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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1911
- Strukturtyp
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- 1911-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1911
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- Deutsch
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^ 262. IO. November 1911. Nichtamtlicher Teil. «ör,mn»u I. >. DNchn. Buchrimn-I. 13827 des Berliner Buchhandels zu handeln geglaubt, wenn wir einer hiesigen G. m. b. H. dje Benutzung der Bestellanstalt versagten, weil wir in deren Geschästsgrundsätzen, ihren Mitgliedern Waren jeder Art auch Bücher mit ganz geringem Aufschlag aus die Netto preise zu liefern, unbedingt eine Schädigung berechtigter buchhänd lerischer Interessen, besonders der Berliner, erblickten. Es hieße, die Ausgaben der Bestellanstalt vollständig verkennen, wenn der Vorstand die Hand dazu bieten würde, die Vorteile unserer Kor- porationsanstalt solcher Firma zu gewähren. Überhaupt hat sich der Vorstand entschlossen, die Anträge um Aufnahme in die Bestellanstalt einer genaueren Prüsung wie bisher zu unterziehen, um Geschäfte fern zu halten, die mit buchhänd lerischen Betrieben so gut wie nichts zu tun haben. — Die Be stellanstalt dient nicht dem öffentlichen allgemeinen Verkehr, sondern bezweckt nach Z 3 der Bestimmungen über ihre Benutzung nur die Vermittlung des geschäftlichen Verkehrs ihrer Mitglieder untereinander, mit Leipzig oder mit auswärtigen Buchhändlern. Die Krebs-Jubiläumsstiftung hat auch im vergangenen Jahre im Einvernehmen nnd mit Unterstützung der Korporation eine Reihe von Vorträgen veranstaltet, die den Zweck haben, allen Buchhändlern Berlins, besonders den Gehilfen und Lehr lingen zur Erlangung und Vervollkommnung ihrer Fachkenntnissc im weitesten Sinne zn dienen. Im Winterhalbjahr 1910/11 wurde eilt Unterrichtskursus in der Stenographie eingerichtet, der von Herrn Walter Arndt geleitet, zehn Unterrichtsstunden umfaßte. Die Beteiligung war eine sehr rege, 67 Hörer hatten sich hierzu eingesunden. In dem zweiten Fachkursus hielt Herr vr. Walter Borgius sechs Vorlesungen über »Einführung in die Volkswirt schaftslehre«. die außerordentlich stark besucht waren; es hatten sich 117 Hmer daran beteiligt. Auch die zehnte Ausgabe der Fortbildungs-Gelegenheiten für Buchhändler, des sogenannten grünen Heftes-, ist in der bekannten Form anfangs Oktober wieder erschienen. Wir sprechen dem Vorstände der Krebs-Jubiläumsstiftung auch im Namen des Berliner Buchhandels für seine rührige Tätigkeit in der Veranstaltung dieser anregenden und nützlichen Fortbildungsmittel, die auch im letzten Jahre wiederum als durch aus gelungen zu bezeichnen sind, hiermit unsere vollste Aner kennung und unseren Dank aus. Die Korporation verfolgt diese Bestrebungen, den Angehörigen unseres Berufes Gelegenheit zu geben, ihre Fachkennluisse zu er weitern und zu vertiefen mit dem größten Interesse und wird sie auch ferner durch Bewilligung der erforderlichen Mittel gern weiter unterstützen und fördern. In der Handelshochschule Berlin sind im Winterhalbjahr 1910/11 und im Sommerhalbjahr 1911 von Herrn Max Paschke zahlreich besuchte Vorlesungen über buchhändlerische Gegenstände gehalten worden. Im Winterhalbjahr behandelte der Dozent die Technik der Bücherherstellung. Herr Paschke ist hierbei von dem richtigen Grundsätze ausgegangen, daß das Verständnis von Vorträgen, die rein technische Gebiete behandeln, durch prak tische Hilssmitttel ungemein erleichtert wird. Seinen angestrengten Bemühungen gelang cs, zwei hiesige große Druckereien. Denier L Nicolas, sowie Üllstein äi Co., für seine Ausfassung zu inter essieren, die ihre Einwilligung gaben, ihre großen Betriebe in voller Tätigkeit besichtigen zu dürfen. Diese Erlaubnis ist um so höher anzuschlagen, als der Besuch der Hörer nur in der Zeit von 9—12 Uhr abends erfolgen konnte. Den beiden Firmen spricht daher der Vorstand für das freundliche Entgegenkommen hierdurch seinen