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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1907
- Sprache
- Deutsch
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3170 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 6S. 23. März 1S07. Erscheinungen der Ausstellung hervorgehoben und besprochen werden. Es wird also eine gewisse Bekanntschaft mit den aus gestellten Arbeiten vorausgesetzt werden. Die Ausstellung ist wochentags von 9 Uhr ab bis zum Eintritt der Dunkelheit, Sonntags von 11 bis 4 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Da die für Sonntag den 7. April angesetzte Führung nicht stattfinden kann, werden die Inhaber von Karten für diese Führung gebeten, dem öffentlichen Bortrag beizuwohnen. (Red.) Ein« Statistik über die Lage der Angestellten des Buch handels in Dänemark. — Der dänische Buchhandlungsgehilfen verein hat im vorigen Jahr durch das private statistische Labora torium (osnä. mag;. Soend Trier) in Kopenhagen eine Statistik über die Lage des gesamten Personals im dänischen Buchhandel ausarbeiten lassen. Er versandte seine Fragebogen an insgesamt 704 Personen (567 Herren, 137 Damen), womit sicher nahezu alle Angestellten erreicht worden sind. Die Antworten waren direkt und ohne daß Namensunterschrift verlangt wurde, an das ge nannte Bureau einzuschickcn, so daß niemand sich aus irgend welcher Rücksicht zurückzuhalten brauchte. So kam die Zahl der eingelausenen und verwendbaren Antworten auf den für derartige Umfragen hohen Prozentsatz von 82 vom Hundert oder 577, und zwar von 476 Herren und 101 Damen. Dieses so mit als genügend anzusehende Material bildete die Grund lage für eine mit 33 statistischen Tabellen ausgestattete Abhand lung, die in der Zeitschrift des Vereins: »Lo^ormsv- (1906, Nr. 5) und auch als Sonderabdruck (21 S. Lex.-L'.) veröffentlicht wurde. Der bearbeitende, in praktischer Sozialwissenschaft bewanderte Ge lehrte bedauert am Schluffe, daß ihm der Vereinsvorstand aus Diskretionsgründen nicht erlaubte, mangelhafte Auskünfte zu er gänzen durch Mitteilung, aus welchem Geschäft der betreffende (nur mit Nummer versehene) Bogen stamme; er selbst würde der Methode den Vorzug geben, die der Öffentlichkeit alles über die Verhältnisse in jedem einzelnen Geschäft aufdecke (wie cs z. B. der dänische Schmiedegesellen-Verband tue). Dennoch ist damit ein im ganzen sicheres Bild über die recht wenig beneidenswerte Lage des dänischen Buchhandlungspersonals gewonnen. Die Hauptzüge desselben seien hier mitgeteilt; alle Schlüsse sind in der Arbeit selbst genau mit Zahlen belegt. In Kopenhagen besteht nur reichlich ein Viertel des Personals aus Nichtausgelernten, in den Provinzen aber gibt es ebensooiele Lehrlinge wie Gehilfen. Von den Damen waren nicht ausgelernte in der Hauptstadt 40 Prozent, in den Provinzen 66 Prozent. Im folgenden sind zunächst nur die männlichen Arbeits kräfte berücksichtigt: I. Ihre Einteilung dem Alter nach und zwar in Fünfjahrs perioden zeigt Tabelle 5. Die meisten (178, davon 151 noch Lehr linge) standen im Alter von 15—19 Jahren oder (150) von 20 bis 24 Jahren. In den Provinzen ist die Hälfte des Personals unter 20 Jahre alt, in Kopenhagen sind es nur 28 Prozent. Von den Gehilfen haben in den Provinzen 66 Prozent, in Kopenhagen 45 Prozent das 25. Lebensjahr noch nicht überschritten (der älteste Gehilfe war dort nur 43, hier 59 Jahre alt). Man sieht, ein erheblicher Teil des Personals draußen im Lande geht gleich nach ausgestandener Lehre oder bald darauf in die Hauptstadt, wo er bessere Lebensbedingungen findet. Der Abgang aus dem Ge hilfenstande bei zunehmendem Alter ist in der Tat draußen wesentlich größer als in Kopenhagen. Verheiratet waren außer halb Kopenhagens überhaupt nur 4 Gehilfen (unter 129), und daran ist unter anderm das weitverbreitete Wohnungssystem schuld, worauf wir noch zu sprechen kommen. Indes auch unter den Kopcnhagener Gehilfen sind die Ehen seltener, als man nach der Ehehäufigkeit der allgemeinen Bevölkerung im gleichen Ort erwarten sollte; von den 175 lebten nur 39 im Ehestand. Ungefähr alle haben eine vierjährige Lehrzeit durchgemacht, einige wenige haben sogar 5 Jahre lang lernen müssen. II. Das Gehalt. In Kopenhagen bekommen nahezu alle ihr Gehalt in Form von Geld, in der Provinz nur 41 ausschließ lich Geld, 3 Geld und Kost, 5 Geld und Wohnung und 76 Geld, Kost und Wohnung. In bar empfangen unter den ganz jungen Provinzgehilfen nur 24 Prozent ihr Salär, unter den ältesten ca. 50 Prozent, über die Höhe des Gehalts in Kopenhagen und seine Verteilung unterrichten die Tabellen 13—16. Von 173 