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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1911
- Strukturtyp
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- 1911-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1911
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- Deutsch
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L4Ü90 -vöriendlotl f. b. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 276, 28 November 1911. zeitgenössischer Schriftsteller sagte, die Sitte des Bücherversteigerns geradezu epidemisch, und man kann annähernd schätzen, daß zwischen 1676 und 1698 etwa 100 Bücherversteigerungen in England stattgefunden haben. Dieses letztgenannte Jahr ist deshalb bemerkenswert, weil 1698 die Versteigerung der Bibliothek des O,-. Francis Bernard, Arztes am St. Bartholomäus-Spital und Mitglieds des Lollexo ok kb^sieiami, erfolgte, deren Katalog im Vorwort sich mit Recht rühmt, daß bisher noch nie ein Verzeichnis über eine so ausgewählte und wertvolle Sammlung im da- maligen England erschienen sei. über den Inhalt und die Preise dieser Versteigerung macht W. L. Andrews im »8oolcmirn« soeben einige interessante Angaben. 1)r. Bernards Bibliothek bestand hauptsächlich aus medi zinischen und philologischen Büchern, darunter nach dem Katalog vielen, »die außerhalb des allgemeinen Handels sind, die zu sammeln ein Mann sich zur Aufgabe seines Lebens machen mag und schließlich vielleicht doch nicht bekommen kann«. U. a. ent- hält die Sammlung 22 Caxtondrucke, darunter drei etwas be schädigt, die bei der Versteigerung zusammen den Erlös von 4 Pfund 17 Schilling brachten. Im einzelnen erzielten von diesen kostbaren Frühdrucken »^ason und rdo 6o1äon tiesce« 3 Schilling 6 Pence; die »lliktor^ ok l'ro)'« von 1600 3 Schilling. 8 Schilling; »8Lrt.bolomii.vus Do kropristuto Herum«, englisch, 1 Pfund 2 Schilling. Vergleicht man die bescheidenen Preise mit den vier- und fünfstelligen Zahlen, wie sie bei der Versteige rung Hoe im vergangenen Winter und ähnlichen Anlässen erzielt wurden, so ergibt sich, daß ein einziges Blatt des geringsten dieser Drucke heute weit mehr erzielen würde als damals das ganze Buch. Außer diesen Eaxtondrucken enthielt die Sammlung etwa 2500 englische Bücher und Hefte (Broschüren) vor 170", darunter viele, die heule sehr selten sind, wozu insbesondere eine Anzahl von Büchern über Amerika gehören. Auch diese Bücher erzielten nur sehr bescheidene Preise, so Smiths »Hi-dor^ ok Hevf LnAluock, Virginia« u. s. f., 1624, 4 Schilling 2 Pence, Hackluyts »Vo^u^e««, 2 Bde., 1698, 19 Schilling höchste Preis, der für ein einzelnes Buch erzielt wurde, waren 10 Pfund für Bischof Brion Waltons »kol^glok Vidis«, das niederste Gebot 4 Pence. Es braucht übrigens nicht betont zu werden, daß nicht alle Bücher einen besonderen Wert darstellten, vielmehr würde, wie ja wohl selbstverständlich ist, ein großer Teil derselben auch heute kaum mehr als den Papierwert erzielen. Der Gesamterlös der Versteigerung war etwa 6000 Pfund, was nach heutigem Geldwert mindestens 15 000 Pfund bedeuten würde. Der Katalog, ein Quartband von 460 Seiten, ist nach Stichwörtern angeordnet, die der Verfasser »Fakultäten« nennt. In diesen Gruppen kommen zuerst die Folios, dann die Quart bände, dann Oktav und so bis hinab zu Duodez; es ist das die Einteilung, die noch heute besonders die französischen Buchhändler anzuwenden pflegen im Gegensatz zu den rein alphabetischen An ordnungen, die heute in England und Amerika bei solchen Zu sammenstellungen in der Regel befolgt werden. Der deutsch-türkische Handelsvertrag verlängert. — Wie die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung« meldet, ist durch einen Notenwechsel zwischen dem deutschen Botschafter in Konstantinopel und dem türkischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten der deutsch.türkische Handelsvertrag vom 26. August 1890 und die zu demselben abgeschlossene Zusatzübereinkunft vom 16. April 1907 bis 26. Juni 1914 verlängert worden. Der zlveihundertjährige Geburtstag Lomonossows, des Vaters der russischen Literatur, ist wie aus Petersburg gemeldet wird, in ganz Rußland festlich begangen worden. Bei der Feier in der Akademie der Wissenschaften wurde eine Jubiläumskantate