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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1911
- Strukturtyp
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- 1911-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1911
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- Deutsch
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15524 Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 285, 8. Dezember 1911 im Jahre 1914 einesteils, andernteils durch die umfangreichen Borbereitungen und schließlich auch durch das Entgegenkommen der Behörden. Die beste Lösung der Sachlage sei vielleicht die, daß der Münchener Plan etwas verschoben werde. Dies könne um so leichter geschehen, als auch die Kgl. Bayrische Re gierung und die Münchener Stadtverwaltung den vom Buch gewerbeverein geltend gemachten Gesichtspunkten volles Verständ nis entgegenbrächten. Auf diese Weise würde sogar die erwünschte Möglichkeit einer späteren tatkräftigen Unterstützung des Münchener Plans durch den Buchgewerbeverein gegeben sein. Im übrigen bat Herr Or. Volkmann die Versammlung um ihre ständige posi tive Mitarbeit in allen den Berufsklassen, die das Buchgewerbe und die graphische Kunst umfaßt, indem er gleichzeitig die Hoff nung aussprach, daß die heutige Versammlung dazu dienen werde, das Unternehmen endgültig auf eine günstige gesicherte Basis zu stellen. Als Vertreter der Kgl. Sächsischen Negierung sprach Herr Kreishauptmann von Burgsdorff, indem er ausführte, daß er im Anschluß an das soeben von Herrn vr. Volkmann Gesagte sich kurz fassen könne. Er betonte, daß die Kgl. Sächsische Regierung dem Unternehmen außerordentlich sympathisch gegenüberstehe und bereit sei, dasselbe, soweit es in ihren Kräften stehe, zu unter stützen. Dies sei auch ganz selbstverständlich und natürlich, da ja für Leipzig und Sachsen ein derartiges großes Unternehmen die größte Bedeutung namentlich auf wirtschaftlichem Gebiete habe. Wenn bei dieser Ausstellung zu den hervorragenden Firmen aus Leipzig und Sachsen auch noch diejenigen des übrigen Reiches und des Auslandes treten, dann glaube er bestimmt, daß man ge trost in die Zukunft sehen könne und das Unternehmen als gesichert zu bezeichnen sei. Der Herr Kreishauptmann sprach schließlich noch den Wunsch aus, daß der vielversprechende An fang eine gute Fortsetzung und ein glückliches Ende finden möge. Als Vertreter des Reichsamtes des Innern sprach Herr Ge heimer Regierungsrat Albert, er begrüßte die Versamm lung im Namen des Herrn Staatssekretärs des Innern, indem er zum Ausdruck brachte, daß der Herr Staatssekretär ein be sonderes Interesse der geplanten Ausstellung entgegen- bringe. Zwar habe die Reichsregierung noch nicht Ge legenheit gehabt, zu diesem Plane endgültig Stellung zu nehmen, er sei erschienen, um sich vor allen Dingen zu informieren. Nach dem, was er von dem Herrn Vorsitzenden und dem Vertreter der Kgl. Sächsischen Regierung gehört habe, glaube er sagen zu können, daß auch vom Standpunkt der Reichsregierung alle Voraussetzungen gegeben zu sein scheinen, die für die Durchführung einer Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 vorhanden sein müssen. Herr Geheimrat Albert sprach schließlich die Hoffnung aus, daß der Herr Staatssekretär dafür werde eintreten können, daß das Reich den andern Nationen die Einladung zur Teilnahme an der Ausstellung nicht nur übermittele, sondern sie auch wärmstens befürworten werde. Herr Oberbürgermeister vr. Dittrich begrüßte im Namen des Rates der Stadt Leipzig die Versammelten mit dem Wunsche, daß diese Versammlung von grundlegender Bedeutung werden möchte für eine erfolg reiche Durchführung des geplanten Unternehmens. Es sei selbst- verständlich, daß die Vertretung der Stadt Leipzig dem Plan einer Internationalen Buchgewerbe-Ausstellung von Anfang an das regste Interesse entgegengebracht habe, umsomehr, als Leipzigs Mauern eine große Zahl hervorragender Vertreter des Buchgewerbes und der graphischen Kunst be herbergen und die Stadt stolz darauf sei, daß der Sitz des Deutschen Buchgewerbevereins sich ebenfalls hier befinde. Namens der Ständigen Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie sprach Herr vr. Heim an aus Berlin. Als der Gedanke der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 zum erstenmal feste Gestalt an- genommen habe, seien aus den Kreisen der Industrie zahl- reiche Anfragen an die Kommission betreffs dieser Ausstellung ergangen. Die Kommission sei gegenüber den sonstigen vielen, oft zweifelhaften