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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1924
- Strukturtyp
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- 1924-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1924
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- Deutsch
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X: 268, 12, November 1924, Redaktioneller Teil. Duchhändlerverein der Provinz Brandenburg. Bericht iiber die ordentliche Hauptversammlung am 5. Okt. 1924 in Frankfurt a. O, Für »brandenburgische« Verhältnisse war es immerhin eine stattliche Zahl von Kollegen, di« nach der alten Oderstadl Frank furt geeilt waren, um an der alljährlichen Aussprache teilzu- nehmen, die im -Prinz von Preußen» ihren harmonischen Ver lauf nahm. Herr Holzapfel eröffnete vormittags ll Uhr die Versammlung in Vertretung des leider erkrankten Vorsitzen den, Herrn Mund, Er hieß die Erschienenen, insbesondere Herrn Or. Heß vom Börsenverein herzlich willkommen und er stattete kurz Bericht über das verflossene Vereinsjahr, Die Etaisfragen waren bald erledigt. Als jährlicher Beitrag wurden 8.— Mk. festgesetzt. Als Eintrittsgeld wurden 30,— Mk. bestimmt. Neue Mitglieder erhalten 10,— M, zurück- vergütet, wenn sie die Mitgliedschaft des Börsenvereins erwer ben. Als Buße für die der Versammlung ohne Grund sern- gebliebenen Mitglieder wurden im späteren Verlauf der Ver sammlung bei Feststellung des Gesamtbetrages der aufgewen deten Fahrgelder 5,— Mk, festgesetzt. Schwierig gestalteten sich die Vorstandswahlen, da die beiden Herren Mund und Holzapfel — elfterer aus Gesundheitsrücksichten und letzterer wegen zu starker Überlastung durch sein Geschäft — den Vorsitz nicht wieder übernehmen konnten. Wenn die Absage dieser beiden verdienstvollen Herren auch allgemein bedauert wurde, so herrschte doch allgemeine Freude darüber, daß sich das lang jährige Vorstandsmitglied Herr Langewiesche bewegen ließ, den Vorsitz zu übernehmen. Die übrige Besetzung blieb die alte, sodaß der Vorstand jetzt folgendes Gesicht zeigt: Herr Langewiesche, Eberswalde, Vorsitzender; Herr Holzapfel, Brandenburg a. H,, stellv, Vor sitzende r; Herr Kretzschmar, Cottbus, Schriftführer; Herr Deuß, Guben, stellv. Schriftführer; Herr Harnecker, Frankfurt a, O,, Schatzmeister; Herr Nadler, Frankfurt a, O,, stellv. Schatzmeister; Herr Mund, Spandau, Beisitzer, Hierauf berichtete Herr Deuß über die Stuttgarter Tagung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine, Be ginnend mit seinen bereits aus der Fahrt nach dem schönen Stuttgart gewonnenen Eindrücken, berichtete er über Einzel heiten der Verhandlungen und über die in allen Dingen ge lungene Buchausstellung. Sein Bericht klang mit den Worten aus, daß eine solche Tagung wohl keine greifbaren, materiellen Werte erstehen ließe, daß sie den Teilnehmern aber idealen Gewinn verschaffe, weil sie den buchhändlerischen, kollegialen Geist hebt und erfrischt. Etwas ausführlicher wurde über den Spesenzuschlag debattiert. War sich die Mehrzahl auch über die noch und ge rade heute bestehende Notwendigkeit des Spesenzuschlages einig, so sprach doch einesteils die rechtliche Lage und andernteils der Umstand, daß in vielen Orten kein« Einheitlichkeit erreicht wer den kann, gegen einen bindenden Beschluß des Zuschlags, der letzten Endes doch nur aus ein Papiermanöver auslaufen würde. Es wurde daher den Mitgliedern anheimgeslellt, in ihren Orten entsprechende Abmachungen untereinander zu treffen. Der Punkt Werbefragen fand ebenfalls großes Inter esse, das in einer regen Beteiligung an der Aussprache zum Ausdruck kam, Herr Thilo, Bad Freienwalde a, O,, berichtete über zufriedenstellende Erfolge mit Sondersenstern, Er ver sprach sich auch etwas davon, wenn die zur Auslage kommen den Bücher sichtbar mit Preisen versehen würden, Herr Ehlert, Sorau, erzählte von einem schön gelungenen Wil helm Busch-Abend, der ihm einen guten, nachhaltigen Buch absatz gebracht hat. Herr Naumann berichtete über die von der Waldowschen Buchhandlung, Frankfurt a, O,, geplante Vor tragsreihe, auf Grund deren er sich vor allem einen guten Buch absatz erhofft. Dagegen wurde von anderer Seite betont, daß nicht an allen Orten der Boden für Vortragsunternehmungen