Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070530
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190705308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070530
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-30
- Monat1907-05
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 123, 30. Mai 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 5479 das Klavichord, der große Kachelofen, der Eck- und Wandschrank, ein Spinnrad, eine Weife u. a. m. Sehr interessant ist das Guck- sensterchen mit Ausblick nach der Haustür. Das anstoßende Schlaf zimmer ist dem Geburtszimmer Bachs getreu nachgebildet. Hier fallen vor allem das riesige Himmelbett, eine Wiege, eine Truhe und ein alter Wäscheschrank auf. Das nächste Zimmer ist der Familie Bach in weiterem Sinne gewidmet und enthält Bilder und Pastelle, sowie Kompositionen aller Art der Söhne und näheren Anver wandten dcS Tonkünstlers. Besonders wirkungsvoll ist das große, dem Magistrat zu Halle a/S. gehörige Ölbildnis Friedemann Bachs. Nunmehr gelangt man in den eigentlichen Museumssaal, von dessen Ostwand den Besucher drei große Ölgemälde Johann Sebastian Bachs grüßen. Das mittlere und schönste ist Eigentum der Neuen Bach gesellschaft. An den übrigen Wänden sind Bilder (meistens Kupfer) der Städte und Kirchen, wo Vach gewirkt, sowie der Orgeln, auf denen er gespielt hat, zu sehen. Weiter finden wir in diesem Raume Spittas Bachbiographie, Nachbildungen von Bachs Noten- und Handschrift, die verschiedensten Bachbiographien, Bilder von Bach und seinen Biographen u. a. In einem Neben raume sind hervorragende Zeitgenossen und Vorgänger Bachs in Bildern und Werken vorgeführt, darunter auch mehrere Her zöge von Weimar. Eine. Reihe von Photographien beziehen sich aus die an Bachs Schädel vorgenommenen Messungen. Auf der Diele, die durch einen großen Kamin geheizt wurde, sind mannig faltige Blas- und Saiteninstrumente, ein Kielflügel und Klavi chord aus Bachs Zeit, sowie große Schränke mit sämtlichen Werken Bachs, Geschenken der Bach-Verleger des In- und Auslandes, untergebracht. Um die würdige Einrichtung des sehenswerten Bachhauses hat sich Herr vr. G. Bornemann in Eisenach große Verdienste erworben. ' Reue Bücher, Kataloge ic. für Buchhändler r Untiguariats-Katalogs von Uoo Uiopmanussoün, ^.ntiguariat ia Heidin: 8c>. 164: Deutsobs Uitsratur von den krübsstsn 2sitsu bis rur üsgenivart: Uitsraturcksvlrmäler uock kortraits. 2. Isd I—8, nebst sinsr viobtigsn Abteilung, sntbaitsnd wusikaliscbs Kompositionen cksutsobsr Oiebtungeu. (kortsstrvnx des katalags 161: Dsutsobs lätsratur. 1. 8sil: ^.—8.) 8°. 89 8. 8o. 1742-2820. 8o. 165: Nusiirsr-Liograxbisn aus den kammlungsn von kriedr. ^Viibsim kust (1739—1796), Rod. Litner, 8. lleimann und dui. 8tooirllaussn. 8°. 93 8. 1715 8rn. Gutenbergs Grab? — Bei den Ausgrabungen, die gegen wärtig in Mainz in dem Anwesen Schusterstratze 29 vor genommen werden, stieß man auf Mauerwerk und Spuren einer Begräbnisstätte; auch Menschenknochen wurden vorgefunden. Aus Anlaß dieser überraschenden Entdeckung wurde bereits von einem Teil der Mainzer Presse die Frage aufgeworfen, ob nicht an dieser Stelle Gutenbergs Grab zu finden sei. Diese Ver mutung darf, wie der Frankfurter Zeitung geschrieben wird, nicht ohne weiteres von der Hand gewiesen werden. Mit Beharrlich keit erzählt die Tradition, daß unter den Häusern jener Gegend sich das Grab des Erfinders finden müsse. Aber auch die wissen- schastliche Forschung hat festgestellt, daß Gutenberg in jener Gegend begraben wurde. Wie wir nämlich aus den Mitteilungen eines seiner Verwandten, Adam Gelthus' (1468), erfahren, ist seine sterbliche Hülle in der Franziskanerkirche beigesetzt worden. Diese Kirche war 200 Jahre vorher erbaut worden und blieb im Besitze der Mönche bis 1577. Sie lag an dem heute als Mädchenschule dienenden früheren Universitätsgebäude über den Schöfferplatz hinaus nach dem Theater zu, also etwa da, wo der heutige Krempelmarkt sich ausdehnt. Im Jahre 1577 den Jesuiten übergeben, wurde die Kirche 1742 abgetragen, 1746 neu erbaut, 1793 in Brand geschossen und 1809 bis 1816 von neuem abgetragen. Der Frankfurter Patrizier Johann v. Glau burg (1681—1733) sah noch das Totenschild des Erfinders, in