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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.04.1877
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.04.1877
- Sprache
- Deutsch
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1240 Nichtamtlicher Theil. 76, 4. April. des Verlegers sowohl wie des Sortimenters werden dadurch in gleich schwerer Weise geschädigt, und bedars es wohl nur dieser An regung, daß der Vorstand des Börscnvcrcins durch eine Eingabe an das kaiserl. General-Postamt gegen diese Verordnung vorstellig wird, und dürste, falls nicht die wichtigsten Gründe für die Post- verwaltnng diese Maßregel nothwcndig machen, eine Rücknahme derselben sicher zu erwarten sei». — Wie schwer belastend diese Ver ordnung den Buchhandel trifft, möge ein Beispiel aus der Praxis zeigen. Einsender dieses hatte im November 1876 infolge von Ver sendung von Prospekten rc. Bestellung auf beinahe 450 Expl. eines neu erscheinenden Werkes; davon sind ca. 50 Expl. an stehende Kunden in Rechnung versandt, und 400 unter Nachnahme über die erste Postzonc (10 Meilen) hinaus. Die Kreuzband-Francatur incl. Nachnahmegebühr betrug nach früherer Taxe Pr. Expl. 50 Ps., in Summa also 200 M., oder bei einem Ordinär-Umsatz von 2000 M. 10U; nach jetziger Anordnung, als Packet mit Nachnahme versandt, beträgt die Gebühr pr. Expl. 70 Pf. resp. 280 M. in Summa, oder I4U des Ordinär-llmsatzes. Bringt man die Kosten und Mühe in Anrechnung, die geeigneten Adressen zu erhalten, und die vielen ohne Resultat versandten Prospekte, Annahme-Verweigerungen rc., so er höhen sich die Vertricbskosten noch etwa um weitere 3—5U, sodaß eine derartige Manipulation selbst bei günstigem Erfolge schließlich wenig lohnend bleibt. Wenn auch kaufmännisch rechnende Verleger — und deren Zahl mehrt sich glücklicherweise von Tag zu Tag — bei derartigen Manipulationen die weitestgehenden Zugeständnisse machen, so haben doch auch diese ihre Grenzen, und cs kann demnach mit Recht behauptet werden, daß cs sowohl im Interesse der Ver leger als der Sortimenter liegt, die in Frage stehende Fessel vom Buchhandel wieder abgewendet zu sehen. 8t. Notiz für Kunsthändler. — Kreuzband-Sendungen mit Photographien, bisher durchaus unbeanstandet, unterliegen neuerdings einer verschärften Controle seitens der Postbchörden, und werden in den Fällen mit Briesportozuschlag belastet, wo in, namentlich bei Visitenkarten-Photographicn üblicher Form schrift liche Namenangabeu Vorkommen. — Es wird hiernach im Interesse der Besteller sein, fortan entweder ihren Bedarf per Doppelbrief oder für Kreuzband-Sendungen die Verwendung unbeschriebener Blätter ausdrücklich zu beordern. Es gereicht uns immer zu besonderer Freude, das Erscheinen des neuen Jahrganges von „Schulz' Adreßbuch"*) in unfern Spalten registriren zu dürfe». Dasselbe bringt ja nicht allein für unsre täglichen Berufsarbeiten wieder eine gewisse wohlthuende Sicherheit und Bequemlichkeit, sondern gibt auch stets von neuem Anlaß, des beharrlichen Fleißes und der seltenen Sorgfalt, womit der Sohn das väterliche Licblingswcrk pietätvoll sortsührt, mit der ausrichtigsten Anerkennung zu gedenken. Wir glauben uns versichert halten zu dürfen, daß der deutsche Buchhandel diesem wohlverdien ten Lobe seine volle Zustimmung geben und dem Herausgeber, Hr». Herm. Schulz, freudigen Dank für seine neue musterhaste Arbeit zucrkenncn wird. Nach der jetzt regelmäßig beigcgebcneu statistische» Uebersicht enthält das Adreßbuch für 1877 im Ganzen 4920 Fir men aller aus dem Titel gcnanntcn Geschäftszweige (gegen 4750 im vorigen Jahre); davon beschäftigen sich 1230 nur mit dem Verlagsbnchhandel, 227 nur mit dem Bcrlags-Kunsthandel, 141 nur mit dem Berlags-Mnsikalienhandel, 