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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1911
- Strukturtyp
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- 1911-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1911
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- Deutsch
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270, 20. November 1SI1. Nichtamtlicher Teil. SSrjenölatt». ö.' Dr,ch». Buchhandel 14443 am 2. Mai, am 14. und 19. Juli, am 2 August, am 11. September und am 14. Oktober, im ganzen also 18 Sitzungen statt der satzungsgemäßen 12. Unter den vielen Fragen, mit denen sich die Ortsgruppe im vergangenen Jahre beschäftigte, sollen hier nur die wichtigsten berührt werden. Zunächst ist an das mehrfarbige Plakat zu er innern, das nach der Zeichnung von der Künstlerhand unseres Kollegen Vos vervielfältigt, mehrere Wochen vor Weihnachten an allen Plakatsäulen angeschlagen worden ist, um das Publikum darauf aufmerksam zu machen, daß zu Weihnachten Bücher in erster Linie als Geschenke gewählt werden sollten und daß in allen Buchhandlungen der namhaft gemachten Mitglieder der Ortsgruppe solche Bücher zu erhalten seien. Den gleichen Zweck, das Publikum daran zu gewöhnen, sich bei Bücherkäufen nur an ordentliche Buchhandlungen zu wenden, hatten zwei Rundschreiben, die gleichzeitig an die evange lische und die katholische Geistlichkeit erlassen wurden, um sie daran zu erinnern, daß sie ihren literarischen Bedarf nicht mehr direkt durch die auswärtigen Verleger selbst, sondern durch die ortsansässigen Buchhandlungen decken möchten. Die sehr dankenswerte Anregung dazu war vom Kollegen Vos ausgegangen, der auch das Rundschreiben, das Ende des Jahres 1910 zur Ver sendung gelangte, entworfen hatte. Als beim Herannahen der Osterzeit sich die Frage erhob, ob auch in diesem Jahre wieder ein gemeinschaftlicher Schulbücher- bezug eintreten solle und sich herausstellte, daß niemand von den Herren Kollegen in der Lage war, die Einrichtung einer Zentrale zu übernehmen, wurde Herr Geck veranlaßt, wenigstens den Bezug der Teubnerschen Schulbücher für die Orts gruppe wieder zu übernehmen. Leider sind hierbei solche Un- Zuträglichkeiten zu tage getreten, daß die Ortsgruppe alle Ver anlassung hat, sich für das Schulbüchergeschäft im nächsten Jahre zeitig nach einer besonderen Kraft und einem besonderen Lokale für die Einrichtung einer Zentrale umzusehen. Dagegen hat sich eine andere Einrichtung zur Erleichterung des Schulbücherverkaufs, nämlich der nach dem Beginn des neuen Schuljahres vorgenommene Bücheraustausch, die »Bücher börse«, die allabendlich im Sortiment von G. D. Baedeker statt fand, gut bewährt und über Erwarten den Kollegen Nutzen gebracht. Auch die zur Osterzeit an die Leiter und Leiterinnen der höheren Anstalten versandten Rundschreiben, in denen sie um Angabe der neu eingeführten Schulbücher gebeten und auf tunlichst frühzeitigen Bücherankauf ihrer Schüler hingewiesen wurden, haben einen guten Erfolg gehabt, der sich auch darin zeigte, daß der Direktor des Realgymnasiums Herr vr. Steinecke im Herbst Ihren Vorsitzenden zu einer Besprechung einlud, um ihm namens der sämtlichen Leiter der höheren Anstalten zu er klären, daß man die Bestrebungen der Ortsgruppe gern zu unter stützen gewillt sei in der Voraussetzung, daß die von den Verlegern festgesetzten Ladenpreise seitens der Sortimenter genau inne gehalten würden. Die ebenfalls für das neue Schuljahr beschlossene und erfolgte Verteilung gemeinschaftlich aufgestellter und auf gemeinschaftliche Kosten gedruckter Schulbücherverzeichnisse hat sich durchaus bewährt. Im September hatte eine namens der Ortsgruppe bei der Stadtbehörde unternommene Vorstellung der Kollegen Wernaer, Hülsmann und Koenen wegen des Versuchs der Schuldeputation, Lernmittel für arme Kinder zu ermäßigten Preisen ge liefert zu erhalten, die Wirkung, daß die Stadt von dem Versuche Abstand nahm. Damit sind die wichtigsten Erfolge geschildert, die unsere junge Ortsgruppe in dem ersten Jahre ihres Bestehens erreicht hat, Grund genug, daß ihre Mitglieder sich dessen freuen. Die Hauptsache aber ist, daß die Essener Buchhändler ihren Mitbürgern gegenüber sich endlich als geschlossene Körperschaft zeigen in einer Zeit, wo fast jeder Beruf erkannt hat, daß nur durch Einigkeit und gegenseitige Unterstützung die