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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1911
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- 1911-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1911
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14670 WrI-obloU s. d. Dtscho. «Lch-»nd-i. Nichtamtlicher Teil. ptzt 27S, 24. November 1911. Davon entfallen auf Neue Bücher 1908 s 1909 Neue Auflagen 1908 > 1909 Romane 1458 1087 31 11 Recht 579 546 43 46 Theologie und Religion .... 776 868 40 35 Erziehung 348 449 27 18 Literaturgeschichte, Sammlungen . 605 1018 10 88 Jugendschriften 469 668 2 44 Staats- und Gesellschaftswissenschaft 618 603 31 26 Dichtung. Drama 611 648 11 23 Physikalische und mathemat. Wissen schaften 429 677 49 43 Geschichte 409 626 t4 17 Biographien. Memoiren .... 608 642 ' 20 21 Medizin. Hygiene 266 613 71 143 Reisen. Geographie 383 446 32 29 Schöne Künste. Jllustr. Werke . . 232 259 0 10 Kunstgewerbe 483 661 66 114 Philosophie 171 182 12 16 Land- und Hauswirtschaft . . . 137 188 16 16 Sport. Spiele 71 104 3 6 Komische und satirische Werke . . 51 73 Nachschlagewerke 251 107 22 6 Insgesamt 8746 110 103 609 708 Während in Deutschland die Bücher über Erziehung und Unterricht einschließlich der Jugendschriften an der Spitze marschieren, nimmt in Amerika die belletristische Literatur den ersten Platz ein. wobei noch zu berücksichtigen ist. daß auch die Auflagen meist beträchtlich höher sind als die in den anderen Fächern. Diese Erscheinung ist umso bemerkens werter als sich die schöngeistige Literatur ursprünglich nur spärlich in einer Umgebung entwickeln konnte, wo man der Sorge uni das tägliche Brot weit näher stand als dem Bedürfnis nach Unterhaltung. Daß die Theo logie. in Deutschland erst an vierter Stelle stehend, den dritten Platz beansprucht, ist nicht sowohl auf die Tätigkeit der vielen religiösen Gesellschaften als auch auf das vielgestaltige kirchliche Leben Nordamerikas überhaupt zurückzuführen, das als ein Rest aus jenen Tagen, da die ersten Ansiedler um ihres Glaubens willen die Heimat verließen, noch heute viel fach vom Puritanismus strengster Observanz überschattet wird. Der Aufschwung, der sich in der vorstehenden Übersicht über das Jahr 1909 zeigt und allem Anschein nach auch seinen Ausdruck in den noch nicht vor- liegenden Ziffern für 1910 finden wird, ist um so bemerkens werter als auf allen anderen Gebieten des geschäftlichen Lebens eher ein Stillstand oder Rückschritt zu verzeichnen war. Ein nicht unerheblicher Anteil an dieser Besserung der Verhältnisse im amerikanischen Buchhandel in einer Zeit allgemeiner Depression, wie sie die Nachwehen des Unglücks jahres 1907 mit sich brachten, ist der Bewegung zur Ein führung für den Ilst-Preis der Romane (net Lctioo) zuzu- schreiben, die seitdem immer weiter um sich greift. In gleich erfreulicher Weise hat sich auch, wie die nach stehende Tabelle zeigt, die Ein- und Ausfuhr von Büchern. Mustkalien, Karten. Stichen, Photographien und Druckwerken aller Art gehoben. Sie betrug nach Ländern geordnet: Einfuhr Herkunft Ausfuhr Bestimmung Tausend Dollars Tausend Dollars 1608 1909 1908 1909 England (Verein. Königreichs 2601 3328 1283 1382 Deutschland 1441 1681 163 158 Frankreich 349 417 91 268 Andere europäische Länder 612 600 142 146 Britisch.Amerika 161 165 2572 2901 China i 1 48 72 Japan 107 145 46 73 Andere Länder 190k 1517 Insgesamt 6161 6136 6236 6616 Wie daraus hervorgeht, steht hinsichtlich der Einfuhr Deutschland an zweiter Stelle und wird hier nur von England übertroffen. Selbst angenommen, daß ein Teil des Exports aus Deutschland auch englische und französische