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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1907
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 123, 30. Mai 1907. 5478 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. den Weckruf des Telephons erwidert, daß augenblicklich niemand zugegen sei, daß jemand erst gerufen werden müsse oder dann und dann wieder zu erwarten sei; aber namens des Prinzipals verbindliche Erklärungen abzugeben, dazu ist eine solche Person nicht befugt und kann auch nicht dafür gehalten werden. Denn, so wird in einem neuern Urteil ausgeführt, es ist nicht abzusehen, weshalb ein Gespräch mit einem beliebigen Angestellten eines Geschäfts dadurch eine für den Prinzipal verbindliche Bedeutung soll gewinnen können, daß es statt von Angesicht zu Angesicht mittels Fernsprechers geführt wurde. Diese Urteilsbegründung trifft den Kern des Telephon- rechts und wird der Rechtsanschauung des Geschäftsmanns am nächsten stehen; sie fußt aber auch auf dem Rechtssatz des Z l47 des Bürgerlichen Gesetzbuchs, der den durch Telephon geschlossenen Vertrag wie einen zwischen Gegen wärtigen zustande gekommenen ansieht. Die Rechtsprechung hat sich erst nach langem Schwanken auf diesen Standpunkt gestellt und nachdem sich auch die bedeutendsten Rechts gelehrten dafür erklärt hatten. So der Schweizer v,. Meili, der die Lage ähnlich sieht, wie wenn zwei Personen sich mittels eines Sprachrohrs miteinander unterhalten oder wenn sich zwei Leute, die sich — etwa wegen Blindheit — nicht sehen können, miteinander verständigen. Am Fern sprecher stehen sich die Parteien zum augenblicklichen Ge danken- und Willensaustausch einander gegenüber, er er möglicht die unmittelbare Aufeinanderfolge von Frage und Antwort genau so, wie bei natürlichen mündlichen Ge sprächen. Da sonach die telephonischen Verhandlungen die Bedingungen erfüllen, die die Gesetze für den Vertragsschluß ivtor pruo-wntss ausgestellt haben, so unterliegen sie auch den darauf anzuwendenden Regeln. Den Fernsprechteilnehmern muß angeraten werden, im telephonischen Verkehr die Rechtslage wohl zu beachten. Danach haftet also, um das Wesentliche nochmals zusammen zufassen, der Inhaber eines Telephonanschlusses nicht für alle mittels Fernsprechers abgegebenen Erklärungen; die Vorsicht gebietet daher, daß sich in Fällen wichtiger Ab machungen die Kontrahenten durch gegenseitige Feststellung der Persönlichkeiten vergewissern, ob der rechtmäßige Ange botsempfänger dem rechtmäßigen Angebotssteller gegenüber steht. Treten bei Geschäftsabschlüssen im Fernsprechverkehr Mißverständnisse zutage, so haben die Gerichte die Neigung, die Auslegung gegen den zu richten, der diese Vermittlungs form gewählt hat. Kleine Mitteilungen. Posener Provi«»ial-Bttchhändl«r»Berl»and. — Eine außer ordentliche Hauptversammlung bevuss Wahl des I. Vorsitzenden an Sülle des verstorbenen Herrn Joseph Jolowicz ist auf Mitt woch den 12 Juni 1907, vormittags 11 Uhr in das Restaurant »Hütte«, Posen (Friedrichstraße) einberufen. (Red.) Besuch englischer Journalisten in Deutschland. (Vgl. Nr. 122 d. Bl.) — Die englischen Journalisten trafen am Dienstag den 28. Mai, vormittags um Ilst/^ Uhr, von Bremen kommend, aus dem Hauptbahnhof in Hamburg ein. Nach Begrüßung durch einen Vertreter des Senats, den Rat Or. Schmitz, begaben sich die Gaste in bereitgestellten Senatscquipagen nach den Passagier hallen der Hamburg-Amertka-Linie, um eure Rundfahrt im Hafen anzulreten. (Leipziger Ztg.) Die Rundfahrt durch Hamburg wurde am Hafen unter brochen. Hier nahm der Tender -Willkommen» die Gäste auf und brachte sie nach einer Rundfahrt durch den Hafen zu dem im Kuhwärder Hasen liegenden Dampfer «König Friedrich August», einem der schönsten Schiffe der deutschen Handelsflotte. An Bord des Dampfers begrüßte Generaldirektor Balltn jeden einzelnen der Gäste. Bei dem Frühstück, das sich an die Besichtigung des Dampfers anschloß, brachte Mr. Brimelow (»Evening News», Bolton) den Dank