Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1924
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- 1924-06-04
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- 04.06.1924
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X- 130, 4. Juni 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7931 zmn unmittelbaren Lcbensbedars gehören, nicht möglich. Wir müßten daher bei einer Erhöhung die Vergebung von Kupferdruckausträgen auf ein Mindestmaß cinschränkcn. In einer darauf erfolgten münd lichen Aussprache mit Vertretern des Bundes legten wir nochmals nufere Gründe eingehend dar. Daraus, daß inzwischen eine Erhöhung der Preise seitens der Kupfcrdrucker nicht erfolgt ist, entnehmen wir mit Genugtuung, daß sich die Vertreter des Bundes unseren Gründen nicht verschlossen haben. Der von uns angeregte, im letzten Geschäfts bericht erwähnte Gedanke .eines gemeinsamen Schiedsgerichts hat sei tens des Bundes leider nicht die Förderung erfahren, die wir nach den damaligen Äußerungen erwarten zu können glaubten. Eine Stel lungnahme zu dem von uns vorgclegten Entwurf ist uns bis jetzt noch nicht zugegangen. 8. Zu unserer Freude nahm der Reichsverdand selbstän diger Vergolder, Kunst h ändler, Einro, hmer und ver wandter Berufe D e u t >s chl ands, in den bekanntlich i.u letzten Zähre die Deutsche Kunsthändler-Gilde ausgegaugen ist, nach dem auf seiner diesjährigen Hauptversammlung zur Leipziger Frühjahrsmesse ei »getretenen Wechsel in der Besetzung einzelner Vorstandsämter mit uns wiederum eine persönliche Fühlung auf. Eine zwischen den Ver tretern der beiden Vorstände erfolgte Aus,spräche bewies den gemein samen Willen, in Zukunft bei der Lösung der Gesamtinterchscn unseres F-aches zu dessen Bestem in enger Fühlung miteinander zu handeln. 9. Der Umfang der durch die Wirtschaftsverhältnisse der Ge schäft s le i t n n g unserer Vereinigung gestellten Ausgaben bedingte namentlich in den ersten drei Vierteln des letzten Geschäftsjahres eine große, sehr oft schnelles Eingreifen er fordernde Tätigkeit des Vor standes und Beirats. Es fanden im letzten Geschäftsjahr 15 Vorstands und 19 Beiratssitznngen statt. Zu einer Aussprache über die Angelegen heiten nuferes Faches fand sich auch anläßlich eines geselligen Bei sammenseins der Meßbesucher auf der diesjährigen Leipziger Früh jahrsmesse willkommene Gelegenheit. Wichtige Mitteilungen über sandten wir den Mitgliedern in 36 Merkblättern. 10. Die Befestigung dex Währung hat es uns als angezeigt er scheinen lassen, auch die M j t g l-i e d s b e>i t r ä g e wieder in Golö- mark festzusetzen. Wir haben im Einverständnis mit dem Beirat zu nächst Mk. 19.— vierteljährlich für ordentliche, Mk. 5.— für außer ordentliche Mitglieder festgesetzt. Um unter Berücksichtigung der Kosten der Geschäftsführung den Etat der Vereinigung balancieren zu kön nen, haben wir uns zum 1. April d. I. im Einvernehmen mit dem Beirat zu einer Erhöhung um Mk. 2.59 b-ziv. Mk. 1.25 veranlaßt ge sehen. Wir erreichen damit wieder die Höhe des Vorkriegsbeitragcs. Wir bitten mit Rücksicht darauf, daß die Geschäftskosten sich zum Teil heute über den Vorkriegskosten bewegen, die Hauptversammlung, diese letzte einstimmig beschlossene Maßnahme des Vorstandes und Beirats nachträglich zu genehmigen. Unsere Vereinigung zählt zurzeit 89 Mitglieder, davon 1 Ehren mitglied, 63 ordentliche und 16 außerordentliche Mitglieder. Im letzten Geschäftsjahr sind vier Mitglieder eingetreten und 