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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1924
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
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7342 «»rl-otlo« >. ». «Ich». »»ch»a»»«I. Redaktiomller Teil. Xr 121, 23. Mai 1924. laden. Wir mußten uns mit den wichtigsten Vertretern be- gnügen. Da ist es mir aber in erster Linie ein« ganz besondere Freude, wie nun schon sb oft, die Herren Oberregievungsrat Or. Feßler und Regierungsrat vr. Hüne seid als Ver- treter der Reichsregierung und der sächsischen Regierung noch mals auch hier begrüßen zu können. Ich bin überzeugt, daß ich nicht viele Worte zu machen brauch«. Sie wissen, wie gern wir sie bei uns sehen und wie sehr wir es schätzen, mit den durch sie vertretenen Behörden wie mit ihnen persönlich in den angenehmsten Beziehungen zu stehen. Auch die Vertreter unserer Stadt Leipzig bei uns zu haben, ist uns ein« Freude. Ich heiße den Herrn Stadtberordnetenvorsteher H « inze herz lich willkommen. Dasselbe gilt auch den Herren gegenüber, die Korporationen des Wirtschaftslebens hier vertreten, deren Arbeitsbereiche sich mit den unsrigen täglich und eng berühren: Herrn Geheimrat Schmidt, den Präsidenten unserer Leipziger Handelskammer, Herrn Direktor Beyer, den Letter der Reichs bank hier. Wir begrüßen ebenso herzlich Seine Magnifizenz den Rektor der Leipziger Universität Herrn Prof. vr. Stein- oorsf, den Vertreter der deutschen Wissenschaft, mit der ja der Buchhandel so eng Hand in Hand arbeitet. Meine Damen und Herren, wo immer jetzt Deutsche ver sammelt sind, spielt in ihre Reden und Gedanken die Sorge um die Zukunft unseres Vaterlandes mit hinein. Draußen blühen die Bäume. Die ganze Natur atmet Freude. In unserem In nern aber nagt der Zweifel, ob uns, unserem Volke je wieder reine Frühlingsfreude beschieden sein wird. Mit Zweifeln wird di« Zukunft nie gemeistert. Der Klaub« muß da sein, daß es Frühling werden muß, und der Wille, auch die längste Winter nacht zu überwinden. Vor acht Tagen war der Sonntag Jubi late. Jubeln können wir gewiß noch nicht. Aber heute ist Kantate, und diese Losung gilt. Singen wir in hohen Tönen, wie es gerade aus unseren Festen von jeher üblich war, heute und immerdar als rechte deutsche Buchhändler das Hohelied der Vaterlandsliebe! .(Lebhaftes Bravo!) Bleibt das der Kern unserer Gesinnung, dann werden wir unser Schicksal meistern, mag der Sieg auch lange auf sich warten lassen. Wir, unser Stand wie unser Vaterland, wir gehen nur unter, wenn wir uns selbst aufgeben. Das wird nie sein. Stimmen Sie des halb mit mir ein: Unser deutsches Vaterland, es lebe hoch! und abermals hoch! und zum dritten Male hoch! Die Versammelten stimmten begeistert in die Hochruf« ein und sangen das Lied: »Deutschland, Deutschland über alles!«. Der Oberregierungsrat im Reichswirtschaftsministerium, der Vertreter der Reichsregierung, Herr vr. Fetzl«r, der in den Nach- mitlagsverhandlungen eindringliche Worte an den Deutschen Buch handel gerichtet hatte, die vielleicht nicht von allen Berussgenossen mit Befriedigung ausgenommen worden waren, beeilte sich, in weit herzlicherem und entgegenkommenderem Tone als vorher den Dank für die Begrüßung der Rcgierungsvertreter auszusprechen. Seine Festrede wird Wohl bei dem ganzen Buchhandel, auch bei den Sor timentern, einer freundlichen Aufnahme sicher sein: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Für die freund lichen Begrützungsworte, die Ihr hochverehrter Herr Erster Vorsteher die Güte hatte, an die Vertreter der sächsischen Regie rung und der Reichsregierung zu richten, gestatte ich mir zu gleich im Namen des Herrn Regierungsrats Hünefeld verbind lichst zu danken. Meine Damen und Herren, es ist ja jetzt in deutschen Lan den Brauch, daß die großen Organisationen des Berufslebens sich an schönen Maien- und Sommertagen zusammensinden, um einmal im Jahre unter möglichst weitgehender Beteiligung aller Mitglieder zurllckzublicken auf die vergangenen und vorzuschauen auf die kommenden Zeiten. Der Börsenverein hält diese Heer schau, Rückschau und Vorschau seit nahezu hundert Jahren stets am Sonntag Kantate. Schon durch dies« Zeitbestimmung unter scheidet er sich von den anderen Verbänden, die dabei nicht einer Überlieferung folgen. Ihr« Tagung unterscheidet sich von ande ren aber vor allem auch noch