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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1905
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- Erscheinungsdatum
- 01.04.1905
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- Deutsch
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für die neue Ausgabe der Niederländischen Geschichte 1 Carolin Honorar für den Bogen verlange. Nochmals trat eine Verzögerung ein, hervorgerufen durch Schillers schwere Erkrankung im Februar 1800. Aus diesem Grunde blieben Briefe von Crnsius unbeantwortet, in denen dieser wegen des Formats der Gedichte, des Titel kupfers usm. anfragte. Am 6. Mai konnte Crnsius dann den Probebogen senden. Er knüpft daran die Frage, ob cs nicht doch besser sei. wenn man lateinische Lettern nähme: doch stellt er dieses ganz dem Dichter anheim. Als Muster empfiehlt er Matthisons Gedichte, falls lateinische Lettern gewünscht würden; jedenfalls aber müsse Göpferdt, mag er nun deutsch oder lateinisch drucken, mehr Sorgfalt anwenden und regelmäßiger drucken. Auch einen Abdruck des Titel- kupsers von Böhme legt er zur Begutachtung bei. Zum Schluß des Briefs kommt er auf den Nachdruck der Gedichte zu sprechen, der bereits angckündigt war. und bittet Schiller, doch auch seinerseits das möglichste zu tun. um diesen Nach druck zu unterdrücken. Schon einige Monate vorher, am 22. Januar 1800. hatte Schiller an Crnsius eine Zeichnung des Professors Meyer zu den Gedichten gesandt und gebeten, daß entweder Bolt. Jury oder Böhme den Stich besorge; der letztere fertigte ihn an. Am Schluß des Musenalmanachs für 1799. also im Oktober 1798, hatte Schiller das Erscheinen des Wallenstein bei Cotta angekündigt und darunter die Anzeige gesetzt: »Bei Hrn. Crustus in Leipzig erscheint auf Michaelis 1799 eine Sammlung meiner Gedichte von mir selbst aus gewählt, verbessert und mit neuen vermehrt. Schiller. - Diese Ankündigung hatte sich der Frankfurter Nachdrucker Theodor Franz Behrens zu nutze gemacht und eine Samm lung der Schillcrschen Gedichte veranstaltet. Noch bevor dieser Nachdruck unter dem fingierten Drnckort Jena und Weimar im Jahre 1800 erschien, fand sich im Reichsanzeiger vom 21. März 1800 folgende Nachricht: -Ein Feind des Nachdruckes hält es für Pflicht, dem Hofrath Schiller hierdurch anzuzeigen, wie er in Er fahrung gebracht, daß man damit umgeht, eine Sammlung seiner (älteren) Gedichte zu veranstalten, die in kurzem mit vieler typographischer Eleganz erscheinen wird.« Aus diese Nachricht spielt Crustus an, wenn er schreibt: »Im Reichsanzeiger wurde im Monath März Ew Wohlgeb. eine Anzeige von einem im Werke seycnden splenditen Nachdruck von dero Gedichten gemacht. Ich weiß nicht, ob Ihnen dieses Blatt zu Gesicht gekommen seyn dürfte. Wäre Ihnen nähere Kenutniß von diesem Nachdruck gegeben worden, so vertraue ich dero Güte, daß Sie alles thun werden, denselben unterdrücken zu helfen, und mich gegen diese Räuberey zu schüzen. Alle Eleganz, die der Nachdrucker diesem Werke zu geben im Stande ist. bin ich auch vermögend dieser unserer rechtmäßigen Aus gabe zu geben, und hegen Ew. Wohlgeb. Wünsche zu noch mehrerer Verzierung derselben, so bitte ergebenst mir solche zu eröfnen, ich werde mit Vergnügen alles thun. alle Reue bey Ihnen zu verhüten, mir den rechtmäßigen Verlag der selben übertragen zu haben - Tun konnten Crustus und Schiller nicht viel gegen den Nachdruck, der am 19. Mai 1800 in der Frankfurter Ober- postamtszcitung angekündigt wurde. In der Vorerinnerung zum zweiten Teile der Gedichte kam der Dichter auf die un rechtmäßige Sammlung zu sprechen. »die ungeachtet eines unverzeihlich fehlerhaften Drucks und eines schmutzigen Äußern zur Schande des guten Ge schmacks und zum Schaden des rechtmäßigen Verlegers dennoch Käufer finde.