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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1924
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- 1924-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1924
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7930 vörsenblatt s. d. Dpchrr, Buchhandel. Redaktioneller TeU. X° 1.^0, 4. Juni 1924. 3. Unsere Zahlungsbedingungen hatten im Laase des Geschäftsjahres auch verschiedentlich eine bessere Anpassung an die tat sächlichen Verhältnisse gefordert. Zuerst 'beseitigten wir das Angebot von 2?L Dkondo. Die bei der dauernden Geldentwertung an sich schon eintretenden Verluste liehen die Gewährung eines Skontos nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Ausang Juli sahen wir uns genötigt, die Zah lungsbedingungen weiter zu verschärfen und für den Fall der Ziel- Überschreitung die Berücksichtigung der inzwischen eintreteuden Ent wertung vorzusehcn. Zur Erleichterung eines einheitlichen Vorgehens ließen wir damals unsere Bedingungen auf Zetteln drucken und stellten sie den Mitgliedern zur Beifügung bei ihren Rechnungen zur Ver fügung. Ende Juli strichen wir das 14-Tagc-Ziel und forderten bei Begleichung der Rechnung Zahlung zur Schlüsselzahl des Zahlungs- rages. Anfang Oktober mußten wir wegen der Verzögerung der Gut schriften und Entwertung bis zur Wiederanlage Zahlungen auf Bank konto ablehnen und von der Versendung mittels Nachnahme abraten. Am 25. Oktober führten wir die Forderung wertbeständiger Zahlung ein. Gleichzeitig empfahlen wir, Papiermarkziahlungcn, deren Ableh nung gesetzlich unzulässig war, nur zum Kurse des Eingangstagcs gut zuschreiben. Im Januar konnten auf Grund der veränderten Verhält nisse die Bedingungen vereinfacht werden. Das 14-Tage-Ziel wurde wieder eing-eführt, bei Zielüberschrcitung die Forderung vvn Verzugs zinsen in Höhe von 2?L über wertbeständigem Neichsban'kdiskont empfohlen. 4. Auf dem Gebiet der L u x u s st e u e r hat das letzte Geschäfts jahr keine Veränderungen gebracht. J«m Herbst letzten Jahres war die B e t r i eb s st e ue r eingeführt worden. Wir mußten diese Steu.r, die sich nach der Kopfzahl der Angestellten richtete, als eine besonders drückende Belastung empfinden, denn gerade der Kunstverlag braucht zur ordnungsgemäßen Ausübung seiner Tätigkeit eine größere Anzahl von Angestellten, ivährend Großhandelsbetriebe, die mit ganz wenigen Angestellten die höchsten Umsätze erzielten, von dieser Betriebsstencr nur sehr-weuig betroffen wurden. Wir ivandten uns Ende Oktober mit einer Eingabe an das Reichsfinanzministerium. Durch die inzwischen erfolgte Aufhebung der Betriebssteuer ist der gewünschte Erfolg er reicht worden. Die Umsatzsteuer wurde mit Wirkung vom 1. Januar von 2A auf 2)4 26 erhöht. Die bisherige Belastung der Umsätze der Fabri kanten ins Ausland wurde aufgehoben, sodaß nunmehr alle Umsätze in das Ausland vou der Umsatzsteuer frei sind. Die Ei n komme >w- u nd K ö r p e r s ch a f t s st e u e r wurde für das Jahr 1924 auf monat liche bzw. vierteljährliche Vorauszahlungen aufgcbaut, La die undurch sichtigen Verhältnisse des Jahres 1923 eine geeignete Grundlage für eine Bemessung der Steuer entbehren ließen. Durch eine gesetzliche Verordnung wurde für Kaufleute, die zur Führung von Handclsbiichern verpflichtet sind, die Aufstellung des Inventars und der Bilanz in Gold mark für den 1. Jlauuar 1924 oder, falls das neue Ge schäftsjahr zu einem späteren Zeitpunkt beginnt, für diesen Zeitpunkt angeordnet. 