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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1911
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- Deutsch
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13586 «Sr,cnS,-,t s, d Dtschn. BuWanb-I. Nichtamtlicher Teil. ^ 259, 7, November 1911, Namen ungarischer Städte von den Fahrplänen verschwinden, während es kaum erwähnt wurde, daß dies auch in Galizien der Fall ist. So sind die deutschen Namen der Städte Saybusch, Neumarkt i. G, Andrychau, Alt Sandec, Neu- Sandec u. v. a. von öffentlichen Tafeln, Amtsstampiglien, Fahrkarten usw. zur Gänze, von den Fahrplänen teil weise verschwunden; letzteres ist auch schon für die nächste Fahrplanausgabe in Aussicht gestellt. Bemerkenswert ist es, daß der nunmehr abgeschafste deutsche Name der betreffenden Station beim Schalter der Fahrkartenausgabe gar nicht mehr genannt werden darf. So wurde mir in Muszyna die Verabfolgung einer Fahrkarte nach Neu-Sandec mit dem Bemerken verweigert, .daß diese Stadt nicht mehr existiere'. Der Beamte sagte mir zwar, ich könne mich hierüber beschweren, aber ich unterließ es, da mir die Erfolge von Beschwerden in Galizien zur Genüge bekannt sind. So nimmt die Unterdrückung des deutschen Volkes und der deutschen Sprache fortwährend größere Dimen sionen an.« BuchhandlungS » Äehttfenverein zn Leipzig. (78. Stif- tungsfest am 31. Oktober 1911 in den Gesellschafts sälen des Centraltheaters.) — Schwere Regenwolken hingen am Himmel. Das Licht der elektrischen Lampen spiegelte sich auf dem nassen Asphalt der Straße. — Oben in der Garde- robe gaben Herren ihren Uberrock und Zylinder ab, entpuppten Damen sich aus rauher Hülle zu farbenfrohen Schmetterlingen. Fünf Uhr schlug es drüben auf dem Turme der alten Matthäikirche. »Wollen die Herrschaften bitte Platz nehmen?« — Ein mäßig großer Saal. Um ein Rundteil kleine Tischchen zwanglos gruppiert. Auf den dunkeln Tischdecken hohe Gläser mit bunten, großblumigen Chrysanthemen. Auf dem Parkett hier und da Perserteppiche. Ganz intime Stimmung. Der Vorhang der kleinen Bühne teilte sich. Das Quartett des LeipzigerTonkünstler-Orchesters bot ein kurzes,erlesenes Programm. Herr Komponist Paul Prehl hatte liebenswürdigerweise die Partie am Flügel übernommen. Er begleitete auch die Konzertsängerin Fräulein Gertrud Riedel, die, saalfüllenden Klang in sicherer Stimme, eine Arie sang und drei kleine Lieder, von Herrn Paul Prehl glücklich vertont, innig und neckiich vortrug. Langsam wichen die Verbindungstüren der beiden Säle zur Seite. Man schritt hinüber zur Tafel. — Der Ton eines kleinen Gong zitterte durchs Stimmengewirr. Der Vorsteher des Vereins, Herr Münz, brachte das erste Hoch Ihren Majestäten dem Kaiser und dem Könige. — Klappernde Teller, Messer, Gabeln. — Toaste. Ein Gruß den Gästen, ein poetisches Hoch den Damen. — Tafelmusik. — Ein Schlag am Gong. Telegramm: Gruß vom Verein Buchfink! — Den Wiener Kollegen herzlichen Dank für freundliches Gedenken. — Ein Messerrücken läßt ein Glas klingen Der frühere langjährige Vorsitzende Herr Scholtze erhebt sich: Das 60., 70., 75. Stiftungsfest ist an mir vorübergezogen, nun vermisse ich manchen, mit dem ich einst Freund,chaft schloß. Aber viele junge Mitglieder sehe ich zu meiner Freude. Wir Alten sind das ab- steigende Geschlecht, der Jugend gehört die Zukunft. Vergessen Sie nie: immerdar zur Ehre des deutschen Buchhandels, immer dar zur Ehre des Leipziger Buchhandlungs-Gehilfen-Vereins! Er lebe hoch! Auf rotglühenden Miniaturbergen servierten die Kellner das Eis, und an den kleinen, weißgedeckten Tischen im Nebensaale trank man den Kaffee. »Dann locken uns die Geigen Im Wiener Walzerschwung, Zu allen Zeiten hielt ja Der Tanz die Herzen jung.