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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1907
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- Deutsch
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172, 26. Juli 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 7407 Die Verbilligung des französischen Büchermarkts. Bezugnehmend auf einen vorausgegangenen Artikel über die »Demokratisierung« des schwedischen Büchermarkts (durch billige Ausgaben) in »Lvevsü» vLgblacket« (Stockholm) hat der bekannte, aus Schweden gebürtige Pariser Buchhändler Per Lamm diesem Blatt eine Reihe interessanter Mit teilungen über die in gleicher Richtung gehenden Verhält nisse in Paris zugehen lassen (datiert 28. Juni 1907). Er schreibt: »Die sogenannten billigen Bücher kamen zuerst vor etwa 3 Jahren in den Handel, als der Verleger Fayard den 1. Band seiner »Noäsro-Lidllotüdgue« herausgab, Bour- gets bekannten Roman Oruslls smgras. In wenigen Tagen war die 1. Auflage von 50 000 Exemplaren verkauft, und mehr als die doppelte Anzahl ist seitdem abgesetzt worden. Von der Originalausgabe L 3 Frcs. 50 Cts. sollen ungefähr 40 000 Exemplare gedruckt worden sein, was deutlich zeigt, daß durch die neue, billige Ausgabe ein neuer Leserkreis gewonnen wurde. Auch ist es beachtenswert, daß ihr Erscheinen den Absatz der teuren Ausgabe eine Zeitlang hob. Die Veröffentlichung machte in der Verlegerwelt un erhörtes Aufsehen, und die Gründe für und wider wurden lebhaft erörtert. Das Publikum aber begegnete ihr mit Sympathie, und jeder neue Band wurde ein neuer Erfolg. »Einige Monate später kam dann die neue Zeitschrift ,cks 8ai8 tont', die für 1 Frc. ftz Kilo Papier mit guten Illustrationen und lesbarem Inhalt gab, und vollendete den Sieg derartiger Bücher. »Daß hierdurch eine bedeutende Veränderung des Marktes eintrat, ist gewiß. Freilich werden die neuen Arbeiten der gioßen bekannten Schriftsteller ebensoviel wie früher verkauft. Bourget hat soeben einen neuen Roman »Lwigrö« herausgegeben, dessen Verkauf gerade so lebhaft ist wie der seiner frühem Arbeiten. Prsvosts »Ll. et Naä. Llolooü«, der voriges Jahr erschien, geht fast besser als seine frühem Werke, obwohl sie jetzt fast alle in »Lloäsrn-Libliotlidgue« erschienen. Aber die Schwierigkeit besteht nun darin, Schrift steller dritten und vierten Rangs in den gewohnten teureren Ausgaben zu verkaufen. Früher konnte ein Verleger 4—5000 Exemplare drucken lassen, wo er jetzt nur 1500—2000 wagen darf, und mit einem so kleinen Absatz kommt er nicht aufs Trockene. Am schlimmsten steht es für die jungen, vorwärts strebenden, aber noch unbekannten Verfasser, die es jetzt sehr schwer haben, einen Verleger zu finden. »In vielen Ländern arbeitet der Detailbuchhändler deni Verkauf ausländischer billiger Literatur entgegen, und zwar aus triftigen Gründen. Die Fracht, die ihm das Buch erheblich verteuert, ist für ein billiges Buch verhältnismäßig höher als für ein teur-s Buch, da sie ja auf dem Gewicht beruht. So wird es ihm oft unmöglich, ein ausländisches Buch, dessen Ladenpreis niedrig ist, mit Verdienst zu ver kaufen. Zudem kostet es ihm ebensoviel Zeit, ein Buch zu bestellen, zu empfangen und zu verkaufen, dessen Preis nur wenige Öre beträgt, wie ein vielfach teureres. »Ein weiterer Einwand ist der, daß sich diese billigen Sammlungen keineswegs für Bibliotheken eignen. Sie passen nur dazu, gelesen zu werden und dann zu ver schwinden. »Eine Tatsache indes ist, daß sie hier täglich neue Ab nehmer gewinnen und daß die bekannte französische Roman form L 3 Frcs. 50 Cts. — bekannt und anerkannt als die Basis des französischen Buchhandels — eine schwere Krisis durchmacht. Einer der hiesigen Verlegerfürsten sagte mir: »»Ich muß dem Strome folgen und billige Bücher machen) ich wünsche, sie möchten nicht gehen; aber ich fürchte das Gegenteil««. So ist die Stimmung in der französischen Buchhändlerwelt. Was die Verhältnisse noch schwieriger macht, ist die Preissteigerung des Rohmaterials sowohl wie der Arbeitskraft.