Gehilfen haben 101 (— 58 Prozent) 100 Kr. oder darunter im Monat, nur 16 Prozent haben über 150 Kr. Natürlich steigt das Durchschnitts gehalt mit der Anzahl der Jahre, die man Gehilfe gewesen ist: es beginnt etwa im 20. Lebensjahre mit reichlich 800 Kr., steigt dann nach 2 Jahren mit ca. 100 Kr. jährlich, so daß man nach 10 Jahren ungefähr 1600 Kr. erreicht hat und im Alter von 30—35 Jahren 17—1800 Kr. empfängt; für noch ältere scheint es eher zu sinken als zu steigen, übrigens verleitet die Berechnung von Durchschnittslöhnen leicht zu allzu günstigen Schlüffen. So hat in der Gruppe -7—8jährige Gehilfen» (also im Alter von ca. 28 Jahren), deren Durchschnittsgehalt aus 1592 Kr. berechnet ist, nur ein Drittel über 2300 Kr. (hauptsächlich durch Spezial tätigkeit), der Rest aber im Durchschnitt nur 1200 Kr. jährlich, ja 3 von ihnen erst 75 Kr. im Monat! — Wird man älter, so muß man, so lehren die Tabellen, entweder das Fach verlassen oder Spezial-Arbeit suchen; letztere scheint nämlich, wenigstens den ältern, besser bezahlt zu werden als die gewöhnliche. So etwas wie Meßgeschenk für die Abrechnungsarbeit (hier chon bis 1. März zu erledigen) ist in Dänemark unbekannt; auch este Abmachungen über eine Gratifikation zu Weihnachten und deren Betrag gibt cs nicht. Wo solches .LIrstrs.8rg.tia.l8» freiwillig geboten wird, meistens zu Weihnachten oder Neujahr (es wurde in 76 Fällen angegeben), handelt es sich im Verhältnis zum Lohn um geringe Summen, zwischen 10/z und 3 Prozent des Jahres gehalts. Tantieme erhielten 3 Gehilfen mit einer Gehilfenzeit von 8 bis 14 Jahren. — Bezahlung für Überstunden wird höchst selten gewährt: von 87 Personen, die Abend-Überstunden angeben, be kommen nur 5 solche bezahlt, und zwar mit 50 Öre die Stunde. Die Gehilfengehälter in den Provinzen mußten, um einen Vergleich zu gestatten, umgercchnet werden: die Wohnung beim Prinzipal setzt die Statistik zu 60 Kr., die Kost bei ihm zu 360 Kr. an. Ein Vergleich der Löhne mit und ohne Kost und Wohnung zeigt, daß der Wert von Wohnung und Beköstigung vom Prinzipal auf wenigstens 479 Kr. geschätzt wird, und um so höher, je länger man Gehilfe gewesen ist, ja bis auf über 1000 Kronen; also ein Beweis dafür (so sagt die Statistik), daß das Wohnungssystem ein Hindernis für Lohnsteigerung bildet. Kein einziger von diesen Pensionären des Prinzipals bekommt über 750 Kr. in bar! Der Lohn beginnt (nach oben erwähnter Umrechnung) mit einem Wert von ca. 725 Kr. und wächst, bis er nach 9—10 Jahren etwa 1300 Kr. beträgt, wobei er die nächsten 10 Jahre stehen zu bleiben scheint. Stellungen mit Spezialarbett sind hier recht selten; nur einige reisen ab und zu auf dem Lande. In Kopenhagen ist, wie aus Tabelle 21 heroorgeht, das Gehalt für die jüngsten 10 Prozent, für die etwas ältern 15 Prozent, für die 25—30jährigen reichlich 25 Prozent höher als in den Provinzstädten. Die Arbeitslosigkeit ist, auch einschließlich der durch Krankheit verursachten, sehr gering, selbst wenn man in Betracht zieht, daß die Arbeitslosen ihren Beruf schnell verlaßen und also als solche im Fach nicht mehr aufgeführt werden; »aber daS (eben die geringe Arbeitslosigkeit) scheint auch der einzige Lichtpunkt für die Buchhandlungsgehilfen zu sein», fügt der Statistiker hinzu. Anders liegen die Gehaltsunterschiede zwischen Hauptstadt und Provinz bei den Lehrlingen. Da sind die in den Provinz städten besser daran: während sie in Kopenhagen durchschnittlich 240—250 Kr. im Jahre empfangen, hat ihr Lohn in der Provinz den Wert von ca. 300 Kr. Die Ursache ist die, daß von den 110 Lehrlingen der Provinz 63 Kost und Wohnung erhalten (ferner 11 Kost und Geld, 1 Wohnung und Geld). Im Geldlohn sind anderseits die Kopcnhagener Lehrlinge besser gestellt als die nur in bar besoldeten in der Provinz (die, 35 an der Zahl, 160 Kr. im Jahre durchschnittlich bekommen). Im allgemeinen erhält der Kopcnhagener Lehrling 100 Kr. im ersten, 200 im zweiten, 300 und 400 in den beiden letzten Jahren, während seiner ganzen Lehrzeit also zusammen 1000 Kr. — Lehr geld zahlen nach dem ganz veralteten Brauch noch 9 Lehrlinge der Provinz, nämlich 75—200 Kr. jährlich. Eine Gratifikation zu empfangen geben 24 Provinzlehrlinge und 35 von Kopenhagen an; sie beträgt für erstere ca. 1 Prozent, für letztere ca. 5 Prozent des Lohns. III. Auch was die Arbeitszeit anlangt, sind die Zustände in Kopenhagen besser. Hier dauert die durchschnittliche Brutto- Arbeitszeit im Sommer 10,4, im Winter 10,9 Stunden, in der Provinz aber 12,4 bezw. 12,6 Stunden; für die Lehrlinge verlängert
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