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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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5332 Börsenblatt f. l>. Dtschn. Buchhandel. 'Nichtamtlicher Teil 117, 23. Mai 1907. Brrlag G. m. b. H. in Berlin. 5249 15eo, Dis DLwburx-^msriIis.-Dii>is. 2 ; xsl>. 3 VcrlagSgesellschaft Lorania m. b. H. in Berlin. 5239 Dutt- nnä LonnsnbLil. L 50 c). Dsr DartsLbsu. L 50 W. Bobach L So. in Leipzig. 5245 *Niemann, August, Der Weltkrieg. Volks-Ausg. 29.—33. Tausend. 1 ^ 80 E I. E. Volekman« Nachfolger in Rostock. 5244 *Schroeder, I. U., Vorträge über bürgerlichrechtltche Fälle. Lfg. 2. 1 50 Verbotene Druckschriften. Das Königliche Amtsgericht in Lautenburg (Westpr.) hat durch Beschluß vom 5. d. Mts. gemäß 94, 98 R.-St.-P.-O. die Beschlagnahme des polnischen Flugblatts mit der Überschrift »Uraoia nmrur^ 2 poä ?ru8s>ru« und mit den Schlußworten »^Vssi braoi» 1 »iostrzr wsrnr^ 2 poä worksla« wegen seines, gegen 8 130 St.-G.-Bs. verstoßenden Inhalts angeordnet. Thorn, 16. Mai 1907. (gez.) Der Erste Staatsanwalt. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 2479 vom 2l. Mai 1907 ) Nichtamtlicher Teil. Verlag und Sortiment im Musikalienhandel. Der Fachzeitschrift -Musikhandel und Musikpflcge» entnehmen wir folgende Betrachtung über die Lage im Musikalienhandel, die von der im Buchhandel kaum verschieden ist: (Red.) Die letzte Hauptversammlung hatte sehr interessante, zum Teil hochwichtige Debatten zu verzeichnen, und es ist be dauerlich, daß viele Anregungen, die zuletzt vorgebracht wurden, nicht mehr debattiert werden konnten, da die Zeit zu kurz war. Wenn man bedenkt, daß nur eine Haupt versammlung im Jahre die Musikalienhändler aus ver schiedenen Teilen Deutschlands zusammenführt, so sollte wirklich mehr Zeit für die Verhandlungen zur Verfügung stehen, denn Aussprache bringt Klärung, und gar manche Dinge im Musikalienhandel bedürfen der Klärung. Deshalb soll unser Vereinsblatt einen Ersatz für die mangelnde Ge legenheit der Aussprache unter den Kollegen des Musikalien handels bieten, und seiner Bestimmung gemäß öffnet es ja bereitwillig seine Spalten für Aussprachen; möchten die Vereinsmitglieder nur mehr Gebrauch davon machen. Die letzte Hauptversammlung zeigte einen ziemlich starken Gegensatz zwischen Verlag und Sortiment bezüglich der beiderseitigen Auffassung ihrer Geschäftsinteressen. Es ist dies sehr zu bedauern und an der Zeit, ein offenes Wort zu sprechen. Verlag und Sortiment gehören zusammen, ihre Inter essen berühren sich innig; der Verlag benötigt ein gesundes Sortiment, letzteres einen starken Verlag; beide Geschäftszweige des Mustkalienhandels sollten daher Hand in Hand gehen, einander helfen und stützen, anstatt sich immer weniger zu ver stehen und sich womöglich zu bekämpfen. Wenn Differenzen und Kontraste entstehen, so liegt gewöhnlich die Schuld aus beiden Seiten, und da Erkenntnis schon einen Schritt zur Besserung bedeutet, so ist es nötig, zu dieser Erkenntnis zu kommen und sie rückhaltlos bekannt zu geben. Bei ganz objektiver Untersuchung finden sich denn auch beim Verlag sowohl als auch beim Sortiment Begehungs- und Unter lassungssünden. Ziehen wir also diese Sündenregister und lassen dem Verlag den Vortritt. Der Übel größtes ist die Überproduktion, aus diesem einen Übel entstehen viele andre, wie wir sehen werden, denn diese Schuld, die der Verleger auf sich lädt, gebiert