieser Lohn blieb bis zum 25. Mai in Kraft. Am 24. Mai trat in Berlin bereits wieder die Tarifkonimission der deut schen Buchdrucker zusammen, da die Arbeitnehmer bas den Arbeitgebern durch den Schiedsspruch aufgezwungene Lohnabkommen rechtzeitig ge kündigt hatten. Den Arbeitnehmern kam diesmal zugute, daß sich tatsächlich die Teuerung in einem Maße entwickelt hatte, die eine Lohn erhöhung gerechtfertigt erscheinen ließ. Selbstverständlich forderten die Arbeitnehmer wieder viel mehr, als einerseits die Zeitvcrhältnisse be-
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