Werke in sich begreift — was übrigens durch deutsche Werke, die von England oder Frankreich aus ihren Weg nehmen, wieder ausgeglichen werden dürfte — ist es unbestritten, daß. von Großbritannien abgesehen, die deutsche Bücher-Einfuhr die aller anderen Länder zusammen- genommen übertrifft. Karl I. Trübner in Straßburg i. Elf. bezifferte in seinem 1897 erschienenen Jubiläums-Katalog den Absatz seiner Verlagswerke nach dem Auslande — Österreich-Ungarn und die Schweiz eingerechnet — auf ein Drittel des Gesamtumsatzes, an dem die Vereinigten Staaten mit 12,7 Prozent, ungerechnet des Bezugs durch deutsche und englische Exporteure, partizipieren. Aber nicht allein für die deutsche Wissenschaft, die der rasch ausblühenden jungen amerikanischen Schwester noch viele fruchtbare Anregungen vermitteln kann, bietet sich drüben ein weites Absatzgebiet, sobald eine rationelle Propaganda sinsetzt und besonders ein rascherer Bezug gewährleistet werden kann, sondern vor allem auch für die belletristische und populärwissenschaftliche Literatur.') Nicht alle Werke freilich, denen in Deutschland Erfolg beschicken ist. werden auch in der neuen Welt Anklang finden, und eine der Hauptaufgaben der deutsch-amerikanischen Vertriebsstelle müßte es sein, nicht durch die Masse erzwingen zu wollen, was sich nur durch sorgfältige Individualisierung und An passung an den amerikanischen Geschmack, auch hinsichtlich der Ausstattung, erreichen läßt.") Ist doch das ameri kanische Publikum unberechenbarer in seinen Neigungen und Wünschen als das der europäischen Länder, so daß schon sine besonders stimulierende Nahrung geboten werden muß. um den unruhigen, von dem raschen Tempo des amerikanischen Lebens ermüdeten Geist anzuregen. Daraus erklärt sich auch die Vorliebe des Amerikaners für lilazarinss und Papers, deren bunter, abwechslungsreicher Inhalt ihn in Fühlung mit der jeweils herrschenden Geistesströmung bringt, ohne große Anforderungen an geistige Arbeit zu stellen. Ein Irrtum wäre es, anzunehmen daß nach drüben alte, unverkäufliche Ladenhüter abgeschoben werden könnten, ähnlich wie man es in früheren Jahren mit Leuten machte, mit denen man sonst nichts anzufangen wußte. Wie in der Industrie vor allem die Qualitätsware dem Import überlassen ist. weil die »amerikanische Methode mehr auf Massenproduktion als auf Individualisierung ge richtet ist, so wird man auch bei dem Buchabsatze noch Amerika sein Augenmerk mehr auf künstlerisch ausgestattete Werke als auf bloße Marktware richten müssen. Daher er scheint es nicht ausgeschloffen, daß auch manches ältere künstlerisch ausgsstattete Werk, dessen Preis einer weiten Verbreitung hindernd im Weg stand, jenseits des Ozeans, sofern es dem dort herrschenden Geschmack in bezug auf Inhalt und Ausstattung entspricht, noch auf Absatz rechnen kann, wenn auch selbstverständlich mit Rücksicht auf die Kosten der Fracht und des Vertriebs der Schwerpunkt immer auf den Neuerscheinungen und jenen Werken liegen wird, die sich von vornherein an ein größeres Publikum wenden und zufolge ihres Preises eine größere Reklame vertragen. *) Eine Gefahr des Nachdrucks, wie sie durch das Bekannt- werden gangbarer Bücher herausbeschworen werden könnte, kann deswegen nicht als vorliegend erachtet werden, als es ja nur der Eintragung in die Registcrrolle bedarf, um sich einen aus 28 Jahre ausgedehnten Schutz zu sichern. ") Die amerikanische Buchkultur, d. h. die harmonische Ge- samtwirkung von Satz, Druck, Papier und Einband, hat einen hohen Grad erreicht und übertrifft in mancher Beziehung das aus dem deutschen Büchermarkt Gebotene,
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