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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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25S, 2. November 1911. Nichtamtlicher Teil. Sörs-nbl-U s. d. Dtschn. Duchtzaudil. 13257 Daß ein Buchhändler auch seinen Beruf wirklich erlernt haben soll, ist eigentlich eine selbstverständliche Forderung, die allerdings für das Sortiment weit mehr heutzutage in Betracht kommt wie für den Verlag. Letzterer schließt sich immer mehr den allgemeinen kaufmännischen Formen der Herstellung und selbst des Vertriebes an und verliert dadurch alle Fühlung und allmählich das Ver ständnis sür das Sortiment. Es sind aber wohl Fälle denkbar, in denen der Besitzer nicht selbst Buchhändler ist (z. B. eine Zeitungsdruckerei will auch eine Buchhandlung begründen), und da Hallen wir es doch für gerecht, wenn wir die Buchhändler-Eigen schaft wenigstens von dem verantwortlichen Geschäsisführer ver langen. Es soll wenigstens eine leitende Person im Geschäft sein, die längere Zeit bereits dem Berufe angehört hat und sich auch als Buchhändler fühlt. Die in Jahrhunderten geschaffenen Einrichtungen und die ineinander greifenden Gesetze unseres Berufes machen sich dann ganz von selbst geltend; sie zwingen den einzelnen, den Berus schon so zu betreiben, wie ihn die Genossenschaft betreibt. Etwas Neues ist es, ivenn wir von jeder die vorstehenden Bedingungen erfüllenden Firmen auch die Anerkennung der be stehenden Ordnungen verlangen. Für wirkliche Buchhandlungen, die wir ja nur anerkennen wollen, bieten deren Bestimmungen aber gar nichts Neues. Sie enthalten, wie bereits früher ausgesllhrt ist, nur die Handels- und Verkehrsgebräuche des Buchhandels, sie muß aber jeder kennen, der den Buchhandel betreiben will. Wir können sie aber auch für ihn verbindlich und rechtsgültig machen, denn der Verpflichtete erlangt ja auch dadurch einen nicht unwesentlichen Schutz und Vorteil. Daß wir gleichzeitig Zuwiderhandelnde gegen diese Be stimmungen mit einer Strafe belegen, ist im Interesse einer schnellen Regelung von Schleudersällcn geboten, wie auch die Entscheidung des Vorstands des Börsenvereins als rechtsgültig damit gerechtfertigt werden kann. Unbedingt gerechtfertigt muß es auch erscheinen, daß jeder, der von einer Einrichtung Nutzen zieht, auch zu deren Bestehen beiträgt. Außer der Bestellaustalt, zu der ja ein jeder indirekt, wenn auch nicht im Verhältnis zu den Gegenleistungen, durch den Kommissionär schon beisteuert, hat der Börscnverein soviel Verkehrserleichterungen in Leipzig geschaffen, daß es nur gerecht erscheint, wenn auch die Nichtmitglieder des Börsenvereins zu ihrer Unterhaltung wenigstens beisteuern; und hiervon dürste grundsätzlich eine Ausnahme nicht mehr gemacht werden. Es würde dadurch auch die Finanzlage des Börsenvereins gebessert. Ich bin am Ende meiner Aufgabe im Sinne des Referates, das ja nur den Anfang eines Lösungsversuches der brennenden Frage der Auchbuchhändler bedeuten kann. Eine Lösung der Frage kann aber meines Erachtens überhaupt nur ermöglicht werden auf Grund eines Kompromisses von Verlag und Sortiment; eines ge schlossenen Verlages und eines geschlossenen Sortinientes, die ge meinsam dann in der Lage sind, gegen diejenigen Firmen vor zugehen, die unsere Organisation zur Schädigung ihrer übrigen Angehörigen benutzen. Ob meine Vorschläge Ihren Beifall finden, ob Ihnen eine Forderung oder auch keine annehmbar erscheint, ist gleichgültig; aber Helsen Sie, daß derartige Bestimmungen über haupt geschaffen werden und zur Geltung gelangen, zum Wähle unseres ganzen Berufes und dadurch auch zu unserem eigenen. lFortsetzung s°Igt.