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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-25
- Erscheinungsdatum
- 25.11.1911
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- Deutsch
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- Saxonica
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^ 274, 2b November 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 14739 Nichtamtlicher Teil. 25 Jahre Srtsverein der Buchhändler in Hannover-Linden. Die 25 jährige Wiederkehr des Gründungstages des Buch händlerortsvereines soll am Abend des 25. November im Hotel »Stadt Amsterdam - in Hannover in engerem Kreise mit den Ange hörigen der Mitglieder gefeiert werden. Die wirtschaftliche Not lage des Standes führte am 26. November 1886 zunächst zehn hannoversche Buchhändler zusammen, um durch Begründung eines Vereins engere Fühlung untereinander zu nehmen und brennende Standesfragen zu besprechen. Frühere Versuche in dieser Hinsicht waren schon oft ohne Erfolg unternommen worden. So ries schon etwa im Frühjahr 1858 der Inhaber der damaligen Heltvittgschen Hofbuchhandlung, der Kgl. Hannoversche Kommerzrat Carl Mier- zinsky, die Kollegen der Stadt Hannover in den Schloßkeller zu sammen, der seinerzeit den regelmäßigen Treffpunkt der ersten hannoverschen Kreise bildete, um über eine dem Schulbücherhandel drohende behördliche Maßnahme Abtvehrmaßregeln zu beraten. Trotz allgemeinen Wunsches scheint leider eine Wiederholung derartiger zwangloser Zusammenkünfte nicht zustande gekommen zu sei». Erst etwa 20 Jahre später vereinigten sich die damaligen hannoverschen Verlagsbuchhandlungen (PH. Cohen, Hahnsche Buchhandlung, Hel- wingsche Verlagsbuchhandlung fTH. Mierzinskyj, Carl Meyer fGustav Priors, Carl Rümpler), indem sie im Dezember 1877 durch ein gemeinschaftliches Rundschreiben einen gleichmäßigen Ab rechnungsverkehr von den Sortimentsbuchhändlern Hannover-Lindens forderten. Die achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts stehen für den gesamten deutschen Buchhandel bekanntlich im Zeichen eines schweren inneren Kampfes zur Beseitigung der verderblichen Schleuderei. Der im Jahre 1883 begründete Buchhändlerverband Hannover- Braunschweig, der als Hauptpunkt de» »Kamps gegen die Schleuderei« in sein Programm ausgenommen hatte"), sagte hierüber in einer öffentlichen »Erklärung«^) folgendes: »Der von einer Anzahl Bcrufsgenossen in den beiden letzten Jahrzehnten rücksichtslos geführte Kampf ums Dasein' hat auch im deutschen Buchhandel Zustände geschaffen, die seine groß artige Organisation nach und nach völlig über den Hausen zu werfen drohen. In Rheinland, Westfalen, Kurhesscn, Schleswig- Holstein, den Hansastädten usw. haben sich die Buchhändler bereits zusammengetan, um durch besondere Bestimmungen die willkürliche Ermäßigung des Ladenpreises der Bücher — auch in Form von Rabatt — zu verhindern und so eine Gesundung der unhaltbar gewordenen Zustände zu erzielen.« Der Börsenverein hatte im Februar 1885 die sogenannte »Siebener-Kommission« eingesetzt"), mit der Aufgabe, die beim Börsenverein einlaufendcn Beschwerden in »Schlcnderei-Angelegen- heiten« zu prüfen und zu entscheiden. Ganz besonders schlimm war das Schleudereiunwesen in der Stadt Hannover, wo noch jeglicher Zusammenschluß unter den Kollegen fehlte. Im No vember 1886 wollte diese »Siebener-Kommission« nach vergeb lichen Verwarnungen über eine hannoversche Firma die »Sperre« verhängen, was dem geschäftlichen Ruin der Firma wahrscheinlich gleichgekommen wäre. Die in der Kommission sitzenden Verleger, an ihrer Spitze der Berliner Verlagsbuchhändler, das Vorstands mitglied des Börsenvereins Or. Müller-Grote, wollten dem be schuldigten Sortimenter Wohl. Nachdem dieser erklärt hatte, nur wegen der Berliner Konkurrenz in Geschenkartikeln schleudern zu müssen, riet ihm die Kommission in letzter Stunde zu Fühlung- schweig? L. 12ff.