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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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169, 23 Juli 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Lisch». Buchhandel. 7313 historisch von Interesse ist. Die Sammlung befand sich in Schränken; über den Schränken war die Wand mit den Porträts der »größten Männer, die sich in den Wissen schaften hervorgetan haben, gezieret«. Dichtkunst und Bered samkeit, Gesetzgebung und Sittenlehre, Geschichte und Schöne Künste, Philosophie und Theologie waren durch Koryphäen in etwas krauser Zusammenstellung vertreten. »Hiernach«, fügt Rode hinzu, »wird jeder von selbst erwarten, daß auch die Bücher dieser Einteilung gemäß in den Schränken ge ordnet sind«. 1819 wurden auf Betreiben des Geheimrats von Rode sämtliche zum Herzoglichen Privatbesitz gehörigen Bücher sammlungen zu einer einzigen Bibliothek vereinigt und nach einem besondern Bibliotheksgebäude in der Wallstraße über geführt. Die neue »Herzogliche« Bibliothek nahm auch die Sammlung Erdmannsdorff, sowie Werke aus den Biblio theken der Hauptschule und des ehemaligen Philanthropins in sich auf und erhielt durch ein Geschenk des Kaiserlich Russischen Bibliothekars von Schardius, eines geborenen Anhaltiners, wertvolle russische, polnische, mongolische und chinesische Werke. Weiteren Zuwachs erfuhr sie durch den Nachlaß des Zeichenlehrers und Sprachforschers C. W. Kolbe, des Konrektors Stenzel in Zerbst, des Oberlehrers Fiedler, August Fuchs' und des Oberschulrats Ritter Auch erbte sie vom Hofrat Schwabe 1875 dessen astronomische Werke 1898 erfolgte die Einverleibung der Büchersammlung des 1889 verstorbenen Wirklichen Geheimen Rats Hermann von Thile. Bibliothekar war seit 1820 Wilhelm Müller, der bekannte Verfasser der »Lieder der Griechen«, Vater des berühmten Oxforder Sprachforschers F. Max Müller, damals erst seit kurzem als Lehrer der lateinischen und griechischen Sprache nach Dessau berufen. Von ihm rührt das der Ordnung der Bibliothek zugrunde gelegte System her. Müller starb im Alter von 33 Jahren bereits am 30. Sep tember 1827. Sein Nachfolger war sein Schüler Lindner, den wir oben erwähnt haben; nach dessen 1861 erfolgtem Tode bekleidete F. W. Jahn bis 1872 die Stellung des Bibliothekars. Lange Jahre hindurch wirkte Wilhelm Hosäus, geboren am 7. September 1827, als Vor stand der Anstalt. Vielseitig gebildet machte er sich zu nächst als Begründer und Vorsitzender des Vereins für An- haltische Geschichte verdient, dessen Mitteilungen er herausgab und mit zahlreichen eigenen Beiträgen bereicherte. Daneben war er auch als dramatischer Dichter überaus fruchtbar. Auf bibliothekswissenschaftlichem Gebiete verdanken wir ihm die in der Germania Bd. 21, 22. 24, 1876, 1877, 1879 erschienenen und in den Mitteilungen des Vereins Bd. 4 1884/86 wiederabgedruckte Beschreibung deutscher mittelalter licher Handschriften der mit der Herzoglichen Bibliothek in Ver bindung stehenden »Fürst-Georgs - Bibliothek«, deren mittel niederdeutsche Handschriften später C- Borchling in den Nach richten der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen vom Jahre 1902 S. 252—261 noch besonders behandelt hat. Seit Januar 1901 amtiert als sein Nachfolger 0r. Arthur Klein schmidt, vordem außerordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Heidelberg. Als Lindner seinen Katalag verfaßte, zählte die Bib liothek 20 000 Bände; jetzt sind es rund 85 000, dazu eine Anzahl Handschriften. Sie enthält eine bedeutende Samm lung von Landkarten, Plänen und Kupferstichen; auch besitzt sie das Privileg auf Pflichtexemplare innerhalb des Herzogtums Anhalt. Der Verein für Anhaltische Geschichte und Altertumskunde überweist ihr die im Tauschverkehr er haltenen Schriften. Der Vermehrungsetat beträgt jährlich 1000 Die Bibliothek ist Mittwochs und Sonnabends zu gewissen Tagesstunden geöffnet, während des Monats August bleibt sie geschlossen. Eine ältere Benutzungsordnung Börsenblatt für den Deutschen Buchbandel. 