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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 259. 7. November 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 13585 sehen zu können. Daß das Prinzip des Vollpfropfens mit Bildern ebenso unschön ist. wie uns das Bild-an-Bild-hängen in der Kunstausstellung oder gar der Galerie unkiinstlerisch erscheint, muß immer wieder betont werden. Freilich wird der in der Praxis stehende Kunsthändler immer wieder zu Goethes Wort greisem man muß die Masse mit der Masse zwingen. Und doch sind hier die Erfahrungen Anders denkender nicht einfach zu unterschätzen. Ich habe beispiels weise die beiden schönen neuen Landschaften, die der Kunst verlag Fritz Gurlitt. Berlin, in ausgezeichneten Faksimile drücken von dem berühmten Karlsruher Gustav Schönleber herausgebracht hat. im Atelier des Künstlers gesehen. Und wieder habe ich sie gesehen in einem Schaufenster, umgeben oon allerlei Kleinigkeiten, die dem künstlerischen und materiellen Werte der Blätter so unglaublich viel Abbruch taten, daß beinahe nichts mehr übrig blieb. Und das ist nach beiden Seiten hin bedauerlich, denn so wie die feine Stimmung dieser Bilder eines unserer vornehmsten deutschen Landschafter vollkommen verloren ging, so ging auch die Wirkung aus die große Menge, die vorllbereilt und das Guts mit dem Schlechten und Mittelmäßigen in einen Tops wirft, völlig verloren, — und damit, das ist die Hauptsache, die Er füllung des wichtigsten Wunsches des Kunsthändlers, sie zu verkaufen. Von neueren Kunstpublikationen sind mir auf meinen Wanderungen unter all dem vielen Guten und Schönen und auch Bösen noch zwei Radierungen von Ernst Pickardt. die im Verlage von L. Möller. Lübeck, erschienen sind, aus gefallen. Einmal ist es der von einem unwiderstehlichen, faszinierendem Reiz erfüllte Kopf Beethovens, der in dieser kraftvollen, radierungstechnisch einwandsreien und künstlerisch tiefempfundenen Verkörperung einen schätzenswerten Beitrag zu der wahrlich nicht kleinen Galerie der Beethoven-Bildnisse darstellt. Ein andermal das Doppelbildnts desselben Meisters der Töne und Goethes. In stummem, aber gedankenbewegtem Schweigen gehen die beiden nebeneinander her. Beethoven fast finster und mürrisch. Goethe, und zwar der Goethe des Faust, mit jener friedlichen Ruhe, die den Olympier, der fertig ist mit den Welträtseln, mit dem Schimmer des Erhabenen überstrahlt. Ob die sich klugerweise nur auf die Halbfiguren beschränkenden Darstellungen in allen Fällen dem Geschmacke des Durchschnittspublikums entsprechen werden, mag nicht unbedingt zu bejahen sein. Immerhin aber erhebt die rein künstbrische Lösung sie weit über das Niveau des Traditionellen, und die in sicheren Strichen herausgeholte Cha rakteristik der beiden Heroen wird dem Verehrer ihrer Größe ebenso volle Befriedigung gewähren, wie dem Freunde und Kenner der Originalradierung. Mit einem Werke, das aus der erdrückenden Fülle der Knnstliteratur in wirklich außer ordentlicher Weise herausragt, soll die heutige Betrachning schließen; Deutsche Kunst in Wort und Farbe von Prof, vr. Rich. Graul. Verlag von E. A. Seemann. Leipzig. Vier Hauptworte künden klar und prägnant das Programm, das einer der besten Kunstgelehrlen unserer Zeit sich gestellt und in dessen Erfüllung er eine Ehrenaufgabe erblickte. Was die deutsche Jahrhundertausstellung in Berlin 1906 in so unvergeßlich eindrucksvoller Weise gelehrt, daß wir Deutschen, die wir bis zu Beginn des vorigen Jahrhunderts im Schatten anderer Länder und unserer eigenen großen Vergangenheit standen, nun wieder eine große eigene nationale Kunst er hielten, das ist hier in knappen Worten und Beispielen unumstößlich sestgelegt. Klar und sachlich. weniger kritisches Temperament als kühler Logiker, so läßt Graul, dem ein tiefinniges Vertrautsein mit dem Kunstwerk und seinen Grundbegriffen viel wichtiger ist. als alle ästhetischen Spitzfindigkeiten, die