5. Bald nach Beginn des neuen Geschäftsjahres wurde die Außenhandelskontrolle gelockert. Die Lockerung erfolgte, weil die kaum auszugleicheude Geldentwertung eine Erhöhung der Jnland- prcisc über die Geldentwertung hinaus auf all deu Gebieten lebens notwendiger Gegenstände zur Folge hatte. Damit trat eine größere Anpassung au die Auslandpreife ein. Die Gefahr der Verschleuderung deutscher Waren in das Ausland wurde geringer, der Zweck der Aus- fuhrkoutrolle damit erreicht. Auf dem Gebiet des Kunstverlages trafen diese Merkmale allerdings nicht zu, da der Kunstverlag nicht mit Gegen ständen des notwendigen Lebensbedarfs handelt und mit seiner eigenen Preisgestaltung weiterhin Zurückhaltung üben mußte. Trotzdem wur den ohne vorheriges Befragen unserer Vereinigung am 20. Mai v. I. die Gegenstände der Tarisnummern 676 a und e des statistischen Warenverzeichnisses, Schuellprcssendrucke und Photographien, zur er leichterten Ausfuhr zugelafscn. Sie waren damit der Kontrolle der Außenhandelsnebenstelle für das Buchgewerbe für den einzelnen Be- willigungsfall entzogen. Die Preisstellung war freigegeben, nur daß sie in hochwertigen Zahlungsmitteln erfolgen mußte. Ein Einspruch unserer Vereinigung, der auf die besondere Lage im Kunstverlag hin wies, blieb ohne Erfolg. Daraufhin beantragten wir, auch die Gegen stände der Darifnummer 676 b, Photogravüren und Graphik, zur er leichterten Ausfuhr zuzulasfen, da die unterschiedliche Behandlung nur geeignet war, Umgehungen Tür und Tor zu öffnen. Diesem Anträge wurde endlich Anfang September entsprochen. Inzwischen bedurften auch die von uns festgesetzten Auslandpreisc einzelner Berichtigungen. Die Verschiebungen der hochwertigen Währungen untereinander mach ten im Juli Änderungen der Umrechnungskurse zum Schweizer Franken notwendig. Mit Rücksicht darauf, daß verschiedene Währungen, die bisher noch nicht wertbeständig gewesen waren, inzwischen eine ge wisse Wcrtbeständigkcit erreicht hatten, erweiterten wir iin August die Liste der tu Landeswährung zu beliefernden Länder. Für den Ver kauf nach den russischen Randstaaten und Polen schrieben wir Berech nung zu deutschen Preisen zum Tageskurs in Dollar umgerechnet vor. Am 26. September erfolgte wie fast für alle Waren, so auch für die Gegenstände des Kunstverlages die Aufhebung des Ausfuhrverbots. Die Verpflichtung zur Ablieferung von 3026 des bei dem Verkauf ins Ausland erzielten Gegenwertes blieb bestehen. Gleichzeitig mit der Aushebung des Ausfuhrverbots wurde auch die Ausfuhr abgäbe be seitigt. Anfang November folgte die Abschaffung der Presseabg'abe. Unsere Vereinigung war nunmehr genötigt, ohne Mitwirkung der Außeuhaudclsvebenftelle für das Buchgewerbe für eine angemessene P re i s stel l un g nach dem Auslände Sorge zu tragen. Wir setzten ans diesem Grunde im September neue Preise für das Ausland in Schweizer Franken fest. Wir gingen dabei von den Preisen ans, die vor dem Kriege in den betreffenden Ländern angemessen waren. Damit waren die Weltmarktpreise noch nicht erreicht, denn in den Län dern mit hochwertiger Währung war eine Teuerung gegenüber der Vorkriegszeit eingetreten. Der starke Verfall des französischen und belgischen Franken sowie des italienischen Lire führte allerdings aus dem internationalen Markt Untevbietnngsmöglichkeiten seitens dieser Länder herbei, denen wir nicht zu begegnen vermochten. Im Gegen teil sahen wir uns genötigt, im Januiar unsere Auslandpreise noch mals in Anpassung an die Jnlandpreise neu festznsetzen. Wir wählten aber, um infolge der französischen und italienischen Konkurrenz uns aus dem Auslandsgeschäft nicht vollkommen herausdrängen zu lassen, statt der dem Tageskurse entsprechenden Relation von 1 Goldmiark — 1.37 Schw. Frank nur die Relation von 1 Goldmark . 