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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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284. 7. Dezember 1S11. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 15469 Nach der Suppe füllte sich der Saal, überraschend für den j Festgeber, mit einer kleinen Schar von etwa 30 jugendlichen Gtatulanten. Der Herausgeber der bei Trowitzsch L Sohn er scheinenden gesangswissenschaftlichen Zeitschrift »Die Stimme«, der in Fachkreisen hochgeschätzte Gesangspädagoge Rektor Gast, hatte den künstlerisch geschulten Chor seiner Schule zu dieser Huldigung vereint Auf die Motette »Hebe deine Augen auf« folgte ein graziöser Prolog, von einem der Knaben sehr gut ge sprochen, und darauf der Gesang »Aus der Jugendzeit« und Reineckes heiteres »Es fing ein Knab' ein Vögelein«. In Kürze gab sodann Herr Edmund Mangelsdorf mit Worten des Dankes gegen Gott und des Vertrauens in die Zu kunft einen Überblick über die 200jährigen Geschicke des Hauses Trowitzsch L Sohn, Berlin, dessen Verlag durch rin Privileg des ersten Preußenkönigs vom 2l. November 1711 auf die Grund lage gestellt wurde, der er seine Lebensdauer verdankt. Hierauf erhob sich Herr Präsident Steinhausen und brachte den Glückwunsch des Kgl. Konsistoriums der Provinz Brandenburg dar. Er führte aus, wie die Firma, von den Kriegs nöten von Ort zu Ort geführt, doch immer eine märkische ge wesen sei und im märkischen Boden wurzele. Er verfolgte, wie sie seit ihrem Beginn als Verlagshandlung der einander folgenden Gesangbücher in Segen gewirkt habe, wie sie auch jetzt die Bücher weit über Brandenburg hinaus in überseeische Gemeinden ver breite und wie sie ihren Wahlspruch verstehe: zur Höhe dringen. Mit Wärme betonte er das persönliche Verhältnis zu dem Inhaber, das sich aus dem amtlichen entwickelt habe. Sein Hoch galt dem Hause Trowitzsch L Sohn, seinem Besitzer und dessen Haus. Kommerzienrat Siegismund begrüßte die Firma namens des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler mit nachstehender Ansprache: Der Firma Trowitzsch L Sohn zur Feier ihres 200jährigen Bestehens am heutigen Tage die herzlichsten Glückwünsche des im Börsenverein der Deutschen Buchhändler vertretenen Buchhandels Deutschlands, Österreichs und der Schweiz darbringen zu dürfen, ist mir eine besondere Ehre. Einem wetterharten Baum gleich, der, obschon mehrfach verpflanzt, immer in märkischer Erde festgewurzelt hat, hat das Jahrhunderte alte Verlagshaus den vielen Stürmen, die im Laufe der Jahrhunderte über die Mark hinweggebraust sind, standgehalten und steht noch heute in seltener, erfreulicher Blüte. Weit ausgebreitet hat das alte Geschäft seine Zweige. Tausende und Tausende haben im Laufe der Jahrhunderte Schutz in deren Schatten gesucht und gefunden, Nahrung und Labsal von den Früchten genossen. Es gehört zu den schönsten und höchsten kulturellen Aufgaben des deutschen Buchhandels, Volksbildung auszubreiten und den Sinn für das höchste Gut unseres Volkes, für christlich-deutsche Sitte, zu vertiefen. Und in hohem Maße ist die Firma Trowitzsch L Sohn dieser schönen Auf- gäbe gerecht geworden. Das Privilegium, das das Mutterhaus im November 1711 von der König!. Regierung in Küstrin für fünf erbauliche und Schulbücher erhielt, ist in die rechten Hände gelegt worden. Unausgesetzt hat es dieser Grundlage Stein auf Stein zugetragen, und ein reicher Segen ist aus dem stolzen Gebäude in das Volk gebracht worden. Millionen von Bibeln, Gesangbüchern, Kalendern und Schul büchern, die Bibliothek des Volkes, wie Harnack sie nennt, sind von der Firma verbreitet worden, und diese Bücher haben nicht allein ihrem nächsten Zwecke gedient. Erbauung zu geben, fromme Sangeskunst und schlichte Volksbildung zu fördern, sie haben vielmehr als fruchtbare Samenkörner gewirkt, die den breiten Massen im besten Sinne Anregung zum Lesen und zur Weiterbildung gaben und die Unterlage schufen, auf der der Buchhandel weiterzubauen in der Lage war. Dafür der Firma Trowitzsch L Sohn am heutigen Tage den ganz be sonderen und herzlichen Dank des deutschen Buchhandels abzustatten, ist uns ein inniges Bedürfnis. Mit Stolz zählen wir sie zu den Unsrigen, und aufrichtig wünschen wir ihr weitere Ruhmesblätter zu den bereits vorhandenen Aber auch dem Inhaber der Firma, Herrn Mangelsdorf persönlich, wünschen wir bei der heutigen Gelegenheit unseren Dank auszudrücken. Seit einer Reihe von Jahren steht Herr Mangelsdorf als Schriftführer im Vorstande des Unterstützungs- Vereins Deutscher Buchhändler an der Spitze der Vereinigung, Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. ! die es sich schon dreiviertel Jahrhundert zur Aufgabe gemacht hat, Not und Elend in unserem Berufe zu lindern. Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler hat im ersten Paragraphen seiner Satzungen u. a. als seinen Zweck über nommen, das Unterstützungswesen im deutschen Buch handel zu pflegen. Er wird dieser Verpflichtung dadurch gerecht, daß er seit länger als 60 Jahren mit dem Unterstützungs-Verein in engster Verbindung steht, diesem erhebliche Mittel zuweist uud in tiefgreifender Weise dessen Bestrebungen fördert und unterstützt. 75 000 hat in den letzten Jahren der Unterstützungs-Verein alljährlich verteilen können. Eine große Summe! Aber wie groß ist die Mühe und Sorge, sie in die rechten Hände zu bringen! In warm herziger, wohlwollender, fürsorgender und uneigennütziger Tätigkeit arbeitet der Schriftführer Herr Mangelsdorf, und auch hier strömt unendlicher Segen mit aus seiner Hand. Meine Damen und Herren! Namens des Deutschen Buch handels weihe ich mein Glas dem weiteren Gedeihen der kul turellen und segensreichen Arbeit der Firma Trowitzsch L Sohn und des Herrn Mangelsdorf. Mag ihnen Gottes Hilfe stets bewahrt bleiben. Ich bitte, mich zu unterstützen. Hoch, Hoch. Hoch! Nunmehr nahten sich die Gesamtvorstände der Korporation der Berliner Buchhändler und des Vereins Berliner Buchhändler, um in beredten und herzlichen Ansprachen ihrer Vorsitzenden, der Herren Hosbuchhändler Bath und Kommerzien rat Stille, dem Träger der Firma kostbare Diplome zu über» reichen. Geheimer Kommerzienrat Büxenstein sprach als Vor standsmitglied des Deutschen Buchdruckervereins und als Vorsitzender des Vereins Berliner Buchdrucker. Er betrachte sich aber auch als einen Verwandten des Hauses, denn sein Vater habe daselbst gelernt. Er feierte das Haus als die älteste Druckerei der Mark, als eine Firma, die in den sozialen Bestrebungen im Buchdruckereigewerbe stets zuverlässig zu den Arbeiten der berufenen Führer gestanden habe, und als ein Haus, das, wie die auf der Tafel liegenden Drucksachen zeigten, die Kunst pflege, mit Mitteln des einfachen Satzes künstlerische Druckwerke zu gestalten. Geheimrat Professor vr. Seeberg brachte sein Hoch dem deutschen Buchhandel. Wissenschaft und Buchhandel feien berufen, jeder an seinem Teil und in Wechselwirkung dem Idealismus und dem rechten Realismus und der Wahrheit zu dienen. Herr Präsident Evert konstatierte, daß das Königliche Stati stische Landesamt mit Übernahme der Geschäfte der Kalender- Deputation im Jahre 1857 eine lange bestehende Verbindung mit der Firma übernommen und bis heute geführt habe und daß sich diese zu einer freundschaftlichen ausgebildet habe. Er als Kalendermacher wolle nicht als ein solcher prophezeien, aber wünschen: Glück und Gedeihen. Se. Excellenz der Ministerialdirektor a. D. Or. Thiel rühmte die Verdienste des Hauses um den Deutschen Verein für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege, und fragte: Wo würden wir sein, wenn wir nicht die Uneigennützigkeit und Opferwilligkeit des Verlags gehabt hätten? Frau Margarete Mangelsdorf wurde von Herrn Geheimen Justizrat vr. Kunz, Vortragendem Rat im sächsischen Justiz ministerium, gefeiert, und der Söhne des Hauses gedachte General major Taubert. Sanitätsrat vr. Flatau sprach namens der Redaktion der »Stimme« und Stadtichulinspektor 0r. Neimann namens der pädagogischen Autoren. Herr Redakteur Hildebrandt vom »Echo« rühmte sachverständig die hohen Leistungen der Offizin und leerte sein Glas auf die Mit arbeiter des Hauses, insbesondere auf den bekannten Leiter der Druckerei, Herrn Prokuristen Heyne. Herr Mangelsdorf nahm diesen Trinkspruch mit Wärme auf, und kraftvoll stimmte die Festversammlung in das Hoch auf die Mitarbeiter ein. In fröh lichem Humor verglich Kommerzienrat Stilke die Frauen den Büchern und brachte den Damen seine Huldigung. Dann erhob sich Herr Mangelsdorf noch einmal zu warmem Dank für alles heute Erfahrene. Sein Hoch galt den Gönnern des Hauses Trowitzsch L Sohn, auf die gestützt die Firma frohen Mutes der neuen Zeit entgegenschreite. Erwähnt sei noch, daß als Eingang der Jubiläumsfeiern der Inhaber mit feinen ältesten Mitarbeitern die Gräber Eugen 2002
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