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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1907
- Sprache
- Deutsch
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171. 25. Juli 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f, b. Dtschn. Buchhandel. 7375 feffor Sinding hatte der Firma nämlich das ausschließliche Recht zur Reproduktion seiner Werke übertragen. Die Firma hielt Tryde daher der Übertretung des angeführten Gesetzes für schuldig und klagte auf Buße und Schadenersatz sowie Vernichtung des Klischees und des Auflagenrestes der Reproduktionen. Cs waren 1000 Postkarten ä 10 Öre verkauft und 10 000 Albums gedruckt worden. Das Gericht verurteilte Tryde nicht zu einer Buße, erkannte ihn aber schuldig, der Firma 500 Kr. Schadenersatz zu zahlen und zu dulden, daß die Klischees und Reproduktionen beschlag nahmt und vernichtet werden. (Nach -klationaitiäsacks-, Kopenhagen.) Städtische Bibliotheken Berlins. — Die außerordentliche Sitzung der Berliner Stadtverordnetenversammlung vom 25. März führte zu einem Beschlüsse betreffs des Etats der städtischen Bibliotheken, der seiner großen Bedeutung halber nicht unbeachtet bleiben darf. Der Stadtverordnete Heimann wies darauf hin, daß der Magistrat die Cohnsche und die Leosche Stiftung für Bibliothekszwecke nicht zur Erhöhung des Etats der Bibliotheken, sondern zur Entlastung des Stadtsäckels ver wende und beantragte die Wiedereinsetzung der früher von der Stadt für die Bibliotheken aufgewendeten höheren Summe in den Etat. Er fand dabei zwar Unterstützung durch die Stadtverordneten Nathan und Friedemann, aber der Oberbürgermeister erklärte auf Grund seiner intimen Be kanntschaft mit dem verstorbenen Professor Leo, daß die Ver wendung zu gunsten der Stadt und nicht zu gunsten der Bibliotheken durchaus dem Willen des Testators entspreche, und die Versammlung stellte sich (es war sehr spät geworden und die Versammlung schwach besucht) mit 23 gegen 22 Stimmen auf die Seite des Magistrats. Dieser Vorgang ist auf das tiefste zu bedauern und wird gewiß allseitig unliebsam überraschen. Man ist ja daran gewöhnt, daß die Berliner Stadtverwaltung für die Aufgaben der höhern Geisteskultur nicht entfernt die freudige Opferwilltgkeit zeigt wie andre Weltstädte oder, im Verhältnis gerechnet, wie viele andre deutsche Städte, und die Vertreter des preußischen Kultusministeriums haben wiederholt darüber im Abgeordnetenhause ernste Klagen erhoben. Daß die Verwaltung von Berlin aber in dem Augenblick, wo private Freigebigkeit die Mittel bot, die ganz unzureichenden städtischen Büchereien erheblich aufzubessern, es fertig bringen würde, sie um den Betrag der pri vaten Zuwendungen zu verkürzen, das hätte doch wohl niemand vorhergesagt. Wer also in Zukunft die Berliner städtischen Biblio theken in seinem Testament bedenken will, wird gut tun, die Klausel anzufügen, daß die Schenkung null und nichtig wird, sobald die Aufwendungen der Stadt herabgesetzt werden. Ob man im Rathaus wohl glaubt, daß das beliebte Vorgehen geeignet ist, weitere Stiftungen zu veranlassen? (8^. im Zentralblatt für Bibliothekswesen.) Ausstellung der Königlichen Graphischen Sammlung in München. — Die Königliche -Graphische Sammlung» in München (im Erdgeschoß der Alten Pinakothek) hat sich mit einer glänzenden Auswahl ihrer Schätze zum Empfang der während der Reisezeit zu erwartenden Sommergäste und Touristen in einer neuen Ausstellung vorbereitet. Im ersten, den Meistern der Neuzeit gewidmeten Saal finden sich die besten Namen mit charakteristischen Nummern vertreten; beispielsweise seien genannt: F. A. v. Kaulbach, Leibl, H. Herterich, Angela Jank, Meyer-Basel, Stauffer - Bern, C. Steppes, N. Gysis, A. Feuerbach, W. Stäbli, Kallmorgen, Mayr-Graz, Dodge, Hellquist, Wenban, dann der neckische Spitz weg, Moritz v. Schwind, Lenbach, Teichlein, Victor Weishaupt, Fr. Voltz und Braith; W. Busch, Oberländer und Thoma; llhde, Stuck, W. Volz, L. Dill; Compton, Htrth du Frsnes, H. Rasch, K. A. Baur, Ernst Zimmermann, Fritz Erler, Max Liebermann, Otto Strützel, PH. Rüth, F. X. Koch, T. Stadler, Dasio, Fritz Baer, Zeno Diemer, Wenglein und Hellingrath. Ebenso aber auch mit wahren Perlen Peter v. Cornelius, Ludwig A. Richter, Knaus, Vautier und Adolph v. Msnzel. Der zweite Saal beginnt mit den einem größeren Publikum freilich weniger in die Augen fallenden, aber ganz unschätz baren ältesten Monogrammisten und Stechern des fünfzehnten Jahrhunderts, mit kostbaren Miniaturisten und'Holzschnittmeistern. Daran reihen sich Handzeichnungen von Schongauer, Wolgemuth und dem unergründlichen Albrecht Dürer, von dem sogenannten -alten- und dessen immer neu fesselnden gleichnamigen Sohne Hans Holbein, nebst den gleiches Interesse weckenden Zeit genossen: Wolf Huber von Passau (1515—1540), Hans Funk von Zürich, H. Fries, Urs Graf, Jost Amman, Virgil Solis und Jörg Breu, denen unsre braven Hans Schäuffelein, Albrecht Altdorfer wacker zur Seite stehen. Den um Kaiser Maximilian lagernden Abendschein ritterlicher Romantik repräsentiert die ganze Serie von Blättern H. BurgkmairS, die ein buntfarbiges Gestech- und Rennsptel vor Augen führen. Ebenso kostbar erweisen sich die von ungenannten Zeichnern ent worfenen Vorlagen zu Helmen, Schilden und Waffenwerk aller Art, die von Münchener Plattnern und Harnischmachern für die französischen Könige Franz und Heinrich ausgeführt wurden. Dazu Hans Mielich, Kaspar Fraistnger von Ingolstadt, der perspektiven-kühne Christoph Schwarz, item Hans Bocksperger, Peter de Witte usw. Wo wäre, mit Inbegriff der ältern Za- singer und Mayr von Landshut, ein Ende dieser Kette? (Allgemeine Zeitung.) Neue Ausgabe deS -Jungeu Goethe». — Eine völlig neu bearbeitete Ausgabe des -Jungen Goethe- wird im Einverständnis mit der Firma S. Hirzel im Insel-Verlage in Leipzig erscheinen. Die Herausgabe hat Herr vr. Max Morris übernommen. Die neue mit Einleitung und Kommentar ausgestattete Ausgabe wird wesentlich umfangreicher sein, als die erste, und alles umfassen, was an Werken, Briefen, Jugendarbeiten, Gesprächen, Radierungen und Zeichnungen Goethes, sowie an Bildern von ihm bis zum Jahre 1775 bekannt ist. Sämtliche irgend erreichbaren Handschriften werden für den Druck noch einmal genau verglichen werden. Herausgeber und Verlag richten daher an alle, die Hand schriften u. a. aus dieser Lebensepoche Goethes, vor allem etwa noch ungedrucktes oder unbekanntes Material besitzen oder im Prioatbesitz wissen, die Bitte, Herrn 8r. Max Morris, Weimar, Kurthstraße 2, freundlichst davon zu benachrichtigen. (Red.) Errichtung eines technischen Museums in Wien. — Vor einiger Zeit ist das Projekt aufgetaucht, das sechzigjährige Regierungsjubiläum des Kaisers Franz Joseph im Jahre 1908 durch Errichtung eines Museums für Technik, Industrie und Gewerbe, also eines bleibenden Monumentalwerks, anstatt der Veranstaltung einer Ausstellung zu feiern. Das Projekt ist von industriellen und gewerblichen Faktoren sehr lebhaft befür wortet worden. Anfang Juni haben im Handelsministerium in Wien verschiedene Konferenzen über diese Frage stattgefunden, deren Ergebnis man darin zusammenfassen kann, daß das Aus stellungsprojekt als fallengelassen erscheint und der Museumsplan Aussicht auf Verwirklichung hat. Ein endgültiger Beschluß kann erst von dem Exekutivkomitee der Ausstellung gefaßt werden. (Nach: Neue Freie Presse.) Andrew Carnegies Spenden für Bibliotheken. — Nach den jährlichen Zusammenstellungen des llidrar^ ckourval (Vol. 30. 1905. S. 20 ff.; Vol. 31. 1906. S. 72 f. 123; Vol. 32. 1907. S. 23 f.) spendete Andrew Carnegie für Bibiotheken im Jahre 1904 1 449 861, im Jahre 1905 3 952 294, im Jahre 1906 3063 176 Dollars; im ganzen gab er bis zum Jahre 1906 in 1808 Fällen 46 340 710 Dollars, davon etwa 35 Millionen für Bibliotheken in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, über 9 Millionen für englische Bibliotheken, das übrige zumeist für Bibliotheken in den englischen Kolonien. Bezeichnend für die Denkart Carnegies ist es, daß er in den letzten Jahren sein Hauptinteresse den kleinern amerikanischen Oolls^ss zuwandte, da die meisten großen Städte der Vereinigten Staaten schon mit eignen Bibliotheksgebäuden versehen waren und die von andern Städten an ihn gerichteten Forderungen ihm zu gering erschienen. So schenkte er von 1904 bis 1906 über zwei Millionen Dollars für 95 Vollöls.Bibliotheken. Bei seinen Anerbietungen stellt Carnegie bekanntlich in der Regel die Bedingung, daß die betreffende Stadt, Gemeinde oder Körperschaft mindestens zehn vom Hundert der dargebotenen Summe alljährlich für die Unterhaltung der Bibliothek aufwendet; seine Gaben beschränken sich immer auf 962*
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