92 nur mit dem Sor- Laarbettet null baransAegeben von Hermann SobulL. dlit, Or. Her mann Härtet'» Litcknis» (Stieb null Oruetr von .4. IVeger). ^r. 8. (XVI, 419 n. 304 8.) I-eixrig, Sebnts. timents-Kunsthandel (als Hauptgeschäft), 138 nur mit dem Sor- timents-Musikalicnhandel (desgl.), 109 nur mit dem Antiquariats handel und 2927 mit dem Sortiments-Buch-, Antiquar-, Kolpor tage-, Kunst-, Musikalien-, Landkarten-, Papier- und Schreib- materialienhandcl; unter den letzteren befinden sich jedoch viele, die ebenfalls sehr bedeutenden Verlag besitzen. — Von den auswärtigen Handlungen halten 1430 Auslieferungslager in Leipzig; nur 671 Sortiments-Buch- rc. Handlungen nehmen unverlangt Neuigkeiten an und 2838 pflegen dagegen ihren Bedars selbst zu wählen. — Das gesammte Commissionswcscn des Buchhandels vertheilt sich unter 7 Haupt-Commissionsplätze mit zusammen 221 Commis sionären, wovon aus Leipzig 117 (mit 4529 Committentcn), Stutt gart 14 (479), Berlin 27 (277), Wien 29 (459), Budapest 13 (100), Prag 16 (87) und auf Zürich 5 (mit 93 Committenten) kommen. — An neuen Etablissements sind im Jahre 1876 bis 20. Februar 1877 400 erstanden, wogegen dicAnzahl der erlosche nen und veränderten Firmen 483 beträgt. — Von der obengenann ten Gcsammtzahl von 4920 Firmen mit 100 Filialen, welche sich auf 1221 Städte vertheilen, kommen 3745 (in 852 Städten) aus das Deutsche Reich, 5 aus Luxenburg, 610 (in 204 St.) auf Oesterreich, 570 (in 131 St.) aus die übrigen europäischen Staa ten, 82 (in 27 St.) aus Amerika, 2 aus Afrika (Alexandrien), 3 auf Asien (1 Jedo, 2 Tiflis) und 3 aus Australien (Adelaide, Melbourne und Tanunda). Der Ankauf der Dccker'schen Buchdruckerci sür das Reich und die Absicht, in derselben das Druckcrcigcschäst für Rechnung des Reiches fortzusühren, hat dem Vorstande des Deutschen Buchdrucker vereins (Vorsitzender vr. Ed. Brockhausl Veranlassung gegeben, in einer an den Reichstag gerichteten Vorstellung sowohl vom allge meinen Gesichtspunkt aus als im Interesse des deutschen Buchdruckerei- gewerbcs auf die Bedenken und Nachtheilc eines derartigen Gewerbe betriebs durch den Staat aufmerksam zu machen, und die Hoffnung auszusprccheu: daß darausBedachtgenommen werde, einen sobedeu- tcnden Industriezweig nicht durch Schaffung einer Reichsanstalt zu schädigen, von welcher eine Förderung des allgemeinen Wohles nicht zu erwarten sei, während die Menge und Vielartigkeit der sür das Reich herzustcllcndeu Druckarbcitcn sür eine solche Anstalt eine Aus dehnung nöthig machen würde, wie sie nur unter schwerer Beein trächtigung der Privatindustrie herzustellen ist. Am 16. April findet bei Hin. Aug. Staats inLipPstadt eine Kunst-Auction seltener Art statt. Hr. Staats verstand es, in einer Reihe von Jahren ca. 5000 Blatt meist guter alter Abdrücke von Kupferstichen Joh. Elias Ridingcr's und seiner Söhne, darunter große Seltenheiten, zu sammeln, und bringt diese Blätter nun mit Stiche» anderer alter Meister an obigem Tage zur öffent lichen Versteigerung. Der anssührlichc und mit großer Sachkcnntniß ausgearbcitctc Katalog dieser Auction ist von Hrn. Staats gratis zu beziehen. Pcrsonalnachrichtcn. Zur Ergänzung der Rubrik „Bnchhandlungsjubiläen 1877" im Schulzischen Adreßbuch machen wir hiermit daraus aufmerksam, daß am 8. April Oscar Ehrhardt's Universitäts-Buchhand lung in Marburg den Gedenktag ihres hundertjährigen Bestehens feiern wird. Herr Will). Ritter von Braumüller sen. in Wien feierte am 19. März seinen 70. Geburtstag, bei welcher Gelegenheit ihm von Wien selbst, aus ganz Oesterreich und aus Deutschland zahl reiche Glückwünsche und Beweise der hohen Achtung zugingen, in welcher der Jubilar steht.
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