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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1925
- Strukturtyp
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- 1925-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1925
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. (Nr. 16.) Die Duchkarte. Hopp-Hopp und ete-petete. Von Eduard Günther KreuzHage - München. (Vgl. zuletzt die »Mitteilungen der Berbestelle« in Nr. 20 des Bbl.) Es ist der Charakter der Deutschen, daß sie über allem schwer werden und daß alles Wer ihnen schwer wird, sagt schon Goethe in seinem »Wilhelm Meister» — oder wie Bismarck es etwas drastischer ausdrückt, »dem deutschen Temperament fehlt «ine Flasche Sekt». Diese alte deutsche Schwerfälligkeit findet man sogar im Buchhandel; sie tritt dort besonders dann in Erscheinung, wenn es sich um organisatorische Fragen han delt. Allerdings kann man nun ja nicht behaupten, daß im Buchhandel selten »organisiert» würde, doch geschieht es nur allzu häufig in einer Art, auf die der bekannte Witz zutrifft: »Der Ches organisiert von Zeit zu Zeit den ganzen Betrieb um; das schadet aber nichts, da doch alles beim alten bleibt!» — Run soll hier keineswegs der allgemeine Wert der Organi sation erörtert werden. Gaß nur systematische Tätigkeit wirklich und auf di« Dauer nutzbringend ist, Vereinfachung und Erleichterung, erhöhte Schnelligkeit, unbedingte Sicherheit und stete Übersicht gewährleistet, daß allein durch Organisation der Arbeit alle die vielen Schlagworte vom Suchen und Nicht sinden, vom Wartenlassen, vom überarbeitetsein und Nervös werden ihre Berechtigung verlieren, braucht wohl kaum noch bewiesen zu werden. Auch auf die verschiedenen Hilfsmittel älteren Datums, die in jedem kaufmännischen Betriebe ratio nelles Arbeiten ermöglichen, soll hier nicht eingegangen wer den. Di« Broschüre von TheodorCramer über die Kontor- Praxis des Sortimenters (Verlag der Buchhändler-Gilde), die Werbeschriften von Orgauisationsgesellschoften — z. B. der Braune G. m. v. H. in Bremen —, die Zeitschrift »Organisation« «sw. zeigen jedem Buchhändler Mittel und Wege, in seinem Beruf« und in seinem Betrieb« an drei Dingen möglichst zu sparen, mit denen wir jetzt entschieden mehr Haushalten müssen als früher: an Kraft, Zeit und Geld. Es soll hier lediglich nochmals hingewiesen werden aus einen Vorschlag der letzten Zeit, der nicht nur aus ein« weitere Verbesserung und Erleichterung buchhändlerischer Arbeit hinaus läuft, sondern dessen Verwirklichung auch die Werbung des Buchhandels viel erfolgreicher zu machen geeignet ist, nämlich auf die von R. Oldenvourg angeregte allgemeine Ein führung der Buchkarte. Irgendwo läßt Frank Wedekind irgendwer! sagen: »Sehen Sie, ich teile die Menschen in zwei große Klassen; die einen sind Hopp-Hopp und die anderen sind ete-petete!» — Nun mag es ja zuweilen feine Vorteile haben, nicht oder weniger Hopp- Hopp zu fein; man möchte aber angesichts der bisherigen Haltung eines Teiles des Buchhandels wünschen, sie wäre nicht gar so ete-petete; denn in diesem Fall« sind die Vorteile für den Ge samt buchhandel unzweifelhaft so groß, daß ein« taue, gleich gültige Einstellung gar nicht zu begreifen ist. — Erfreulicher weise hat allerdings schon eine ganze Anzahl von Firmen — Verleger wie Sortimenter — erkannt, welchen hervorragen den Nutzen die allgemeine Einführung der Buchkarte in der von Oldenvourg vorgeschlagenen Form haben würde, wovon ja verschiedene Sprechsaal-Artikel im Bbl. Zeugnis geben. Auch in zahlreichen Zuschriften an Oldenborwg, vom Sortiment wie vom Verlag, wird