19 Mitglieder aus getreten. Für den größten Teil der ausgetretenen Mitglieder waren die schweren finanziellen Verhältnisse der Grund zum Austritt. Wir hoffen, daß diese Mitglieder, sobald cs ihnen die Verhältnisse gestatten, ihre Mitgliedschaft wieder aufnehmen werden. Aus dem durch die äußeren Verhältnisse bedingten Anlaß zum Austritt würden wir es sür gerechtfertigt ansthen, von der Erhebung des Eintrittsgeldes in solchen Fällen Abstand zu nehmen. Unser Geschäftsbericht hat das Spiegelbild der schwärzesten Zeit, die die Wirtschaftsgeschichte bisher vielleicht überhaupt erlebt hat, ge zeigt. Er hat aber zugleich auch erkennen lassen, wie energisches, willenssichcres Zupacken, rechtzeitig gefaßte Maßnahmen auch das schwärzeste Dunkel zu erhellen vermögen. Diese Hairptvevsammlnng fällt in die Zeit neuer banger Schicksalsfragen für unser schwergeprüf tes Vaterland. Möge im großen wie im kleinen gerechte Abwägung des Möglichen und in diesem Nahmen zielbewußtes tatkräftigstes Han deln auch über all das, was noch kommen mag, hinwegführen — auf wärts zur Gesundung, zur Erneuerung deutscher Volkskraft! Die diesjährige Kantate-Ausstellung der Deutschen Bücherei. Alljährlich veranstaltet die Deutsche Bücherei des Bör se n v e r e i n s zu Kantate außer den verschiedensten Ausstellungen im Laust des Jahres eine besonders charakteristische Ausstellung. Wäh rend sie im Vorjahr eine vielbeachtete »Rußland-Ausstellung« von Büchern, Zeitschriften und graphischen Werken von russischen Firmen, die in Deutschland ihren Sitz haben, Zeigte, gibt sic jetzt einen Quer schnitt durch einen bibliophilen Verlag, in dem das schöne Buch und der kostbare Druck vorherrschend sind. Die Ausstellung, die vom Sonn abend vor Kantate bis 8. Juni läuft, bietet Bücher, Bilder und Mappen des Verlags R. Piper L Co. in M ü n ch e n. Naturgemäß kann nur eine bescheidene Auswahl gezeigt werden, die aber so charak teristisch ist, daß aus sie ganz besonders hingewiesen werden muß. Bei oberflächlicher Betrachtung ergibt sich zunächst der Eindruck »Bücher. Bilder und Mappen«, ein buntes Durcheinander, und doch spürt man bei näherem Zusehen den einheitlichen Willen, in folge richtiger Entwicklung Gleiches zu Gleichem zu ordnen, um so erst das richtige Gepräge zum Ausdruck zu bringen. Ebenso wie es nur mög lich war, einen Bruchteil des Verlages anszustellen, so läßt sich hier nicht jedes gezeigte Objekt besonders erwähne», wie auch über Angaben des Buchäußeren größte Beschränkung nötig ist. Es können nur An deutungen gegeben werden, wobei gelegentlich auch dies oder jenes Pipersche Verlagswerk erwähnt wird, das wir unter den zur Schau gestellten Stücken gern gesehen Hütten. ! Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die drei Großen: Scho penhauer, Mar 6 es und D o st o j e w s k i. Von der auf 11 Bände berechneten großen Schopenhauer-Ausgabe lagen bei Kriegsausbruch im Jahre 1914 bereits sieben Bände vor. Obwohl cs manche Mühe und Sorge gemacht haben dürste, das Erscheinen weiterer Bände in den ungünstigen Zeiten der Kriegs- und Nachkriegsjahre durchzusetzen, konnten 1916 die Genesis des philosophischen Systems, di > unveröffentlichten Erstlingsmannskripte Schopenhauers vor 1818, denen als Ergänzung Kollegnachschristen und Randbemerkungen in die Bü cher der Bibliothek Schopenhauers im Jahre 1924 folgen sollen, als ein weiterer Band herausgegeben werden. Juli 1919 starb der Heraus geber Paul Deuffen, und jüngere Gelehrte, wie