dadurch, daß es sich bei ihr nicht um eine Ware irgendwelcher Art handelt, sondern um das deutsche Buch. Dieses gibt besonderes Gepräge dem Be rufe, der seiner Schaffung und Verbreitung dient. Das Buch, die Zeitschrift, die Schöpfung der Kunst, das Kunstblatt, die Musik überragen an geistiger Bedeutung und innerem Gehalt alle landläufigen Güter. Sie gewähren bereits dem Schöpfer hohe innere Freude, Befriedigung am Werk und an der Vollen- düng. Die Sorge und Mühe des Schaffens spiegelt sich Wider bei den Verhandlungen über die wirtschaftliche Verwertung des Produkts. Sie läßt den wissenden und prüfenden Verleger mit Verständnis herantreten an die Vermittlung der Verbreitung. Mit klarem Blick und warmem Herzen muß er wählen. Er muß ausscheiden, was ihm zur Verbreitung ungeeignet und Wirt- schaftlich bedenklich erscheint. Mit desto größerem Feuer wid met er sich der Verbreitung dessen, was er als inhaltlich wert voll und wirtschaftlich ertragreich erkennt. Welch hohe Auf. gäbe, den breiten Massen solch« Werte zugänglich zu machen in wohldurchdachter Form! Welche unendliche Mühe ist damit verbunden, welche inner« Befriedigung bring! der Erfolg! In diese Ausgabe teilen sich nach Schaffung des Werkes Verlag und Sortiment. Ihr dient das ehrwürdige Börsenblatt, dessen Umfang das Barometer ist für die wirtschaftliche Lage des Ge werbes und die Erzeugungskrast von Autor und Verlag. (Zu rufe.) — Barometer leider nicht immer für gute Zeiten — das wissen wir alle —, Barometer aber doch insofern, als «in kleines Börsenblatt, wie wir es in den Zeiten der Inflation sahen, vom Darniederliegen der Schaffenskraft zeugt, und ein starkes Anschwellen davon, daß sich der Verlag und die Erzeuger die größte Mühe geben, durchzudringen trotz schwerer Zeit. (Bravo!) Gerade auch die eingehende und liebevolle Prüfung und Empfehlung der Werke im Buchladen ist von hohem inneren und wirtschaftlichen Wert«. Der verständnisvolle Verkäufer kann den Bildung und Schönheit Suchenden die Weg« weisen zu höherer Kultur und Lebensfreude, und das ist ja schließlich Sinn und Wert des Lebens: die Arbeit für den andern und mit ihm zu höherer Vollendung. Daß dieses Wirken Mensch und Charakter bildet, daß es ihn heraushebt aus der Masse der Erwerbenden, liegt aus der Hand. So war und ist der Buch händler stets auch in der Allgemeinheit hoch geachtet und geehrt. So gilt er den Gebildeten bewußt als Freund und Förderer, den Ungebildeten vielfach im Unterbewußdsein als Lehrer, Führer und Wegweiser. Wie der einzeln« bestimmt wird durch seinen Beruf, so auch di« Berufsorganisation. Es ist kein Zufall, baß der Bör- seuverein einer der wirtschaftlichen Zusammenschlüsse ist, di« im ösfenllichsn Leben und im Erwerbsleben «ine umfassende Be deutung haben. Di« weitgehende Ausschaltung der Konkurrenz durch das Streben nach einheitlichem Ladenpreise — ein charak teristisches, hochbedeutsames und wertvolles Merkmal des Buch gewerbes! — beruht auf dem Wesen des Buches. Es ist eben für alle und an allen Orten geistig und wirtschaftlich von gleich hohem Werte. Es widerstrebt der allgemeinen Anschauung, daß das Buch als der Träger kultureller und wirtschaftlicher Güter wie eine Verbrauchsware verhökert und verschachert wird. So ist di« Organisation und so sind ihre hervorragenden Führer herausgehoben aus dem Erwerbsleben und bedeuten für die Kultur, für die Volksbildung, für die Wissenschaft, für die Kunst, für alles Wahre, Gute und Schöne Träger und För derer von weitgehender Wirksamkeit. Dies erklärt auch, meine Damen und Herren, die Wichtig keit der heutigen Wahl. Sie hat ja einen Wechsel im Vorstands amte gebracht, und ich darf als Vertreter der Reichsregierung den scheidenden Herrn Ersten Vorsteher des Dankes auch der Allgemeinheit versichern für seine Wirksamkeit, die voll war von Erfolg. (Lebhaftes Bravo.) Meine Damen und Herren, der kommende Führer und Leiter Ihrer wirtschaftlichen Geschick« wird auch von der Reichsregierung mit den besten Wünschen begrüßt. (Erneutes lebhaftes Bravo.) Die Verhandlungen des heutigen Tages haben rückblickend gezeigt, daß das deutsche Buchgewerbe schwere und schwerste Zeiten überstanden Hot und daß es mit ernster Entschlossenheit in klarer Erkenntnis der harten und schweren Ausgaben, die dem Volk und dem Einzelnen bevorstehen, in die Zukunft .schrei-
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