Oscar Wilde: De Drokunäis Geh. Mk. 3.—, geb. Mk. 4.—. Die fünfte Auflage ist soeben erschienen Von einem Buche will ich sprechen, das man als Seelenenthüllung einst vielleicht über alle Bücher unseres Kulturalters stellen wird. Groß ist sein ethischer Ernst, größer seine Wahrhaftigkeit, leuchtend und blühend sein Stil, herzaufwühlend seine Klage, zu Tränen versöhnend sein Schmerz und seines Schmerzes Echtheit. Wer Ohren hat, der höre — höre diese Stimme eines Menschen, die so erschüt ternd aus der Tiefe schallt. Eines . . . .? Des Menschen, denn es ist ein Dichter. Wer aber könnte tööhen und Tiefen des Menschengeheimniffes so zugleich erfassen, wie ein Dichter? Aus der Fülle eines Elends heraus, das keine Phantasie vergrößern kann, redet dieses Dichters Stimme so ernst und tief und groß zu uns, als wäre der Sänger des „Inferno" auf diese Erdenbühne zurück gekehrt und spräche nun aus der Empfindung eigener Schmerzen heraus, was er einst aus beflügelter Phantasie mit der Lust am Fabulieren in Terzinen goß. (Tägliche Rundschau, Berlin) Wildes Aufzeichnungen im Zuchthaus? von Reading sind kein Tagebuch, keine Memoiren oder Bekennt nisse, sie sind ein Kunstwerk, folgerichtig und klar in Ausbau und Komposition. Nicht berichten, ge stalten will er. Die Geschichte dieser großen Seele in Not wird als Vision vor uns hingestellt, mit jener farbigen Notwendigkeit, die das Mittel ist, durch das Kunst uns die heimlichsten Dinge des Menschen lebens unmittelbar verstehen läßt. Mit unheimlicher Deutlichkeit sieht er die Zuckungen seines Schmerzes und verklärt sie zur Dichtung. Was konnte er in seiner Zelle anders erleben als sich und sejvon Schmerz. Er fand die Worte „für das purpurne Schauspiel seines Wehs", und schuf ein in seiner Art in der Weltliteratur einziges Epos des Schmerzes. (Freistatt, München) . . . . Lier lag der Schlüssel zu seiner Schuld und Verirrung; hier liegt der Schlüssel zu jener wunder vollen Erhebung in dem seltsamen Buche Os prokunckis, das hundert brave Erbauungsbücher an Wucht und überzeugender Kraft und werbender Liebe in den Schatte» stellt. (Die Post, Berlin.) .... und deshalb wird dieses posthum veröffentlichte Buch das wahrste aller seiner Lebensbekenntniffe darstellen und für alle Zeiten den Wert eines ganz hervorragenden psychologischen Dokuments und eines hohen Kunstwerkes behalten. (Allgemeine Zeitung, München) Er bleibt, was er war, auch hinter Kerkermauern: der feinfühlige Lebenskünstler, der in allem, was ihm begegnet, nur Stoff zu einem neuen Kunstwerk begrüßt. Von der Stunde an, da Christus durch seine dunkle Zelle schreitet, vertiefen sich aber seine künstlerischen Lebensideale und damit werden seine „Aufzeichnungen und Briefe aus dem Zuchthause von Reading" zu einem der erschütterndsten Doku mente modernen Seelenlebens. (Der alte Glaube) Das Schönste, Zarteste, zum Teil auch das Wahrste, was jemals über die Persönlichkeit Jesu gesagt wurde, steht in diesen „Os Oroiunäi8"-Aufzeichnungen. (Der Bund, Bern) Man ahnte auch nicht, daß sich hinter diesem Titel dieses wundervolle Buch verberge, das zu dem Besten gehört, was Wilde je geschrieben, und zu den ergreifendsten Zeugnissen, die je ein armer ge quälter Mensch über sich selbst abgelegt hat. . . . Wir wünschen dem Buche recht viele Leser, denn es enthält den Schlüssel zu einer der erschütterndsten Tragödien, die die Geschichte der Menschen kennt. (Literar. Centralblatt für Deutschland) Wir liefern nur noch bar. Bestellzettel ist beigefügt. Berlin W. S. Fischer, Verlag