^ ^ ^ ^ ^ ft Publikationen des BörsenvcreinS XII Me Resormbewegung im Deutschen Buchhandel II) S. 217 ff. ") Publikationen des Börscnvereins XIl (Die Resormbewegung im Deutschen Buchhandel II) S. 106 ff. nähme und Verständigung mit den hannoverschen Kollegen. Die dringenden Vorstellungen veranlaßtcn dann den Inhaber der be schuldigten Firma, zum Sonntag, den 26. November 1886 die stadthannoversche» Sortimenter zu einer Aussprache zusammen zu rufen. Die folgenden zehn Herren folgten dem Rufe: Ludwig Ey, Heinrich Feesche, Carl Georg (Cruses Buchhdlg.), C. Hohorst, (Wolfs Le Hohorst), H. Lindemann (Helwingschc Sortimentsbuch handlung), C. Rath (Carl Brandes), C. Roßmäßler (Hahnsche Buchhandlung), Th. Schulze, v. Seefeld (Schmorl <L v. Secfeld), Fr. Weidemann. Diese Versammlung brachte zu allgemeinem Er staunen die verschiedenartigste Handhabung in Rabattsachen durch die verschiedenen Firmen ans Tageslicht. Der Einberufer erklärte für Geschenkliteratur den Verleger-Rabatt von 25"/, als durch weg auskömmlich. Während andere Firmen ohne Unterschied der Höhe des Verlcgerrabattes alles mit 10"/, an das Publikum abgaben, schlug er beim Auszeichnen der Bücher unbekümmert um den Verlegerpreis einfach aus den Einkaufspreis ein Drittel auf, so daß ihm 25"/, Gewinn blieben. Auf den so geschaffenen Preis erhielt der Käufer keinerlei Rabatt. Dies Prinzip ergab natürlich häufig einen weit höheren Rabatt als 10"/, vom Ladenpreise, während es ihm dadurch später wesentlich leichter wurde als der Konkurrenz, beim Publikum einen 5"/,igen Rabatt einzuführen, da dieses eben früher vermeintlich gar keinen Rabatt bei ihm erhalten hatte. Aber die Versammlung drohte ohne Ergebnis auseinanderzugehen. Ein trüber stürmisch-regnerischer Novembertag trug dazu bei, keine rechte Stimmung in der kleinen Versammlung aufkommen zu lasten, während eine kleinliche Angst vor der Preisgabe von Geschäfts geheimnissen an die Konkurrenz eine freie Aussprache hinderte. Da brach plötzlich die Sonne durch! Rasch waren draußen die Regenwolken und drinnen die düster gedrückte Stimmung verscheucht. Die Gelegenheit einer peinlichen Gesprächspause benutzte jetzt der begeisterte Naturfreund Carl Georg, um in einer zündenden An sprache das Einigkeitsgesühl zu wecken und unter Hinweis aus eine sonnige Zukunft zu bitten, über kleine» persönlichen Ent sagungen das große Ganze nicht zu vergessen. So wurde am 26. November 1886 der Verein gegründet. Dem jungen Verein, dessen erster Vorstand aus den drei anwesenden Senioren Roßmäßler, Th. Schulze und v. Seefeld be stand, schlossen sich rasch die meisten übrigen Firmen in Hannover- Linden an (Sortiment und Verlag), sodaß schon die zweijährige Wiederkehr des Gründungstages durch 30 Herren gefeiert werden konnte. Unter wechselndem Vorsitze (Roßmäßler, Th. Schulze, H. Lindemann, G. Knothe und seit einigen Jahren Friedrich Feesche) ist es deni Verein stets gelungen, in Einmütigkeit manche unge sunde Auswüchse an und im Berufe zu bekämpfen und so zum Wohle des stadthannoverschen Buchhandels diesem die ihm ge bührende achtunggebietende Stellung zu schaffen, wie auch sonst eine segensreiche Tätigkeit zu entwickeln. Manche von dem Orts verein Hannover-Linden geschaffene Einrichtung ist vorbildlich für den gesamten Buchhandel geworden. Wir erinnern nur an die im Börsenblatt oft erwähnte mustergültige »Schulbücherbörse«. An Stelle der einst gehegten Angst vor der Konkurrenz, die eine nähere Fühlungnahme der aus einander angewiesenen Kollegen verhinderte, verbindet jetzt eine enge für manche andere Städte erstrebenswerte Freundschaft nach dem bewährten Grundsätze »Leben und leben lassen« die 35 Mitglieder. Wir wünschen dem rühriger und angesehenen Verein auch weiterhin reiche Erfolge in seine. Vereinstätigkeit, in Ivultos auuos ot in multa saoeulal —v Barsortiments-Kataloge 1911/12. Das Erscheinen der neuen Barsortiments-Kataloge hat sich durch die gleichzeitige Veröffentlichung der neuen Lieferungsbedingungen zu einem Aufsehen erregenden ge staltet, indem die letzteren vom Sortiment vielfach mit offener Mißbilligung, ja, zum Teil mit Entrüstung ausgenommen tWS"
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