- Jm August 1800 scheint dann der Druck der Gedich » vollendet gewesen zu sein Unterm 28. schreibt Schiller an Crusius: »Ich wünsche, daß Sie mit dem ersten Teile meiner Gedichte, seiner innern sowohl als äußern Gestalt zufrieden seyn möchten. Göpferdt hat freilich noch nicht den rechten Sinn für einen reinlichen, pünktlichen und zierlichen Druck, die Zeilen stehen nicht gerade genug, die Buchstaben hangen nicht immer zusainmen usw., indessen ist ihm das Werk noch leidlich genug gerathen.« Ec teilt dann gleichzeitig mit, daß im September das Manuskript zur Niederländischen Geschichte gesandt würde, nnd fragt an. welches Format und welche Schrift Crusius für die Ausgabe wähle. Da Göpferdt ihm nicht elegant genug druckt, schlägt er Crusius vor, das Werk bei Unger in Berlin oder bei Göschen drucken zu lassen. So konnte denn endlich der zweite Teil der Kleineren prosaischen Schriften von Schiller (2 Bl. n. 415, S.) ausge geben werden, enthaltend: Über naive nnd sentimentale Dichtung, aus den Horen, — Über Anmut nnd Würde, ans der Thalia, — Über die Grenzen des Gebrauchs schöner Formen, aus den Horen — und ferner: -Gedichte von Fr. Schiller, Erster Theil. Leipzig, bey Siegfried Leb,echt Crusius, 1800 (3 Bl. 335 S. 8°). Mit Titelkupfer; der Handschuh, von H. Meyer, gestochen von W. Böhme.« Die Sammlung enthielt von bekannteren Gedichten: Das Mädchen aus der Fremde, Die Bürgschaft. Ritter Toggen- bu>g, Das Lied von der Glocke. Der Kampf mit dem Drachen, Der Taucher, Der Handschuh, Der Ring des Polykrates, Die Kraniche des Jbykus, Der Gang nach dem Eisenhammer, Pegasus im Joch, Die Götter Griechenlands. Würde der Frauen, Hektars Abschied- Jch habe schon die Nachdrnckausgabe erwähnt; auch sie erlebte, wie die rechtmäßige Ausgabe mehrere Auflagen und bekam natürlich bald Konkurrcnzausgaben, die in Kreuznach. Karlsruhe, Wien, Reutlingen und an andern Orten das Licht erblickten Im nächsten Jahre, 1801, folgte dann der dritte Teil der Kleinen prosaischen Schriften (2 Bl. und 372 S), ent haltend den ersten Druck der Arbeit: Über das Erhabene — Über die ästhetische Erziehung des Menschen, in einer Reihe von Briefen, aus den Horen — Über das Pathetische, aus der Thalia. — Desgleichen auch die neue Ausgabe der Ge schichte des Abfalls der Niederlande (kl. 8". in 2 Bänden von 430 und 358 Seiten), die bei Chr Ehrenfr. Bergers Witwe gedruckt und mit zwei Kupfern, Portraits von Egmont und Wilhelm von Oranien von I. G. Schmidt in Dresden ge schmückt war. Am 18. Juli 1801 konnte Crusius die Frei-, exemplare an Schiller senden, und am 18. September konnte dieser persönlich in Leipzig mit seinem Verleger abschlicßen und über den zweiten Band seiner Gedichte und den vierten Band seiner kleinen Schriften Rücksprache nehmen. Im Januar 1802 wurde mit dem Druck des vierten Bandes der kleinen Schriften begonnen nnd zur Ostermesse der Band ausgegeben. Er enthielt eine Reihe kleinerer Auf sätze. Die Ausgabe des zweiten Bandes der Gedichte erlitt eine Verzögerung; das Buch erschien erst 1803 und wurde diesesmal bei Göpferdt gedruckt. Auch ein fünfter Teil der kleinen Schriften war geplant; doch hinderte Schillers Krank heit und Tod die Abfassung. Bei den Vorbereitungen zum Druck des zweiten Bands der Gedichte im Januar 1803 konnte Crusius dem Dichter Mitteilen, daß ein Neudruck des erste» Bands nötig würde; er wünschte diesen aber nicht bei Göpferdt drucken zu lassen; auch plante er eine Prachtausgabe in großem Format mit, Kupfern von hervorragenden Künstlern geziert. Die Neu-'
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