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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1911
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- Deutsch
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24978 «rl-nbt»« >. «. «»«». »E-md-I. Mchtamtlicher Teil. 277. 29. November 1912. Die skandinavische Fachliteratur — wenn von einer solchen,. die Zeitschriften ausgenommen, die Rede sein kann — hat durch ein schwedisches und ein norwegisches Merkchen eine Bereicherung erfahren. Das schwedische Buch betitelt sich »LlÄrvtarsn vrck Loolrlüäs- äisüon« und enthält — wie der Herausgeber sagt — die Er innerungen des ehemaligen Stockholmer Buchhändler Adols Holm berg, die zuerst in der BolriranckelstiäuinAon abgedruckt wurden und später auch in einer subskribierten Auslage als Separatdruck erschienen. Außer den vorausbestellten 134 Exemplaren wurden noch SK Exemplare (zum Preise von 3 Kronen) gedruckt und in de» Handel gebracht. Adolf Holmberg war der Inhaber einer der ältesten Buch handlungen in Stockholm, der im Jahre 1796 gegründeten Firma Carl Deleen L Comp., in der er von seinem 15. bis zum 72. Lebensjahre unermüdlich tätig war. Da im Beginn seiner Tätig keit als Inhaber der von ihm 1853 übernommenen Buchhandlung die Konkurrenz noch eine geringe war, konnte er, seiner angeborenen Abneigung gegen Gehilfen Rechnung tragend, den Geschäftsbetrieb ganz allein bewältigen. Außer dieser Abneigung aber war ihm auch eine (nicht zu verachtende) Neigung angeboren, nämlich die, Witze zu machen. Daher der Name des Buches, »Der Spaßvogel am Buchhandelstisch«. Es enthält zuerst eine kurze Geschichte der Firma Carl Deleen är Comp., um den Leser in die richtige Zeit stimmung zu versetzen, der sich die Anekdoten des alten Herrn Holmberg anschließen. Da wird u. a. erzählt, wie er sich von den neu erschienenen belletristischen Werken diejenigen heraussuchte, die seinem Geschmack am besten entsprachen und wie er diese dann mit Hingebung las. Die Nutzanwendung dieser Lektüre erfolgte dann dergestalt, daß er den Kunden einzelne Stücke vorlas oder deklamierte, was ihm bei seiner Veranlagung so gut gelang, daß das Buch (oft in mehreren Exemplaren) gekauft wurde. Die Schilderungen der Lebensweise und des Charakters der Hauptperson sind in dem von seinem Sohne Anton Holmberg herrührendeu Buche durchweg wohl getroffen und geben eine» guten Einblick in das damalige Leben eines bestimmten Kreises in Stock holm. Des rein lokalen Charakters wegen wollen wir nicht des näheren daraus eingchen. Dagegen scheint es mir, als ob die Witze und Späße des alten Herrn zu sorgfältig ausgewählt wären, denn die meisten sind nicht, wie man annehmen sollte, von ihm selbst verbrochen, sondern nur von ihm ausgezeichnet worden. Die Hauptspaßmacher waren eigentlich seine Freunde, teils Kunden von ihm, teils andere Buchhändler und Verleger, oder seine Laus burscheu. Deshalb erscheint mir der Titel etwas ungünstig gewählt. Das Buch umfaßt 72 Seiten, enthält ein Bildnis, das den Humoristen auf den ersten Blick offenbart, und ist auf gutem Papier gedruckt und geschmackvoll ausgestattet. Die zweite Neuerscheinung hat sich, wie gleichfalls aus dem Titel hervorgehl, rein praktische Ziele gesteckt. Sie ist im Verlage des norwegischen Buchhandlungsgehilfen-Vereins erschienen und heißt: »Den praktiske Sortimenter«, eiuige Winke für junge Buchhändler von Chr. Langbrecke. Das ganze Buch umfaßt nur 56 Seiten, klein 4», und kostet Kronen 1.75 ord., 1.25 netto. Die Darstellung — in norwegischer Sprache — ist sehr knapp gehalten, aber desto inhaltsreicher, da sie fast nur die Quintessenz der Dinge, dafür jedoch in umso eindringlicher Form, bringt. Den Anfang bilden eine kurze Geschichte des Buchhandels im allgemeinen und die wichtigsten Daten aus der Geschichte des Buchhandels in Norwegen, dessen Entwicklung erst nach Errichtung der Universität in Kristiania (1811) und der Lostrennung des Landes von Dänemark einsetzte. 