2S2, L. Dezember ISII. Fertige Bücher. Börsenblatt f. v. Dtschn. Buchhandel. 15383 Berthold Otto Die Post veröffentlichte am 28. November folgende Besprechung: Fürst Bismarcks Lcbenswerk. Den Kindern und dem Volke erzählt von Berthold Otto. 6.-8 Aust. Großlichter- felde, Verl. K. G. Th. Scheffer. Geb. 1.40 M. Es ist wunderbar, wie der berühmte Erziehungsreformer Berthold Otto zur Jugend spricht, wie er ihr selbst recht schwierige Gegenstände so leicht und so mundgerecht zu machen weiß, daß alle Hosenmätze begreifen. Nur eine Drobe aus den Darlegungen über den Verfafsungskonflikt von 1862: „Was war da zu tun? Minister von Bismarck sagte: „Das ist ganz einfach; regiert muß werden, stillstehen kann die Maschine nicht Die Soldaten müssen zu essen haben, die Beamten müssen ihren Gehalt bekommen, die Wege müssen instand gehalten wer den mit oder ohne Voranschlag. Da wir keinen Voranschlag haben, so regieren wir ohne Voranschlag." „Lall!" riefen die Abgeordneten, „das ist Verfassungsbruch. In der Verfassung steht: der Voranschlag wird jährlich durch Gesetz festgestellt"." In dieser für jedes Kind faßbaren Weise wird diese ganze schwierige Angelegenheit behandelt und überhaupt das ganze Lebenswerk des großen Staatsmannes. Man hat seine Freude daran, wenn man erkennt, wie es doch eigentlich fast gar nichts gibt, was Berthold Otto nicht ohne alle Schwierigkeiten der Jugend zu eigen geben könnte. Hat er doch sogar „Die Sage vom Doktor Heinrich Faust"*) auf der Löhe der unsterblichen Goetheschen Dichtung für die Jugend so wunderbar verständlich dargefteüt in einem Buche, das ebenfalls bei K G. Th. Scheffer erichienen ist. Ein gutunterrichteter Erwachsener kann noch daraus lernen Mit Bezug auf das Buch „Fürst Bismarcks Lebens werk" aber möchte man sagen, daß hier Allerbestes an staats bürgerlicher Erziehungsarbeit geleistet ist. Es gibt sehr wenige Iugendschriftcn, die man so vorbehaltlos jeder deut schen Familie empfehlen könnte, wie diese Werke Bert- hold Ottos. Die Sage vom Doktor Heinrich Faust Der Verlag. «III I 1 Lieferungen bar mit 40°jo K.G. Th. Scheffer I