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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1925
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- 1925-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1925
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28, 3. Februar 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 1821 Aus Großbritannien. — Die britische Verlcgerschast ist mit dem abgelaufenen Jahr 1924 insofern recht zufrieden, als es für sie ein Rekordjahr in der Zahl der Neuerscheinungen <s. Bbl. Nr. 18) war. Außerdem ist sie voll Genugtuung, daß ihre Statistik, sorgfältig aus gearbeitet, di« erste aller Länder war, die erschienen ist. Wenn auch die englischen Veröffentlichungen an Zahl alle die der früheren Jahre geschlagen haben, so wird nach all dem, was wir in der letzten Zeit auS den Vereinigten Königreichen gehört haben, die Befriedigung über das Geschäft nicht so groß sein. Wie in anderen Ländern hofft man durch gemeinschaftliche Werbung im neuen Jahr die Befriedigung zu vergrößern. — Wer häufig Bücher als Drucksache empfängt, kann sich immer wieder über geknickte Ecken aufregen und sich an solchen Ecken immer wieder -stoßen», wenn er solch« Bücher ln die Hand nimmt. Eckenschützer aus sehr starkem Karton haben wir schon öfters gesehen, aber meist nur aus englischen Ländern; jetzt werden aus England für diesen Schubzweck Metalleckcn »Look Corner protsetors- angcboten, solche Metallschützer werden auch mit der bestellenden Firma gestem pelt geliefert. Freilich sind sie nicht billig und verteuern mit 8 sd. 6 ck. bis 5 eil. das Gros se nach Größe erheblich den Bnchversand. — Als neuer Schlager wird ein Buch eines 21jährigen Verfassers angezeigt, der seit sieben Jahren ein Vcrbrecherleben führte und dies beschreibt. Tiefes sicher sehr geschmackvolle Buch eines jungen Aristokraten trägt die Überschrift: Ddo ^utobioprapliv ok s Oook. — Die englische Vcr- legerzeitung spricht in einem kleinen Aussatz mit der Überschrift »An zeigen bezahlen sich» über Anzeigen. Als ältesten Stammkunden in ihren Spalten erwähnt sie die »Oxckorck kross--, die feit 4V Jahren jede Woche eine Spalte mit Anzeigen bei ihr belegt habe. Der Aufsatz nennt noch eine ganze Reihe älterer und neuerer regelmäßig anzeigen der Verlagsfirmen, die letzteren mit einigen Worten begrüßend. Der Schlußsatz lautet: »Der größte, wenn auch nicht jeder Handelserfolg ist durch die stetige und regelmäßige Werbung errungen. Was nützt es, ein Licht anzustecken und es dann unter den Scheffel zu stellen! Wie in aller Belt soll Hans erfahren, daß Lu gerade das Buch herausgegeben hast, das er feit Jahren sucht, wenn du ihm nicht selbst davon erzählst?» — Die überall brennende Frage über die Verwen dung der Bespiechungsbiicher seitens der Schriftleitungen und ihrer Hintermänner wurde in England wieder einmal durch eine Umfrage bei Verlegern erörtert. Das »Kennzeichnen» der Besprechungsbiicher wird von beinahe allen Seiten abgelehnt, als Brandmal sogar be leidigend empfunden. Fälle, wo teure Besprechungsbiicher aus zweiter Hand eher in Buchläden kommen als die ersten vom Sortimenter gekauften Bücher, find doch selten. Das Verlausen der Bücher von den Besprechern selbst könne nicht ganz verboten werden, weil die »Besprecher« oft in gedrückten Verhältnissen lebten. Aber man will den Berichterstattern aufgeben, solche Bücher erst dann zu verkaufen, wenn sie den Reiz der Neuheit