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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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seiner Zeitung »Das Kleine Journal« erscheinen zu lassen oder sonst zu verbreiten. 2. Dem Antragsgegner zu 2 wird untersagt, die obenbezeichnete Broschüre zu drucken. 3. Für den Fall der Zuwiderhandlung wird gegen die An tragsgegner eine Haftstrafe festgesetzt werden.« Wie das Kleine Journal in seiner Nummer 43 mitteilt, ist von ihm der Antrag auf Aufhebung der einstweiligen Verfügung gestellt worden. Wir werden über den Ausfall der Verhandlung berichten. Neue Rechtschreibung in Sicht?— Wie die »Deutsche Monats zeitung« aus zuverlässiger Quelle erfahren haben will, soll in ein bis zwei Jahren wieder eine orthographische Konferenz einberufen werden, die sich mit einer nochmaligen Revision der augen blicklichen Rechtschreibung zu befassen haben wird. Uber die Grundlagen der neuen Orthographie wird mitgeteilt, das; sie auf Ausmerzung aller Dehnungszeichen Wert legt, z. B. der ie. Ferner sollen alle nicht ursprünglich deutschen Buchstaben aus dem Alpha bete ausgeschieden werden, so das c, q, v, x, y. Wenn die Nachricht mehr ist, als eine Sommerente, so sollten die deutschen Verleger und Druckereien ganz energisch gegen diese fortwährenden Beunruhigungen protestieren, und im Parlament sollte denjenigen Geheimräten, die nichts Besseres zu tun wissen, das Gehalt gestrichen werden. Erst die sog. Puttkamersche und dann die Dudensche Ortho graphie, alle beide unbedeutend und nicht der Mühe wert, aber gerade genug, um unnötige Arbeit und Unruhe zu machen. Zu diesen der Tagespresse entnommenen Zeilen wird uns geschrieben: Es wäre in der Tat gut, wenn die Vorstände des Börsenvereins und des Deutschen Verlegervereins an die richtige Schmiede sich mit einer Anfrage wendeten und schon hierbei keinen Zweifel darüber ließen, daß jeder derartige Versuch auf energischsten Widerstand stoßen müsse. Die Millionenverluste der deutschen Schulbücher- und Klassiker-Verleger bei Durch führung der letzten Reform der Rechtschreibung, die keine schonenden Fristbestimmungen verhindern konnten, sollten uns wahrlich ver anlassen, dieser Versuchs-Nachricht das nötige Echo zu bereiten. Auch der Buchhändlerische Fraktur-Bund, der bereits warnend aus die von den Lateinschriftlern drohende Wiederholung der da maligen Umwälzung in viel schlimmerem Maßstabe hinwies, schlösse sich vielleicht einem Vorgehen an. Boykottierung der illustr. Zeitschrift „Graphic" in Italien — Der Vorstand der ersten und angesehensten Mailänder Gesell schaft »Loeieta äsßli ^.i-ti»cki s kLt.riott.ioL« richtete folgendes Schreiben an die Direktion der Zeitschrift »Orapbic« in London: »Nr. 2184 Ihrer Zeitschrift vom 7. Oktober enthält einen Artikel, gezeichnet Richard Norton, der wie folgt beginnt: ,Jm Falle, daß es Italien gelänge, die schmutzige Zivilisation der Neapeler Camorra und das gastfreie Brigantentum Siziliens mit der wohlbekannten Zugabe der Schwarzen Hand Amerikas nach Tripolis zu verpflanzen, bezweifle ich sehr, daß die Touristen die alte Stätte der Pentapolis noch aufsuchen werden.' Wir halten es unter unserer Würde, darüber Erklärungen und Widerlegungen abzugeben, sondern beschränken uns darauf, Ihnen mitzuteilen, daß wir von nun an Ihre Zeitschrift aus unserem Lesezirkel ausschließen, da die Loeietä. ckexli ^rtisti 6 kLt.riot.tieg. in Mailand in ihrem Lesesaal keine Zeitschrift aus legen kann, die sich erlaubt, derartige abgeschmackte und be leidigende Phrasen gegen unser Land zu schleudern. Wir be stellen hiermit unser Abonnement ab und teilen Ihnen mit, daß jede weitere eintreffende Nummer bis zum Ablauf desselben ver weigert wird. Der Vorsitzende: gez. Avv. Ernesto Tamanti. Der Schriftführer: gez. Rag. Luigi Battioli.