« So hatte es schon im Festliede geklungen. Nun öffneten sich wieder die Türen, die Tafeln waren verschwunden, ein fröhlicher Ball begann. Mitternacht war vorüber, als ich langsam die Treppe wieder Hinabstieg. Hinter mir verabschiedete sich eben ein junges Ehepaar vom Vergnügungsausschußmitglied Herrn Dreßler. Und durch die Walzermelodien, die gedämpft durch die halb geöffnete Saaltür klangen, hörte ich die Worte: »Nein wirklich, der Vorstand hatte alles ausgezeichnet arrangiert, ein so stimmungs volles Fest vergißt man nicht gleich wieder.« olr. Personalnachrichten. Artur Smolian -s'. — Am 5. November ist der Musikschrift steller Professor Artur Smolian im 65. Lebensjahre einem Schlaganfalle erlegen. Im Jahre 1900 begann er die Herausgabe der kleinen Berliozpartituren mit historijch-ästhetischen Erläute rungen und übernahm die Redaktion des »Musik-« und des »Opern führers« und der »Neuen Musikalischen Presse«. Im genannten Jahre erschien von ihm »R. Wagners Ring des Nibelungen, ein Vademecum«, 1903 die Broschüre »Vom Schwinden der Gesanges kunst« und ein Jahr später »Ltslig. äsl moste«, nach den Memoiren von Berlioz. Als Komponist trat Smolian mit hübschen ein- und mehrstimmigen Gesängen an die Öffentlichkeit. Sprechsaal. Die Frage der italienischen Rechtsfakultät in Triest und der deutsche Buchhandel. Die Debatten über die zu gründende Universität in Triest sind wilder im Gange, und die Frage, was der deutsche Buch handel von der neuen Universität zu erwarten hat, gewinnt an Interesse. Im allgemeinen wird der Buchhandel jede neue der Kultur dienende Institution freudig begrüßen Ob er aber der Triester Universität mit gleichen Gefühlen begegnen darf, erscheint zweifelhaft. Die neue Hochschule würde auf den Absatz deutscher Bücher kaum einen Einfluß ausüben. Wohl aber würde sie eine Steige rung des Importes von Büchern reichsitalienischer Provenienz verursachen. Diese Hebung dieses Bedarfes bietet aber für den Sortimenter im Küstenlande nichts Erfreuliches; denn der auf italienische Li teratur gewährte Rabatt ist gering, und die sonstigen Bezugs bedingungen sind ungünstig. Den Aufschlag von 20 Prozent, der sonst bei ausländischer Literatur gemacht wird, darf der Sortimenter des italienischen Sprachgebietes nicht vornehmen. Dre Lire gilt eine Krone. Wehe dem, der anders rechnen wollte! Er würde boykottiert werden. Von einem Geschäft kann also kaum die Rede sein. Der Sortimentsbuchhandel des Küstenlandes krankt an der italienischen Literatur. Es sei noch erwähnt, daß vor kurzem ein großes Mailänder Verlagshaus ein Zirkular nach Österreich zum Versand brachte mit der Ankündigung, daß es jedem das Konto sperren würde, der die Publikationen des Hauses zu einem höheren Preise ver kaufen würde, als die Preisaufdrucke auf den Büchern besagten. Eine solche Sprache führt man heute vom Ausland herüber. Was wird werden, wenn der Bedarf weiter wächst und die Abhängigkeit eine noch größere wird? — v. Zu 8 28 d der Verkehrsordnung. Nach der Verkehrsordnung steht dem Verleger das Recht zu, wenn der Sortimenter seinen Verpflichtungen nicht nachgckommen ist, sofortige Ausgleichung des Kontos auch in bezug auf das in neue Rechnung Gelieferte zu verlangen. Ist nun der Verleger berechtigt, den Betrag der neuen Rech nung sofort einzuklagen, oder muß er zuerst den Sortimenter auf fordern, über das in neue Rechnung Gelieferte abzurechnen? Praktisch hat diese Frage die Bedeutung, daß der Verleger die Kosten der Klage tragen müßte, wenn er ohne vorherige Auf forderung klagt, vorausgesetzt, daß er zu einer vorherigen Auf forderung verpflichtet ist. Hat er diese Verpflichtung nicht, dann müßte im vorliegenden Falle der Sortimenter die Kosten tragen. Der § 28b in Verbindung mit § 28g. läßt u. E. keinen Zweifel darüber, daß der Verleger zunächst zu einer Aufforde rung, über das in neue Rechnung Gelieferte abzurechnen, ver pflichtet ist, zumal ja auch Remittenden in Frage kommen können. Dagegen hat der Sortimenter unverzüglich, d. h. ohne schuld haften Verzug, den Ausgleich des Kontos zu bewirken, wenn er sich nicht einer Klage aussetzen will. Red.
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