der Journalisten zum Ausdruck und schloß mit einem Hoch auf die Hamburg-Amerika-Linie und Generaldirektor Ballin. An Bord des »Willkommen« begaben sich die Gäste da rauf nach den Landungsbrücken und setzten am Bismarck- und Roland-Denkmal vorbei die Rundfahrt durch die Stadt fort. (Leipziger Tageblatt.) Universität Heidelberg. — Aus Heidelberg wird ge meldet, daß die Gesamtzahl der Studierenden an der dortigen Universität in diesem Sommersemester 1933 beträgt. (Red.) Post. — Den Warcnprobensendungen dürfen zwar hand schriftliche Vermerke über Preis, Maß, Gewicht und verfügbare Menge beigegeben werden, nicht aber Bestellzettel, auf denen die bestellte Menge von dem Auftraggeber handschristlich z. B. durch Angabe der Zahl eingetragen ist. Warenproben, denen derartige Bestellzettel beigefügt sind, können deshalb nach einer Ent scheidung des Reichspostamts nicht zur Beförderung gegen die er mäßigte Taxe zugelaffen werden. (Leipziger Tageblatt.) Bereinigte Knnstanstalte« Sl -G. Kaufbeurcn-München — Die 19. ordentliche Generalversammlung vom 25. Mai d. I. genehmigte die JahreSrcchnung, die mit einem Reingewinnsaldo von 6954 ^ abschließt. Der Vorsitzende, Herr Bankier Karl Frey, betonte, daß die Lohnsteigerungen auch im Berichts jahre noch in erheblichem Maße wirkten, denen gegenüber eine Preissteigerung nicht durchzuführen möglich war, so daß die durch vermehrten Umsatz und durch Ersparnisse erzielte Besserung zum größten Teil von erhöhten Löhnen aufgezehrt wurde. Immerhin habe die Gesellschaft etwas reichlichere Abschreibungen vornehmen können als im Vorjahre. (Allgemeine Zeitung.) »uchhanblung-gehtlfenvrreir» zu Leipzig. — Der Buch handlungsgehilfenverein zu Leipzig veranstaltet seinen ersten diesjährigen Familienabend am Sonnabend den 1. Juni im großen Saale des Etablissements Bonorand. Durch einen Licht- bildcroortrag über das Sächsische Erzgebirge wird Herr Lehrer Nitzsche zur Unterhaltung beitragen und vielleicht manchem zu einer Ferienreise dorthin Anregung geben. Nach dem Vortrag Tanzunterhaltung. Zusammenkunft 8 Uhr. Beginn des Vor trags 8'/, Uhr. Am Freitag den 7. Juni, abends 9 Uhr, wird Herr vr. msä. Wilhelm Kühn, Herausgeber der »Leipziger medizinischen Wochen schrift», vor den Mitgliedern des Vereins im kleinen Saale des Deutschen Buchhändlerhauses über »Hygiene im Buch handel» sprechen. (Red.) Das Bachtzau» und Bachmustum in Eis««ach. — Die feierliche Eröffnung des Bachhauses in Eisenach als Bachmuseum ist am 27. d. M. erfolgt. AuS Eisenach wird den -Leipziger Neuesten Nachrichten- geschrieben: (Red.) Das altertümliche, bescheidene Geburtshaus Johann Sebastian Bachs am Frauenplan gewinnt von j tzt ab eine besondre Be deutung dadurch, daß cs von der Neuen Bachgesellschaft pietätvoll zu einem Bachmuseum ausgestaltet worden ist. Da das Ge bäude dem Zusammenbruch nahe war, so galt es vor allem, umfassende Bauarbeiten zur Sicherung vorzunehmen. Dann erst konnte zur Rekonstruierung und würdigen Herrichtung des Innern geschritten werden. Beides ist trefflich gelungen. Betritt man, die große, zweiflügelige Haustür durchschreitend, die geräumige Hausflur des zweistöckigen Hauses, so glaubt man sich in ein Bürgerhaus des 17. Jahrhun derts versetzt. Türen, Wandanstrich, Fußbodenbelag, Deckenputz — alles erinnert an längst entschwundene Zeiten. Denselben Eindruck hat man auch im oberen, den Manen Bachs geweihten Gesckoß, das man auf einer hölzernen Wendeltreppe erreicht. Nachdem man einen flüchtigen Blick in die kleinbürgerliche Küche geworfen hat, erblickt man in dem vor dem Wohnzimmer ge legenen Vorraum Bachs imponierende Kolossaldüste von Pro fessor Seffner (Leipzig). Die behaglich eingerichtete Wohnstube ist mit dem Ölgemälde des Vaters Bachs, Ambrosius Bach, geschmückt. Die Zimmereinrichtung ist natürlich wie auch in den übrigen Räumen im Stile jener um Jahrhunderte zurück liegenden Zeit gehalten. So der Tisch, die Ledersessel, der Sekretär,
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