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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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12720 «oiMenblatt f. b. Dtichn. Buchhandel Sprechsaal. .-V 248. 24. Oktober 1911. Tage der Fälligkeit an berechnet wird. — Die Verluste, die die Barsortimente bis jetzt er'itten haben, sind zum großen Teil durch Überschreitung der Zahlungsfrist entstanden, und es mußte unbe dingt Wandel in dieser Beziehung herbeigeführt werden. Außer dem soll die Berzugsprovision auf diejenigen Firmen einwirken, die in der Lage sind, pünktlich zu zahlen, dies aber nicht tun, weil sie ihre Gelder zinstragend angelegt haben und diesen Zins genuß zum Schaden der Barsortimente ausnutzen. Um diesen Schädigungen vorzubeugen, haben wir diese Ver zugsprovision in die neuen Lieferungsbedingungen ausgenommen, denn es liegt uns daran, unsere Kredite nicht weiter wachsen zu lassen. Jedermann hat es in der Hand, durch Einhaltung der Zahlungsfristen diese Provision zu vermeiden. Im übrigen kann der Herr Einsender versichert sein, daß wir vor Ausgabe der Lieferungsbedingungen diese kompetenter Stelle zur Prüfung rechtlicher Fragen vorgelegt haben. K. F. Koehler, L- Staackmann. F. Volckmar, Alb. Koch L Co., Neff L Koehler. Zum »Offenen Protest ffeaen die neuen Lieferungs- bedingnnqen der Barsortimenter« des Lokal-Bereins Bremer Buchhändler in Nr. 2-14 des Börsenblatts bemerken wir, daß von uns aus gleichen Erwägungen heraus bereits am II. d. M- beim Mittel deutschen VereinS-Sortiment der Antrag gestellt und auch angenommen wurde, die neuen Lieferungsbedingungen zum Gegenstand einer gemeinsamen Besprechung auf der am 29. Oktober in Mainz stattfindenden Hauptversamm lung zu machen. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß es bei dieser Gelegen- heit gelingen wird, bei voller Würdigung der von den Barsorti- meutern geltend gemachten Umstände, für einzelne als drückend empfundene Bestimmungen eine entgegenkommende Form zu finden, und daß die Erklärung der Barsortimente vom 16. Oktober, »daß an den Lieferungsbedingungen selbst nichts mehr geändert werden kann«, nicht das letzte Wort bedeutet. Darmstadt, 20. Oktober 1911. Der Ortsverein der Darmstädter Buchhändler. Entgegnung. Zu dem Eingesandt des Ortsvereins der Darmstädter Buch händler bemerken wir. daß unserer Ansicht nach alles, was wir zu den neuen Lieferungsbedingungen sagen können, in unserer Er klärung im Börsenblatt Nr. 233 sowie in unseren Entgegnungen in Nr. 244 und in dieser Nr. gesagt ist. Wir haben diesem nichts mehr hinzuzufügen Außerdem werden wir auch auf weitere Ein- gesandte nicht entgegnen, es sei denn, daß in diesen neue Gesichts punkte zur Sprache kommen. K. F. Koehler, L. Staackmann, F. Volckmar, Alb. Koch L Co, Neff L- Koehler. Ein frohes Farbenspiel in Verlanqzetteln. Im Börsenblatt vom 28. August zeigte Fußingers Buch. langzettel Walther Wolfganq von Goethe, »Fährmann, hol' über!« Subskriptionsausgabe auf Büttenpapier in Seideneinband (12 und auf engl. Leichtdruck in Halbpergament (5 ^L) mit 35 A an. Dasselbe Inserat wurde in der Nummer vom 16. September wiederholt, nur trug diesmal der Bestellzettel den Vermerk: »Beide Ausgaben zulammen, auf diesem Zettel bestellt, zur Probe mit 60A.