eingcbllßt hätten, also z. B. erst nach sechs Wochen. Bet uns in Deutschland ist es nicht so schlimm, aber was soll auch mancher vielbeschäftigte oder vielbenuhte Buchbesprecher mit Hunderten ihn gar nicht weiter interessierenden Büchern an fangen; er hat gar keinen Platz für sie. Die beste Lösung bleibt immer: Vorsichtige Auswahl der Stellen, an die man die Be- sprechMlgSbücher abgibt. Sch. DiScns-Vcrstcigcruugcn bei Sothcbp. <Vgl. Bbl. Nr. 24.) — Eine größere Anzahl von Dickens-Erstausgaben bildete das hervorstechendste Merkmal einer Versteigerung aus dem Nachlaß eines Rechtsanwalts Cox, die am 15. Dezember bei Sothebp abgehalten wurde, u. a. wur den nicht weniger als fünf vollständige Folgen der »Pickwick Papers« in den ursprünglich 19—26 Licferungsnummern angeboten. Die wert vollste davon, mit dem ersten Text in allen Nummern und zahlreichen anderen Vorzügen und daher zweifellos eines der wertvollsten Exem plare des Werkes, die heute noch vorhanden sind, brachte immerhin mit 79V Pfund nicht ganz den erwarteten Preis; ebenso blieben di: anderen Folgen mit 225, 215, 78 und 52 Pfund etwas hinter den Er wartungen zurück. Auch in anderen Dickens-Werken war der Besitzer des Nachlasses »Pluralist«, lind die Zahl der Dickens-Ausgaben be trug daher beim Verkauf über 8V. Eine schöne Ausgabe der »Sketches du Boz», 1886/37, Erstausgaben der drei Bände, brachte 5V Pfund, Oliver Twist, 1846, Erstausgabe in den zehn ursprünglichen Tellen, 88 Pfund, »Nicholas Nickleby«, 1888/89, in den 19—26 ursprünglichen Teilen, 17 Pfund; »Martin Chuzzlewit», 1848/44, ähnliches Exemplar, 25 Pfund; eine Folge der Christmas Books, 1848/48, mit der ersten und zweiten Auflage des Christmas Carol, brachte 196 Pfund; »Da vid Copperfield», 1849/56, ebenfalls In den ursprünglichen Lieferun gen, brachte 22 Pfund; ein ähnliches Exemplar von »Bleak House« 19 Pfund; ein besonders gut erhaltenes, unaufgeschnittenes Exemplar von »A Tale of two Eitles», 1856, 66 Pfund 8. Die Messe der Musen! — Unter dieser Überschrift verbreitet das Leipziger Messeamt einen Aufsatz in der Presse, der nach einer historischen Einleitung und einem Hinweis aus das Jubiläum des hun- dertjährtgen Bestehens des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler ln diesem Jahr«, das Gelegenheit geben wird, auch der wechselseitigen Beziehungen zwischen Leipziger Messe und Buchhandel insbesondere zu gedenken. Folgendes ausführt: »Messe der Musen wurde die alte Leipziger Büchermesse auch wohl genannt. Bon einer Messe der Musen sprach man wieder, als nach Beendigung des Weltkrieges die Beziehungen des Buchhandels zur Leipziger Messe wieder inniger wurden. Mit Unterstützung des Deutschen Buchgcwerbevercins wurde eine buchgewerbliche Messe ins Leben gerufen, die jeweils zu den beiden Leipziger Frühjahrs- und Herbstmessen stattsand. Diese Messe sollte ähnlich wie die unter dem Namen »Bugra« tm Jahre 1914 in Leipzig veranstaltete Weltausstel lung sür Buchgewerbe und Graphik alles das in sich vereinigen, was die graphische Industrie und der Buch- und Musikalienhandel an Neu erscheinungen zu verzeichne» hatte. Diesem Ziele ist man in wenigen Jahren nahegekommen. Das Haus in der Petcrsstraße beherbergt alle deutschen Verleger von Bedeutung und ist im wahren Sinne des Wortes «ine Messe der Musen. Aber nicht nur der Buchhandel ist ans der Leipziger Messe vertreten, fast noch größer und Imponierender ist die Schau buchgcwerblicher