durch das Sortiment günstig sei. Entscheidend könne hier nur das Maß der geistigen Darbietungen in einem Ort sein. Wo sich regsame Volksbildungsvereine, Konzertunternehmungen und ähnliche Institute befinden, die ihrerseits ein umfangreiches Wochenprogramm bieten, müsse der Buchhändler vorsichtig sein, um bei Ermüdung des Publikums kein Fiasko zu erleiden. Empfohlen wurde noch ein Zusammenschluß der Buchhändler eines Ories zu gemeinsamer Werbearbeit, Herr vr, H e tz führte dazu aus, daß in den Orten, wo bereits ein regsames geistiges Leben vorhanden ist, eine Fühlungnahme der Buchhändler mit den bestehenden bildungsbeslissenen Stellen zu empfehlen sei. Ferner berichtete er über die Werbestelle, deren weiterer Ausbau unmittelbar bevorstehe. Der Charakter der Werbestelle erfordert die Mitarbeit aller. Die Werbesteile ist für jeden Vor schlag dankbar, der aus der Praxis kommt. Auch über das Weihnachtsplakat des Börsenvereins machte Herr vr, Heß einige interessante Mitteilungen. Auch der Punkt Jugendbücherwoche des Reichs bundes Deutscher Papier- und Schreibwarenhändler führte zu einer längeren Debatte, mit der das Thema Auchbuch- händlertum verknüpft wurde. Die Veranstaltung wurde scharf kritisiert, weil man in ihr den Anlaß zu weiterem Wachs tum der Auchbuchhändler erblicken muß. Von einer Seite wurde gebeten, eine Grenze zwischen »Auchbuchhändlern- und »Buch- und Papierhändlern- zu ziehen. Die letztere Kategorie bilde ebenfalls einen gewissen Bestandteil der Börsenvereinsmitglie der, während sie daneben auch die Mitgliedschaft des Reichs- bundes habe. Der Redner empfahl, während der Zeit der Ver anstaltung ebenfalls das Jugendbuch zu propagieren, um eine allzu starke Abwanderung in die Papiergeschäfte zu verhüten. Als Ursache des Anwachsens der Auchbuchhändler wurde die Verkaufstaktik der Grossisten genannt, die auch die Papierge schäfte als Absatzquellen betrachten. Auch einem Teil des Ver lags wurde der Vorwurf gemacht, daß er Auchbuchhändler be liefere, Ferner wurde eine Revision des Adreßbuches, das viele Firmen enthalte, die nicht hineingehörten, als dringendes Be dürfnis hingestellt. Zu letzterem Punkte wurde empfohlen, eine Streichung der betreffenden Firmen unter Darlegung der Gründe beim Börsenverein zu beantragen. Im übrigen erklärte Herr Or, Heß, daß die Frage der Auchbuchhändler dos größte In teresse des Börsenvereins besitze, und daß der letztere bereits an einer Klärung der Sachlage arbeite. Man könne aus ein Entgegenkommen des Verlags hoffen, der doch größtes Inter esse an der Existenz des Sortiments habe. Nachdem die Tagesordnung mit diesen hauptsächlichsten Punkten erschöpft war, erstattete Herr Or. Heß ein Referat über Reorganisationsfragen des Börsenvereins, über das kurz folgendes berichtet sei. Nach einem historischen Rückblick auf die Entwicklung des Börsenvereins wurden di« Grundzüge der bisher gebrachten Pläne dargelegt, wie sie bereits im Börsenblatt besprochen worden sind, und in ihrer Auswirkung auf die Praxis beleuchtet. Das Problem einer Reorganisation ist deshalb für den Börsenverein besonders schwierig, weil er wie keine andere Organisation mehrere Wirt schaftssparten in sich vereinigt. Deren Sonderinteressen in eine allgemein befriedigende Form zusammenzufassen, muß als un- gemein schwer bezeichnet werden, und die Befürchtung, daß jedes neue System neue Kämpfe bringen wird, ist nicht unbegründet. Der Vortrag klang in dem Wunsche aus, daß die einzelnen Sparten des Buchhandels nicht auseinonderstreben, sondern Zu sammenhalten und zusammenarbeiten möchten. Das Interesse an den Ausführungen war ersichtlich lebhaft. Die daran anschließende Debatte ergab zahlreiche Wünsche des Sortiments, so vor allen Dingen in der Kreditfrage, wie man andererseits aber auch bemüht war, den Schwierigkeiten des Verlags gerecht zu werden. Nachdem man von der Einladung des Herrn Thilo, im näckstten Jahre nach Freienwalde a. O. zu kommen, mit Freuden Kenntnis genommen hatte, wurde die Tagung um 5 Uhr ge schlossen. Ein Spaziergang führte die Teilnehmer noch zu Frankfurts architektonischen Sehenswürdigkeiten, von denen besonders die alte Stadtkirche und der Ur-Teil des Rathauses interessiertcn. S0S8«
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