Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-02-15
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080215
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190802158
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19080215
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-15
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1864 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 38, 15. Februar 1908. Bekris und andrer Autoren über Rußland und die Slawen (Mit teilungen der k. Akademie der Wissenschaften 1883), — »Kaiser Basilius Bulgariktonos« (Ebenda 1883), — »Zur arabischcnLiteratur- lwpviials 668 soisnesL 1880), — »1.68 ws>au8orit>8 arabeg 6s 1'Ia- kititut, äe8 Is.n^u68 orj6nts.l68« (St. Petersb. 1877), — »Notier tals8 6to.« (1891). Baron Rosen hat auch über 140 Artikel, Notizen, Rezensionen und Referate über sein Spezialfach, hauptsächlich in den Mitteilungen der orientalischen Abteilung der kaiserlich russischen Archäologischen Gesellschaft und in der Zeitschrift des Ministeriums der Volksaufklärung, veröffentlicht. Als Lehrer rühmte man an ihm, daß er seine Hörer zu fesseln verstand und ^Sprcchsaal. Allgemeine Erhöhung des Berleger-Rabatts. <VgI, Nr. 4. 7. 9. 10, 14, 17, 23, 28 d, BI,) In der Frage einer allgemeinen Erhöhung des Verleger- Rabatts sind bis jetzt fast nur Sortimenter zu Worte gekommen, so daß es wohl nicht ganz ohne Interesse sein wird, auch die An sicht eines Verlegers zu hören. Was nun zunächst den vorgeschlagenen Rabatt von 30 Prozent in Rechnung und 33'/» Prozent gegen bar anbetrifft, so ist diese Forderung überhaupt nicht diskutierbar, schon aus dem ein fachen Grunde, weil diese Rabattsätze in keinem Verhältnis zu einander stehen. Welcher Sortimenter würde dann überhaupt noch gegen bar beziehen, wenn seine Bestellung auch zu einem nur um 3'/g Prozent höheren Betrag in Jahresrechnung aus geführt wird! Außerdem kann er in letzterem Falle noch 1 Prozent Meßagio abziehen. Eine größere Differenz zwischen Rechnungs und Barbezug müßte unbedingt sein; warum stände sonst auf so vielen Verlangzetteln die Notiz: »fest oder bar, wenn mindestens 8'/z Prozent mehr«? Ferner muß berücksichtigt werden, daß der Preis eines jeden Buches vom Verleger genau kalkuliert und eine willkürliche Erhöhung des Ladenpreises, wodurch eine Erhöhung des Rabatts nur möglich wäre, dem Absatz sehr schädlich ist. Auch im Verlage wird die Konkurrenz mit jedem Jahre schärfer. Die schönen Zeiten, in denen noch Zirkulare und kleine Inserate im Börsenblatt größern Erfolg hatten, sind längst vorbei, und der Verleger ist jetzt gezwungen, für seine Verlagsartikel selbst teure Reklame zu machen. Der Erfolg einer solchen kommt meistens dem Sorti menter zu. Dieser aber möge nicht vergessen, daß er den Verlag mindestens ebensogut zu seiner Existenz nötig hat, wie letzterer ihn selbst. Der Sortimenter verkauft das, was er will, der Ver leger aber muß das verkaufen, was er auf seine Kosten hat werden diese von Leipzig aus nicht befördert oder gehen mit Spesennachnahme zurück. Besonders typisch hierfür ist dos Inserat des Herrn W. Lambeck in Thorn im Börsenblatt vom 24. Januar 1908. Wendet sich nun aber der Verleger direkt ans Publikum und führt dessen Bestellungen aus, so ist er rücksichtslos, schädigt das Sortiment, usw. Da nun der Verlag Opfer bringen soll, so hat er auch das Recht, Gegenforderungen zu stellen, denn ohne eine Gegenleistung des Sortiments ist eine Rabatterhöhung nicht möglich. In erster Linie aber möchte ich den Herren Kollegen vom Sortiment empfehlen, ihr Spesenkonto zu prüfen, ob sich nicht manches er sparen ließe, denn Spesen erspart, ist Geld verdient. Es gibt wenig Berufe mit kaufmännischem Betriebe, in denen der Bruttogewinn so hoch ist wie im Buchhandel (Sortiment und Verlag). Aber es gibt wohl auch kein Geschäft, in dem Brutto- und Reingewinn in einem so schreienden Mißverhältnisse stehen, wie gerade im Buchhandel. Zudem krankt ein großer Teil der Sortimentsgeschäste an zu geringem Umsatz, weil eben die Kon kurrenz zu groß ist. Ich gebe zu, daß der Rabatt an vielen