der Vorschlag sehr warm begrüßt; — z. B. schreibt eine Wiener Buchhandlung: »Wir wagen nicht zu hoffen, daß sich der gesamte Verlag diese Einrichtung zu eigen macht — ein Ideal wäre damit erreicht!» Wie ist es jetzt?! Mit der Flut von Verlagsmitteilungen weiß das Sorti ment nichts anzufangen, denn bei deren verschiedenen Formaten ist Aufbewahrung und Ordnung so gut wie ausgeschlossen. Da rum wandert denn auch in der Regel das meiste — wegen der Unübersichtlichkeit häufig sogar ungelesen — in jene große Re gistratur, die für alte Formate paßt, in den Papierkorb. Elpe ungeheure Verschwendung des teuren Werbematerials also, eine Vergeudung von Papier, von vuchhändlerischer Arbeit, von künstlerischen und drucktechnischen Kräften!! Die Buchkarte da gegen hat Dauerwert! sie wirkt durch die Einordnung in Kartotheken fahre-, jahrzehntelang! Selbstverständlich ist dazu vor allem Einheitlichkeit des Formats erforderlich;. das gewählt« Format LS des Normenausschusses für das gra phische Gewerbe — 10,5X14^ om — ist insofern besonders günstig, als es der kürzlich vom Weltpostverein.festgesetzten internationalen Postkartengröße entspricht und die Karten so auch bequem in die üblichen Geschäftsdriefumschläge passen. Not wendig ist ferner Einheitlichkeit der Anordnung; die folgende ist Wohl am zweckmäßigsten: In der linken oberen Ecke befindet sich in fetter Schrist der Versassername (ohne Vorname, wenn er nicht gerade Müller lautet) — bei Sammelwerken das bibliographische Stichwort —, in der rechten Ecke die im gleichen Schriftgrad gesetzte Angabe des Verlages und seines Leipziger Vertreters. In der Mitte zwischen Verfasser- und Verlags»-»»« ist ein freier Raum zur Eintragung eines Sachordnungswortes, damit die Kartothek, falls alphabetische Ordnung nach Vcrfassernamen — am besten in Liieraturgruppon unter Verwendung von Leitkarten — nicht zweckdienlich ist, auch «ach anderen Gesichtspunkten angelegt werden kann. Gegen die Angabe des Verlags in der rechten oberen Ecke der Karte ist aus Sortimenterkreisen eingcwendet worden, daß dadurch Bücherkäuser zur direkten Bestellung beim Verlag« veranlaßt werden könnten. Dazu ist zu sagen, daß bei den Karte», die omn Sortiment als Werbemittel verschickt werden sollen, sowohl diese Verlagsnennung als auch der Hinweis aus Interessenten für das Buch, der unten noch erläutert wirb, in Fortfall kommt. Ein Vcrlegerfchliissel er scheint daher auch als überflüssig: er wäre nur eine unnötige Be lastung des Sortimentergedächtnisses und widerspräche damit dem Sinn der Prospektkarte durchaus! Es folgen dann die bibliographischen Angaben: genauer Verfassername, vollständiger Buchtitel, Anzahl der Seiten und der Abbildungen, Format, Jahreszahl, Verlagsort und Verlag, Einbandart, Preis und Gewicht. Von einigen Sortimentern wurde vorgeschlagen, auch unter diesen Angaben den Verlag fortzulassen, sodaß also bei den für Werbezwecke des Sortiments bestimmten Karten der Verlag überhaupt nicht genannt sein würde. Das erscheint deswegen als unzweckmäßig, weil es ganz ohne Zweifel für die meisten Bücherkäuser eine große Rolle spielt, in welchem Verlag ein Buch erschienen ist, was u. a. bewiesen wird durch! die Bedeutung, die — vor allem neuerdings — dem Ber- lagssignet als einer Weltmarke zuerkannt wird. Abgesehen davon spielen ohne Zweifel die direkten Bestellungen und Lieferungen jetzt eine viel geringere Rolle als zur Zeit der verschiedenen Zuschläge ans den kadenpreis. Autorname Verlagsname Titel Inhaltsangabe Der Verfasser^ Die Interessenten. 2K4'
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