gemeinsamen Inter essen gewahrt werden können. Am meisten tut gerade dem Buchhandel Einigkeit not. Das haben wir auch hier in Essen längst gefühlt, und darum möge das Banner guter, aufrichtiger Kollegialität, das bisher über unseren Arbeiten geweht hat, auch fernerhin das Wahrzeichen der Ortsgruppe Stadt- und Landkreis Essen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler bleiben! Die Hauptversammlung der Ortsgruppe nahm den Jahres bericht des 1. Vorsitzenden mit großer Befriedigung entgegen, die Herr Schmemann auch noch besonders in Worten zum Aus druck brachte. Der Schatzmeister, Herr Otto Hülsmann, verlas sodann den Kassenbericht, aus dem sich ergab, daß die Finanzen der Ortsgruppe sich in erfreulicher Verfassung befinden. Der Vorsitzende dankte namens der übrigen Mitglieder Herrn Hülsmann für seine ausgezeichnete Kassenführung und sprach dem Schrift führer, Herrn Otto Schmemann, den Dank der Mitglieder der Ortsgruppe für die fleißige und aufmerksame Schriftführung aus. Zum Schluß wurden die Neuwahlen vorgenommen, wobei die Herren Diedrich Baedeker (als erster), Victor Wernaer (als zweiter) Vorsitzender, Otto Schmemann (als erster), Hugo Koenen (als zweiter) Schriftführer, Otto Hülsmann als Schatzmeister wiedergewählt wurden. Das Amt eines Schieds- mannes übernahmen die Herren Heinrich Vos, Max Braun und Wilhelm Körngen. Kleine Mitteilungen« Zum Barpaket-Berkehr in Leipzig. — Der Verein der Buchhändler zu Leipzig hat auf Grund einer bei ihm eingereichten Beschwerde den Hauptausschuß ersucht, sich gutachtlich über die Angelegenheit zu äußern und bringt nachstehend dieses Gutachten zur allgemeinen Kenntnis: Ein hiesiger Buchhändler hat dem Einholer einer anderen Buchhandlung ohne deren Auftrag ein Barpaket gegen Bezahlung mitgegeben, sich aber auf den Protest des Prinzipals des Ein holers geweigert, den Betrag unter Rücknahme des Barpakets zurückzuerstatten. Da der Barpaketverkehr in Leipzig zum großen Teile auf Treu und Glauben beruht und beruhen muß, so sieht sich der Haupt ausschuß veranlaßt, zur Wahrung guter Verkehrssitten folgendes zu erklären: Zur Erleichterung des Verkehrs ist es an sich ausnahmsweise zulässig, den Einholern anderer Buchhandlungen auch solche Rechnungs- oder Barpakete mitzugeben, mit deren Zubringung der Einholer von seinem Prinzipal nicht beauftragt ist. Der Ein holer ist nicht verpflichtet, solche Pakete anzunehmen; tut er es, so ist dies eine Gefälligkeit des Einholers gegenüber dem Mitgeber, die den Prinzipal des Einholers zu nichts verpflichtet. Die Haftung für das Paket trägt der Mitgeber so lange, bis der Prinzipal des Ein holers es abgenommen hat. Erkennt der Prinzipal des Einholers den von diesem für ein solches Barpaket ausgelegten Betrag nicht an, was in seinem freien Ermessen steht, so hat der Mitgeber dem Einholer unweigerlich und sofort den Betrag zu erstatten, den er ihm (nicht dessen Prinzipal) schuldet. Es ist ein grober Vertrauensmißbrauch und der Versuch einer rechtswidrigen Bereicherung, wenn ein Mitgeber das von einem Einholer in gutem Glauben, aus Gefälligkeit oder aus Unerfahren heit hergegebene Geld für sich behält, obgleich der Prinzipal des Einholers die Übernahme ablehnt. SvjährigeS Geschäftsjubiläum. — Die Firma I. L. Kober, Sortimentsbuchhandlung, Verlag und Druckerei in Prag, kann am heutigen Tage auf 60 Jahre ihres Bestehens zurück blicken. Der Begründer der Firma I. L. Kober, einer der größten in Prag, Ignaz Leopold Kober, war als Sohn armer Eltern im Jahre 1825 in Prag geboren. Als dreizehnjähriger Knabe wurde er zu einem Schlosser in die Lehre gegeben, aber sein großer Hang zur Lektüre gab ihm die Feder in die Hand, so daß er bereits mit 16 Jahren verschiedene Beiträge in Wiener belletristischen Zeitschriften veröffentlichte. Schon im Jahre 1843 entschloß er sich, nach damaliger Art als Kolporteur, Bücher zu vertreiben, und aus dieser Liebe zum Buche entstand später auch der Entschluß, einen eigenen Verlag zu gründen. — Er etablierte sich in Tabor in Böhmen und begann damit, das berühmte Album der deutschen Belletristik herauszugeben, das die enorme Zahl von 315 Bänden erreichte und die besten deutschen Autoren zu seinen Mitarbeitern zählte. Später siedelte er nach Prag über, wo er im Jahre 1801 eine Sortimentsbuchhandlung 1870*
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