Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19111128
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191111282
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19111128
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-11
- Tag1911-11-28
- Monat1911-11
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
14886 Börsenblatt s. d. Dtscha. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 276, 28 November 1911. Adolf Robitschck,k.«.k.Hofmusika!ienhändler in Wien ferner: NLr8eIi-^.Idum. 2 6cko. L 1 ^ 60 H. LouxletHduln. 3 Läs. LI 20 Lebts 9o61sr LU8 äov v8t,. ^IpsnlLnätzrn. ^ür äio Litlisr ^s- 86l>Lt von Loller. 2 Läs. L 1 ^8 60 Verlag vr. Eduard Schnapper in Frankfurt a. M. 14931 2^ ^ 60 ^ 0 0^ ^ Lchulzesche Hofbuchhandlung (R. Lchwartz) 14962 in Oldenburg i. Gr. ^Volü': ^Vildelm Nei8t6r3 tb6LtraIi6eti6 Lsnäun^. 80 o). L. A. Lchwetschke und Lohn in verlin. 14894/95 Bongard: Die Reise des Deutschen Kronprinzen durch Ceylon und Indien. 8.-12. Tausend. 3 geb. 4 ^ 50 «). Leonhard Simio« Nf. in Verlin. 14933. 14954 öldliotdek lür ktiiloLOpdis. 6anä 1: Locken: In8t,ivirt,b6äinZt> bsid cker ^Valirbsit unä Lrkadrunx. 2 60 c). LPeyer Kaerner, Univ.»VH., Freiburg i. Vaden 1492 . L. Ltaackmaun Verlag in Leipzig. 14943 Lartbob: Vom 8tordsnck6n kolrolco. 19. u. 20 l'ai^. 3 60 H; xod. 4 60 H. Gerhard Stalling in Oldenburg i. Gr. 14924/26 1870/71—19 .. ? Von einem Deutschen. 1 ^c. Ullstein L Lo. in Verlin. 14913 Nu8ilc kür ^.Ilo. VII. ckrhlir^. Leid 3 r Luwxsrckinolc-Lokt. 60 Vereinigte Verlagsanstalten Gustav Vraunbeck L Guten« berg-Druckerei, Aktiengesellschaft in Verlin. 14935 *Lurt von I'iLnIr6nI)orA3 Luktk-r.vrb-L^a.Isnck6r 1912. 1 60 H Villanostraverlag in Merseburg. 14891 Fischer: Unser Alter Fritz. Neue illustr. Ausl. Kart. 1 ^ 60c); geb. 3 — do. 2. Ausl. 1 geb. 1 ^ 60 Walpnrgis-Berlag Erich Wziontek in Schierke 14892 Neueröffnetes moralisch.politisches Puppenspiel von Goethe. Einmalige Neu-Ausgabe des 1774 erschienenen Separat- drucks. 2 Nichtamtlicher Teil. Kunst und Kunsthandel. ii. Mehr als zu irgendeiner Zeit, wird jetzt in den Tagen, da wir dem alten, lieben Weihnachtsfest entgegengehen, auch der Kunst- Handel eine erfreuliche Steigerung seines Geschäftsbetriebes er warten und wohl auch erfahren. Und es mag Firmen genug geben, die mir Sehnsucht das Weihnachtsgeschäft erwarten, weil sie in ihm den sogenannten Rausreißer erblicken, der sie für manche Schlappe im Lause des Jahres entschädigen soll. Wenn es ein- trifst, nun so wird es jeden mit ausrichtiger Freude erfülle», denn die Mühe, die aufgewandt werden muß, die Anstrengung, die nötig ist, um sich durch die erfüllbaren und unerfüllbare» Wünsche des Publikums hindurchzuwinden, ist wahrlich nicht gering. Wer jahrelang in der Praxis steht, kann ein Liedchen davon singen und dem, der abseits von ihr steht und doch noch immer mit warmen Interesse daran teilnimmt, drängt sich die immer aktuell gewesene Frage aus: Wie soll der Kunsthändler sein Publikum be handeln? Der erfahrene, im Fach altgewordene weiß es, der junge Kunsthändler aber kann sich ganz gern einmal über die Psychologie des Kunstläufers ein wenig orientieren. Daß Bilder nicht ^ einfach zu verkaufen sind, wie Wurst oder Käse, ist eine alte bekannte Geschichte. Denn der Magen weiß schon vorher genau, was er will, der sich regende Kunstsinn oder Kunstbedarf nicht. Und daß es dem bilderkausenden Menschen, dem, bei dem es keine Seltenheit ist, noch mehr aber dem, bei dem der Bild einkauf zu den außergewöhnlichen Angelegenheiten gehört, heute, wo die Kunstproduktion die unheimlichsten Formen angenommen hat, wahrlich nicht leicht gemacht wird, dürfen wir nicht verkennen. Deshalb dürfen wir auch nicht mürrisch und ungerecht