großen und auch die kleinen Meister, die mitschufen an dem Einheitsbegriff einer Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. neuen deutschen Kunst, am Auge vorüberziehen, entwickelt er in seinen kurzen Kapiteln und in klarer, eindringlicher Sprache dem Deutschen, der die Kunst seines Landes liebt, aus einem ungewöhnlichen, tief innerlich beteiligten Ver ständnis heraus ein Bild, das ganz gewiß auch besseres Ver ständnis erzeugen wird als die geistvollen Wortgeplänkel moderner Kunstästheten, die eher verwirren als klären. Und wie der Eindruck des Wortes ein ausgezeichneter ist. so zieht sich auch durch das Bildermaterial, in dem wir die präch tigen Seemannschen Farbendrucke wieder begrüßen, die große, aussteigende Linie, an der sich die Kunstphänomene eines Jahr hunderts aneinanderreihen. Hier genießen wir in fein aus gewählten Bildern die Künstler selbst, dort erschließt uns das Wort in scharf umrissener. plastischer Charakteristik einen Ein blick in ihr Wollen und Können und damit in eine der glanzvollsten Perioden, die die deutsche Kunst aufzuweisen hat. Stuttgart. Arthur Dobsky. OL1* Nlslllolsiolill?'. Lias Darstellung seines IVoräo- gangs mit Uinsobluss äer llibliotbelrariu unter llsrüeü- siebtizung äss Dienstes an Vollrsbibliotbelren von K. Daillso. (Violets lleruksrvablkübrer.) XI. 8i'. 115 Leiten. Verlag von IVilbelw Violst in Ltutt- gart. Kob. ^ 1.20 orä. Das nützliche Büchlein, aus der Feder eines Berufsbiblio thekars, hat es sich zur Ausgabe gemacht, die Licht- und Schatten seiten des Bibliothekarberufs näher zu erörtern. Die schönen Zeiten, wo der Posten eines Bibliothekars eine Sinekure für seinen Inhaber war, wo er dem Dichter und dem Gelehrten, wie etwa Hosfmann von Fallersleben in Corvei als Bibliothekar des Herzogs von Ratibor, die Möglichkeit sorglosen dichterischen Schaffens, ernsten wissenschastlichen Arbeitens gab, sind vorüber; dieser Beruf fordert wie jeder andere jetzt die ganze Kraft eines Mannes. Das Heftchen orientiert über Bibliothekskunde und -lehre, über die wissenschaftliche Vorbildung, praktische Ausbildung und die Gehaltsoerhältnisse, teilt den Wortlaut der preußischen und bayerischen Erlasse, betreffend Befähigung sür die Anstellung im wissenschaftlichen Bibliotheksdienst, mit und gibt eine anschauliche Schilderung vom Berufsleben; auch den sogenannten mittleren Bibliotheksdienst, den Beruf der Bibliothekarin und die Arbeit an Volksb'bl otheken läßt es nicht unberücksichtigt. Ein ausführliches Verzeichnis der wissenschaftlichen Bibliotheken des In- und Aus landes beschließt das Büchlein. Auch wer mit unserm Bibliotheks wesen im großen und ganzen vertraut ist, findet manches Reue und mancherlei Anregung bei seiner Lektüre. w. Kleine Mitteilungen. Deutscher Buchgewerbe-Berein. — Die Museumsleitung des Deutschen Vuchgewerbevereins zu Leipzig ladet zum Besuche einer Ausstellung graphischer Arbeiten von Heinz Keune- Hannover ein. Die Ausstellung ist geöffnet bis zum 10. Dezember wochentags von 9 Uhr bis zum Eintritt der Dunkelheit und Sonntags von 11—2 Uhr bei freiem Eintritt. Sine Bibliothek für Sicherheitswachen und Polizei- Agenten. — Der österreichische Minister des Innern vr. Graf Wickenburg hat dem Polizeipräsidenten den Betrag von 10 000 Kronen zur Errichtung einer Bibliothek für Sicherheits wachen und Polizei-Agenten übermittelt. Nach dem Plane des Ministers soll den genannten Polizei-Organen in den Stunden der Muße Gelegenheit geboten werden, ihrem Bedürfnisse nach Anregung und Fortbildung durch die Lektüre guter Bücher Rechnung zu tragen. Der Polizeipräsident hat die nötigen Ein leitungen zur raschesten Einrichtung der Bibliothek getroffen. Polonisierung deutscher Ortsname« in Galizien. — »Es sind«, schreibt ein gelegentlicher Mitarbeiter der Neuen Freien Presse, »in der letzten Zeit Klagen laut geworden, daß die deutschen 1760
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