Ausstellungen in diesem Fall sich sofort klar gewesen, daß diese Veranstaltung einen wirklichen Zweck habe und ihre wirtschaftliche Bedeutung eine solche sei, daß sie von der Stelle, die die Ausstellungsinteressen der Industrie wahr zunehmen habe, alle Förderung verdiene. Aus diesem Grunde habe die Kommission vom ersten Augenblick an die Ausstellung warm empfohlen. Er dürfe sagen, daß sich der Vorstand der Ausstellungskommission Ende dieses Jahres im besondern mit der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 befassen und einen Beschluß in dem Sinne und nach der Richtung fassen werde, daß er dem Direktorium gewiß recht willkommen sein werde. Schließlich ergriff Herr Professor Max Seliger, Direktor der Königl. Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe das Wort, um vom Künstlerstandpunkte das Unternehmen entsprechend zu beleuchten. Die enge Beziehung von Kunst und Gewerbe vor der heutigen Versammlung nachzuweisen, sei nicht nötig, er er innere nur an die wundervolle Kunst der Handschriften aus den Klöstern, an die Reproduktionsgraphik, die originale Graphik usw. ; derartige Kunst werde in schönsten Stücken auf der Ausstellung zu finden sein. Jederzeit habe die Akademie und ebenso der Buchgewerbeverein die Notwendigkeit der Verschmelzung der buch gewerblichen Arbeiten mit der Kunst erstrebt. Es sei die Kunst für die buchgewerbliche Industrie eine notwendige Ergänzung zur Förderung der Kultur und unseres Lebens geworden. Er glaube des Einverständnisses der Künstler gewiß zu sein, wenn er sage, daß die Künstler und besonders die Graphiker und die deutschen Buchgewerbekünstler gern bereit sein werden, persönlich und mit ihren Arbeiten an dem Zustandekommen des großen Werkes der Weltausstellung sich zu betätigen. Herr vr. Volkmann dankte für alle diese freundlichen Be grüßungen im Namen des Direktoriums herzlich und bat nun alle diejenigen in der Versammlung, die zu der Ausstellungs- angelegenheit Wünsche hätten, sich zum Worte zu melden. Eine längere recht interessante Aussprache entspann sich darauf, in der die verschiedenen Vertreter der einzelnen im Buchgewerbe be stehenden Berufsgruppen, der Künstlerschaft und der Photo- graphie sprachen, wobei sie alle ihr volles Einverständnis mit dem Ausstellungsplan bekundeten und betonten, daß sie dafür besorgt sein würden, daß auch die Beteiligung an der Aus- stellung eine allgemeine und rege werden und das Unter nehmen nach besten Kräften gefördert und unterstützt werden würde. Insbesondere wurde dies auch von seiten der Münchener Gewerbe- und Künstlerkreise mit aller Entschiedenheit erklärt. Auch die Frage der Münchener Angelegenheit wurde mit behandelt, und seitens des Direktoriums der Internationalen Aus stellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 wurde dabei die Versicherung abgegeben, daß die ganze Angelegenheit in durchaus sachlicher, versöhnlicher Weise weiter bearbeitet werden würde. Zum Schlüsse der anregend verlaufenen hoch- interessanten Versammlung wurde einstimmig folgende Resolution angenommen: Die am 2. Dezember 1911 in der Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbehauses versammelten Vertreter aller Zweige des Buchgewerbes, der graphischen Künste und der Photographie stimmen auf Grund des ihnen vorgetragenen Programms dem Plane einer Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 vollinhaltlich zu, und werden sowohl persönlich als auch besonders durch die von ihnen vertretenen Vereinigungen gern an dem bedeutsamen Werke Mitwirken und für eine würdige Beteiligung ihrer Kreise eintreten. Mit dem Goncorsrt-Preis gekrönter Roman. — Der 6000 Frcs.-Preis der ^.ea-äenüs 6oooourt wurde diesmal nach vier Wahlgängen mit jedesmal sehr starker Zersplitterung der Stimmen dem Verfasser deS Romans »Monsieur de Lourdinies«, dem 34jährigen Schriftsteller A. de Chateaubriand zugesprochen. Grundsätzliche Entscheidung in einem literarischen Pro zeß. — Wie die Voss. Ztg. meldet, wurde am 6. Dezember nach mehrwöchigen Verhandlungen in der Streitsache von Anatole France gegen seinen Verleger Lemerre das Urteil gefällt. Lemerre bestand darauf, jetzt eine zweibändige allgemeine Welt geschichte zu veröffentlichen, deren Handschrift Anatole France ihm vor 33 Jahren übergeben hatte. France verbot die Veröffent lichung eines Werkes, das weder seinen heutigen Anschauungen, noch seinem seither erworbenen Schriftstellerruhm entspreche. DaS Gericht gab ihm recht und verurteilte den Verleger zur
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