Franz Mockrauer u. a., betreuen jetzt die Ausgabe, von der 1923 ein weiterer (VI.) Band er schien, der u. a. die Farbenlehre, Balthasar Gracians Handorakcl, die ISchriften über das Interessante, über Eristische Dialektik und über die Verhunzung der deutschen Sprache enthält. Wie sehr der Name des großen lange verkannten deutschen Künstlers Hans von Marees mit dem Kunstverlag N. Piper K Co. verbunden ist, zeigen die verschie denen Veröffentlichungen. In Gemeinschaft mit Julius Meicr- Graefe wurde 1916 bald nach dessen Rückkehr aus russischer Kriegs gcsangenfchaft von Piper L Co. die Maröes-Gesellschaft ge gründet, deren Drucken kaum etwas Gleichwertiges an die Seite gestellt werden kann. Leider ist das dreibändige Werk von Meier-Graefe über das Leben und Schaffen Marees' seit längerer Zeit vergriffen und dürfte in absehbarer Zeit in diesem Umfange nicht wieder herzustellen sein. Der dritte Name ist D o st o j e w s k i. Die bisher in 22 Bänden vorliegende D o st o j e w s k i - A u s g a b e ist m. W. die erste und voll ständigste. Sie wird in der Meister-Übersetzung von E. K. Nähsin unter der Mitarbeiterschaft von Dmitri Mcrcschkowski durch Moeller van den Bruck herausgegeben. Die demnächst erscheinenden drei Schluß bände werden diejenigen Stücke aus Dostojewskis Tagebuch eines Schriftstellers bringen, die bis jetzt in den autobiographischen, lite rarischen und politischen Schriften nicht enthalten waren. Die Versenkung in die Gedankenwelt G o t a m o Buddhos er möglichen uns die unübertrefflichen Übersetzungen von Karl Engen Neumann, dem wir außer den Reden Buddhos u. a. die Denkspriiche des Dhammapadam (»Der Wahrheitpfad«) und die Lieder der Mönche und Nonnen Buddhos verdanken. 1915 starb Karl Engen Ncnmann. dessen Ableben ebenso unbemerkt blieb wie seine Bücher, die in mehreren Verlagen verstreut erschienen waren. N. Piper L Co. vereinigten bald Neumanns Lebenswerk in ihrem Verlag, und — der Erfolg war da! So z. B. wurden die letzten Bestände der ersten Auslage der mittleren Sammlung der Reden Buddhos erworben, nachdem der Verlag mehr fach gewechselt hatte. Trotzdem die Auslage nicht einmal 1099 Stück betrug, konnte sie selbst in 15 Jahren nicht abgesetzt werden. Der jetzige Verlag wagte eine neue Auslage von 5000 Stück, die in wenigen Wochen vergriffen war, sodaß eine weitere technisch verbesserte und schöner gedruckte Auflage in 30 000 Exemplaren herausgebracht wurde, Bei den Büchern des Verlags N. Piper L Co. über bildende K u n st lassen sich zwei Gruppen unterscheiden. Während die eine die Künstler der Gegenwart wie Marees, van Gogh, Cezanne, Renoir und die großen der vorhergehenden Generation, Delacroix, Daumier und Courbct, umfaßt, läßt die andere die Künstler der Ver gangenheit: Grüncwald, Cranach, Baldung, Bosch, Brucgel, Tinto- rctto sich neu answirken. Einen bedeutenden Einfluß besitzt Julius Meier-Graefe mit seinen bahnbrechenden Büchern. Sein wichtigstes Werk, die Entwicklungsgeschichte der modernen Kunst, liegt nun mit dem dritten Bande (2. Auslage 1923) abgeschlossen vor, in dessen Schlußkapitel »Moral« Mcier-Graese das Fazit seiner Knnstersahrnng zieht. In der Kantate-Ausstellung sind einige der bedeutendsten Werke Meier-Graefes ausgclegt, z. B. Paul Cezanne, Cezanne und fein Kreis, Vincent van Gogh, Eugene Delacroix und die Abhandlung über den im Laust des Krieges verstorbenen Edgar Degas. Von Wilhelm Wor-
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