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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1924-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1924
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- Deutsch
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tauschrecht Milligt, wenn andererseits der Sortimenter sich in sei ner Verwendung auf eine Auswahl von Verlegern beschränkt, dann kann zum Vorteil aller auf jeden Kommissionsverkehr nicht wissen schaftlicher Werke verzichtet und auch unter erschwerten Verhält nissen noch ein wirtschaftlich erträglicher Zustand herbeigeführt werden. Vereinigung der Kunstverleger E. D., Berlin. Geschäftsstelle: Berlin SW. 68, Schützenstr. 29/30. Auszugsweises Protokoll der ordentlichen Hauptversammlung der Vereinigung der Kunstverleger E. B. am 8. Mai 1924 in Berlin, Deutsche Gesellschaft, Wilhelmstr. 67. Anwesend waren 23 stimmberechtigte Mitglieder; vier Mit glieder hatten Vollmacht zur Stimmvertretung erteilt. Der 1. Vorsitzende, Herr Ernst Schnitze, eröffnet die ordentliche Hauptversammlung um 3.30 Uhr, begrüßt die Erschienenen und stellt fest, daß die Einladung mit Bekanntgabe der Tagesordnung am 22. April d. I. form- und fristgerecht er folgt ist. Der Geschäftsbericht (Abdruck siehe nachstehend) wird verlesen und genehmigt. Gleichzeitig wird die von dem Vorstand und Beirat beschlossene Erhöhung des Mitgliedsbei trag«s auf 12.50 Mk. vierteljährlich für ordentliche und 6.25 M. für außerordentliche Mitglieder nachträglich genehmigt. Der vom 1. Schatzmeister erstattete Kassenbericht wird auf Befürwortung der Kassenprllfer genehmigt und die erbeten« Entlastung erteilt. Der Vorstand und Beirat werden in der alten Zusammen setzung durch Stimmzettel wiedergewählt. Es werden von 27 Stimmen 25 für die Wiederwahl des bisherigen Vorstandes und Beirates abgegeben. Die Anträge des Vorstandes: ->> Z 6, Abs. 1 der Satzungen wie folgt zu fassen: -Di« Hauptversammlung, in der «in Mitglied des Vor standes den Vorsitz zu führen hat, findet alljährlich im Frühjahr in Berlin statt-; v) K 8 der Satzungen wie folgt zu fassen: -Das Geschäftsjahr läuft vom 1. April bis 31. März«, werden einstimmig angenommen. Bei dem Punkt -Verschiedenes- der Tagesordnung werden vom Vorstand sowie aus der Versammlung verschiedene Fragen aufgeworfen. Hervorgehoben sei, daß die Hauptversammlung sine Verlängerung des Zahlungszielcs nach der gegenwärtigen Wirt schaftslage noch nicht als angängig ansah. Eine von unserem Mitglieds Herrn Christiansen- Lübeck gegeben« Anregung, für eine Belebung des Absatzes an Kunstblättern im Publikum durch geeignete Propaganda Sorge zu tragen, fand allgemeinen Beifall. Der Vorstand und Beirat sind von der Hauptversammlung beauftragt worden, für die Durchfüh rung der Anregung geeignet« Wege zu erwägen. Schluß der Sitzung 7.15 Uhr. Geschäftsbericht 1S23/24, erstattet in der ordentlichen Hanplvcrsaininlung am 8. Rai 1V24. 1. Der Kamps um Rhein und Ruhr, der Im Beginn dieses Ge- schäftsiahres aus seiner Höhe staub, ist nicht gewonnen worben. Tanks, schweren Geschützen und Maschinengewehren hatte das entwassnete Deutschland nur das Bewusstsein seines Rechtes und seiner Ehre entgegenzusetzen. Wie !m Kriege durch Mangel an Lebensmitteln, musste es hier durch Mangel an Geld erliegen. Denn der Kamps ver schlang unermetzliche Mittel. Aber führte der Kampf auch nicht zu dem Siege der Befreiung der gequirlten Deutsche,» vergebens ist er nicht gewesen. Er hat Deutschland wieder zur Besinnung auf sein Deutsch tum geführt. Und die deutsche Welle, die in dem Kampf hochschlug, hat die Weit ansmerken lassen. Sie hat wieder Achtung geweckt dort, wo man sich von diesen sich selbst besudelnden Massen mit Ekel abgc- iviandt hatte. Der Abbruch des Kampfes war eine finanzielle Not wendigkeit. Die Währung glitt von den Tausenden in die Hundert- tanscnde und weiter ln die Millionen und Milliarden. Die Währung Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. 