Büchern und gerade an solchen, die leichten Absatz haben, zu gering ist. wie z. B. bei vielen Volksschulbüchern. Anderseits gibt es wieder Werke, die mit 50A und 7/6 rabattiert werden, so daß dem Sortimenter mehr zufällt als dem Verleger, einschließlich Herstellungskosten. Aber diese Werke, die nur infolge der Konkurrenz so günstige Bezugs bedingungen haben, werden sehr gern von den modernen Anti quaren geführt und zu herabgesetzten Preisen als »Gelegenheits exemplare- verkauft, so daß die Sortimentsgeschäste wenig Absatz an diesen Artikeln haben. Ich kannte einen kleinen Antiquar, der von einem bekannten Wörterbuch mehr Absatz erzielte als die besten Sortimentsgeschäfte am Platze. Es sollte mich sehr freuen, wenn vorstehende Ausführungen dazu beitrügen, die Lage zwischen Verlag und Sortiment in der Rabattfrage etwas zu klären. Positive Vorschläge sind von be rufenerer Seite zu machen. Ich gebe zu, daß der Sortimenter, und besonders derjenige in der Provinz, einen höheren Reingewinn zur Erhaltung seiner Existenz nötig hat; aber anderseits ist der Verleger nicht in der Lage, alle diesbezüglichen Wünsche ohne weiteres zu erfüllen. Er muß sich in der Feststellung des Laden preises nach anderen Werken richten, zudem müssen seine gang baren Werke für diejenigen mit aufkommen, für die er sein gutes Geld verlegt hat, — um es nicht wiederzufinden. Dresden, den 12. Februar 1908. Friedrich Jacobi, Der Revers des Zeitschriftcnverlegcr-Bereins. iBgl. Nr. 22. 26, 28, 30, 32, 33, 34, 37 d. Bl.) Im Börsenblatt vom 8. Februar sucht der Verein von Ver legern deutscher illustrierter Zeitschriften seine Zuschrift vom 20. Januar etwas abzuschwächen, weil er gesehen hat, daß es doch nicht so ohne weiteres geht und gehen wird, den Sortimenter mit solchen Paragraphen und kategorischen Bedingungen zu knebeln. Den Revers in der jetzigen Form zu unterschreiben, halte ich, namentlich für den kleinen Sortimenter und Lesezirkel unternehmer, für unmöglich, und zwar aus dem Grunde, weil er einen Satz mehr enthält, als sowohl in dem Rundschreiben, als auch in der Erklärung vom 8. Februar enthalten ist. Es heißt da wörtlich: ». . . . Ich verpflichte mich, jede Veränderung, z. B. das Entfernen einzelner Teile der Nummern oder das Ein heften und Einkleben von Drucksachen innerhalb der Zeitschriften, zu unterlaffen . . . .» Während nach meiner Ansicht der zweite Teil dieses Satzes uns kleinere Sortimenter kaum betrifft — denn wer sollte einem Zirkel, der 40 bis 60 Abonnenten hat, Drucksachen und Prospekte zum Beilegen geben! — ist es eine ganz andere Sache mit dem ersten Teil, von dem wie gesagt im Zirkular kein Wort steht und der uns im Jahr so und so viel mal in Konflikt mit dem Verein bringen kann. In meinem Zirkel mit etwa 50 Abonncnten kursieren Zeit schriften wie Velhagen, Westermann, Zur guten Stunde 5 bis 6 Monate lang. Infolgedessen werden z. B. Weihnachtsprospekte und Weihnachtsanzeigen entfernt, ersten« weil sie nach 6 Monaten keinen Wert mehr haben, und zweitens weil sie den Abonnenten unzufrieden machen und ihn direkt darauf Hinstoßen, ein wie altes Heft er hat, was er sonst, da es ja zum größten Teil keine aktuellen Zeitschriften sind, kaum gewahr wird. Ferner sind so und so viele auswärtige Bezieher von Jour nalen darauf bedacht, die Porti für die Zusendung zu beschränken. Infolgedessen nehme ich oft Prospekte rc. im Einverständnis mit den Kunden heraus, um Porto zu ersparen. Nach den auf gestellten Bedingungen würde ich auch da mich gegen den auf gestellten Paragraphen vergehen, und deshalb muß da von seiten der Orts- und Kreisoereine Stellung genommen werden. Den Revers wird mit mir ein großer Teil von Sortimentern unterschreiben, wenn der erste Teil des angeführten Satze« weg bleibt; denn alles andre ist doch eigentlich nur zum Schutze des soliden Sortiments und Lesezirkelunternehmens und nur zu be grüßen, wenn auch die Form, in der es dem Buchhandel vorgesetzt wurde, eine etwas zu energische und selbstbewußte war. Offenburg, 11. Februar 1908. Karl Trübe.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder