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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1907
- Sprache
- Deutsch
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7376 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 171, 25. Juli 1907. die Errichtung von Gebäuden. Im letzten Jahrzehnt sind daher Hunderte vielfach seinen Namen tragender Bibliothsksbauten auf Carnegies Kosten errichtet worden, deren Pläne in den meisten Fällen von ihm gebilligt worden sind, und es war ein glücklicher Gedanke von Theodore W. Koch, dem Leiter der Universitätsbibliothek in Ann Arbor, ein Buch über Carnegie-Bibliotheken zu schreiben. Als Borläufer dieses Buches, zur Einweihung des großartigen Carnegie- Instituts in Pittsburgh im April 1907 (vgl. Börsenblatt Nr. 85, 86, 90. Red.), für das Carnegie 23 Millionen Dollars hcrgab, hat Koch eine Mappe mit 120 Tafeln veröffentlicht, auf denen man von 85 Bibliotheksgebäuden vortreffliche Photographien der Außen ansichten und der hauptsächlichen Jnnenräume und vor allem auch die Grundriffe aller Geschosse vereinigt findet. Dieses Ehren denkmal für Carnegie gibt mithin zugleich willkommene Gelegen heit, vergleichende Studien über moderne nordamerikanische Biblio theksarchitektur zu machen. P. Trommsdorff. (Zentralblatt f. Bibliothekswesen.) Archäologischer Kund in Ober-Ägypten» — Ein Ein geborener/in Edfu in Ober-Ägypten stieß bei Bearbeitung seines Feldes, das sich in der Nähe eines alten koptischen Klosters befindet, auf eine Gruft, in der er eine Anzahl Manuskripte fand. Er verkaufte sie für einige Pfund an einen arabischen Händler, der sie wiederum für 500 -§ an einen Kopten verkaufte, von dem sie der gegenwärtige Besitzer, Herr De Rustafjaell, ein Händler mit ägyptischen Antiquitäten, erwarb und nach London sandte. Die Funde bestehen in koptischen und griechischen Manu skripten aus dem 9.—11. Jahrhundert, sowie aus einem Dutzend griechischer Papyrusrollen aus dem 6. Jahrhundert. Besonders interessant sind 25 Blätter einer koptischen Über setzung eines verlorenen griechischen Originals von Worten Jesu. Von dieser Übersetzung waren bis jetzt nur 13 Blätter bekannt, 12 in der Oibliotböqus dlatiovals in Paris und eins in Berlin. Ferner enthalten die Funde: Teile der Evangelien von St. Matthäus, St. Markus und St. Lukas in Griechisch und Koptisch, die Apokalypse des St. Johannes in Koptisch, die Geschichte der Wunder der Heiligen Cosmos und Damian (6. Jahrhundert), eine Predigt von St. Pisenthios in Koptisch, eine Predigt von St. Cyril (Bischof von Jerusalem j351—386j) über das heilige Kreuz in Koptisch, ein Manuskript in nubischer Sprache über das Leben des St. Menos sowie über den Kanon des Konzils von Nicäa. Dieses letztere Manuskript ist in vorzüglicher Erhaltung und, da bis jetzt noch kein vollständiges Manuskript in arabischer Sprache gesunden worden ist, von großem Werte. Eine Übersetzung der Schriften war in der kurzen Zeit ihres Bekanntseins noch nicht möglich. Wenn die Funde sich als echt erweisen, können sie an Wichtig keit den gleichen Platz wie die bekannten Oxyrhynchus-Papyri beanspruchen. Jedenfalls werden die Handschriften zuerst dem Britischen Museum zum Kauf angeboten werden. F. B. Neu maier. Ausländisch« Bücher in dänischen Ltaatsbibliotheken. — Der von Axel Anthon Björnbo bearbeitete Katalog der von den dänischen staatlichen Bibliotheken aus der ausländischen Lite ratur erworbenen Druckschriften ist nun für das Jahr 1906 er schienen. Der Umfang, der für 1904 erst 316, für 1905 aber 338 Seiten betrug, ist auf 354 gewachsen; die Zahl der beteiligten Anstalten ist um zwei gegen das Vorjahr vermehrt, die Biblio theken des Chemischen Laboratoriums und der Telegraphen verwaltung, während die des Pathologisch-anatomischen Instituts diesmal fehlt. (Zentralblatt für Bibliothekswesen.) Gründung einer Filiale deS Gyldendalschen Verlags in Chicago« — Die Aktiengesellschaft Gyldendalske Boghandel Nordist Forlag in Kopenhagen hat beschlossen, im Verein mit Albert Cammermeyers Forlag in Christiania noch in diesem Sommer eine Filiale in Chicago zu errichten. Zu deren Leiter ist Herr Knud Lassen, der langjährige Vertreter der Firma in Christiania,ausersehen. Cr wird Anfang Augustin Chicago eintreffen und sich mit den führenden Männern in der dänisch-amerikanischen Literatur und Presse bekannt zu machen suchen. Für die trotz aller Anstrengungen bisher nicht überwundenen großen Schwierig keiten, den Verkauf dänischer Literatur nach Amerika kräftig zu entwickeln, wird in der Mitteilung der Firma an die Presse ein dreifacher Grund angegeben: einerseits die Mühe, die mit der Versendung der Bücher an die über ganz Amerika verstreuten Skandinavier verbunden ist, anderseits die lange Wartezeit, bis die Bücher an ihrem Bestimmungsort ein treffen, endlich der unverhältnismäßig hohe Preis. Durch Gründung seiner Filiale hofft der Gyldendalsche Verlag dieser Schwierig keiten Herr zu werden. — In einer am 13. Juli abgehaltenen Vorstandssitzung des selben wurde beschlossen, der Generalversammlung vorzuschlagen, für 1906 5A Dividende zu verteilen. (nach: -Politiken-, Kopenhagen.) Allgemeine Deutsche Biographie. — Se. Exzellenz Or. Rochus Freiherr von Liliencron, Mitglied der Historischen Kommission bei der kgl. bayerischen Akademie der Wissenschaften, hat, wie die -Allgemeine Zeitung- (München) schreibt, der Kommission den Wunsch ausgesprochen, ihn von der Redaktion der »Allgemeinen Deutschen Biographie- mit Schluß des 53. Bandes zu entbinden. Or. Freiherr von Liliencron steht im 87. Lebensjahre, und seine bis zur Gefahr der Erblindung gesteigerte Augenschwäche macht es ihm unmöglich, die Obliegenheiten der Redaktion in gleichem Maße wie bisher zu erfüllen. Mit tiefem Be dauern sieht ihn die Kommission von einer Aufgabe scheiden, die er in siebenunddreißigjähriger Arbeit meisterhast gelöst hat. Zu seinem Nachfolger in der Redaktion hat sie Or. Anton Bettel heim in Wien gewählt, den Herausgeber des -Biographischen Jahrbuchs- und des -Deutschen Nekrologs-. Als Leiter dieses nächstverwandten, bisher neun Bände umfassenden Unternehmens bewährt, schien Or. Bettelheim der Kommission die beste Sicherheit dafür zu bieten, daß auch das große Nationalwerk der -Allge meinen Deutschen Biographie-, mit dem der Name von Liliencron für immer rühmlich verwachsen bleibt, in gleichem Geiste bis zum nahen Abschlüsse geführt werde. Post. Postanweisungsverkehr mit Rußland. — Der Meistbetrag sür Postanweisungen nach Rußland (ausschließlich Finnland) wird vom 1. August ab auf 300 Rubel — 648 ^ erhöht. Die Gebühr beträgt wie bisher 20 H für je 20 Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Ver Wallung des Börsenblatts.) Die Bibliotheken und das Börsenblatt. Im Börsenblatt hatte ich vor kurzem eine Anzahl Antiquaria zu Nettobarpreisen angeboten. Darauf erhielt ich auf einiges davon Bestellungen von den Universitätsbibliotheken in Leipzig und Tübingen, der Landesbibliothek in Düsseldorf rc. Selbstverständ lich ignorierte ich die Aufträge, hätte auch nichts expediert, falls die betreffenden Stücke noch unverkauft gewesen wären. Nach welchem Recht maßen sich diese Institute an, zu denselben Netto barpreisen zu verlangen, zu denen den Antiquaren offeriert wird? Dann könnten die Bibliotheken ja ebenso aus dem Börsenblatt die Neuerscheinungen zum Nettopreise bestellen. Es liegt hier ein direkter Mißbrauch der Vergünstigung vor, daß die Institute unser Vereinsblatt überhaupt lesen dürfen. Gegen solche Be nutzung muß energisch protestiert werden. Dessau. William Claaß. Warnung! Der Buchhandlungsgehilfe Max Meirich, bisher viele Jahre in verschiedenen Berliner Sortimentsbuchhandlungen angestellt gewesen, hat sich in meinem Geschäft des Betrugs bezw. der Urkundenfälschung schuldig gemacht, so daß ich ihn bei der Polizei zur Anzeige bringen mußte. Ich halte mich für verpflichtet, die Herren Kollegen hiervon in Kenntnis zu setzen. Berlin, 23. Juli 1907. A. Seydel.
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