« Dieselben Bücher kosteten also 3 Wochen später auf dem roten Zettel bestellt 2 ^ 55 H weniger als auf dem weißen Zettel der ersten Anzeige! Sonst pflegt es zwar bei neu ange- kündigten Büchern umgekehrt zu sein, aber in diesem Falle sollte wahrscheinlich die Voreiligkeit mit Strafe belegt werden. In den Jahrmarktsbuden ist es nicht anders. Wer nicht warten gelernt hat, muß zusehen, wie der spätere Käufer dasselbe Portemonnaie vom Ausschreier für 40 Pf. erhält, für das er 80 Pf. gezahlt hat. Die Firma Weitbrecht <L Marissal in Hamburg, die es auch nicht erwarten konnte, bestellte am 29. August auf Grund der ersten Anzeige unter Benutzung des Börsenblatt-Bestell zettels 1 Exemplar der Subskriptions-Ausgabe auf Bütten papier und 2 Exemplare auf Leichtdruck mit 36°/„, die ihr prompt am 1. Sept. von Fußingers Buchh. auftraggemäß, d. h. mit 36A geliefert wurden. Zwei Tage nach dem Erscheinen des zweiten Inserats mit den Vorzugsbedingungen setzte dann folgende Korrespondenz ein, zu der W. L M. das Papier lieferten, während Fußinger die Grobheiten beisteuerte. Herrn Fußingers Buchh., Berlin. Da Sie lt. Börsenblatt-Verlangzettel beide Ausgaben von Goethe, Fährmann, hol' über! zusammen mit 50U abaeben uns aber unterm I. ds. nur den gewöhnlichen Rabatt in Abzug bringen, ersuchen wir um Gutschrift der zuviel erhobenen 2.— unter gefl. Anzeige. Hochachtungsvoll Hamburg I, den 18. September 1911. Weitbrecht L Marissal. Retour- Nur wenn dieser Zettel zu der gestrigen Anzeige benutzt wird, ist deutlich hinzugefügt, alle übrigen einlaufenden Zettel schließen diese Vergünstigung aus. Bitte auf dem betr. Zettel nochmals zu verlangen. Erg. Fußinger's Buchhandlung. Herrn Fußingers Buchhandlung, Berlin. Bezugnehmend auf Anlage können wir uns absolut mit einem solchen Geschäftsprinzip nicht einverstanden erklären. Erst veranlassen Sie die Sortimenter zu Barbestellungen unter der Angabe, daß das Buch wahrscheinlich bald vergriffen sein dürfte, dann, nachdem das Buch erschienen ist*, offerieren Sie billiger wie vorher. Wir ersuchen ebenso höflichst wie dringend um Gutschrift, resp. Rückzahlung der 2.—, und sehen wir uns sonst genötigt, die Sache im Börsenblatt zur Sprache zu bringen. Hochachtungsvoll Weitbrecht L Marissal. Retour: * Nein! beide Ausgaben zusammen auf diesem (Börsen blattzettel) Zettel zur Probe mit 60^! Nur diese Bestel lungen sind mit 50A expediert worden! Stecken Sie erst Ihre geehrte Nase ins Börsenblatt und lesen Sie meine Anzeigen genau, bevor Sie mich mit ungerechtfertigten Vorwürfen zu kränken suchen! k'. Wir kennen aus der Geschichte die erbitterten Kämpfe der weißen und der roten Rose, wir erinnern uns aber keines Falles, in dem der weiße und der rote Bestellzettel eine ähnliche Rolle gespielt hätte wie in den Augen des Herrn Fußinger. Wenn es noch umgekehrt gewesen wäre! Also Eile mit Weile, wenn es sich um Bestellungen handelt. Entgegnung. Uber das alltägliche Vorkommnis, daß bei einmaliger Be stellung zweier Ausgaben zusammengenommen ein Probe-Exem- plar mit 60 Prozent angeboten wird, regt sich die Firma Weit- brecht L Marissal in Hamburg derartig auf, daß sie den kühnen Versuch wagt, Jahrmarktswitzchen darüber zum besten zu geben und als Börsenblatt-Clown in die Manege zu springen. Ich lasse mir deshalb noch lange nicht mein Recht verkümmern, dem Buchhandel Probe-Exemplare mit Rabatt, soviel es mir be liebt, anzubieten. Ich lasse mich von niemand, am aller wenigsten von der Fa. W. L M. in H., auch nicht durch Drohungen mit Veröffentlichung im »Börsenblatt«, in meinen geschäftlichen Maßnahmen beeinflussen. Der einzige Borwurf, der mich treffen könnte, wäre der, daß ich öffentlich mache, was tausend andere hinter den Kulissen treiben. Deshalb wackere Ham burger Bürger mit viel Geschrei und wenig Wolle, stecken Sie Ihre Degen ein! Ersparen Sie sich den recht anerkennenswerten Vorsatz, gute Töne im Buchhandel einführen zu wollen; wenn es Ihnen leider vorbeigelingt, ist doch der Wille zu loben. Berlin, den 18. Oktober 1911. Fußingers Buchhandlung.
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