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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1911
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- Deutsch
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- Saxonica
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255. 2 November 1811. Nichtamtlicher Teil. «Srs>n«,»u s. d. DN4-. «uchhlind-I. 13253 Nichtamtlicher Teil. Das Grosso-Sortiment, einer der fühlbarsten und lästigsten Feinde des heutigen Sortiments. Als unsere Vertreter von der Versammlung in Eisenach zurllckkamen, hörten wir von ihnen die Mär, daß einer der Leipziger Vertreter des Grosso-Sortiments dort die Erklärung abgegeben habe (auf jeden Fall im Namen seiner Kollegen), oaß ihnen durchaus nichts an der Vermehrung sogenannter »Auch-Buchhandlungen« durch Aufnahme ihrer Kunden im Offiziellen Adreßbuch für den Deutschen Buchhandel liege. Das hat uns baß überrascht; wußten wir ja doch von diesen Leipziger Firmen, daß sie in den Fachzeiiungen Kataloge anbieien und Buchbindereien auffordern, die beginnende Schulbiicher-Saison zur Erweiterung ihres Geschäftsbetriebs zu benutzen usw. Dennoch hofften wir. daß eine Wendung in dem Tun jener Herren vorgegangen sei. weil ihnen ja glücklicherweise selbst ein Wurm am Herzen srißt, und sahen mit Spannung der Weiterentwicklung der Dinge gelegentlich des Herbst-Schulbüchergeschäfts entgegen. Nach einer Bestimmung des -Münchner Buchhändler- Vereins-. die allerdings der Börsenoerein nicht schützt, sondern nur der Münchner Verein in Verbindung mit einer Anzahl einheimischer Verleger durchsetzt, ist es in München verboten. Mittelschulbllcher. d. h die an Gymnasien. Realschulen. Ober realschulen, Töchterschulen usw. eingesührten Bücher an »Nicht-» oder »Auch - Buchhändler» zu liefern. Diese seit Jahren in Kraft stehende Bestimmung hat dem Münchner Sortiment, das sich mit dem nicht gerade angenehmen Ver trieb von Schulbüchern befaßt, den Verkauf an den Mittel schulen erhallen, während der Verkauf der Dolksschulbücher infolge eigenartiger Verhältnisse längst in die Hand der Buch binder übergegangen ist. Auf Grund dieses Beschlusses ist es auch etwa kurzsich tigen Sortimentern unmöglich gemacht worden, den Vertrieb solcher Artikel mit Wiederverkäufe!-Rabatt zur Schädigung der anderen aufzunehmen. Die Machtmittel des -Münchner Buchhändler-Vereines» basieren zunächst also auf dem freien Entschluß einer Reihe einheimischer Verleger-Firmen, denen, welche gegen diese Bestimmungen des -Münchner Buch händler-Vereines« handeln, sofort die Rechnung zu sperren. — Manchmal kommt da allerdings der Verleger in merk würdige Konflikte. Zu seiner Überraschung bemerkt er. daß der Leipziger Groffo-Sortimenrer, der sich sonst nicht im geringsten um seinen Novitäten-Verlag kümmerte, ein eifriger Abnehmer bayerischer Schulbücher wnd. Ja. es kommt sogar vor. daß der Münchener Verleger beauftragt wird, auf Rech nung des Grosso-Sortimenters Exemplare an eine sogenannte Buchhandlung in München zu liefern, die weder in der Stammrolle des Vereins steht, noch ihm überhaupt be kannt ist. Um nun diese Hintertür zu versperren, haben sich einige jener Verleger dazu entschlossen, bei allen Schulbücher- Bestellungen der Grosso-Sortimenter sich die Firma angeben zu lassen, für die das Buch bestimmt ist. Leider konnten die Münchner Bestimmungen für die Mittelschulbücher noch nicht für ganz Bayern durchgeführt werden, da eben an einzelnen Orten, an denen Gymnasien oder Realschulen sind, noch keine richtige Buchhandlung im Sinne der Stammrolle