74. Jahrgang. ist seinerzeit im Serapeum, Jahrgang 1846, abgedruckt worden, eine neue erschien am 12. März 1877 (4 S.) Bald nach seinem Antritt machte Kleinschmidt zunächst die Schenkung Thiles durch seinen Katalog der Thiliana, mit Biographie Thiles, Dessau 1901 jVIll. 110 S.), be kannt. 1906 folgte nach mühsamen Katalogisierungsarbeiten die vorliegende Zusammenstellung des wichtigsten Teils der Hofbibliothek, die der Anhaltina. Der Anordnung liegt das Schema der Hallischen Universitätsbibliothek, soweit es für den besondern Zweck in Betracht kam, zu gründe. Es um faßt also z. B. Bibliothekswissenschaft nur eine Unter abteilung des Hallischen Schemas, nämlich Anhaltische Bibliotheken, ^.b Bibliographie und Buchhandel nur Anhaltische Bibliographie, Archaistischen Buchhandel u. s. f. Im Verzeichnis, das die Nummern 23160—27 800 um faßt, deutet, wohl der Raumersparnis wegen, ein Strich unter einer Anzahl von Titeln an, daß eine neue Gruppe beginnt. Die Gruppen selbst sind nur aus dem voran gedruckten Schema ersichtlich, dieses bildet also den eigent lichen Schlüssel beim Nachsuchen. Unter den einzelnen Stich wörtern sind hier die zugehörigen Nummern angegeben, z. B. bei Anhaltische Bibliotheken die Nummern 25572—25593b, die man dann auf Seite 149 und 150 des Textes findet. Ein aphabetisches Register verzeichnet am Schluß sämtliche in Betracht kommenden Verfassernamen. Man wird also immer dieses Register zu Hilfe nehmen, sobald man nach einem dem Titel nach bekannten Buche sucht. In ähnlicher Anordnung erschien 1906 noch der Katalog der Schönen Künste, 1907 der Katalog der Theologie. Jener umfaßt die Nummern 27 801—30 200, dieser die Nummern 30 501—32 720. In beiden Katalogen mag das Schema der weit größeren Hallischen Sammlung allerdings vielfach als ein zu weites Gewand erscheinen. Im Text fällt dieses Mißverhältnis zwischen Schema und Inhalt indessen nicht weiter auf, da, wie wir gesehen haben, Abteilungsüberschriften nicht gegeben sind. Lobend hervorzuheben sind bei allen Katalogen neben der gefälligen Ausstattung die durchweg zu tage tretende Sorgfalt und der unermüdliche Fleiß des Ver fassers, dem es hoffentlich vergönnt sein wird, noch weitere Verzeichnisse folgen zu lassen. vr. A. Gräsel. Die Dreihundertjahrfeier der Universität Gießen und der Verlagsbuchhandel. Gießen, die Landes-Universität Hessens, feiert Ende dieses Monats den Gedenktag ihres dreihundertjährigen Bestehens, der nach allen Anzeichen außerordentlich festlich begangen werden soll. Bedeutende Schenkungen sind der Universität aus diesem Anlaß aus städtischen und privaten Fonds zu teil geworden; darunter sei besonders genannt eine bedeutende Summe der Stadt Darm stadt, die den Stipendienfonds erhöhen soll. Aus Privatkrcisen waren die Schenkungen teils ebenfalls für diese Zwecke bestimmt, teils auch zu bestimmten Durchführungen vorgesehen, wie z. B. die des Kommerzienrats Adolf Clemm in Mannheim in Höhe von 3000 die zur Ergänzung der im Jahre 1882 der Universität geschenkten kostbaren Or. Wilhelm Clemm-Bibliothek dienen soll. Der deutsche Verlagsbuchhandel ist mit den Universitäten immer in guter Fühlung geblieben. Als Förderer der Bildung hat man seit langen Zeiten den Buchhandel neben den ausge sprochenen Unterrichtsanstalten mit an erster Stelle genannt. Dieser Wertung ist sich eine große Anzahl der bedeutendsten Ver treter desselben angesichts des Ehrentags der hessischen Landes- Universität bewußt gewesen, indem sie ihre Wünsche und Grüße in Begleitung von Büchergaben zum Ausdruck brachten. Der Umfang dieser Gaben ist verschieden, teils ist je 1 Exemplar aller Verlagswerke, teils eine Auswahl nach den Katalogen angeboten 954
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