Holz gearbeitet und an der Wand aufgehängt. Auf dem Rand eines jetzt in der Stadtbibltothek zu Frankfurt a. M. liegenden Buchs, das über »Alte Dinge der ehrlichen Stadt Mentz» handelt, findet sich auf Blatt 56 von seiner Hand folgende Be merkung: »Henchin zu Gadenberg starb und wurde bei den Vor fahren begraben zu Mainz in der Kirche 8t. kranoisoi und eben daselbst sind seine insignia gsntilitia aufgehängt.» Wer da weiß, in welch eiliger und oberflächlicher Weise zu Beginn des vorigen Jahrhunderts die Trümmer aus den Revolutionskriegen beseitigt, und wie ebenso eilig an der Stelle des Schutts neue Bauten auf geführt wurden, wird es immer noch für möglich halten, daß von des Meisters Grab doch eine Spur aufgefunden werden kann. (Nationalzeitung.) Personalnachrichten. Auszeichnung. — Dem Privatgelehrten Herrn 8r. pdii. Otto Müller in Tempelhof bei Berlin wurde in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Dia tomeenkunde vom Ministerium des Unterrichts der Titel »Pro fessor- verliehen. DerGelehrte, der Mitglied mehrerer wissenschaft lichen Gesellschaften und der kaiserlich Leopoldino-Carolinischen Akademie deutscher Naturforscher ist, feierte am 28. Mai d. I. seinen siebzigsten Geburtstag. Vor zehn Jahren ehrte ihn am selben Tage die philosophische Fakultät der Universität Berlin durch Verleihung des Diploms als »Oootor honoris causa». Pro fessor Müller war langjähriger Inhaber der Berliner Verlagsbuch handlung G. W. F. Müller. (Vossische Ztg.) (Sprechsaal.) Zum Artikel: Das anerkannte Leiden des Buchhandels und sein einziges Heilmittel in Nr. 111 d. Bl. Löbl. Redaktion des Börsenblatts, Leipzig. Das Börsenblatt Nr. 111 vom 1b. Mai bringt auf Seite 4984 eine derart befremdliche Bemerkung der Redaktion, daß ich es für die Pflicht jedes um Wohl und Wehe unsers Standes Besorgten halte, nach Kräften gegen eine solche Stellungnahme der Re daktion Protest einzulegen. Herr Horn-Danzig hatte in einer ruhigen und sachlichen Form, wie man sie nur allen Publikationen des Rechtsschutzvereins von Herzen wünschen möchte, seiner Ansicht Ausdruck gegeben, daß nur durch eine mindestens fünfprozentige Erhöhung des Verleger- Rabatts der durch die unerhört gewachsenen Spesen geschaffenen Notlage des Durchschnitts-Sortiments wirksam vorzubeugen sei, einer Ansicht, der gerade in diesen Tagen durch die ganz aus gezeichnete, in der Besonnenheit ihres Abwägens und der Klar heit ihrer Folgerungen nicht genug zu lobende Arbeit des Herrn Koppel eine nicht fortzuleugnende wissenschaftliche Stütze er wachsen ist. Demgegenüber glaubt die Redaktion des Börsenblatts es mit ihren Pflichten der gleichmäßigen Vertretung von Sortiment und Verlag vereinen zu können, wenn sie in einer ungewöhn lich scharfen Tonart allen Bestrebungen des Sortiments, die sich in dieser Richtung bewegen, schroff den Text liest und in ein seitiger Wahrnehmung angeblicher Verleger-Interessen von vorn herein jede Diskussion über dieses Thema abzuschneiden sucht. Daß dem Sortiment bei seinen heute mindestens 18^, wenn nicht 20A Spesen an der nur mit 20bis 25 A rabattierten Literatur nichts verbleibt, daß es hier nur die Rolle des demütigen Gratisarbeiters übernimmt, scheint der Redaktion bekannt zu sein, denn mit schier erhabener Gleichmütigkeit dekretiert sie: -Findet er (der Sortimenter) seinen Lohn nicht dabei (d. h. bei der Verbreitung guter, nützlicher Bücher), so muß es seine Sorge sein, zu suchen, wie er dem Übel steuert-, d. h. auf gut Deutsch: woher du deinen Unterhalt nimmst, ist mir gleichgültig, aber deine Arbeit tun mußt du! Und ferner -liegt es nicht außer der Möglichkeit, daß die neuerlich beträchtlich gewachsenen Her stellungskosten manche Verleger zur Erhöhung ihrer Vllcherpreise führen dürften«, aber Rücksichtnahme auf den Sortimenter, Rück sichtnahme darauf, daß in gleichem, vielleicht noch höherm Maße als die Herstellungs- auch die Vertriebskosten gewachsen sind, darf dabei nicht walten, stumm hat der Sortimenter, nutzlos seine Kärrner-Arbeit zu verrichten. Und welches Staatsverbrechens hat sich nun Herr Horn schuldig gemacht? Wenn heute der Verleger einen Netto preis von 10 50 glaubt beanspruchen zu müssen (welche Ver- 716'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder