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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.04.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.04.1905
- Sprache
- Deutsch
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83, 10 April ISVS. Nichtamtlicher Teil. 3471 Im ersten Jahrzehnt des IV. Jahrhunderts hielt sich Michaelis in Heidelberg auf, und scheint in dem Streit Voß- Creuzer eine Rolle gespielt zu haben; er schrieb — wie es scheint — damals fürs Morgenblatt. Creuzer erwähnt ihn einmal in einem Briefe an Schütz vom 13. März 1808: »Besonders ist in dieser Hinsicht der Exjude Michaelis (ehemals Buchhändler in Neustrelitz und jetzt Privatlehrer dahier) sehr thätig. Dieser Mensch ist überhaupt ein Zeitungsträger für Voß- und vier Jahre später, am 28. Februar 1812 schreibt der sehr zurückhaltende edle Thibaut über Michaelis; »Da es hier unter dem Vorblasen illustrer Personen recht zur Mode geworden ist, auswärts abzuschlachten und durch seine Knappen abschlachten zu lassen, was man hier nicht leiden will oder kann, sollte auch der Schlächter nur ein Jude seyn.» Vielleicht gelingt es mir noch, weiteres zur Lebens- geschichte dieses Schillcrschen Verlegers zu erfahren. Schiller ist auf grund seines Vorgehens gegen Michaelis und seiner övllauf berechtigten Klagen sogar als Antisemit bezeichnet > brden, und Goedeke schreibt; -Die Härte mit der beide, Humboldt sowohl als Schiller, Michaelis behandeln, hat ohne alle Frage einen der Hauptgründe darin, daß der Buchhändler ein Jude war, gegen den man schon glaubte rücksichtsloser sein zu dürfen, als gegen einen gleichberechtigten Christen.« Daß dieses nicht der Fall, daß Schiller vielmehr voll auf Grund hatte, den Verkehr abzubrechen, glaube ich be wiesen zu haben; wohl selten sind so viele einstimmige ver nichtende Urteile vorhanden wie über den Neustrelitzer Hofbuchhändler Michaelis, den Verleger des Musen-Almanachs für I7S6. Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht (Nachdruck verboten). Verbotene Druckschrift. — Im objektiven Verfahren ist am 4. November v. I. vom Landgerichte Beuthen (O.-Schl.) die Einziehung und Unbrauchbarmachung einer Anzahl Exemplare des -Xalomlars Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig. — Der 28. Jahres bericht der Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig über das Biennium 1903—1905 (51. und 52. Schuljahr), der gleichzeitig bevorstehenden Entlassung der abgehenden Schüler (am Sonntag den 16. April, vormittags 11 Uhr, im Deutschen Buchhändler hause), liegt uns vor. Es ist der letzte Bericht, den der fast fünfund zwanzig Jahre erfolgreich seines Amtes waltende Direktor der Lehr anstalt, Herr vr. Willem Smitt, erstattet. Andauernde Krank- 2. Schulchronik der Jahre 1903—1905, — 3. Unterrichtsplan, — 4. Lehrmittel, — 5. Lehrerkollegium, — 6. Schüleroerzeichnis.— Die Lehranstalt ist in 3 Klassen eingeteilt, von denen nur Klasse I ungeteilt ist, während die beiden untern Klassen II und III je in 2 Unterabteilungen (s. und d) geschieden sind. In Klasse I und II werden wöchentlich je 13, in Klasse III 12 Unterrichtsstunden er teilt. Unterrichtsgegenstände sind Deutsch, — Nationalliteratur, — Weltliteratur, — Französisch, — Englisch, — Rechnen, — Buchführung, — Enzyklopädie, — Schreiben, — Stenographie. In sicherer Aussicht steht die Aufnahme des graphischen Unter richts von Ostern 1906 ab. Einschließlich des Direktors wirken 14 Lehrer an der Anstalt. Der Schülerbestand war im Schuljahr 1903/04 192, im Schuljahr 1904/05 198. Ostern 1903 