81. Jahrgang. mußt« stab-ilifiert werden. Voraussetzung hierfür aber war Balancie rung des Etats. Sie konnte wiederum nur bei höchster Beschränkung der Ausgaben erfolgen. Der Plan gelang. Ter Etat kam ins Gleich- gowicht. Die Währung wurde auf der Relation 1 Gm. — 1 Billion Papiermark stabilisiert. Die Rentenmark brachte uns wieder die lange entbehrten kleinen Zahlen. Aber damit war erst die Grundlage geschaffen für den Wieder aufbau der Wirtschaft. Überall klafften Löcher. Die Substanz war vermindert, die Vermögen geschwunden. Es fehlte an den notwen digsten Geldmitteln, um der Wirtschaft die zum Leben notwendige Be wegungsfreiheit zu schaffen. Reich und Banken verfügen nicht über genügend Mittel. Ein großer Kredit ist notwendig. Und dieser Ruf nach Kredit greift mitten in das Neparationsproblem hinein, das jetzt wieder einmal — hoffentlich diesmal mit im wahren Sinne des Wor tes befriedigendem Erfolge — gelöst werden soll. 2. Vor diesem politischen und wirtschastspolitischen Hintergründe haben fich die wirtschaftlichen Geschehnisse des Kunst verlags begeben. Das von uns im vorigen Jahr eingeführte Schlüsselzahlsystem bewährte sich. Entsprechend der Geldentwertung setzten Vorstand und Beirat jeweils die Schlüsselzahlen fest. 40V zu Beginn des Berichtsjahres, 00 000 am 13. August. Diese Zahlen geben beredte Kunde von einem wirtschaftlichen Siechtum, wie es größer die Wirtschaftsgeschichte wohl noch nie gesehen hat. Dabei lebhafter Kauf, F-luchk aus dem sich in der Hand entwertenden Papiergeld in die Ware. Der kurzsichtige Wirtschaftler konnte das Geschäft für glänzend halten. Vorstand und Beirat sahen aber mit banger Sorge, wie sich unter die sem Ausi>erkauf die tatsächliche Wertsubstanz verringerte. Preise, die im Augenblick ihrer Stellung angemessen waren, kamen zum Bruchteil ihrer Werte in die Kaffen der verkaufenden Verlage und entwerteten dort weiter, wenn fie nicht sofort, in derselben Stunde, wieder in Ware verwandelt wurden. Am 16. August sahen sich der Vorstand und Beirat daher genötigt, das Schlüffelzahlfystem aufzugeben und Festlparkricht- preise einzuführen. Die Festmark wurde — *"/«2 Dollar gerechnet. Zahlung mußte allerdings entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen in Papiermark angenommen werden. Es wurde aber erreicht, daß der Kurs des Zahltages maßgeblich wurde. Die Festsetzung der Fest markrichtpreise bedeutete keine tatsächliche Erhöhung der Richtpreise. Trotzdem stockte zunächst das Geschäft. Tie Umgewöhnung ging lang sam, verlangsamt wurde sie vor allem dadurch, daß eine Anzahl Mit glieder die Not der Stunde nicht erkannte und das Schlllsselzahlsystem beibehielt. Die erkennbare Uneinigkeit wurde von der Kundschaft ans genutzt. Aber die Änderung setzte sich durch, wie sich jede wirtschaft liche Notwendigkeit durchsetzen wird. Und langsam Kam auch das Ge schäft wieder in Gang. Es darf hier ohne Uberhebnng mit Genug tuung festgestellt werden, daß der Kunstverlag einer der ersten Wirt schaftszweige war, der zu Feftmarkpreisen überging und damit richtig gehandelt hat. Wenige Tage später folgten bereits die herstellenden Anstalten. Ihre Umstellung brachte eine Erhöhung der Herstellungs preise. Die notwendige Folge mar eine Erhöhung unserer Richtpreise. Insonderheit machte die unverhältnismäßig starke Steigerung der Drnckpreise für Handkupferfaksimiles und Originalgraphik eine beson dere Steigerung der Verkaufspreise fiir diese Verlagsblätter er forderlich. Ende Oktober kam die Inflation zum Stillstand. Die Wirtschaft ans ihrem Todeslanf wurde von eigener, deutscher Kraft noch kurz vor dem Abgrund aufgefaugen. Es folgten Wochen der Ruhe, der Selbst besinnung, die sich gerade auf unserem, nicht zum notwendigen Lebens- bedarf gehörigen Warengebiet in einer fast vollkommenen Absatz stockung auswirken mußten. Diese Zeit mußten wir benutzen, um uns wieder auf normale Wirtschaftsverhältnisse einzustellen. Nufere Richt preise reichten noch nicht ans, um eine friedensmäßige gesunde Pro duktion wieder aufnehmen zu können. Ihre Höhe hatte auch die Vor kriegshöhe noch nicht erreicht. Am 1. Dezember setzten wir neue Fest markrichtpreise als Goldmarkpreise fest, Preife, die die Vorkriegshöhe nicht überschritten. Mit diesen Preisen gingen wir in das Weihnachts geschäft, das die ersten Zeichen der Wiederbelebung brachte. Noch ein mal sahen wir uns zu einer Preisfestsetzung am 1. März genötigt. In diesem Falle betraf es die Ansehung angemessener Preise für Wand- 1 ch m u ck g r a p h i k. Es war beobachtet worden, daß von unberufe ner Seite minderwertigste Blätter zu entsprechend niedrigen Preisen ans den Markt gebracht wurden. Das mußte die Verleger guter Wand- schinnckgraphik in Unruhe bringen. Wir griffen ein, um unsere Mit glieder über die Angemessenheit der bei sachgemäßer Kalkulation not wendigen Preise für gute Blätter zu beruhigen. Am 3. März begann die Leipziger Messe. Sie brachte ein erfreulich belebtes Geschäft. Sie bewies, daß wir mit nuferer Preispolitik, die ans der einen Seite die Notwendigkeit der Nenprodnktio'U berücksichtigt, auf der anderen Seite sich trotz Preiserhöhung auf den meisten Gebieten über Vorkriegshöhe Beschränkung auferlegte, den richtigen Weg gegangen waren. 1029
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