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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-05-03
- Erscheinungsdatum
- 03.05.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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4578 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 102. 3. Mai 1907. Debatte gewesen zu sein, die wissen, was ich meine unter dem letzten, was ich eben gesagt habe. (Bravo I) Ja, meine Herren, das sind wieder alles Einzelheiten; aber was ist das Gesamtergebnis, das erst das alles zusammenfaßt? Das ist die eigenartige Persönlichkeit, die liebenswerte Per sönlichkeit unsers Albert Brockhaus. (Bravo!) Und nun, meine Herren, lassen Sie mich erinnern an den größten Deutschen, an den großen Wolfgang, der gesagt hat: -Höchstes Glück der Erdenkindcr ist nur die Persönlichkeit-. Kröner hat ge sagt: -Ich bin glücklich, daß ich das erlebt Habel- Meine Herren, wir alle haben diese Zeit erlebt, wir alle; für uns alle ist es ein Glück, daß dieser Mann vor sechs Jahren das Szepter ergriff und daß er dieses Szepter sechs Jahre fest gehalten hat. Wir haben das Glück dieser Persönlichkeit erlebt, und, meine Herren, darum Dank an Albert Brockhaus, daß er uns diese sechs Jahre geschenkt hatl Und wenn ich noch einen Wunsch anknüpfen darf, so heißt dieser mit zwei Worten: -Auf Wiedersehen!« (Lebhafter Beifall.) Meine Herren, mit diesen Worten möchte ich schließen. Also Dank an Brockhaus, und: es lebe Brockhaus, — hoch! * I. Vorsteher des Börsenvereins Herr Albert Brockhaus, mit lebhaftem Händeklatschen begrüßt,: Meine hochgeehrten Herren! Wer vorne dran im Kampfe steht, der braucht außer manchen anderen Eigenschaften eine dicke Haut, um Schläge vertragen zu können, die es da vorne absetzt. Ich glaube sie zu haben. Wer vorne dran ist und zurück kehrt, der braucht außerdem aber auch einen gesunden Magen, um, wenn er das Glück gehabt hat, mit seinen Kameraden erfolg reich gewesen zu sein, all das Lob vertragen zu können, das ihm in schier überreichem Maße zuteil wird. Ich versichere Sie, daß ich mir auch an all den übergroßen Liebenswürdig keiten den Magen nicht verderben will, die die Herren Kollegen die Güte gehabt haben mir in den letzten Tagen und nicht am wenigsten in diesem Moment zu spenden. Seien Sie überzeugt, daß es für mich ein Gefühl unendlicher Befriedigung ist, daß wir dasjenige, was wir Kriegskameraden und Kollegen uns vor sechs Jahren vorgenommen haben, tat sächlich haben erreichen können. Es war die weise Beschränkung des Ziels, und es war andrerseits das Vertrauen auf die Mit arbeit der weitesten Kreise im Buchhandel, was uns überhaupt den Mut gegeben hat, das Werk fortzusetzen, das Adolf Kröner be gonnen, mein Vater, Bergsträßer und Engelhorn fortgesetzt haben, das fortzuführen, was die Zettvsrhältnisse damals nicht gestatteten zu beenden. Meine Herren! Ich will nur noch hinzufügen, daß ich mich wie ein Ertrinkender an den Strohhalm klammere, den mir die Rede meines lieben Freundes Hartmann, den mir der Dichter, unter dem ich unfern lieben alten Max Weg vermute, bieten, um noch einmal vor Ihnen von dieser Tribüne zu reden. Vermut lich wird es das letzte Mal sein (Ohol), mindestens beim Kantate- Essen. Meine Herren, mit Schluß dieser Mrsse habe ich jedenfalls, wenn ich so sagen soll, das Vocstandszeitliche gesegnet (Heiter keit); denn unser Verein gebietet — und das ist klug, da wir keine Monarchie, sondern eine Republik sind, — daß nach späte stens sechs Jahren andre Kräfte ans Ruder kommen. Den Verein, denke ich, habe ich als eine Art lustige Witwe hinter lassen, die sich zwar nicht dem ersten besten in die Arme wirft, (Heiterkeit), aber schon heute morgen dem besten Ersten! (Leb haftes Händeklatschen.) Wenn ich ihr den neuen Geliebten be schreiben soll, der unser Mitstreiter drei Jahre gewesen ist, so kann ich ihn mit kurzen Worten kennzeichnen: er ist ein Jung geselle in den besten Jahren, und es ist höchste Zeit auch für die »lustige Witwe-, daß sie mit ihm zusammenkommt. (Große Heiter keit.) Er hat graue Haare, aber ein junges Herz, und so dürfen wir erwarten, daß er in dieser Ehe ein Friedensfürst sein wird und sein kann nach den Kampfesjahren, die er selbst mit uns durch- gefochten hat. Das sei mein kurzer Wunsch für seine nunmehr beginnende Amtsperiode. Möge es ihm glücken, die Interessen, die wir gemeinsam verteidigt