1851 wnrde der norwegische Buchhändler-Verein gegründet, der sich allmählich über das ganze Land verbreitete. Die dem norwegischen Buchhandel (außerhalb Kristiania) als Kommissions anstalt dienende »Provinzbuchhandlung« ist Eigentum des 1888 gegründeten Provinzbuchhändler-Vereins. Die weiteren Kapitel der kleinen Schrift befassen sich mit dem Wesen des Buchhandels, allgemeinen Grundsätzen, den ersten Arbeiten des Lehrlings, Fortsetzungen, Bestellbuch, Ansichts sendungen, Kundenbedienung, Instandhaltung des Lagers, Schau fensterdekoration, Vllcherkatalogen und den Abrechnungsarbeiten. In einer Schlußbemerkung weist der Verfasser darauf hin, daß es nicht seine Absicht gewesen sei, eine vollständige Beschreibung aller vorkommenden Arbeiten zu geben, daß dagegen für die Buch führung und Korrespondenz, die im vorliegenden Buche nicht be rührt werden, eine besondere Darstellung geplant sei. Wie aus Obigem hervorgeht, ist das Merkchen eine Art Ein führung in das Wesen und die wichtigsten Arbeiten des Buch handels. Namentlich in den beiden ersten Kapiteln wird in kurzer, markanter Weise aus die Aufgaben des Buchhändlers und die an ihn herantretcnden Forderungen hingewiesen, wobei so manches beherzigenswerte Wort an den zukünftigen oder an gehenden Buchhändler gerichtet wird. Diesen allgemeinen Be trachtungen folgt eine kurze, prägnante Aufführung der Arbeiten, die dem Lehrling allmählich übertragen werden, wobei Ermahnungen mit eingeflochten sind, die in hohem Grade geeignet sind, den Leser zu eifrigem, gewissenhaftem und fleißigen: Arbeiten anzu feuern. Nicht mit Unrecht ist das Kapitel über Kundenbcdienung verhältnismäßig ausführlich behandelt, und der stetige Hinweis aus die für den Buchhändler so notwendige, persönliche, innigere Be kanntschaft mit seiner »Ware» eindringlich hervorgehoben, ohne dabei den kaufmännischen Standpunkt außer acht zu lassen. Die Anordnung des Werkes scheint stark von Starcke, »Wie ich den Buchhandel erlernte« und Paschke und Raths großem Lehr buche beeinflußt zu sein, was bei dem vollständigen Mangel an skandinavischen Lehrbüchern nahe liegt. Und gerade dieses Mangels wie auch der so gediegenen Auffassung unseres idealen, aber schweren Berufes wegen, die fast aus jeder Zeile des Verfassers spricht, ist dem kleinen Wegweiser die weiteste Verbreitung inner halb des nordischen Buchhandels zu wünschen. Seine aufmerk same Lektüre ist nicht nur alle» Lernenden, sondern auch so manchem der »älteren« Mitarbeiter aufs wärmste zu empfehlen, denn es gibt leider noch allzuviele, die allem Anscheine nach weit entfernt von jener ernsthaften Auffassung unseres Berufes sind, die mau von ihnen erwarten dürfte. Zu den »Büchern, die eine Zukunft haben«, gehört zweifellos das soeben angekündigte Werk über die Vögel des Nordens: »Nordens FAglar«, das demnächst erscheinen soll. Die Ausgabe soll in 10 Heften zu 3 Kronen erfolgen, jedes Heft soll wenigstens einen Bogen Text in schwedischer Sprache und vier farbige Tafeln enthalte», Format Folio. Es handelt sich hier um eine Neuauflage des seit Jahren vergriffenen Werkes unter gleichem Titel, für das, da es sehr gesucht ist, hohe Preise gezahlt werden. Als Mitarbeiter sind bekannte Fachleute in Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark gewonnen, während die 160 sarbigen Bildbeilagen nach bisher unveröffentlichtem Material des Konservators O. Gylling hergestellt werden sollen. Bei der großen Liebe zur Natur, die ein hervorstechender Charakter zug des Nordländers ist, kann dem großangclegtcn Werke, das in wissenschaftlicher, aber doch volkstümlicher Darstellung die nordische Vogelwelt und deren Lebensgewohnheiten schildern soll, ein großer Absatz vorausgesagt werden. Felix Bckrkonhi. Kleine Mitteilungen- Zugaben. — Die Generalversammlung der Centralvereinigung deutscher Vereine für Handel und Gewerbe, Sitz Berlin, gibt von nachstehendem Beschluß Kenntnis: »Die Csntralvereinigung deutscher Vereine für Handel und Gewerbe erklärt das heutige Zugabewesen, soweit es den im Kleinhandel üblichen Rabatt überschreitet oder sich in dem Zugeben von Waren gleicher oder anderer Art oder in der Veranstaltung von Geschenktagen mit dem Zwange eines bestimmten Einkaufs von Waren, oder in der Gewährung billigerer Preise an einen Teil der Käufer äußert, für einen unlauteren Wettbewerb, der mit Unterstützung der Ge richte energisch bekämpft werden muß. Da sich die Verwerflich-
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