sein, wenn das Geschäft nicht immer glatt und schnell von statten geht und müssen gelegentlich wohl auch daran denken, wie wir uns selbst anstellen würden, wenn wir die Käufer wären. Aber freilich, das Geschäft erheischt seine Abwicklung und Erledigung und zwar auf tunlichst schnellem Wege. Die langatmigen Auseinandersetzungen, die manches Kunden Schwersälligkeit erfordern, haben schon manches andere Geschäft zum Teufel gehen lassen, weil schließlich nicht jeder andere gewillt ist, allzu lange zu warten. Und doch ist im Kunsthandel, der ja, Gott sei Lob und Dank, nicht zum Waren hausbetrieb herabgesunken ist, eine eingehendere Beschäftigung mit dem einzelnen Kunden notwendig, denn der Kunsthändler will ja gern nicht nur das eine Geschäft machen, sondern sich die Kund- schast auch für fernere Zeit bewahren. Wie nun soll er das Publikum als solches und als Kunstkousumenten anpacken und sich dabei als Kunstverbreiter und Kaufmann gerecht werden? Natür lich wird es, wie immer im Leben, aus Kompromisse hinauskommen. Der Einsichtige wird als Normalregel für sich und seine Ange stellten das Gebot ausstellen: sich die Leute anzusehen. Recht so, wenn der Kunsthändler das notwendige Gefühl hat, um es dem Käufer an der Nasenspitze anzusehcn, so oder so ist der zu nehmen. Die Ratschläge, die einmal ein großer Warenhaus-Besitzer zu diesem Kapitel veröffentlichte, waren gewiß nicht für den großen allge meinen Kaufmannsstand zu unterschätzen. Für den Kunsthandel waren sie nicht von Bedeutung, denn der Mensch, der ein Kunst werk erstehen will, und sei es ein noch so bescheidenes, ist ein anderer, als der, der ein Stück Stofs kauft. Und ich kann wohl sagen, daß für gar viele, die einen Kunstladen betreten, es ein festlicher Moment ist. Nun aber der Kunsthändler, der die ver dämmte Pflicht und Schuldigkeit hat, möglichst ein Geschäft zu machen und jedem, sei er Baron oder Kunstgelehrtcr oder beschei dener Bauer, gerecht zu werden, ihn höflich und verbindlich zu be handeln und womöglich schnell fertig mit ihm zu werden, um den neuen Kunden keine allzulange Wartezeit zuzumulen! Was soll er tun? Das Kennenlernen des Publikums ist ganz gewiß keine Sache, die man von hellte auf morgen lernt. Und wie man de» Menschen als Gesamterscheinung niemals ganz kennen lernt, wie uns in jedem, und stehe er uns noch so nahe, ein Restchen der Gefühle Erschlossen bleibt, so wird man auch den kunstkausenden Liebhaber bei der flüchtigen Bekanntschaft nicht so kennen lernen, um bei seinem zweiten Besuche, bei dem er ja wieder ein ganz anderer sein kann, und auch ist, genau zu wissen, wie man ihn anzusassen hat. Aber gewisse allgemeine Richtungslinie» lassen sich doch cinhalten. Das Geschäft zu erleichtern ist die Parole. Und als erstes Mittel hierzu möchte ich das Taktgefühl an die Spitze stellen. Schon deshalb, weil der Durchschnittsmensch den Kunsthändler ja immer ein wenig für etwas Besonderes ansieht, was der sich auch recht gern gefallen läßt. Und das kann er durch sein kaufmännisches Taktgefühl auch immer in der besten Weise unterstreichen. Daß ein Kunde, der womöglich von der Kunst mehr versteht als er, sich nicht seine Weisheiten ausdrängen lassen will, muß er fühlen. Und er muß auch fühlen, daß der einfache Bürgersmann ihm dankbar ist, wenn er sich ihm als freundlicher Cicerone durch das Labyrinth der Kunst zur Verfügung stellt. Dies aber kann der Kunsthändler, wenn er will, schon bei den ersten drei Worten heraushören. Und weiter. Dem Grafen gegenüber nicht z» devot, und durchdrücken, daß man auch etwas ist; dem schlichte» Arbeiter gegenüber nicht zu erhaben und selbst bewußt. Kurze präzise Auskunft. Nicht mehr sagen als unbe-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder