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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1925
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- 1925-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1925
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- Deutsch
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X; 33, 9, Februar 1925, Mitteilungen des Deutschen Verlegervereins, Nr, X, esq-E-u >, ». Di,«», vuchhcmdu, 2187 Mitteilungen des Deutschen Derlegervereins Diese Mitteilunben erscheinen unter alleiniger Verantwortlichkeit des Deutschen Verlegervereins Die Bestimmungen über die Verwaltung deS Börsenblattes finden auf sie keine Anwendung Nr. X. (IX. s. Bbl. Nr. 300, 1S24.) Wirtschaftliche Betrachtungen. Von G, Kilppcr, Das Weihnachtsgeschäft kann — nach der Mehrzahl der Berichte zu urteilen — im großen ganzen als befriedigend be zeichnet werden; insbesondere haben die letzten 14 Tage vor dem Fest vieles von dem wieder nachgeholt, was di« vorange gangenen Wochen und Monate zu wünschen übrig gelassen hatten. Trotzdem liegt zu allzu hoffnungsvoller Beurteilung der nächsten Ankunft des deutschen Buchhandels kein Grund vor; schwere Wolken verhängen noch den Ausblick aus eine ruhige und ge sunde Entwicklung und erfüllen uns mit berechtigter Sorge. Da ist einmal die Schwierigkeit, die noch aus den letzten Jahren stammenden, zum großen Teil aus nicht ganz vollwertig ausgestatteten Büchern bestehenden Vorräte zu verwerten und damit die für eine ungestörte Weiterführung und Entfaltung der Betriebe unerläßlichen Betriebsmittel flüssig zu machen und zu erhalten; zum andern sind es die vorläufig noch immer weiter um sich greifenden Vereinsbuchhandlungen und Buchgemein schaften aller Art, di« als Schädlinge des Buchhandels empfun den werden. überlegen wir uns nun, was geschehen kann, um hier Besse rung zu schaffen, so liegt es nahe, da zu beginnen, wo der Buch handel geneigt ist, das Übel von sich aus noch größer zu machen, als es schon ist. Das gilt vor allem für die bessere Ausstattung unserer Bücher, Wer die wir uns freuen wollen, über der wir aber doch auch nicht vergessen sollten, daß auch in Friedens zeiten nicht jeder Unterhaltungsroman und jede Jugendschrift auf holzfreiem Papier gedruckt war, und daß es Pappbände und Halbleinenbände gibt, die weder in Schönheit noch in Dauer haftigkeit irgendeinem LeinenbaNd nachstehen. In zahlreichen Fällen können sogar mit geschmackvollen Papp- und Halbleinen bänden vornehmere Wirkungen erzielt werden als mit Ganz leinenbänden, Es ist also nicht nur unüberlegt, wenn mancher Sortimenter jede Bestellung mit dem Vermerk versieht »Nur in Ganzleinen!», sondern auch für den Buchhandel selbst in hohem Maße gefährlich, wenn er so selbst dazu beiträgt, sein altes Lager in den Augen des Publikums zu entwerten, statt daß er diesem an der Hand geeigneter Beispiele vor Augen führt, wie ein geschmackvoller und solider Einband durchaus nicht nur aus Ganzleinen oder Leder zu bestehen braucht. In dieser Weise kann der Sortimenter in seinem eigensten Interesse wertvolle Aufklärung leisten und sich und dem Verlag manchen Verlust ersparen. Bleibt dann aber doch, was ich nicht verkennen will, ein tüchtiger Posten allzu dürftig ausgestatteter Bücher aus den letzten Jahren noch übrig, so glaube ich, daß derjenige am besten fahren wird, der sich am raschesten von diesen Beständen trennt, wobei ich es für wirtschaftlicher halte, ganz schwer verkäufliche Bücher völlig zu vernichten, als durch ihre Verschleuderung um jeden Preis den Markt zu verstopfen und das Augenmaß des Käufers für Wirtschaftlich mögliche Preise und Rabatte zu verwirren. Darüber, ob cs ratsam ist und Erfolg verspricht, im Sorti- mentsladen einen besonderen Tisch mit Büchern zu herabgesetzten Preisen aufzustellen, gehen die Ansichten auseinander. Unter allen Umständen liegt eine große Gefahr für den Ladenpreis neuer Bücher in der Unsicherheit der Grenzen zwischen zulässigen und unzulässigen billigeren Verkäufen; ich sehe deshalb die beste Lösung nach wie vor darin, daß entsprechend einem Vorschlag, den ich schon vor Jahren machte und seither öfters wiederholte, die Sortimenter einer Stadt — oder in großen Städten die- jenigen eines Stadtteils — gemeinsam einen Laden mieten und unter einer neutralen Firma ihre älteren und schwer verkäuf lichen Bücherbestände zu billigen Preisen an das Publikum ab- stoßen. Durch Bezeichnung der Herkunft jedes einzelnen Buches wäre die Abrechnung unter den beteiligten Sortimentern leicht vorzunehmen, und der zu erzielende Gewinn brauchte keinem dem Buchhandel fernstehenden Ramscher überlassen zu werden. Auf all« Fälle würde so eine reinlich« Scheidung zum Nutzen des soliden Buchhandels und zum Schutz des Ladenpreises voll zogen. Kaum weniger als durch die Sorge um die Verwertung seiner Bestände fühlt sich der Buchhandel durch die zahlreichen und mannigfaltigen Verkaufs- und Vertriebsorganisationen be drückt, di« wir unter dem Sammelnamen »Wersinsbuchhand- lungen« zusammenzufassen pflegen. Diese Organisationen haben sich in den letzten Jahren in einem Maße vermehrt und ausgedehnt, daß es nicht müßig erscheint, den Gründen dieser Entwicklung etwas nachzugehen. Von der Seit« der Vereins- buchhandlungen aus gesehen, wird man wohl sagen dürfen, daß sie nicht ins Leben gerufen worden wären, wenn die Gründer Nicht geglaubt hätten, mit den im Buchhandel üblichen Gewinnen nicht nur die Kosten des Vertriebs-Apparates decken, sondern darüber hinaus auch noch den einzelnen Beziehern direkte oder indirekte Vorteile gewähren zu können. Inwieweit hier das Sortiment durch zeitweise Überspannung seiner Gewinnquote am einzelnen Buch einen großen Teil der Schuld an dem über wuchern dieser Büchervertriebsstellen hat, mag sich jeder nach seinem Geschmack beantworten. Zuzugeben ist natürlich, daß der Verlag es — theoretisch gesprochen — in der Hand hätte, den Vereinsbuchhandel, soweit dieser sich nur mit dem Vertrieb fremder BerlagserzeugNisse besaßt, durch Sperrung seiner Liefe rungen in kurzer Zeit unschädlich zu machen. Ist der Verlag aber dazu in der Lage? Kann jemand, der näheren Einblick in die Dinge hat, behaupten, daß U« derzeitigen Vertriebsmittel des deutschen Sortiments in alle di« vielen und weitverzweigten Kanäle dringen, in die heute einzelne Vereins- und Ge nossenschaftsbuchhandlungen Eingang finden? Kann das deutsche Sortiment dem Verlag einen auch nur annähernden Er satz für einen etwaigen Verzicht auf die Belieferung oller Ver einsbuchhandlungen bieten? Dies« Fragen stellen heißt sie verneinen. Wir werden uns deshalb schon damit abfinden müssen, daß auch künftig neben dem Sortiment ein« Anzahl von Vereinsbuchhandlungen bestehen und tätig sein werden, wobei aber zu hoffen bleibt, daß so manche Vertriebs-Organisation verschwinden wird, wenn erst einmal wieder zutage tritt, daß mit dem Verkauf von Büchern keine übermäßigen Gewinne mehr zu erzielen sind. Eines allerdings kann das Sortiment heute schon mit Recht verlangen: ehrlichen Wettbewerb und Schutz vor Unterbietung, In Erkenntnis dieser Tatsache hat auch der Vorstand des Deut schen Verleger-Vereins zu der Frag« der Vereinsbuchhandlungen wiederholt öffentlich Stellung genommen, seine Mitglieder er sucht, von einer Belieferung der ausgesprochenen Verbands buchhandlungen nach Möglichkeit ganz abzusehen und die Frei heiten der KZ II und 12 der Verkaussordnung nicht über das ursprünglich beabsichtigte Maß hinaus auszudehnen: er hat außerdem nach eingehender Beratung mit seinem Beirat im vergangenen Herbst einig« Leitsätze zur Frage der Anerkennung oder Nichtanerkennung von Veroinsbuchhandlungen aufgestellt und in seinen Börsenblatt-Mitteilungen veröffentlicht, denen rss
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