aufgesührt, deren Text der Großfürst Konstantin Konstantinowitsch geschrieben hat. BuchhandlungSgehttsenvcrein »Buchfink« Wien. — Wie schon seit einer Reihe von Jahren, so feierte auch dieses Jahr der »Buchfink« am 14. November sein Stiftungsfest, das 42. Die Teilnahme am Feste selbst war eine überraschend große, so daß der Festsaal des Lehrerhausvereins fast zu klein war, um alle, die gekommen waren, aufzunehmen. Dem freundlichen Zu spruchs der Festordner gelang es indes, an den noch w besetzten Tischen immer noch ein Plätzchen frei zu machen. Herr Rebay, der rührige Vorsitzende und Altmeister, gedachte in seiner Er öffnungsrede der Tätigkeit des Vereins und hob besonders hervor, daß der Verein seine Mitglieder gegen Unfall versichert, daß sich ferner ein Sparverein in den Kreisen der Mitglieder gebildet und daß Kollege Hoffmann die Idee eines Erholungsheimes für die österreichischen Buchhandlungsgehilfen im »Buchfink« zuerst propagiert habe. In bunter Reihenfolge wechselten nun gesangliche, musika- kalische und humoristische Vorträge ab. Herr A. Pataky erfreute uns mit seiner prächtigen Tenorstimme, unser altes liebes Mitglied Kleemann zeigte sich wieder einmal als Meister des Klavierspiels, während Kollege Preßl mit seinem Quartett heitere Volkslieder zum Vortrage brachte. Herr I. Stadelmayer las Dialektgedichte, Herr Professor Fischer führte uns in das Reich der Illusion, und unser Hauskomiker Raab wirkte durch seine Vorträge zwerch fellerschütternd. Der Clou des Abends war jedoch eine Auf führung des uns befreundeten Theatervereins »Freundschafts- vund«: »Der Schlapfemandler von Athen« von Robert Krenn, eine Parodie, die nicht nur den Autor als bühnengewandten Schriftsteller, sondern auch die Darsteller von durchaus einwand freier Seite zeigte. Die Zuhörer hatten Mühe, infolge der fortwährenden Lachstürme dem Gange der Handlung zu folgen. Allen Mitwirkenden und allen Vorstandsmitgliedern die sich um oas Gelingen des Festes verdient gemacht haben, sei an dieser Stelle der Dank ausgedrückt. Ein Tänzchen beschloß das schöne Fest. Gar mancher verließ das Fest mit dem Rufe: »heut wars wieder der alte Buchfink!« A. Warnung vor Winkelausstellungen. — Der Königliche Polizeipräpdent zu Berlin erläßt nachstehende Bekanntmachung: Im Anschluß an die unter dem 10. Juli 1911 erlassene Warnung gegen das schwindelhafte Treiben der gewerbsmäßigen Aus stellungsunternehmer und -agenten, in der besonders vor einem Namen S. Bruck von London aus eine rührige Tätigkeit entwickelte, wird ferner zur Kenntnis gebracht, daß dieser Dobschiner alias S. Bruck sich jetzt den Namen »W. Sampson« zugelegt hat und unter diesem Decknamen von London aus Schreiben an deutsche Firmen richtet. Vor dem Treiben dieser Person wird nochmals auf das eindringlichste gewarnt. Sprechsaal. Zeitschristenbeilagcn vor Weihnachten. <Rr. 270, 272 u. 27t.> In welchem Umfange die November- und Dezember-Nummern der Monatsschriften Anzeigen und Beilagen zu enthalten pflegen, zeigt schon jetzt die letzte November-Nummer einer Münchener Halbmonatsschrift. Während das eigentliche Heft etwa 200 Gramm wiegt, haben Anzeigenteil und Beilagen (40 Jnseratseiten, 10 bis 8 Seiten starke Beilagen, eine Nummer der Frankfurter Zeitung) 3u0 Gramm Gewicht. Der Kunde will auf seine neue Nummer nicht warten, der Sortimenter muß die Kontinuation also im Eilballen kommen lassen. Welche Kosten dies bei nur 25 bis 30 Heften verursacht, kann man sich leicht ausrechnen. Einige Verleger von Monatsschriften haben in letzter Zeit angefangen, die Hälfte der Fracht bei direktem Bezug zu tragen. Andere lehnen dies, auch den gemeinsamen Bezug mehrerer Firmen, strikte ab. Es ist aber zweifellos ebenso recht wie billig, daß der Verleger für das Welt über den Durchschnitt hinaus gehende Mehr an Inseraten und Beilagen, die ihm, trotz der mühevollen Akquisition, einen recht beträchtlichen Gewinn ab werfen, eine »Frachtgutschrift für verursachte erhöhte Porto kosten« gewährt. Es empfiehlt sich vielleicht, die Verleger im Börsenblatt namhaft zu machen, die das Interesse der Sorti menter auf diese Weise fördern. Erhöhte Verwendung würde sicher der Dank dafür sein. Hannover, 26. November 1911. A. Troschütz
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