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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1925
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- 1925-02-10
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- 10.02.1925
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Rebakrronettei Leit. idle 34, 10. Februar 1933. Häuser und Herzen gesunden. Kügclgens »Lebenserinnerungen«, der zweite Band der bekannten »Jngendcrinnernngen-, wurde viel getauft. Die vielen Kunstbücher ans neuer und neuester Zeit waren dagegen wenig begehrt. Kein Wunder! Es war des bluten zu viel. Auch waren die Preise zu hoch, sodasj sogar das schöne Werk über den »Naunibnrger Dom« von Hege-Pinder nur vereinzelt Käuser fand. Kleine Geschcntbändc, wie das reizende »Bon der Landschaft« mit LS sarbigen Offsetdrucken des Münchener Künstlers Rudolf Sieck, gingen wie »warme Semmeln«. Von Büchern aus »Geschichte und Leben« standen in erster Linie SIcgemann »Der Kampf um den Rhein- und DibeliuS »England«. Dann Hedin »Von Peking nach Moskau- und Ludwigs »Napoleon-. Das letztere wohl durch die Lissauersche Besprechung im »Kurier«. Leopold von Rankes »Zwei Jahrtausende deutscher Geschichte- in Langewiesches billigen »Blauen Büchern« fand weite Verbreitung, wie ja diese bekannten »Blauen Bücher«, besonders die Bilder-Bände (Neu: Jnnenräume, Deutsche Heimat, Deutscher Barock), in Millionen von Stücken den Weg ins In- und Ausland finden und deutschem Wese» und deutscher Kunst Geltnng verschaffen. Dies geschieht tu besonders nachdrücklicher Weise durch den prachtvollen Bildcrband von Studienrat Hielscher »Deutschland«. MV Ausnahmen aus ganz Deutsch land, vielfach wenig bekannt, mit seltenem Feingcsühl sllr malerische Wirkung ausgenommen, hervorragend gute Wiedergaben in Kupfer- tiesdruck, Vorwort von G. Hanptmann, in guter Ausstattung: Alles dies bewirkte, das; der nicht gerade billige, aber sehr preiswerte schöne Band in vielen Dutzenden von Stücken verkauft wurde. Das; Bücher und Bilder über »Winterschönheit» in dieser »herbst lichen» Weihnachtszeit mit Vorliebe gelaust wurde», sei nebenbei er wähnt. Alfred Troschlltz. » Es sei vorweg bemerkt, daß die literarische Ernte der letzten Mo nate außerordentlich reich — wie seit viele» Jahren nicht — an guten Büchern war. Wir nennen nun folgende, bei uns viel gekaufte Bücher. Die Reihenfolge der Titel gibt annähernd die entsprechende Gangbar keit der verschiedenen Werke an: Romane: Bruno Krank »Tage des Königs», drei Novellen aus dein Leben Friedrichs des Großen, wurden bei uns stürmisch verlangt. Gerhart Hauptmanns neuer Roman »Die Insel der großen Mutter« und Wassermanns »Faber« folgen in kleinem Abstand. Der Roman aus der französischen Revolution »Die Möbel des Herrn Berthslemy« von Metzer-Eckhardt, einem neuen Schriftsteller von hohen dichterischen Qualitäten, sand ein beifälliges Publikum. Die beiden bedeutendsten Romane des Jahres 1924, Th. Mann »Ter Aauberbcrg- und Hamsun »Das letzt« Kapitel«, waren wirkliche Kestgcschenke für jeden geistig Interessierten. Nollands neues Werk: »Der letzte Sommer- wurde besonders für Damen gern erworben. Frenssens Roman »Lütte Witt» und Laufs »Di« Tragikomödie im Hause der Gebrüder Spier- waren sehr beliebt. Guten Absatz fanden seiner noch die schönen neuen Aus gaben von Balzac und Stevenson) Schnitzler »Fräulein Else-, Madsack »Der schwarze Magier», Shaw »Heilige Johanna-, Kurz »Der Despot« und Herzog »Wieland der Schmied-. Es ist sammcrschade, daß wir wieder einmal vergeblich aus den großen humoristischen Roman ge wartet haben. Knnstliteratnr wurde mäßig gelaust, Luxusausgaben auch nur ganz gering. Jugendschristen gingen in, allgemeine» gut, besonders die großen Jahrbücher der führende» Jugendschriftcn-Verlegcr. Bücher verschiedenen Inhalts. E. Ludwigs neue Na poleon-Biographie, Papini »Lebensgeschichte Christi« und Rolland »Musiker von heute« wurde» stark gekauft, ebenso Wiele »Für Hagen- beck im Himalaja«, Up de Grass »Be! den Kopfjägern des Amazonas« und Knottnerus-Meyer »Tiere im Zoo». Es ist besonders zu loben, daß die Ausstattung der Bücher nun mehr 'wieder von den Verlegern mit der größten Sorgfalt gepflegt wird. Schmorl L von See selb. ruft-, die drei neuen Lönsbücher, Winckler »Der toll« Bömberg-, Gandhi »Jung Indien-, Mereschkowski »Leonardo da Vinci-, Werke von Dostojewski usw. Ferner wurden Neisebeschreibungen wie Obst »Russisch« Skizzen«, Sven Hedin psw., exotische Jagdschilderungcn und dergleichen sehr viel verlangt. Von Jugendschristen wurden: Bonsels »Biene Maja«, Thiele »Was drei kleine Bären im Walde erlebten», Thienemanns Jugendschriften, Sagen und Märchen i» der