tatsächlich fort zeugend neues Böses. Während auf andern Handelsgebieten Angebot und Nachfrage sich von selbst regulieren und eine Überproduktion in einigen Jahren durch die zu schwache Nach frage aufgehalten wird und sich dann allmählich vermindert, ist von diesem, den allgemeinen Handel stets wieder in ge sunde Bahnen lenkenden Gesetz im Musikalienhandel nichts zu verspüren; ja im Gegenteil: je mehr erscheint, desto mehr wird verlegt, weil die Anschauung, daß das Verlagsgeschäft Lotterie ist, immer mehr Boden gewinnt und neue Lotterie nummern frühere Nieten wettmachen sollen. Was verlegt und gedruckt ist, soll nun auch abgesetzt werden, und da die bisherigen Absatzkanäle nicht genug aufnehmen können, so müssen andre und neue gesucht werden. Das führt zu den: Vertrieb durch Warenhäuser, bei anständigen Verlegern natürlich nur durch angeschlossene Warenhäuser, und ferner zu dem direkten Vertrieb ans Publikum, wozu ja auch die Vereine, Institute usw. gehören, und da kommt dem Ver leger der Ausnahmeparagraph in den Rabattbestimmungen zu Hilfe, der ihm das Recht gibt, bei Ausnahmefällen (!) bei größern Partien höhere Rabatte an Vereine, Institute zu gewähren. Der Ausnahmefall ist beinahe schon zur Regel geworden, und der Rabatt wird durch die Sprödig keit der Abnehmer einerseits oder deren Begehrlich keit anderseits immer höher, so daß er schon in einzelnen Fällen bei Abschlüssen mit Sängerbünden 75 Prozent betragen haben soll. Und wie man Schritt bei Schritt von der ursprünglichen guten Absicht dieses Aus nahmeparagraphen abgekommen ist, beweist die jetzige Hand habung in vielen Fällen, daß nämlich nicht dem eigentlichen Auftraggeber die ganze Lieferung zu bedeutend erhöhtem Rabatt zugeht, sondern daß die Verleger auch an die von dem Auftraggeber dem erstem angegebenen Teilhaber, z. B. an die einzelnen Gesangvereine eines Sängerbundes, einzelne Posten des Gesamtauftrags mit dem Ausnahmerabatt liefern, welche Posten vielfach weniger als die erlaubte Ausnahmepartie betragen. Scheinbar logisch eins aus dem andern hervorgehend, kommt man doch zu dem schlimmen Resultat, daß ein einzelner kleiner Gesangverein sein minimales Stimmen-Material eventuell mit 75 Prozent Rabatt erhält. Welche verhängnisvolle, folgenschwere Be stimmung, die tatsächlich der Remedur bedarf! Ähnlich kann ja nun bei Instituten mit Unterrichtsmaterial, wenigstens bezüglich gemeinschaftlichen Bezugs, verfahren werden, wenn sich die Institute zu Verbänden vereinigen, — welche Per spektiven! Und bei allen diesen Transaktionen, die im Grunde ge nommen in der Überproduktion ihre Ursache haben, heißt es dem Sortimenter gegenüber, Du kannst ja nicht mehr, Du tust ja nichts mehr für mich, Du nimmst ja nicht einmal mehr meine Nova an, usw., und somit kommt man von selbst zu dem Sündenregister des Sortiments. Zunächst fragen wir uns, sind diese Vorhaltungen dem Sortiment gegenüber be rechtigt? Und da können wir nicht unbedingt mit einem Nein antworten. Das Sortiment ist entmutigt, weil es sich von allen Seiten bedioht sieht und von den Verlegern verlassen glaubt. Die Masse der Neuerscheinungen scheint es erdrücken zu wollen, und es weiß nicht, wo mit der Verwendung an fangen. Die Warenhäuser nehmen ihm die Tagesartikel fort, und die direkten Lieferungen der Verleger an Vereine und Institute berauben ihn der Kundschaft für größere Be-
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