« (Bargum.) Katalox üer ^Iten Libliolkek üer Osl- preu88iscken ^anü8cliakt. v, 109 8. Höoigsberg 1. Lr. 1907, O^preussisobs Oruolrsrsi nuä Vsr1g.g8av8tg.lt ^..-0. Unter dem 25. September 1788 schenkte der damalige General-Landschafts-Direktor von Korff auf Bledau seine Sammlung von Landlagsakten und andern Landes papieren der ostpreußischen Landschaft »zum Andenken und zu ihrem ewigen Gebrauch und Nutzen« mit der Be stimmung, daß die Sammlung beständig bei der General- Landschafts - Direktion als dem Zentrum des Landes verbleiben und der jedesmalige General - Landschafts- Syndikus die Aufsicht darüber haben solle. »Ich hoffe«, so heißt es in der dem Katalog vorangestellten Donations urkunde, »daß dieses meine übrigen Mitbrüder unter dem Adel auf die Gedanken bringen wird, diese Sammlung mit Beiträgen zu vermehren. Sollte die Sammlung anwachsen, so würde dem General-Landschafts-Syndico etwas aus zusetzen sein, damit selbiger die darin enthaltenen Materien ordne und sich bekannt mache, um erforder lichen Falles davon Auskunft und Rat erteilen zu können.« Neben dieser in Korffs Testament bestätigten Schenkung nahm die Landschaft nach seinem am 25. Juli 1813 er folgten Tode auch den Rest seiner schon vorher empfangenen Büchersammlung in Besitz. Wie die Ostpreußische General- Landschafts-Direktion gez. Kapp in der Vorrede mitteilt, war neuerdings von verschiedenen Seiten der Wunsch laut ge worden, daß die Büchersammlung weiteren wissenschaftlich interessierten Kreisen dadurch zugänglich gemacht werde, daß sie zur Aufstellung in einer öffentlichen Bibliothek gelange. Die Direktion glaubte indessen von Erfüllung dieser Wünsche ab- sehen zu müssen, weil die Herausgabe der Bibliothek aus dem Gewahrsam der Landschaft den Bestimmungen der Schenkungsurkunde widersprechen würde. Sie will aber dankenswerterweise den Wünschen nach Benutzung der Biblio thek dadurch Nachkommen, daß sie nach Drucklegung des von Rautenberg hergestellten Katalogs ihn Bibliotheken und Archiven sowie sonstigen interessierten Stellen und Personen zur Verfügung stellt. vr. Otto Rautenberg, damals Kustos an der König lichen und Universitäts-Bibliothek zu Königsberg — er starb als Oberbibliothekar daselbst im Alter von 57 Jahren am 21. Juni 1899 —, fertigte den Katalog handschriftlich im Jahre 1883 auf Beschluß der Preußischen General-Land- schafts-Direktion an. Nach einem von Rautenberg an die Direktion erstatteten Bericht hatte die Alte Bibliothek der Landschaft einen Bestand von 2127 Nummern. Da jedoch ungemein viele Bände Sammelbände sind, so schätzt Rauten berg die Anzahl der vorhandenen Schriften auf etwa 6400 Bände. Das Wertvollste an der Sammlung ist unzweifeft Haft die Abteilung Geschichte; namentlich ist die französische Geschichte und die Memoirenliteratur dem Geschmack der damaligen Zeit entsprechend reich vertreten. In der Rechts wissenschaft weist Rautenberg besonders auf die zahlreiche Sammlung von Provinzialrechten hin, unter den einzelnen wertvollen Büchern auf einige sehr alte und schön erhaltene Bibelübersetzungen, auf eine Inkunabel vom Jahre 1481, nämlich des Petrus Marsius Kommentar zu Cicero, und auf ein schön erhaltenes Exemplar des Robert Stephanus Düssanrus livguas lativas. 966'
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