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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1905
- Sprache
- Deutsch
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^ 96, 27. April 1905. Nichtamtlicher Teil. 3995 voraus, die an einen Artikel des Herrn Credner im Börsen blatt vom 21. September 1893 über die Festlegung der Ostermesse ankniipften. In letzterm erklärte Herr Credner, daß die in Aussicht genommene Terminverlegung der Leipziger Messen auch den Buchhandel veranlassen sollte, sich von den unangenehmen Wirkungen der Veränderlichkeit des Osterfestes zu befreien und die Abrechnungswoche eben falls festzulegen,' gleichzeitig kündigte er in dem Artikel an, daß er einen entsprechenden Antrag an die nächste Haupt versammlung des Börsenvereins zu stellen beabsichtige (s. vorst.). Herr Credner bezeichnte die Festlegung der Oster messe als nützlich, namentlich wegen der großen Zeit schwankungen des Abrechnungstermins nach dem jetzigen Modus. Diese Zeitschwankungen machten sich im ge schäftlichen Leben mehr oder weniger nachteilig geltend, je- nachdem Ostern früh oder spät falle. Im ersten Fall müßten die Abrechnungsarbeiten auch sehr früh im Kalenderjahr begonnen werden und ein Teil der Zeit, der noch zu der besten Geschäftszeit vor der großen Sommeröde zähle und sehr nützlich ver wandt werden könne, werde durch die unproduktive Tätigkeit des Rcmittierens in Anspruch genommen. Durch eine Festlegung des Abrechnungstermins werde eine größere Regelmäßigkeit, namentlich auch in der ge schäftlichen Tätigkeit der Sortimentsbuchhandlungen im Be ginn des Kalenderjahres erzielt. Herr Rudolf Winkler-Leipzig sprach sich im Börsen blatt Nr. 20 vom 25. Januar 1894 dahin aus, daß die Festlegung im Sinne des Antrags Credner bedenk lich wäre, obwohl jeder Buchhändler die starken Schwankungen des Ostertermins als einen großen Übel st and ein Pfunden habe. Als Nachteil der Festlegung bezeichnte er insbesondere das Zusammenfallen der Ar beiten des Schulbllchergeschäfts mit der Aufstellung der Zahlungslisten für die Sortimenter; eins von beiden müßte darunter leiden, und . da das Schulbüchergeschäft nicht zurückstehen könnte, so würden es die Arbeiten an den Listen sein. Dies würde in den Jahren eintreten, in denen Ostern auf einen späten Termin falle; in den Jahren mit frühzeitigen Ostern, wo der Abrechnungstermin erst kurz vor Pfingsten zu liegen komme, würde der Nachteil auf seiten der Verleger sein, denn sie würden die Arbeiten des Übertragens der Zahlungen auf die Konten, des Ausschreibens der Abschlüsse re. gerade in der Zeit des schönsten Festes im Jahre vorzu nehmen haben. Herr Winkler führte dann weiter aus, daß auch für die Kommissionäre das Zusammenfallen des Schulbücher geschäfts und der Meßabrechnung kaum zu bewältigende Aufgaben mit sich bringen würde, da beide dann in zwei bis drei Wochen erledigt werden müßten. Jetzt stünden vier Wochen dazu bei Anspannung aller Kräfte unter Zuhilfe nahme starker Überstunden und zahlreicher Hilfsarbeiter zur Verfügung, doch reiche diese Zeit gerade noch aus. Ein letzter von Herrn Winkler angeführter Grund der Verteuerung der Wohnungen für die persönlich zur Messe kommenden Buchhändler, falls diese in oder nahe an die Engroswochc der allgemeinen Leipziger Ostermesse fallen würde, ist jetzt durch anderweite Fixierung der Handelsmesse gegenstandslos geworden. Herr Richard Streller-Leipzig nahm in einem Artikel (Börsenblatt 1894 Nr. 26) ebenfalls zur vorliegenden Frage Stellung. Er führte aus, daß über die Nützlichkeit, ja Notwendigkeit einer an ein dauernd bestimmtes Datum geknüpften Abrechnung