haben, nunmehr in Frieden weiter zu entwickeln, möge es ihm gelingen, an dem immerhin be schränkten Teil, an dem wir Buchhändler imstande sind zum allgemeinen Kulturfortfchritt beizutragen, das Seintge zu tun und den Börsenverein tun zu lassen unter seiner Verwaltung! Meine Herren, lassen Sie den Börsenverein leben, die hoffentlich auch sechs Jahre dauernde Amtszeit und die Person meines Freundes und Nachfolgers, des Herrn I)r. Ernst Vo lle rtl Er lebe hoch! Herr Oberbürgermeister von Leipzig Justizrat vr. Tröndlin, mit lebhaftem Händeklatschen begrüßt,: Meine Herren, ich kann nicht anders sagen als: Sie sind eigentlich recht unvorsichtig, daß Sie mich von vornherein freudig begrüßen, ehe Sie noch wissen, was ich sagen will; denn viel leicht habe ich gar nichts Bedeutendes zu sagen. Ich will's Ihnen aber verraten, meine Herren: ich will auf den Deutschen Buchhandel sprechen, der heute noch nicht leben gelaffen worden ist. (Bravo!) Ich muß damit anfangen, daß ich mir erlaube, die sehr liebenswürdigen Worte meines Mttehrengastes, Seiner Exzellenz des Herrn Generalleutnants d'Elsa, einigermaßen zu vervoll ständigen. Ich kann auf Grund meiner eignen Erfahrung ver sichern, daß nicht nur die geladenen Ehrengäste das Kantate- Fest als eine besondre Freude für uns Leipziger ansehen, sondern daß diese Freude geteilt wird auch von allen Leip zigern, die überhaupt hier nicht alle sein können — denn das ist ja natürlich, nur eine geringe Zahl von Vertretern kann hier erscheinen, — daß diese Freude von allen Leipzigern geteilt wird, weil sie wissen, daß dieses Fest dasjenige ist, das seit unvordenklichen Zeiten die Vereinigung der gesamten Buch händlerschaft mit unserm Leipzig verdeutlicht und zur Er scheinung bringt. Meine hochgeehrten Herren! Die Liebe, die wir — ich rede hier im Namen von ganz Leipzig — zu den Herren Buchhändlern und zum deutschen Buchhandel haben, die beruht — das will ich ganz ehrlich zugeben — zum Teil auf egoistischen Motiven, nämlich deshalb, weil wir von jeher gewohnt sind, den deutschen Buchhandel als eine der Perlen in unserer Krone anzusehen, deren wir uns zwar auch noch andrer erfreuen, die aber ganz besonderen Glanz und ganz besondere Wichtigkeit hat. Der deutsche Buchhandel ist ganz entschieden Hauptfaktor der Eigentümlichkeit, die unsrer Stadt vielfach nachgcrühmt und nachgesprochen worden ist, daß sie eine Vereinigung repräsentiert von geschäftlicher Nüchternheit und idealem Schwung. Der deutsche Buchhandel ist es wesentlich, der uns klar gemacht hat, daß die von ihm vertriebenen Waren geistige Güter sind und er die Bestimmung hat, sie zu verbreiten; darauf beruht die Schätzung. Wir wissen aber noch weiter seit langen Jahren, daß wir in dem deutfchen Buchhandel eine Organisation zu bewundern haben, wie sie ja jetzt auf allen möglichen Gebieten auf der Erde sprießen (Sehr richtig I), aber eine Organisation, die sich in langen Jahren bewährt hat als lebenskräftig und tüchtig. Und wir haben uns heute wieder davon überzeugen können, daß diese Organisation eins hat, was leider andre Organisationen allergrößten Stils nicht gehabt haben und haben, nämlich die Dankbarkeit für die Männer, die sich um sie verdient gemacht haben. (Lebhafter Beifall.) Ich meine, diese Eigenschaften, namentlich die letztere bürgt dafür, daß diese Organisation dauernd gesund sein wird. Sie bürgt dafür, daß der deutsche Buchhandel seine Kraft erkennt in seiner Organisation, und ich bin überzeugt, daß ich mit vollem Rechte sagen kann: der deutsche Buchhandel, solange er sich an dieser Organisation freut und sich durch sie repräsentieren läßt, wird seine Blüte nicht verlieren, und in dieser Überzeugung kann ich fortfahren dahin, daß der Zusammenhang zwischen dem deutschen Buch handel und unserm Leipzig auch fortdauern wird, solange wir nur hinaussehen können in die ferne Zukunft. Daß das so sein möge, meine Herren, darauf bitte ich an zustoßen und mit mir ferner anzuklingen auf das Blühen, Ge deihen und Wachsen des deutschen Buchhandels. Er lebe hoch! » Mit der gewohnten und wohlverdienten Freudigkeit begrüßt, betrat Herr Otto Petters - Heidelberg die Redner bühne, im Aussehen bemerkbar verjüngt, fast jugendlich strahlend, ungeachtet der immerhin vorgeschrittenen Zahl seiner Jahre und der angreifenden geselligen Sitzungen, in
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