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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1907
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070531
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124. 31. Mai ISO?. Nichtamtlicher Teil. Bürl-liblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 5527 erhalten, und zufällig weiß ich, daß in Berlin bei einem unsrer verehrten Kollegen sich noch zwei oder drei befinden; ich habe aber nicht feststellen können, daß auch nur ein Dutzend noch vorhanden wäre. Also die Notwendigkeit eines Neudrucks liegt vor, aber auch die Notwendigkeit, bei diesem Neudruck die Bestimmungen abzuändern mit Rücksicht auf die grundlegenden Veränderungen der Zeitverhältnisse. Ihnen das vorzuschlagen und ans Herz zu legen, ist unsre Aufgabe, unsre Pflicht, und wenn wir in der »Begründung« von einer vornehmlichen Vertretung der Sortimenterinteressen gesprochen haben, so haben wir damit nichts Unwahres ge sagt, denn solange der Verband besteht, hat er das getan. Wir haben damit also auch nichts Neues gesagt, und wir haben ferner auch keinen bestimmten Wortlaut für die ueuen Bestimmungen ins Auge gefaßt, um der zu wählenden Kommission nicht vorzugreifen. Das kann uns jedoch nicht abhalten auf die gerade heute zwischen Sortimentern und Verlegern herrschenden Meinungsverschiedenheiten hinzu weisen. Lassen Sie es uns ganz offen und ehrlich aus sprechen: es ist nicht alles im deutschen Buchhandel so, ivie es sein sollte. Ich will in diese Frage hier nur im allgemeinen soweit eintreten, als unser Verband in Frage kommt. Wir haben den aufrichtigen Wunsch, nach wie vor nur Hand in Hand mit dem deutschen Verlagsbuchhandel zu arbeiten; das ist auch im Jahresbericht zum Ausdruck gekommen. Wir hoffen und sind überzeugt, daß unsre maßgebenden deutschen Ver leger, soweit unsre Notlage in Frage kommt, auch bereit sein werden, über das Maß ihrer bisherigen Tätigkeit hinaus gehend, uns ihre Hand zu reichen. In diesem Sinn, also vorsichtig, vor allem aber gerecht sollen die nenen Satzungen gefaßt sein und Ihnen übers Jahr vorgelegt werden. Im übrigen schlagen wir Ihnen ja nur die Wahl einer Kommission vor. Wenn Sie nun — um ein Urteil zu bekommen — wünschen, die alten Statuten kennen zu lernen, bin ich bereit, sie Ihnen vorzulesen. (Widerspruch.) Ich habe es gestern abend getan, weil es gewünscht wurde, und die Herren haben sich da überzeugt, daß tatsächlich große Mängel und Schwächen in diesen alten Bestimmungen enthalten sind. Ich schließe diese Einleitung mit der nochmaligen Ver sicherung: uns hat nichts ferner gelegen, als eine Bestimmung treffen zu wollen, die in den Verband einen Keil hinein schieben könnte zwischen die Interessen der Sortimenter und Verleger. Wir wollen nach wie vor den Verband Hochhalten als ein vermittelndes Element im Buchhandel. Herr A. Ganz (Köln): Nach den Versicherungen, die wir sowohl im Jahresbericht, als gestern erhalten haben, haben wir gar keine Veranlassung, dem Verbandsvorstand, der nun seit Jahren mit außerordentlichem Eifer für die all gemeinen Interessen arbeitet, einen Wunsch zu versagen, der keine Änderung des Verhältnisses der Kreis- und Ortsvereine und des Verbands zum Börsenverein mit sich bringen kann. Nach den gegebenen Versicherungen ist eine solche Wirkung nicht zu befürchten, und um Ihnen zu beweisen, daß meine Äußerung vorhin durchaus kein Mißtrauensvotum gegen den Verbandsvorstand bedeuten sollte, möchte ich jetzt den Vor schlag machen, die Fassung des Antrags des Vorstands dahin abzuändern, daß es heißt: »Der Ausschuß besteht aus den drei Mitgliedern des Vorstands, sowie aus sechs Verbands mitgliedern, deren Wahl dem Vorstand frei überlassen bleibt«. Vorsitzender: Meine Herren, ich weiß nicht, wie Sie darüber denken; — ideal kann ich diesen Vorschlag doch nicht nennen. Ich meine, Sie sollten uns Vorschläge aus Ihrer Mitte machen; das würde uns lieber sein. Herr Kommerzienrat Carl Engelhorn (Stuttgart): Wie schon Herr Seippel hervorgehoben hat, haben die in der Begründung enthaltenen Worte: »der Vorstand bekennt sich ferner zu der Überzeugung, duß die Tätigkeit des Verbands vornehmlich die Interessen des Sortiments wahrzunehmen hat usw.