Preislage von 3—S Mark und alles von Reinhein,er sehr gesucht. Sonst wurde »och Metzers Lexikon neu« Auslage abonniert. Literatur- und Kunstge schichte sind wenig verlangt worden. H a h n s ch e Buchhandlung. Der Weihnachtsbüchermarkt stand lm Zeichen der Füllet So manches schöne Buch, das der vergangenen unsicheren Geldverhiiltnisj« wegen im Vorjahre nicht erscheinen konnte, wurde uns dies« Weihnacht beschert. So ist es säst «in Wunder, wenn in der Unmenge wertvoller neuer Bücher noch einig« Favoriten starten konnten. Es sind dieses Frenssens »Lütte Witt« »nd Herzogs »Wieland der Schmied«. — Das literarische Ereignis war der neue Roman von Th. Mann »Der Zanberberg«, der jahrelang mit Spannung erwartet wurde. Bruno Franks »Tage des Königs, drei Novellen vom alternden Friedrich dem Großen« erregte als Kabinettstück prägnanter Novelltstik berech tigte Bewunderung. Es solgen Gerh. Hauptmann »Die Insel der großen Mutter«, Wassermann »Fader oder die verlorenen Jahre- und Knut Hamsun »Das letzte Kapitel». Erfolgreich waren ferner Fron! Thieß »Der Leibhastige», Romain Rolland »-Sommer«, Vicki Baum »Ulle der Zwerg», H. Feberer »Papst und Kaiser im Dors- und W. Jansen »Irdische Unsterblichkeit-. Von politischen Werken war Tirpitz' »Politische Dokumente« am meisten begehrt. Goethesrcnnden sind die ausgefunbenen Tagebücher Eckevmanns bedeutungsvoll gewesen. Der Reiselustige konnte sich in allen Ländern zwischen beiden Polen tummeln. Dafür sorgte Hsdins »Bon Peking nach Moskau«, Osscndoivskis Reisebücher, Reischeks »Sterbend« Welt«, Agostini »10 Jahre im Keuerland« und nicht zuletzt das fabelhast spannende Buch des Kanabajägers Max Otto. Zum Schluß möchte ich zweier Bücher noch besonders gedenken, die zwar nicht ganz neu sind, sich aber um ihres edlen Gehaltes willen viele Freunde erwerben. Das sind die »Lebenserinnerungen Wilhelm von Kügclgens« und die »Besonnte Vergangenheit« von Carl Ludwig Schleich. Wolss L Hohorst. Antwortlich Ihrer gesl. Zuschrift vom S. d. M. geben wir Ihnen nachstehend die bei dem Weihnachtsbuchgeschäst am meisten verlangten Bücher: Herzog »Wieland der Schmied», Kohnes Scharnhorstroma» »Kugendssljnen«, Frcnsseii »Lütte Witt«, Heys »Wanderer ohne Ziel«, Laufs »Die Tragikomödie im Hause der Gebrüder Spier«, Paplnl »Lebensgeschichte Christi«, Ludwig »Napoleon«, Theodor Birt »Alexan der der Große« und Obst »Russische Skizzen», das gerade noch zum Feste «intras. Theodor Schulz es Buchhandlung. » Oschatz i. Sa.: 1. Fast täglich konnte man Stoßseufzer der Bücherkäufer hören, daß die Auswahl guter Bücher im Verhältnis zur Kauf kraft viel zu groß sei. Trotzdem kann man von einem befrie digenden Weihnachtsgeschäft sprechen, weil der Umsatz im De zember 1924 Vas Doppelte des gleichen Monats im Vorjahre erreicht hat. 2. Schöne Literatur, Reisewerke, Kunstmappen, Bild-Abreitz- kalender (hierin ist entschieden Überproduktion festznstellen, die dem Sortimenter die Auswahl erschwert und das Risiko erhöht!). Romane über 5 Mark, ander« Werke über 10 Mark (außer Jugendschriften) waren schwer verkäuflich. Das Weihnachtsgeschäft war zuerst sehr schleppend und wenig aus sichtsreich. Die letzten sechs Tage waren jedoch zum Teil recht lebhaft, sodaß unser Umsatz die Friedensjahre überschritt. Klassiker sind wenig verlangt worden, was darin seinen Grund haben dürste, daß noch so viele Nricgsausgabcn ans schlechtem Holzschltsfpapier auf dem Markt sind, die durch ihre billigen Preise anlockcn, aber dem Käuser schließlich keine reine Freude verursachen dürften, weil sie vergilben und schließlich zerfallen. Die heute wieder ans gutem holzsreien Papier hergcstellten Klassiker find aber bedeutend teurer als früher, wo sie in Riesenanslagen hergcstellt werden konnten. Die Sanptnachsrage konzentrierte sich ans schönwissenschastliche Werke wie Herzog »Wieland der Schmied-, Frenssen »Lütte Witt-, Freytag »Soll und Haben-, neue Volksausgabe, Jansen »Irdisch« Un sterblichkeit», Voß »Ans einem phantastischen Leben», Kinan »Die See 3. Freytag, »Soll und Haben- und »Verlorene Handschrist in der neuen Volksausgabe; Brachvogel, »Friedemann Bach«; Löns; Herzog, »Wieland der Schmied«; Rose, »Erlenkamp Erben»; Greinz, »Vorfrühling der Liebe- und andere Staack- mann-Romane (Ertl, Rosegger usw.); Romain Rolland; Blaue Bücher. 4. Gute Unterhaltungslekiüre bekannter Autoren, die meisten Käufer erwarten Empfehlung bestimmter Bücher. Sehr inter cssaut und bezeichnend für den Geschmack des Kleinstadtpudls- bums fst die Tatsache, daß von «Tarzan» nur 2 Bänd«, dagegen Brachvogel, »Friedemann Bach-, über 20mal im Dezember ab gesetzt wurden.
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