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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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4812 Börsenblatt s. I>. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 96. 26. April 1907. hat, läßt es sich nunmehr durch den Mund von Or. August Koppel vernehmen.*) Die Art, wie der Verfasser die Sache anfaßt, wird am besten klargestellt durch den Satz der Ein leitung, den ich wörtlich hierhersetzen will: »Hätte sich das Jahrbuch, als der Streit am heftigsten tobte, in gleicher Weise an der Debatte beteiligt, so wäre im besten Fall einer der beiden Chöre um eine Stimme verstärkt worden, die Sache selbst hätte schwerlich gewonnen. Heute aber kann es sich erst recht nicht mehr darum handeln, über die erschienene Literatur kritisch zu referieren; der damals wesentlichste Punkt — die Frage des Kunden rabatts — ist praktisch und wissenschaftlich heute so ziemlich als einer der allerunwesentlichsten erkannt. — Deshalb sollen im folgenden die diskutierten Fragen nicht noch einmal als selbständig diskutiert werden, sondern die Resultate der Diskussion (soweit von solchen geredet werden kann) sollen Material werden, um das wirtschaftlich Typische und das kulturell Bedeutsame herauszufinden und darzustellen.« Dies ist ein Programm, und ich stehe nicht an, zu sagen, daß der Verfasser es glänzend durchgeführt hat. Stehe ich auch in vielen Punkten in einem Gegensatz zum Verfasser und komme ich zu andern Ergebnissen, so sind der wissen schaftliche Ernst und das Wohlwollen, die der Verfasser dem Buchhandel entgegenbringt und die ihn befähigt haben, in die für einen Nichtbuchhändler gewöhnlich so unwegsamen Probleme und Antinomien des Buchhandels einzudringen, nicht hoch genug anzuschlagen. Es ist nicht meine Absicht, den Darlegungen des Ver fassers Schritt vor Schritt nachzugehen — bei der Fülle des Stoffs würde der mir zur Verfügung stehende Raum dazu nicht ausreichen, sondern nur eine kurze Skizze zu geben, die dazu anregen soll, das ganze Merkchen aufmerksam zu studieren. Der Verfasser beginnt nach einer Skizzierung des Kampfs der letzten Jahre mit einer kurzen Geschichte des Buchhandels, dessen Organisation »als ausschließliches Produkt der histo rischen Entwicklung nur aus der Kenntnis seiner Geschichte zu verstehen« ist. Sodann wird die Lage des Sortiments erörtert, seine rapide Vermehrung, die Möglichkeit der Gewinnsteigerung entweder durch Erhöhung des Verleger- rabatts oder durch Verminderung der Spesen oder durch Steigerung und Beschleunigung des Umsatzes. Die Notlage des Sortiments wird nachgewiesen: »die Büchersche Schrift, die das Gegenteil behauptete, hat das Verdienst, die Feststellung dieses Tatbestands provoziert zu haben«. »Da nun die deutsche Organisation des Buchhandels mit dem Sortiment steht und fällt, so wird diese Notlage zu dem Problem Icsi,' exoebsv.« (S. 8b.) Die Ausführbarkeit der bereits erwähnten drei Möglichkeiten, den Gewinn des Sortimenters zu steigern, werden ausführlich erörtert. Die erste Möglichkeit würde erfüllt durch die Gewährung eines »auskömmlichen« Mindestrabatts seitens der Verleger. Die Frage, ob die Verleger imstande sind, den auf 25 Prozent gekürzten Rabatt wieder auf den früheren Satz von *) Organisation, Lage und Zukunft des deutschen Buch handels. Zugleich ein Beitrag zur Kartellfrage. Von August Koppel. Gr. 8°. Leipzig, Jahrbuch für Gesetz gebung re., Hrsg, von G. Schmoller, XXXI, 1 S. 67—117 und XXXI, 2 S. 701-745. Duncker L Humblot. (Sonderabdruck S. 1-307.) Wie ich erfahre, hat die Verlagshandlung den Sonderabdruck dieser Aufsätze in einer größern Anzahl abziehen lassen und ist bereit, ihn Interessenten auf Verlangen kostenlos abzugeben. Kein Buchhändler, der für die Angelegenheiten seines Standes einHerz hat, sollte die Gelegenheit versäumen, diese bedeutsamen Aufsätze kennen zu lernen. 