kaum da ein Zweifel herrschen könnte, wo man den Wert eines festgefügten geschäftlichen Apparates kenne; indessen frage es sich insbesondere mit Rücksicht auf das Novitätengeschäft, ob die vorgeschlagene Zeit ge eignet sei und nicht ein andrer Zeitraum ins Auge gefaßt werden müsse. Er gab dann eine nähere Begründung seiner Behauptung und kam zu dem Schlüsse, daß die Verlegung bezw. Festlegung der Abrechnung in den Anfang Mai nicht ausreichend erschiene, dem Novitätcnvertrieb die genügende Zeit zu wahren; würde der Termin aber weiter vom Ka lenderjahresschluß abgerückt, so zeige sich mit Notwendigkeit eine Anomalie, die nur damit zu paralysieren wäre, daß man das Geschäftsjahr entweder von März bis März laufen lasse oder unter Wahrung des bisherigen Rechnungsjahres doppelte Konti, festes und Neuig- keiten-Konto, führe und das elftere vorher, etwa bis 15. März saldiere. In der Hauptversammlung des Vereins der Buchhändler zu Leipzig vom 29. Januar 1894 wurde der Antrag des Herrn Credner mit großer Majorität ab gelehnt, ein Antrag des Herrn Streiter, die Prüfung einer Festlegung der Ostermesse an einen außerordent lichen Ausschuß zu verweisen, mit großer Majorität angenommen. Herr Credner versuchte in dieser Versammlung zunächst, die gegen seinen Antrag geäußerten Bedenken zu zerstreuen, und berief sich unter anderm auf die zustimmenden Er klärungen des Herrn Theodor Demuth und des Herrn Friedrich Schultheß, Präsident des Schweizerischen Buch händlervereins, die ihm für die Wiedereinbringung des Antrags ihren Dank ausgesprochen hätten. Herr Winkler trat dem Antrag Credner entgegen und bemerkte erläuternd, daß er die im Börsenblatt ge äußerten Bedenken rein persönlich und nicht etwa als Mandatar einer Mehrheit von Kommissionären vorgebracht hätte; persönliche Rücksprache mit Kommissionären hätte ihm aber gezeigt, daß sie seine Meinung über die Wirkungen des Antrags Credner teilten; der Leipziger Kommissionär werde, wenn es erforderlich sei, selbstverständlich alle Wandlungen des Geschäftsganges mitmachen und sich immer auch in neue Anforderungen an seine Leistungsfähigkeit zu finden wissen, so unbequem sie auch sein möchten. Die Hauptsache sei die Mehrbelastung des Sortimenters, falls das Schul- bllchergeschäft und das Abrcchnungsgeschäft Zusammenfalle. Das Schulbüchergeschäft sei nun einmal an den Ostertermin gebunden. So lange hier keine Änderung eintrete, so lange werde man bei Festlegung der Ostermesse auf Anfang Mai alle Schwierigkeiten in Kauf nehmen müssen, die sich aus der Zusammenhäufung des Schulbücher- und des Mcß- geschäfts ergeben würden. Herr Streiter wies dann darauf hin, daß die Buch händlermesse entweder vor oder nach der kaufmännischen Messe sich abwickeln müßte, sonst ergäbe sich Kollision; nach seiner Meinung würde der Buchhandel besser tun, von März zu März zu rechnen und die Abrechnung un abhängig von Ostern und kaufmännischer Messe auf einen entsprechend vorgerückten festen Termin zu verlegen. Dies würde auch den Neuigkeiten des Ver lags wesentlich zugute kommen. Herr Richard Schulze verlieh der Meinung Ausdruck, daß diejenigen, die am meisten mit der Messe zu tun hätten, die Kommissionäre wären, und ihm als Kommissionär sei es kein Zweifel, daß die frühzeitige Erledigung des Abrechnungs- und des Schulbüchergeschäfts praktisch unmöglich wäre. Herr L. Staackmann schloß sich denjenigen Herren an, die die praktischen Schwierigkeiten für die Kommissionäre hervorgehoben hatten. Es sei nicht Sache des Leipziger Vereins, hier eine Anregung zu geben; das wäre Sache 527'
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