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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
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^ 239. 13. Oktober 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 12041 nicht an die Kunden ihrer Kunden heranzutreten oder aus Lehrern und Schuldienern Buchhändler zu machen. lZni trop embrusso, mal ötroint: diese Mahnung klang mit nicht mißzuverstehender Deutlichkeit aus den Reihen der in Eisenach Versammelten, und es wäre im Interesse des bisherigen guten Einvernehmens zwischen Sortiment und Barsortiment zu wünschen, wenn dieser Forderung uneingeschränkt statt gegeben würde, da aus sie weit mehr Gewicht gelegt wird als auf eine advokatorische Versechtung der neuen Lieferungsbedingungen. Wir sind am Ende unseres Berichts in den von uns ge zogenen Grenzen angelangt. Die Eisenacher Versammlung hat dargetan, daß das Sortiment entschlossen ist. in Zukunft nicht nur der willkürlichen Auslegung des Verlegerpara graphen mit aller Entschiedenheit entgegenzutrcten, sondern auch die Konsequenzen aus der Stellungnahme des Verlags zur Rabattfrage zu ziehen und auf die eine oder andere Weise mit den Grossisten ins Reine zu kommen. Noch sind die Gegensätze nicht unüberbrückbar: sie werden es aber, je weiter eine Verständigung hinausgeschoben und nicht durch Taten bewiesen wird, daß man zu einem gemeinsamen Handeln im Interesse der Zukunft des Sortiments bereit ist. Red. Vortragsabende. (Fortsetzung zu Nr. 237.) XVI. Ich war stets ein Freund der direkten Fühlung mit dem Publikum, darum habe ich auch immer dort zugesagt, wo mir überhaupt ein Kontakt, dem Bildungsniveau gemäß, möglich schien. Man macht da merkwürdige Erfahrungen: Das Westend publikum der Großstädte ist nicht das befähigtste Materials Der Buchabsatz mag immerhin nach einem Vortrag gering sein, wenn auch sicherlich in Volks- und anderen Leihbibliotheken (ein Thema für sich!) der Autor mehr -verlangt» wird, auf jeden Fall aber ist der Hörer fester geworden, da dem gesprochenen Wort mehr Werbekraft innewohnt, und der Name hat so Terrain gewonnen. Die Veranstaltung von Vortragsabenden soll — nach meiner Meinung — nicht »amerikanisch» ge macht werden, sie soll in der Hand von literarischen und anderen berufenen Vereinigungen bleiben; ich habe kein rechtes Zutrauen zum unbedingten Idealismus des Geschäftsmanns, wohlgemerkt: ich leugne natürlich die Ausnahme nicht, aber ich kann mir nicht denken, daß ein tüchtiger Geschäftsmann, der einen Schuppen voll Bücher vom Autor A liegen hat, die ruhig liegen läßt und sür den Autor B eine Serie von Vortrags abenden veranstaltet, weil sein Fühlen mit dem B geht. Jedenfalls soll der Autor nicht zur Sache werden, und diese Gefahr läge entschieden vor. nähme derSortimenter die Vortrags angelegenheit ausschließlich in seine, in dieser heiklen Frage allzu tüchtigen Hände. Das Beste ist wohl auch hier: Können des Autors. Hervorblühen des Erfolges aus dem innersten Kern der Schöpfung selbst. Nur Kerle, Persönlichkeiten, die auserwählt sind und sich selbst durchzusetzen vermögen, sollen der Nation dargereicht werden, die setzen sich mit und ohne Vortrags abend durch. Zugegeben: es dauert länger; was liegt daran? Wer das Werk seines Kopfes sofort zum Staats papier mit hoher Verzinsung macht, verdient es — der ge- lesenste Autor zu sein! Das ist dumm, unpraktisch, aber: meine Meinung! Wien. Walter von Molo. XVII. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der fahrende Poet sich leichter Freunde gewinnt als der daheim durch seine Stube wandelnde Dichter. Und wer einmal den Genuß empfunden hat. eine lauschende Zuhörermenge durch seine Worte im Bann zu halten, sie zu führen, zu begeistern. Hin- Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. zureisten und ihre Seele aus der gemeinen Wirklichkeit für kurze Stunden in die Welt der schönen Täuschung hinweg zuheben, der wird immer wieder mit Freuden vor neue Zu hörer treten und ihnen das Beste seines Geistes mit den buntmalenden Farben des gesprochenen Wortes darbieten. Ich habe wiederholt und in vielen Städten und vielen Vereinen gelesen und folge jedem Rufe mit Freuden, denn dem Genuß des Schaffens kommt nur ein zweiter gleich: jener, seine Kunst in das lebendige Leben zu tragen — sie pochenden Herzen selbst vermitteln zu dürfen, in glühenden Augen. lachenden Lippen und bewegtem Dank ihre Wirkung zu sehen. Möchten doch Verleger und Sortimenter aus Ihren Worten Anregung schöpfen — an uns Dichtern soll's nicht sehlen! Maria Stona. XVIII. Vortragsabende von Autoren erscheinen mir überflüssig, ja schädlich, weil geeignet, eine unkünstlerische Neugier des Publikums zu züchten. Der Dichter ist kein Schauspieler. Er gehört nicht mit seiner leiblichen Gestalt, sondern mit seinem geistigen Gehalt, nicht mit seinem Wort, sondern mit seinem Werk vor die Öffentlichkeit. Rudolph Stratz. XIX. Ich bin mit dem Vorlesungswesen nicht allzu vertraut. Für Berlin scheint mir der Weg nach meinen Erfahrungen nicht recht gangbar, eher für Mittelstädte und kleine Städte. Wenn die Vorlesungen sür den Schriftsteller keine Belastung, sondern eine Einnahme darstellen, so hat er auch durchaus keinen Grund, sich dem zu widersctzen. Immerhin ist Vorlesen nicht sein Metier und gehört sür den Schriftsteller keineswegs zu den Annehmlichkeiten des Daseins, da es in nicht erstrebens werter Weise das Distanzverhältnis zwischen Autor und Publikum zu verschieben pflegt. Das ist meine — recht un maßgebliche — Meinung zu der Frage. Georg Hermann-Borchardt. XX. Ich pflege alljährlich ein paar Engagements zu Vor tragsabenden einzugehen, und zwar erstens, weil cs mir Freude macht, die Leute persönlich zu unterhalten, zweitens, weil ich bei diesen Gelegenheiten deutsche Städte kennen lerne, und drittens, weil der Luftwechsel, ein paarmal im Winter, mich erfrischt. Der Geldgewinn ist nur dann be trächtlich, wenn es sich um -Tournden» handelt, wie ich voriges Jahr eine an den Rhein unternahm. Aber das war strapaziös und langwierig, und ich werde dergleichen wohl nicht wiederholen. Übrigens würde ich nie auf den Gedanken kommen, mich aus eigene Hand als Vortragskünstler zu pro duzieren. Ich folge, wie das ja wohl üblich ist, den Ein ladungen literarischer Gesellschaften, die teils unmittelbar, teils durch Vermittlung der Firma Gutmann an mich heran treten. Thomas Mann. Kleine Mitteilungen. Der Verein der Deutschen Musikalienhändler z« Leipzig erläßt in der letzten Nr seines Organs »Musilhandel und Musik- Pflege» nachstehende Belanntmachung: -Da der Verein der Deutschen Musikalienhändler zu Leipzig infolge des Beschlusses der diesjährigen Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig einen eigenen Vertreter in den Vereinsausschust des Börsenvereins zu wählen berechtigt ist und satzungsgemäß bestrebt ist, als Organ des Börsenvereins, diesen in jeder Weise zu fördern, empfehlen wir unseren außerordentlichen Mitgliedern wiederholt, die Mit gliedschaft zum Börscnverein der Deutschen Buch- ISS»
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