« Hierzu bemerkt der »Öorrisrs ckolla Lera«, dem wir die vor stehende Nachricht entnehmen: Der Unwille der 8oei6tL katriotties. ist vollständig gerechtfertigt. Wenn auch ähnliche scharfe Urteile in einiaen anderen englischen Zeitungen nicht fehlten, so hat doch zum Glück keine derselben den Ton von lös Oi-Lpdio erreicht. Viele der Zeitungen, die bereit waren, das italienische Vorgehen in schlechtem Lichte zu beurteilen, sind auf dem Wege der Erkenntnis ihres Fehlers. Im Anschluß hieran wird genannter Zeitung aus Rom unterm 12. und 13. berichtet, daß weitere Vereine und Gesell schaften, die die fragliche Zeitschrift abonniert haben, sie unter Bezugnahme auf diese Anrempelung verweigern. Das OiorvLlo ä'ItLlia. (Rom) hat einen Aufruf mit vielen Unterschriften erlassen, worin alle Privatpersonen, Cafe-, Restaurant-, Hotel-, Pensions- usw. Besitzer und -Leiter aufgefordert werden, idem Beispiel der Mailänder Vereinigung zu folgen und alle Nummern der dr-Lpdio, die ihnen im Abonnement oder als Gratisexemplare zukommen, zu verweigern. Der Aufruf fordert ferner alle Per sonen, die das Ansehen ihres Landes und die Liebe zu diesem Hoch- Halten, auf, dagegen zu protestieren, falls in öffentlichen Lokalen weiterhin Nummern der lästernden Zeitschrift ausliegen. U. L. Was die Einwirkung des Krieges auf die buchhändlerischen Verhältnisse Italiens im allgemeinen anbetrifft, so erfahren wir aus derselben Quelle, daß bisher nur wenig davon zu spüren gewesen ist. Nur der gute Absatz von Kriegskarten und das Geschrei der un zähligen Straßenverkäufer der jetzt in erhöhter Auflage er scheinenden Tageszeitungen haben das Bild ein wenig verändert. Zur Rabattfrage. — Bei dem Vorstand des Bayerischen Buchhändler-Vereins (Sitz München) ist nachstehender Antrag des Herrn Georg Niehrenheim-Bayreuth eingegangen: »Der Bayerische Buchhändlerverein wolle beschließen: Es sei im Hinblick auf die Notlage des Sortimentsbuchhandels an die Kgl. Bayerische Staatsregierung die höfliche Bitte zu richten, ihR Behörden anzuweisen, auf den bei Bezug von Büchern und Zeitschriften bisher beanspruchten Rabatt zu ver zichten.« Begründet wird der Antrag seitens des Herrn Niehrenheim damit, die Kollegen in Mittel- und Norddeutschland zu gleichem Vorgehen zu veranlassen. Wie der Antragsteller noch mitteilt, habe die Handelskammer für Oberkranken ihre Unterstützung zu dieser Aktion in Aussicht gestellt. Sprechsaal. Wie vermeidet man das Beschlagen nnd Gefrieren der Schaufenster im Winter? <Vgl. Nr. 239.) Das Beschlagen kann entweder durch Wärme- oder durch Kälteerzeugung verhindert werden. In elfterem Fall ist in einer Entfernung von 16 em von der Scheibe ein Gasrohr mit kleinen Löchern anzubringen. Die Flammen sollen anfangs höher, später nur blau brennen. Der Schaufensteranbau darf nach dem Laden zu nicht abgeschlossen sein. Die Schaufenster beleuchtung kann im Innern angebracht sein. Nachteile dieser Einrichtung sind folgende: Feuersgefahr bei herabfallenden Büchern, Schwierigkeiten mit der Glasversicherung beim Springen der Scheibe und Verrußung der letzteren. Bei sehr strenger Kälte, hohem Feuchtigkeitsgehalt der Luft und anschlagendem Wind schlägt die Scheibe trotzdem an. Besser ist die Kälteerzeugung durch einen Ventilator, wie solche in Restaurants zur Verbesserung der Luft verwendet werden. Derselbe wird elektrisch angetrieben, die Zuleitung geschieht durch eine grünseidene Schnur, deren Ende an Stelle einer Glühbirne eingeschraubt wird. Die Placierung des Ventilators geschieht am besten auf einer kleinen Säule in der Mitte der Scheibe. Preis richtet sich nach der Größe der auszutrocknenden Scheibe — für eine solche von 3^/zM Breite ca. 50 ^t. Das Fenster sollte abgeschlossen sein. Gasinnen- beleuchtung ist wegen der erzeugten Wärme nicht empfehlenswert — besser sind Osramlampen oder Außenbeleuchtung durch elektrische Bogenlampen. Dresden, den 17. Oktober 1911. Johannes Seifert. Anfrage. Nachdem jetzt sogar eine »deutsche«! Napoleongesellschaft ge gründet wurde, gestattet sich ein neugieriger Verleger die höfliche Anfrage an die französische Akademie und den französischen Ver lagsbuchhandel, ob man sich nicht dort mit der Gründung einer »Loeiets t'rLn^Ligs pour l'bigtoiro äs kisrag-rolr« oder etwa cks kreckerie II zu revanchieren beabsichtigt? Otto Gmelin. 12492. «SürfenNaU d Dychn. Buchhanv^ Sprechsaal. 245, 20. Oktober 1911
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