33Uo/o zu erhöhen, will Verfasser »bei dem Mangel an Grundlagen« nicht entscheiden. Die Verleger behaupten, die Herabsetzung des Rabatts sei das einzige Mittel gewesen, bei der Erhöhung sämtlicher Herstellungskosten, den Preis des Buchs auf einer erträglichen Höhe zu halten, namentlich da der Steigerung gegenüber »der Absatz des Einzelwerks infolge der weitergehenden Spezialisierung zurückgegangen sei«. Diese Behauptung wird als richtig zugegeben. »Die Methode der exakten Forschung involviert die Kärrner-Arbeit; die Vorschrift der gedruckten Dissertation provoziert die Pu blikation, der in den Verlag eindringende kapitalistische Be trieb die Kombination von Druckerei und Verlag.« Der Zwang zur Ausnutzung von Kapital und Maschinen bei großen und angesehenen Häusern .... ermöglichen diese Publi kation »gegen Bezahlung«. (S. 86.) In einer Anmerkung zu dieser Stelle erklärt der Verfasser, unbedenklich der Schaffung einer juristischen Handhabe zustimmen zu wollen, »die den Verleger zwänge, in allen Fällen, in denen er lediglich der bezahlte Kommissionär oder Drucker ist, das Buch auf dem Titel- und Umschlaoblatt zweifelsfrei als Kommissionsware zu bezeichnen Hier handelt es sich lediglich um eine bewußte und materielle Täuschung«. Bücher hat schon hervorgehoben, daß es reichen Autoren gelänge, durch Zahlung der Druckkosten in angesehene Verlage zu dringen, und daß es wünschenswert sei, daß dies jedermann kenntlich gemacht werde. Ob der Übelstand so groß ist, um die Klinke der Gesetzgebung zu seiner Abstellung in Be wegung zu setzen, will ich nicht entscheiden, daß eine gesetz liche Formulierung, die ausreicht, schwer zu finden sein wird, ist sicher. Der sehr häufig, namentlich bei Erstlingsarbeiten vorkommende Fall, daß der Verfasser einen Zuschuß zu den Druckkosten leistet, weil der zu erwartende Erlös erfahrungs gemäß die Druckkosten nicht erreicht, braucht das Buch noch nicht zur Kommissionsware zu stempeln. Als Fazit ergibt sich dem Verfasser, daß eine Erhöhung des Verdienstes auf dem Wege der Rabatterhöhung immer ungenügend bleiben, und wenn überhaupt, nur durch eine »geschlossene separatistische Interessen-Organisation der Sortimenter zu erringen wäre«. (S. 91.) Zur Beantwortung der Frage: Verringerung der Spesen, untersucht der Verfasser erstens die Höhe der Spesen, dann die Quellen, aus denen sie entspringen: Fracht, Emballage, Kommission und Konditionsversendung. Er kommt zu dem Ergebnis, daß eine Spesenverringerung für die Bibliotheken nur möglich ist durch jährliche Submisstonsausschreibung, für die Sortimenter durch genossenschaftliche Lieferungsform. Zur Beseitigung des ungeheuerlichen Zustands, daß nur 10 bis 20 Prozent der Konditionsware abgesetzt werden, und zur Verminderung der dadurch erwachsenden außerordentlich hohen Spesen gibt es nur ein Mittel: Abschaffung des Konditionssystems. Aber die Erhaltung des Konditions- systems liegt im Interesse der Gesamtheit. »Würde der Sortimenter gezwungen, nur noch fest zu beziehen, so würde er in ganz anderm Maße als heute zum Bücherbesorger herabsinken, fein Lager schrumpfte entweder auf die Brot artikel zusammen, oder aber es würden sich solch ungeheure Vorräte unverkäuflicher Ware ansammeln, daß Bücher auktionen, Verramschen und Rabattschleuderei historischen Andenkens unvermeidlich wären; der Verlag müßte dagegen niedrige Auflagen drucken und damit den Preis der Bücher wesentlich erhöhen (kosten doch heute die über den Bedarf gedruckten Exemplare ganz wenig, und die Arbeit und Spesen des Vertriebs trägt zu einem guten Teil das Sortiment)....- (S. 95.) Dagegen wäre eine Verringerung der Spesen, die durch die Kommission in Leipzig entstehen, möglich. Es sei nicht recht verständlich, warum das Sortiment nicht selbst das
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