Maschinen und Materialien, die sich all jährlich zu den beiden Leipziger Messevcranstaltungcn tm Deutschen Buchgewerbehaus an der Dolzstraße austut. Diese klassische Stätte des Buchdruckers, die nie ihre Anziehungskraft verfehlt hat, wird auch zur bevorstehenden Meßveranstaltung auss reichste beschickt werden, und ge rade für diejenigen, die sich auf buchgewcrblichem Gebiete über die letzten technischen Neuerungen und Erfindungen unterrichten wollen, und die ferner daraus bedacht sein müssen, ihren Maschinenpark mit neuzeitlichen Maschinen zu ergänzen, wird «in Besuch der Messe im Deutschen Buchgewcrbchaus a» der Dolzstraße ebenso notwendig wie nützlich sein.» Barenzeichenschutz aus der Leipziger Messe. — Wie bei den frühe ren Messen ist bas Leipziger Meßamt auch diesmal wieder vom Sächsischen Wirtschastsministermm ermächtigt worden, Urkunden über erfolgte Schaustellung von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen aus der vom 1. bis 7. März 1925 (Technische Messe 1. bis 11. März) stattflndenden Frühjahrsmesse an die Aussteller anszufertigen. Freibleibend. Immer noch Jnslationsbräuchc im Papicrhandel - Aus Kreisen des Papierfachs gingen der »Voss. Ztg.« die folgenden beachtenswerten Ausführungen zu: Der von einer führenden Per sönlichkeit der deutschen Industrie letzthin stark betonte und in der Öffentlichkeit mit Zustimmung aufgenommene Hinweis, daß für die Zukunft der deutschen Wirtschaft mehr als bisher und früher die Hebung des inneren Konsums notwendig sei, steht einiger maßen im Widerspruch zu den innerdeutschen Geschästsmethoden zahl reicher Industrien. Noch immer hat man berechtigte Klage über das System der »freibleibenden« Preise zu führen, das beispielsweise im Papierfach unerträgliche Verhältnisse gezeitigt hat. Wenn Groß abnehmer von heute auf morgen vor die Tatsache neuer Preise gestellt werden, so ist der Unsicherheitsfaktor, der dadurch ins Geschäft ge bracht wird, so stark, daß wirklich nur schwerwiegende Gründe als stichhaltig gelten könnten. Solche Gründe gibt es aber nach der Sta bilisierung der Mark nicht mehr. Das Argument des Holzstofsmangels »!> der dadurch bedingten Tendenz der Steigerung der Preise der Rohstoff- und der Fertigerzeugnisse im Papierfach bedeutet nichts anderes, als daß die Industrie jedes Kalkulationsrlsiko von sich ab zuwälzen sucht, ein Vorgang, für den man in der Vorkriegszeit, deren Geschästsusancen doch allgemein gerühmt und wieder angcstrebt werden, vergebens nach Beispielen suchen würde. In der Tat läßt sich dieses durchaus unkaufmännischc Verhalten den inländischen Ab nehmern gegenüber nur so erklären, daß die Industrie sich sür die Verpflichtung, ausländische Abnehmer so zu behandeln, wie es den internationalen Geschäftsgepflogenheiten entspricht, schadlos halten will. Einem ausländischen Abnehmer gegenüber wird es keinem Papiersabrkkanten cinfallen, zu »freibleibenden« Preisen zu verkaufen oder unpünktlich zu liefern. Denn unter der Bedingung freibleibender Preise sind Aufträge überhaupt nicht zu erhalten, und unpünktliche Lieferung hat den Verfall der als Sicherheit hinterlegten unwider ruflichen Akkreditive zur Folge. Auch die Papierindustrie sollte sich sagen, daß nicht nur mit Wohltätigkeit, sondern auch mit der Rückkehr zu Geschäftsgepflogenheiten, die ein solides und großzügiges Geschäft erst ermöglichen. ,n Hanse begonnen werden müßte 248
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