> Verleger und Sortimenter. Am heutigen Tage feiert Julius Stettenheim seinen achtzigsten Geburtstag. Um dem Jubilar die Möglichkeit zu geben, den schlechten Eindruck, den die ewige Vorschuß- nehmerei des speziell zu diesem Zwecke und zu anderen Flunkereien von ihm erfundenen Kriegsberichterstatters Wippchen in Verlegerkreisen hervorgerusen hat, zu ver wischen, haben wir ihn gebeten, sich über sein Ber. hältniz zum Buchhandel zu äußern. Jeder halbwegs ernst veranlagte Mensch, auch wenn er von Berus aus Humorist ist, würde eine solche kaum je wiederkehrende Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. Gelegenheit benutzt haben, seinen Frieden mit dem Buch handel zu machen, statt ihn auss neue zu verärgern. Anders Stettenheim, und da man sich in dem Alter von SO Jahren schwerlich noch bekehrt, so wäre es angezeigt, seine Bücher in diesen Tagen in den Schaufenstern niedriger zu hängen und recht deutlich aus sie hinzuweisen, um ihn wieder einmal Lügen zu strafen. Ich danke Ihnen, daß Sie so freundlich sind, mich zu ersuchen, zur Feier meines achtzigsten Geburtstages einige unpassende Worte zu sprechen. Gerne. Natürlich über Ver leger und Sortimenter. Ich nenne die Verleger zuerst, um ihnen zu zeigen, daß ich sie ehre. Sie haben einen schwierigen Beruf gewählt. Sie können cs einem Manuskript nicht ansehen, ob es, in ein Buch verwandelt, ihnen 50 Auflagen oder nicht die Hälfte der Kosten bringt. Ist das letztere der Fall, so schiebt ihnen der Autor die Schuld in die Schuhe, welche des halb sehr unbequem geräumig sein müssen, und hat das Buch einen großen Erfolg, so rechnet der Autor aus, wie groß der Erfolg gewesen wäre, wenn er einen besseren Verleger gehabt hätte. Was mich betrifft, so habe ich niemals einen guten, sondern immer einen besseren Verleger gehabt, und ebenso wahr ist es, daß meine Bücher immer vortrefflich gegangen sind. Ich erkläre dies auf Grund der Tatsache, daß alle mir vom Verlag bewilligten Freiexemplare schon nach acht Tagen völlig vergriffen waren, ich kann sagen : wie warme Semmeln. Leider bin ich keiner der Schriftsteller, die von warmen Semmeln leben können. Aber ich lasse auch nichts auf die Sortimenter kommen. Sie haben doch eigentlich die größte Mühe von unfern Büchern, wenigstens die größte nach der der Autoren. Die Buchhändler müssen die sogenannten Novitäten des Büchermarkts in Las Schaufenster legen und auf dem Laden tisch mit ihnen die bekannte bunte Reihe bilden, die dadurch entsteht, daß neben ein Buch mit schlichtem Umschlag eins mit buntem Titelblatt gelegt wird. Ist nun ein Buch, das verlangt wird, nicht in dieser bunten Reihe vorhanden, so empfiehlt der Buchhändler oder einer seiner jungen Männer ein anderes. Dieses andere Buch nun ist vielleicht eines von meinen, und deshalb ist mir der Buchhändler so lieb, denn ich freue mich über solche wohltätige Buchhandlung. Stände vor mir ein volles Glas Sekt, so würde ich es ergreifen und auf das Wohl des deutschen Verlags- und Sortimentsbuchhandels leeren. Aber leider hat mir mein Arzt, dem meine Gicht eine große Angst einflößt, den Sekt verboten. Julius Stettenheim. Kleine Mitteilungen. Lehrmittel für russische Unterrichisanstaltcn, — Zum Schutze der heimischen Industrie in Rußland erschien soeben folgender Erlaß des russischen Unterrichtsministeriums: Das Unterrichtsministerium in Petersburg hat allen russischen Unter- richlsanstallen aufgetragen, die erforderlichen Lehrmittel nach Möglichkeit von russischen Firmen zu beziehen und die An schaffung aus dem Auslande nur auf jene Artikel zu beschränken, die in Rußland nicht hergestellt werden. Wegen des neuen Reichstheatergesetzes wird in nächster Zeit im Reichsamt des Innern zwischen Regierungsvertretern und Angehörigen der Bühnenwelt, vornehmltch Direktoren be kannter Theater, eine Besprechung stattsinden, in der die Regie rung ihre Vorschläge zum Reichstheatergesetz den Sachverständigen zur Begutachtung unterbreiten wird. Post. — Nach einer erst jetzt eingegangencn Mitteilung der Postverwaltung von Uruguay ist bei der Ausschiffung der am 22. September mit dem italienischen Dampser »Principessa Mafalda« in Montevideo eingetroffenen deutschen Briespost einer der Briesbeutel von der Bahnpost Frankfurt—Basel für Porto I7IS
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