vorhanden ist. Meist werden diese Orte durch die Buchhandlungen der benachbarten Städte miloersorgt, wenn sich nicht an Ort und Stelle ein »Auch-Buchhändler» von Großhändlers Gnaden auftut, der dann den auswärtigen Vollkollegen leicht aus dem Sattel hebt. In solchen Fällen, die auf ihren Tat bestand nicht untersucht werden können, pflegen die die ibtrsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7ö. Iahraang. Stammrolle respektierenden Buchhändler mit verkürztem Rabatt zu liefern. — Welches Glück, daß die neueste Fassung der Börsen- vereins-Satzung eine unbedingte Lieferungspflicht der Börsen vereinsmitglieder untereinander nicht anerkennt. Sonst wäre man rettungslos dem Grosso-Sortimenter, der ja auch Börsen- vereinsmitglied ist. verfallen. — Nun werden aber in letzter Zeit von einzelnen dieser Leipziger Firmen Anfragen an die Verleger gerichtet, in denen unter Hinweis daraus, daß ein neuer Schulbllcher- Katalog herausgegeben werden soll. Titel und Lieferungs- Bedingungen eingeholt werden. Da diese Fragen im allge meinen von den Angestellten erledigt werden, erscheint es angezeigt, daraus aufmerksam zu machen, daß ein solches Angebot unter Umständen zur Lieferung verpfluhien könnte. Es ist uns wohlbekannt, daß den Münchner Be stimmungen ähnliche Maßregeln von einer Reihe von Orts oereinen durchgeführt sind. Es wäre aber wünschenswert, wenn sämtliche Orrs- und Kreisvereine Deutschlands dahin strebten, dem Grosso-Sortimenter hinsichtlich der Schulbücher das Handwerk zu legen; denn durch die Schützlinge dieser Leipziger Großbetriebe wird auch nicht ein Schulbuch mehr verkauft, und es könnte der Schulbücher-Verleger dem Sorti ment eine kräftige Hilfe geben, die ihm selbst nicht einen Pfennig kostet. Durch die Kataloge und Anerbietungen der Grosso- Sortimenter verlockt, beginnt der Auch-Buchhändler das an scheinend bcqueme und in seiner Interessensphäre gelegene Schulbüchergeschäft; nachdem er dort Blut geleckt, folgt er dem getreuen Berater durch Zulegen von Weihnachlsbüchern, und im nächsten Frühjahr erhält der erstaunte Orts- oder Kreisverein von der Geschäftsstelle die Anfrage, ob er gegen die Aufnahme des X. X. in das Adreßbuch irgend etwas einzuwendeu habe. So wandelt heute der Auchbuchhändler an des Grosso-Sortimenters Freundeshand vergnügt und froh ins gelobte Land des Buchhandels l . . . Wenn aber dann der Kreisoercin den Parasiten entrüstet zurückweist, dann wundert sich der treue Freund und singt ein schönes Lied von der Tüchtigkeit seines Schützlings und von seinem Absatz und von dem Konkurrenzneid derer, die ihr Recht verteidigen. Die Orts- und Kreisvereine sehen diese Vorgänge täg lich; sie könnten helfend eingreisen und den Gegner im Ent stehen vernichten. — eine Tätigkeit, die wichtiger für des Sortiments Fortbestand ist als manche langatmige Be ratungen. (lavsaut aousulesl München. 27. Okt. 1911. Die Vorstände des Bayerischen u. Münchner Buchhändler-Vereins. Verband der Kreis- und Ortsvereine. Außerordentliche Herbstversammlung in Eisenach am 23. und 24. September 19l l. (Fortsetzung zu Nr. 25», 251, 252, 253 u. 254 d. Bl.) Punkt 2 der Tagesordnung: Ausstellung allgemein gül tiger Regeln über die Ausnahme neuer Firmen ins Adreßbuch und Börsenblatt. Referent Herr Eduard Faust, Korreferent Herr Otto Meißner. Herr Eduard Faust als Referent: Meine Herren! Die Übersüllung eines Berufes, die andauernde Überproduktion läßt gerade die Schattenseiten der Gewerbefreiheit am besten erkennen. I7IS
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