verbindlichsten Dank aus. Zu freudigen Gedenkfeiern konnte der Vorstand im Be richtsjahre herzliche Glückwünsche übermitteln. Am 11. Oktober begingdiehiesige Königliche Friedrich-Wilhelms-Universität die Hundertjahrfeier ihres Bestehens durch einen Festakt in der neuen Aula (am Opernhause), wozu Rektor und Senat auch Ihren Vorsteher eingeladeu hatten. Die Feier, der auch I. I. M. M. der Kaiser und d>e Kaiserin beiwohnten und in der aste Universitäten des In- und Auslandes durch Abgesandte vertreten waren, bot ein überaus farbenreiches Bild und nahm einen glänzenden Verlauf. Der Universität sandte die Korporation die herzlichsten Glück wünsche in einer kunstvoll ausgestattetcn Adresse mit nachstehendem Wortlaut: -Aus ein hundertjähriges Bestehen und Wirken blickt heute die Königliche Friedrich-Wilhelms-Universität der Reichshaupt stadt Berlin zurück. Neben vielen Verehrern, Schülern und Freunden feiert auch der Berliner Buchhandel den Jubestag. Denn im Buch findet der Gedansx des Forschers seinen greif baren Ausdruck, in Buchform wird er von Forscher zu Forscher, vom Lehrer zum Schüler, vom Gelehrten dem Volk übermittelt. Der Buchhandel ist berufen diese» Austausch zu bewirken, sind wenn gerade die Berliner Universität eine mehr als akademische Wirksamkeit entfaltet hat, wenn sie besonders häufig und ein drucksvoll zuni ganze» deutschen Volke gesprochen hat, so darf der Buchhandel sich wohl ohne Übertreibung rühmen, das Wort des akademischen Lehrers aus dem engen Hörsaal ins Volk getragen zu haben. Darum freuen wir uns heute mit Recht des stets reicher sich entwickelnden und weitere Kreise ergreifende» geistige» Lehens und Wirkens, das in diesen hundert Jahren von der Universität ausging, darum feiern wir ein hundert jähriges Zusammenwirken von Wissenschaft und Buchhandel. -Möge die Königliche Friedrich-Wilhelms-Universität Weiler wachsen und blühen, möge sic bis in die fernsten Zeiten fort fahren, alles Gute, Große und Schöne der studierenden Jugend ins Herz zu legen«. Zu dem fünfzigjährige» Bestehen ihrer Firmen konnten wir am 2. Oktober Herrn R. Lienau (Schlesinger'sche Buch- und Musikalienhandlung), am 1. Oktober Herrn Louis Meder (Amsler Lc Rulhardt), am 2. Januar Herrn Julius Moser (Berliner lithogr. Institut), und am 1. September Herrn Otto Radke (A. Haack) unsere herzlichsten Glückwünsche darbringcn, die tpir hiermit nochmals wiederholen. Am 2. April feierte der Unterstützungsverein Deut scher Buchhändler und Buchhandlungsgehilsen das Fest seines 75 jährigen Bestehens durch eine Jubiläumshauptversamm lung im Hohenzollernsaal des Landwehr-Offizier-Kasinos zu Charlottenburg. — Ihr Vorsteher überbrachte in einer Ansprache dem Verein die herzlichsten Glückwünsche der Korporation, die sich auch an der Jubiläumsspende niit 300 ^ beteiligte. Aber auch über traurige Tage im verflossenen Geschäfts jahre ist zu berichten, schwere und tief beklagenswerte Verluste hat die Korporation erlitten, denn zahlreiche und schmerzlich empfundene Lücken hat der Tod in unsere Reihen gerissen. Am 6. Dezember 1910 verstarb im 87. Lebensjahre Herr Daniel Collin. Zu Grätz in Pose» am 13. Mai 1824 geboren, erhielt Collin, dessen Eltern nach Berlin übergesiedelt waren, seine Ausbildung auf dem Gymnasium zum Grauen Kloster. Er verließ die Schule 1840, um sich dem Buchhandel zu widmen, trat bei der Firma Veit L Co., die sich damals noch in Berlin befand, als Lehrling ein, arbeitete dann bei Asher L Co. und ging von hier nach London zu D. Nutt. Im Jahre 1852 wurde er Teilhaber des Sortiments von Asher 6c Cie., das er mit dem ihm befreundeten Albert Cohn gemeinsam führte. Nach fast zwanzigjährigem Zu sammensein überließ er die Firma seinem Sozius allein, erwarb 1871 das bedeutende Verlagsgeschäft von I. Guttentag, das er zu hoher Blüte brachte, und zog sich nach einem an Arbeit und Erfolg reichen Berufsleben in die wohlverdiente Ruhe zurück, die er noch zwei Jahrzehnte genießen konnte. 1792»
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