« in Verlegerkreisen ein gewisses Befremden erregt. Sie wissen ja, meine Herren, so, wie die Verhältnisse heute im Buchhandel liegen, sind Verleger und Sortimenter mehr denn je darauf angewiesen, Hand in Hand zu arbeiten, da mit eine Entfremdung, wie sie leicht eintreten könnte, hint angehalten wird. Es zieht sich ja seit Jahren durch die Verhandlungen in allen unfern Vereinigungen wie ein roter Faden hindurch, daß das Sortiment auf den Verlag und der Verlag auf das Sortiment angewiesen ist, und den Standpunkt möchten wir auch festhalten. Nun hat Herr Seippel die Bedenken, die gegen diesen Passus sprechen, zu zerstreuen gesucht, und ich möchte sie vorläufig als zerstreut betrachten, möchte aber den Herren doch sehr ans Herz legen, in Ihre neuen Satzungen keine Bestimmungen aufzunehmen, die dazu dienen können, eine Kluft zwischen Sortimenter und Verleger zu öffnen, sondern im Gegenteil dahin zu streben, daß die Sortimenter und Verleger immer mehr zur Einigkeit geführt werden. Es besteht in weiten Kreisen der Verleger ein dringendes Verlangen, daß bei der Feststellung Ihrer neuen Bestimmungen auf den Verlag die nötige Rücksicht genommen werde, daß es nicht so weit kommen möge, daß die Verleger sich in ihren Kreis- und Ortsvereinen nicht mehr wohl und behaglich fühlen könnten und schließlich teilweise hinausgedrängt würden. Ich bitte, zerstreuen Sie diese Befürchtungen dadurch, daß Sie die neuen Satzungen in einem Sinne Massen, der auch uns Verlegern genehm sein kann. Herr Carl Schöpping (München): Ich bin von der Erklärung des Herrn Kommerzienrat Engelhorn überrascht. Wir hörten soeben aus dem Munde unsers Vorsitzenden, daß er auf das eifrigste bestrebt sein werde, unser Statut auf dem Standpunkte zu erhalten, den es bisher innegehabt hat. Herrn Engelhorns Erklärung fordert nun nochmals, daß um Gottes willen nichts geschehe, was die Verhältnisse ändere. Ich meine, daß es nicht zweckmäßig ist, diese Eventualität nochmals so zu betonen, wie es geschehen ist. Wir wollen ja nur mit den Verlegern zusammen arbeiten, und ich glaube, daß die Erklärung unsers Vorstands doch eigentlich genügt hätte. Herr Kommerzienrat Carl Engelhorn (Stuttgart): Ich möchte Herrn Schöpping erwidern, daß eben der Wortlaut der Begründung zu diesen Bedenken Anlaß gegeben hat und daß die Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins mich heute früh beauftragt hat, in diesem Sinne vorstellig zu werden. Ich habe meinen Auftrag ausführen zu müssen geglaubt, obgleich ich zugebe, daß die Bedenken schon durch Herrn Seippel zerstreut worden sind. Vorsitzender: Ich möchte nur noch ein kurzes Wort sagen, ganz ohne Empfindlichkeit: Wir haben wirklich ge glaubt, daß nach unsrer vierjährigen Amtsdauer ein solches Mißtrauen in unsere Tätigkeit und Gesinnung nicht mehr platzgreifen könnte! Herr vr. de Gruyter (Berlin): Was hier gesprochen werden kann und gesprochen werden muß, muß unbedingt von beiden Seiten darauf eingestellt sein, jede Empfindlich keit hintanzusetzen und unter Schaffung voller Klarheit jeden Zweifel an der wechselseitigen bons ückss zu beseitigen. Dazu waren die einleitenden Worte unseres Herrn Vorsitzenden durchaus geeignet; nicht minder aber die Ausführungen des Herrn Kommerzienrats Engelhorn. Angesichts der in der Begründung vom Verbände der Kreis- und Ortsvereine klar und unzweideutig erhobenen 723'
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