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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1905
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- Deutsch
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3384 Nichtamtlicher Teil. oR 79. 5. April 1985. Nichtamtlicher Teil. Systematische Übersicht der literarischen Erscheinungen des deutschen Buchhandels in den Jahren 1983 und 1904. Mitgeteilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig. <Vgl. Börsenblatt 1904. Nr. 79.) Wissenschaft Anzahl 1903 der Titel 1904 I. Allgem. Bibliographie. Bibliotheks wesen. Enzyklopädien. Gesamtwerte. Sammelwerke. Schriften gelehrter Gesellschaften. Universitätswesen 491 510 II. Theologie . . 2488 2571 III. Rechts- u. Staatswissenschast . . 2348 2483 IV. Heilwissenschaft 1848 1989 V. Naturwissenschaften. Mathematik . 1430 1531 VI. Philosophie. Theosophie .... 505 642 VII. Erziehung u. Unterricht. Jugendschr. 4884 4218 VIII. Sprach- und Literaturwissenschaft . 1693 1728 IX. Geschichte 1848 1157 X. Erdbeschreibung. Karten . . . . 1294 1391 XI. Kriegswissenschaft 640 622 XII. Handel. Gewerbe. Verkehrswesen . 1858 1889 XIll. Bau- und Jngenieurwiffenschast . 834 918 XIV. Haus-, Land- und Forstwirtschaft 862 968 XV. Schöne Literatur (Theaterstücke; Volkserzählungen) 3903 3954 XVI. Kunst 929 987 XVII. Adreßbücher. Kalender ». Jahrbücher 615 629 XVIII. Verschiedenes 456 439 Insgesamt 27 606 28 378 Die Sonder-Nusstellung japanischer Farbendrucke im Königlichen Kunstgewerbe-Museum zu Berlin. Von Paul Hennig. Die Pflegestätte fiir das Kunstgewerbe in der Prinz Albrecht-Straße zu Berlin bildet gegenwärtig von neuem einen Anziehungspunkt fiir die Jünger des Buchgewerbes. Der gesamte große Oberlichtsaal ist gefüllt durch eine Sonderausstellnng von Farbendrucken derjenigen Nation, die seit einem Jahre auf dem Gebiete der Kriegführung die Welt in Staunen versetzt. Hier sind es Werke des Friedens. Bekundungen eines eminenten Farbensinns, mit Pinsel und Schnitzmesser ausgeführt, von Holzschnitten gedruckt, die wir in reicher Fülle betrachten dürfen. Zu der eignen Sammlung japanischer Farbendrucke, in den letzten Jahren angelegt, hat die Leitung des Knnst- gewcrbe-Museums. durch freundliches Entgegenkommen von Privaten und von der Direktion des Königlichen Kupferstich- Kabinetts unterstützt, reiche weitere Schätze ausstellen können So wird eine Fülle von Anregungen für Künstler und das Kunsthandwerk geboten, bei der alle technischen und künstle rischen Vorzüge der Gattung au den Tag kommen. Ein kurzgefaßter Führer, von Direktor Peter Jessen verfaßt, geleitet den Besucher von Tafel zu Tafel. Möchten doch recht zahlreiche Kollegen ihm folgen, dann wird sicherer Genuß sie lohnen und mancher eine gewisse Gleichgültigkeit oder Abneigung schwinden sehen, die er bisher den Farben- Holzschnitten der Japaner gegenüber empfunden hat. Vor allem wird man sich darüber klar werden, daß die Ausdrucksmittel der Japaner im Holzschnitt von den unsrigen gänzlich abweichende sind. Unsre Holzschnittzeichner haben sich schon zu Dürers Zeiten nicht mehr auf bloße Umriß linien beschränkt. Man verlangte schon damals mehr Plastik und Perspektive. In Kreuzlagen der verschiedensten Art ahmte man mehr und mehr die Malerei nach und gelangte im neunzehnten Jahrhundert im Tonholzschnitt zu einer ungemein reichen Skala von Schatten-Abstufungen durch Striche und Punkte bis zu mikroskopischer Feinheit. Dem Japaner lag bei seinem großartigen Farbensinn die Modellie rung durch Striche viel ferner als die Anwendung der Farbe. Bei ihm malt der Künstler mit dem Pinsel, den er sehr lang faßt, die Umrißzeichnung auf das Reispapier. Der Holzschneider klebt sie auf etwa 1>/^ ein starke Platten von Birnbaumholz, und zwar auf Langholz (nicht Hirnholz, wie bei uns), umschneidet die Linien mit dem Messer und stemmt mit dem Meißel das dazwischen liegende Holz aus, so daß es um etwa einen halben Zentimeter dünner wird. Nach Entfernung der Zeichnung ist die Umrißplatte druck fertig. Für die farbige Ausführung schneidet der Japaner nach dem Künstler-Original so viele Platten, wie nötig sind, be nutzt aber nicht selten die Platten auf beiden Seiten. Die in der Ausstellung unter Glas gezeigten Holzschnittplatten zeigen deutlich, daß man von ihnen nur Handabdrucke Her stellen konnte. In der Tat trägt der Japaner die Farben von der Hand mit dem Borstenpinsel gleichsam malend auf den Holzschnitt und leistet damit zugleich eine Art Zurich tung. Man begreift leicht, daß die feinen Abtönungen einer und derselben Farbe nur auf diese Weise so vollendet schön mit den simplen Platten gelingen können. Der Druck ge schieht direkt mit der Hand, wodurch wiederum eine große Feinfühligkeit ermöglicht wird, oder mit einer Art Falzbein, das aus mit weichen Bambusblättcrn umwickelten flachen Hölzern besteht. Das japanische Reispapiec eignet sich vor trefflich zum Mehrfarbendruck, da es sich nicht dehnt, so daß das Registerhalten keine besonder» Schwierigkeiten be reitet. Eine Eigentümlichkeit der japanischen Farbendrucke besteht in Tiefprägungen von Linien in den hellsten Par tien. die die reine Farbe des Papiers aufweisen. Man findet Konturen von Gewändern. Blätter- und Blüten- formen vertieft eingeprcßt, bisweilen anscheinend von Hand mit stumpfem Griffel ohne Farbe eingedrückt, so daß die Schatten der Vertiefungen eine ungemein zarte Zeich nung in grau auf der Hellen Papierfarbe bilden. Man kann unmöglich auf einfachere und dezentere Weise feine Schattierungen in den hellsten Partien eines farbigen Bildes Hervorbringen. Auf die Originale schreibt der Künstler in der Regel seinen Namen, und der Holzschneider stempelt die Abdrucke mit dem seinigen. Wie der wohlhabende Japaner sein Heim wechselnd mit einer Anzahl von Gemälden schmückt, die auf Papier oder Seide ausgefllhrt sind, so liebt es das Volk. Holzschnittabdrucke zu haben, die es in seiner Behausung aufhängt. Nicht selten sind es ganz schmale überhöhte Formate, um sie Raummangels halber und wegen der Eigen tümlichkeit der Papierwände an Pfosten befestigen zu können. Diese »Kakemonos» findet man in der Ausstellung ziemlich stark vertreten. Bei uns begnügt man sich im Theater meist mit recht wenig schön gedruckten Zetteln, auf denen man kaum das Pcrsonenvcrzeichnis der Schauspieler zu lesen vermag. Der Japaner liebt es. dort die in Farben holzschnitt hergestellten Bildnisse berühmter Künstler zu
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