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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 282, 5, Dezember 1S11. Fertig« Bücher. «>»i,ou>!altLtschil. «Lch?«>>»l. 15373 Soeben erschien in meinem Verlage, wir- aber nur auf verlangen versanöt: GmiMMr AMMMWsOM Die Sasler Nachrichten schreiben in ihremZeuille- ton vom 23. Nov. ö. I.! „VerneuesteNeue. Es ist mir eine wahre Lust, über diesen Emmen taler zu berichten. Ich habe in dem gesegneten Jahr 19N wohl ein halbes Dutzend Sücher schwei zerischer dichter gelesen, öie mich mit Stolz und Wonne erfüllten; aber bei keinem ist mir so oft wie bei öen Zwei Dächern öie Herzensfreude Meister geworden, daß ich mich nicht mehr halten konnte und entweder aufspringen oder sonst eine wilde Sewegung machen mußte, das kam alles von öen lieben Menschen, öie uns dieses prächtige Such bringt. Ich will sie nennen. Zuerst öie Groß mutter, die Sunnehubel-Säuerin mit öem Gemüt voll Sonne, öem Herzen voll Liebe, dem verstand voll Helle; nach ihr den Götti, der in jungen Jahren der Großmutter Schah gewesen, ihr durch die Jahre treu geblieben ist und ihr, ein Jahr nach dem sie Witwe geworden, einen förmlichen Heiratsantrag stellt, ein Sauer von der besten Sorte vom Geldbeutel bis zum Gber- stüblein; drittens, öen Helden der Geschichte, öen Sauerjungen Emil wälchli, der wohl das Realgymnasium durchläuft und öie Maturität besteht, aber seine Studien auf der Nütti beendet, ein Sauer wird und mit einundzwanzig Jahren glücklich ver heiratet ist töer prosaische Mensch, nicht wahr!); neben ihm öen liebsten Freund, öen je ein dichter seinem Helden angeöichtet, öen Gpmnasianer haröi Fankhuser von Sern; zuleytnochdas Lina hilfliker, die Kellnerin — das ,Stubenmeitsch/, wie man in Cmmental sagt — am Sandrain, fürchterlich verliebt in ihren Miggi, herzig und wonnig in ihrem Wesen, gesund und un verdorben, von andern Reizen gar nicht zu reden, diese fünf in der vorder» Reihe, und als sechste die Magd Nösi, bös wie ein Seil und doch eine gute Seele: eine liebere Gesellschaft kann man sich nicht denken, und sie sind alle wahr, keins besser als es^ sein sollte, keins klüger und schöner, als was glaublich ist: man ist bei ihnen wie daheim. Vas Such unseres neuesten Neuen ist reich an allerlei feinen Sachen, vom Schönsten dünkt mich der liebliche Humor, der es beseelt. Ein besonders gelungenes Statt ist die Schilderung der fiusfahrt des Göttis und der Großmutter mit dem Heiratsantrag zum Schluß; dann auch das Examen, wo wenigstens zwei ergebene Freunde des Helden inbrünstig hoffen, daß er durchfallen werde, weil sie meinen, nur so könne er dem Sauernstanö wieder gewonnen werden, wiederum gut gefallen haben mir öie Auftritte, wo die Leute ihre Gefühle der Liebe und Freundschaft zueinander kund geben, wie z. S. da, wo die Sandrainwirttn, die Meisterin der Lina, das Mädchen mit eigenen Händen herauspuht und ihm öie herrlichen haare flicht; wie da, wo der sonst so scheue, keusche Emil seinem Freund hardie aus dankbarkelt einen verstohlenen Ruß auf die Locken drückt; wie da, wo der alte, zurückhaltende Sauer dem jungen hardie nachläust, ihn mit beiden firmen packt und an sich drückt, mit den Worten: ,hardi, wir zwei sind schon lang' Freund, aber heut' soll's gelten! du sollst hier daheim sein bei uns. wann du immer kommst. Und dann, wenn du mich nötig hast, komm zu mir, hast g'hört! du hast schön g'reöt, cheibe schön/ Es sind Stellen wie diese, so einfach sie im Grunde sind, öie mir dieses Such so nahe gebracht haben. Wärme ist alles in einem Such an das Volk; in jedem Such, das wirken soll; ohne die Wärme gilt aller Glanz, alle Tiefe und höhe nichts; ohne sie gibt es, glaube ich, überhaupt weder echten Glanz noch wirkliche Tiefe oder höhe, fille echten Schweizerbücher haben sie, sie ist das sichere Merkmal der Echtheit, weil ohne sie die andern guten Gaben der Dichtkunst nicht gedeihen, weil ohne sie alles fehlt. Nicht vergessen will ich zu sagen, daß der Roman „Zwei dächer" schon einen großen Erfolg zu verzeichnen hat, insofern als er zuerst im Feuilleton der?,kölnischen Zeitung^ erschienen ist. das allein sollte genügen, die zu überzeugen, die etwa glauben, es sei einem Urteil nicht zu trauen, wenn es in warme Worte gefaßt ist." Dr. E. dick. Umschlagzerchnung von E. Linck 8°. — 232 Seiten. — Srosch. LN. 2.80, geb. LN. 3.b0. Mit 3§o/o Rabatt; bar 7/b. diese Erzählung hat schon insofern ihre Feuertaufe bestanden, als sie zuerst im Feuilleton eines Weltblattes wie die kölnische Zeitung erschienen ist. wurde sie dort schon von einem reichsdeutschen Publikum mit warmer Teilnahme gelesen, so darf sie jetzt als schmuckes Such in der Schweiz erst recht auf eine gute fiufnahme zählen. Rudolf Trab old, ein junger bernischer dichter, der in Straßburg lebt, hat mit „Zwei dächer" ein heimatbuch geschaffen, das sich einen sichern Platz in öen Herzen schweizerischer Leser erobern wird. Sernervolk und Serner Landschaft haben in Trabold einen Schilderet gefunden, der Licht und Schatten gerecht verteilt. R» ^kai1(?0, Verlagskonto. ISS3 Sern, 29. November 1911. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang.
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