entließ die Lehranstalt 24 Schüler mit dem Zeugnis der Reife, Ostern 1904 31 Schüler. Aus Rußland. — Die russische Zensur — so wird der Redaktion d. Bl. aus St. Petersburg gemeldet — ist in der letzten Zeit bedeutend liberaler geworden und läßt jetzt auch solche Werke erscheinen, die früher unter keinen Umständen durchgelassen wurden. So z. B. erschien vor kurzem in St. Petersburg ein Buch: »kistr ^VitzliLij i 86Üev86biv^« (Peter der Große und die Frauen) von Sigismund Librovicz, das ungeachtet seines historischen Charakters vor einigen Jahren keine Erlaubnis zum Erscheinen erwirken konnte. Desselben Verfassers: -'I'ZLr plevu« (Der Czar in Gefangenschaft) — soeben in zweiter Auflage erschienen — ist sogar vom Gelehrtenkomitee des Unterrichtsministeriums für die Volks gesundheitspflege im Leipziger Lehrerverein beabsichtigt, in der Zeit vom 5. bis 18. Juli d. I. im Städtischen Kaufhause zu Leipzig eine -Ausstellung von Lehrmitteln für die Menschen kunde und Gesundheitslehre«, sowie der betreffenden Literatur zu veranstalten. Die Ausstellung ist von dem Rate und der Stand des Lehrmittelwesens auf dem bezeichnten Gebiete zur Anschauung zu bringen, um eine allgemeinere und sach gemäßere Würdigung des menschenkundlichen Unterrichts herbei zuführen, dann aber auch auf noch vorhandene Lücken aufmerksam machen und die Erfindertätigkeit im Interesse dieses Schulfachs anregen. Insbesondere sollen auch die Lehrer Anregungen und Fingerzeige erhalten, in welcher Weise sie durch Zeichnungen durch Herstellung einfacher Modelle und durch entsprechende Experi- Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schrift steller.—Die Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schrift steller in München versendet einen Auszug aus ihrern Geschäftsbericht trittsgeldern 77200 an Zinsen 36000 ^ und an außerordentlichen Einnahmen 19 300 insgesamt 132 000 ^6. Der Prämienreserve in der Höhe von 716 000 ^ stehen 243 000 ^ an sogenannten samtvermögen der Anstalt belief sich Ende 1904 auf 939 800^. In den ersten Monaten des laufenden Jahres hat es eine Million überschritten. Die Anstalt zahlte im Jahre 1904 11300 an Pensionen aus. Sie zählte mit Beginn des Jahres 1905 über 700 ordentliche und über 200 unterstützende Mitglieder. — Der Bericht wird vom Bureau der Anstalt — München, Max Josephstraße 10 — kostenlos versandt. Kunstwerke der Graphik. — Einer unsrer hervorragend sten Graphiker, Bruno Hsroux in Leipzig, hat in letzter Zeit wieder einige interessante Arbeiten ausgeführt. Von ihnen sei hier zunächst auf drei Radierungen hingewiesen, von denen zwei zurzeit im Leipziger Kunstoerein ausgestellt sind. Beide sind Erinnerungsblätter; das eine ist dem Andenken Ännchen andre bringt eine Erinnerung an das letzte, vor kurzem statt gehabte Kostümfest des Leipziger Künstlervereins. Das erstere zeigt in malerischer Darstellung das Grab Ännchen Schönkopfs — Das zweite veranschaulicht eine junge Schöne, die lebensfroh in die Welt blickt. Sie sitzt in einer Landschaft, ihr zu Füßen ein Hündchen. Die scheinbar spielende Leichtigkeit, mit der diese Blätter behandelt sind, kennzeichnet die Meisterschaft des Künstlers. Die Sicherheit seiner Hand läßt den mühe vollen Weg, der zu solchem Ziele führt, den Uneingeweihten nicht wahrnehmen. — Das dritte Blatt bildet den Titel zu Sperontes -Singende Muse an der Pleiße«, einer Publikation, die letzthin von der Gesellschaft Leipziger Biblio philen neu aufgelegt worden ist. Im Charakter des Kupferstichs 458*
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