1.25 Schw. Frank für die Umrechnung der deutschen Goldmarkpreise in Schweizer Frankenpreisc. Den Extrarabatt, den wir während der Zeit des großen Preisunterschiedes zwischen Inland und Ausland unseren Schweizer Kunden zugestandcn hatten, mußten wir mit Rücksicht auf die veränderten Verhältnisse im September abschaffen. Wegen der schwan kenden ungarischen Währung führten wir im Januar für Ungarn Schweizer Frankenpreise ein. Aus dem gleichen Gründe sahen wir uns bald darauf genötigk, für Belgien und Frankreich Dollarpreise zu empfehlen. Im Jlauuar wurde leider wiederum, ohne uns zu befragen, die Tevisenabliefernngspflicht von 30 auf 7026 erhöht. In einer eingehen den Eingabe wiesen wir dem Ncichswirtschaftsm-inistcrium die Untrag barkeit der Ablieferungspflicht in dieser Höhe nach. Unserem Anträge wurde stattgcgeben. Am 26. Februar .wurde die Dcvisenablieferungs- pflicht für den Kunstverlag auf 50°/, herabgesetzt. Anfang März gelang es den Bemühungen der deutschen Regierung, eine Herabsetzung der englischen Neparationsabgabc auf 526 zu erreichen. Es ist bedauerlich, daß zwischen den Inland- und den Auslandpreiscn zurzeit noch ein Unterschied zugunsten der Berechnung nach dem Auslande besteht. Wir glauben aber, gegenwärtig diese Preisverschiedenheit im Interesse des deutschen Außenhandels noch ausrecht erhalten zu sollen. Sobald aber die Lage auf dem internationalen Markt es irgend gestattet, werden wir für eine Angleichung der Anslandpreise an die deutschen Preise Sorge tragen. 6. Die Verhandlungen wegen Schaffung eincsVertrag tz- recht 8 zwischen bildenden Künstlern und Verlegern sind noch nicht zum Abschluß gelaugt. Die schriftlich erfolgte Kritik des von unserer Seite dem Neichswirtschastsverband bildender Künstler übermittelten Vertragsentwurfes hat in einigen, allerdings wenigen Punkten grundlegende Meinungsverschiedenheiten ergeben. Auf eine daraufhin erfolgte.mündliche Aussprache in engstem Kreise beabsichtigte der Neichswirtschaftsverband bildender Künstler, nochmals schriftlich seine Wünsche fcstzulcgen. Wir würden uns freuen, wenn auch diese Meinungsverschiedenheiten beglichen und eine einheitliche Auffassung über das zwischen beiden Parteien bestehende Vertragsrecht erzielt wer den könnte. 7. Mit dem Bund der ch em i g r aph i s ch e n Anstalten und K n pf e rd r u ck c r ei e n Deutschlands haben wir auch im letzten Berichtsjahr in Gedankenaustausch gestanden. Die bereits oben erwähnte besonders starke Steigerung der Herstellungspreise für Ra dierungen und Gravüren veraulaßtc uns, den Bund um eine Über prüfung dieser Preise zu bitten. Gleichzeitig sahen wir uns genötigt, unseren Mitgliedern Zurückhaltung bei der Erteilung von Truckauf trägen zn diesen Preisen auznempfehlcn. Unsere Fühlungnahme mit dem Bunde war insofern von Erfolg, .als.der Bund >eine Herabsetzung der Herstellungspreise für Visit, Klein- und Groß-Oktav vornahm. Eine vom Bunde zu Beginn dieses Jahres beabsichtigte allgemeine Er- ! Höhung der Kupserdrnckvreisc veranlastte uns, den Bund darauf hinzu- ! weisen, daß unsere Kalkulation bei einer Erhöhung der Herstellnngs- ! preise eine Erhöhung unserer Verkaufspreise notwendig machen würde. Eine Erhöhung ber Verkaufspreise sei 'aber mit Rücksicht auf die über aus angespannte Kaufkraft des Publikums für Gegenstände, die nicht
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